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(Tip) Mastern und Pressen

Moin,

ein kleiner persönlicher Traum soll wahr werden, das Material für meine erste CD ist so gut wie fertig.

Jetzt brauch ich Tipps in Sachen Mastern und Pressen. Klar habe ich schon im Netz gestöbert und auch Preise gesehen, aber vielleicht kann ich hier von guten Erfahrungen anderer profitieren?

Bringt mastern lassen noch einen Qualitätsgewinn, der den Preis rechtfertigt? Ich hab zwar selbst gemastert und bin eigentlich auch ganz zufrieden, aber ich habe natürlich nicht das "Profigewusstwie" parat und auch kein professionelles Equipment dafür.

Hat jemand einen guten Tipp für ein Presswerk parat?

Gruß und Dank

Diet


Re: (Tip) Mastern und Pressen

Glückwunsch! Mastern muss & ja, der Preis ist gerechtfertigt. Ich weiss nicht, ob Tom Müller (TTM) in Berlin noch aktiv ist, der machte immer einen ausgezeichneten Job und das war ausgesprochen günstig, damals bei ulftone music haben wir da einiges mastern lassen.  Cooler Typ auch, hat lange Zeit die Hansa Studios geleitet.  Bei Presswerken bin ich nicht mehr auf dem Laufenden.

Grüsse,

Martin


Re: (Tip) Mastern und Pressen

Hallo Diet!

Ein paar Gedanken dazu:

Ja, für eine richtig fette Profi-Produktion ist gutes Mastering Pflicht. Dort wird nicht nur noch einmal mehr Druck und lauter gemacht, sondern die Songs werden auch vom Gesamtklangeindruck (und der individuell gefühlten Lautstärke der einzelnen Tracks) gleich gemacht. Letzendlich führt ein gutes Matsering dazu, dass hinterher alle Songs (selbst wenn sie in verschiedenen Studios aufgenommen worden sin) wie aus einem Guss klingen. Dafür braucht es einen Profi mit sehr guten Ohren und vor allem viel Erfahrung.

Bei semi-professionellen Produktionen kann das Mastering aber auch oft nach hinten losgehen. Bei der nachträglichen Komprimierung verschieben sich teilweise die Lautstärkenverhältnisse der einzelnen Instrumente dramatisch. So kann es passieren, dass der Gesang hinterher zu laut ist, oder die Snare völlig absäuft (obwohl vorher alles prima gepasst hat).

Das wiederum liegt oft auch daran, dass man selbst seinen Mix schon so gestaltet hat, als wäre es der endgültige Mix. Auch hier kommte es wieder auf die Erfahrung an, so Abzumischen, dass sich der Mix gut mit einem danach folgenden Mastering verträgt.

In den Principal-Studios (z.B. H-Blocks, eine der letzten Toten Hosen Produktionen) arbeiten die z.B. so, dass schon während der Produktion alle Mastering-Plugins mitlaufen.

Mein persönliches Fazit für meine eigenen Low-Budget-Produktionen: Ich verzichte aufs Mastering bzw. mache das selber so gut wie es halt geht.

Und falls mich das überfordert (wie bei der letzten Toxic Pony Produktion), suche ich mir jemanden für den Endmix, der auch mit Logic arbeitet. In diesem Fall werden dann nicht fertige Stereo-Tracks gemastert, sondern der Masteringmensch hat Zugriff auf den gesamten Mix (und kann am Ende noch Dinge ändern, wenn die Abstimmung nach dem Mastering nicht mehr optimal ist).

Wenn du deine Platte fremdmastern lässt, dann lass dir auf alle Fälle genug Zeit, die neuen Endmixe ausgiebig mit frischen Ohren zu hören. Die Fehler beim Mastering fallen einem nämlich leider nicht immer sofort auf. Wenn du dann nach einiger Zeit das Gefühl hast, dass deine eigenen Endmixe stimmiger klingen, dann benutze diese für deine CD.

Gruß Martin


Re: (Tip) Mastern und Pressen

Moin,

ich habe zusammen mit ein paar Freunden zwei CDs gemacht. Den Mix bei der ersten CD hatten wir damals noch analog abgemischt. Mit diesem Ergebnis sind wir dann zu nem Bekannten gefahren, der ein kleines Studio betreibt - und der hat dann in unserem Beisein dem ganzen den letzten Schliff verpasst.
D.h. ein fitzelchen Delay auf den Gesamtmix und mit Mehrbandcompressor das ganze etwas aufgeplustert.
Damals war auch noch irgendeine Dröhnfrequenz drin die auf seiner Abhöre interessanterweise deutlich auffälliger zum Vorschein kam ... d.h. auch dieser Freqenz hat er noch etwas den Zahn gezogen ...
Ich war damals doch ziemlich erstaunt mitzubekommen was da noch geht - wenns jemand macht der weiss was er macht.
Bei der zweiten Scheibe ein paar Jahre später haben wirs dann ähnlich durchgezogen, allerdings alles mit PC und digital. Wir sind wieder mit dem Endmix zu besagtem Studiomenschen gefahren. Wie Martin aber schon sagte, war es da ganz praktisch, dass ich mein Laptop mit den gesammelten Werken dabei hatte - denn in der Tat mussten wir hin und wieder nochmal in den eigentlichen Mix eingreifen.

Und pass auf, dass Euch keine Leichtsinnsfehler unterlaufen wenn Ihr Euch entschließt das Mastering selbst durchzuziehen. Eine Falle ist z.B. folgende:
Ihr passt die verschiedene Songs bzgl. Lautstärke alle schön fein und säuberlich aneinander an und beim Brennen des Silberlings ist dann das Häkchen "Normalisieren" angekreuzt ...

Just my 2 cents
Stoffel


Re: (Tip) Mastern und Pressen

Hallo Stoffel!

Ihr passt die verschiedene Songs bzgl. Lautstärke alle schön fein und säuberlich aneinander an und beim Brennen des Silberlings ist dann das Häkchen "Normalisieren" angekreuzt ...

Oh ha, meiner Meinung nach ist hier aber auch schon wieder ein Handwerksfehler drin! Die Anpassung der Lautstärken sollte nie durch Absenken der Lautstärke geschehen! Alle Tracks einer CD sollten immer bis Minus 0.1db ausgesteuert sein (also bis fast maximal 0db).

Die Änderung bzw. Angleichung der subjektiv empfundenen Lautstärke sollte durch individuelle Einstellungen (für jeden einzelnen Track) im Master Compressor/Limiter vorgenommen werden. Und hier kommt ja wieder die Erfahrung und das Know how des Masteringmenschen ins Spiel. Auf der Pegelanzeige alleine siehst du die subjektive Lautstärke nicht.

Es geht also nicht darum, wie hoch ein Take ausgesteuert ist, sondern wie hoch sein "Energiegehalt" ist.

Gruß Martin


Re: (Tip) Mastern und Pressen

Hallo Martin,

jep - dank Dir für die Richtigstellung. Aber nix desto trotz dachte ich mir, dass die Brennsoftware anschließend nichts mehr "verbiegen" sollte. Nun ja, wenns richtig gemastert ist dann sollte da vermutlich auch nichts mehr passieren - aber ich bin da als Softwerker immer etwas mistrauisch.

Langer Rede kurzer Sinn - am Ende sollte jemand draufschauen der sein Handwerk versteht.

Ich hab übrigens noch mehr Unfug geschrieben und mal wieder Reverb mit Delay verwechselt ... dehalb leg ich mich jetzt lieber wieder etwas aufs Ohr.

Servus
Stoffel

P.S.  Sei vorsichtig mit Deiner Abnehmerei und pass ein bisschen auf deine Gesichtsform auf - du weisst schon von wegen L und so ... ;-) 
Ansonsten Respekt !! Ich hab das Thema mit dem Winterspeck noch nicht im Griff aber mal sehen vielleicht geh ich heute Abend mal wieder joggen..