Re: (Tip) Mastern und Pressen


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Beitrag von Martin vom April 16. 2011 um 10:51:00:

Als Antwort zu: (Tip) Mastern und Pressen geschrieben von diet am April 15. 2011 um 23:16:21:

Hallo Diet!

Ein paar Gedanken dazu:

Ja, für eine richtig fette Profi-Produktion ist gutes Mastering Pflicht. Dort wird nicht nur noch einmal mehr Druck und lauter gemacht, sondern die Songs werden auch vom Gesamtklangeindruck (und der individuell gefühlten Lautstärke der einzelnen Tracks) gleich gemacht. Letzendlich führt ein gutes Matsering dazu, dass hinterher alle Songs (selbst wenn sie in verschiedenen Studios aufgenommen worden sin) wie aus einem Guss klingen. Dafür braucht es einen Profi mit sehr guten Ohren und vor allem viel Erfahrung.

Bei semi-professionellen Produktionen kann das Mastering aber auch oft nach hinten losgehen. Bei der nachträglichen Komprimierung verschieben sich teilweise die Lautstärkenverhältnisse der einzelnen Instrumente dramatisch. So kann es passieren, dass der Gesang hinterher zu laut ist, oder die Snare völlig absäuft (obwohl vorher alles prima gepasst hat).

Das wiederum liegt oft auch daran, dass man selbst seinen Mix schon so gestaltet hat, als wäre es der endgültige Mix. Auch hier kommte es wieder auf die Erfahrung an, so Abzumischen, dass sich der Mix gut mit einem danach folgenden Mastering verträgt.

In den Principal-Studios (z.B. H-Blocks, eine der letzten Toten Hosen Produktionen) arbeiten die z.B. so, dass schon während der Produktion alle Mastering-Plugins mitlaufen.

Mein persönliches Fazit für meine eigenen Low-Budget-Produktionen: Ich verzichte aufs Mastering bzw. mache das selber so gut wie es halt geht.

Und falls mich das überfordert (wie bei der letzten Toxic Pony Produktion), suche ich mir jemanden für den Endmix, der auch mit Logic arbeitet. In diesem Fall werden dann nicht fertige Stereo-Tracks gemastert, sondern der Masteringmensch hat Zugriff auf den gesamten Mix (und kann am Ende noch Dinge ändern, wenn die Abstimmung nach dem Mastering nicht mehr optimal ist).

Wenn du deine Platte fremdmastern lässt, dann lass dir auf alle Fälle genug Zeit, die neuen Endmixe ausgiebig mit frischen Ohren zu hören. Die Fehler beim Mastering fallen einem nämlich leider nicht immer sofort auf. Wenn du dann nach einiger Zeit das Gefühl hast, dass deine eigenen Endmixe stimmiger klingen, dann benutze diese für deine CD.

Gruß Martin




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