hallo liebe aussensaiter!

ich weiß, die frage klingt verrückt...

aber ich selbst bin ja gitarrist, und die saiten brauche ich für den bass im musikraum unserer schule.

da unsere schule chronisch pleite ist, liegt mein hauptaugenmerk eigentlich auf der haltbarkeit der saiten. leider leider ist es keine seltenheit, dass ein satz so für ca. 4 (in worten: vier!) jahre durchhalten muss.

obwohl:
was würdet ihr sagen?
lieber jedes jahr einen satz für 9,- euro?
oder lieber einen guten für 39,- euro kaufen, der dann lange durchhält?

danke,
gruß martin

Tach Martin!

: da unsere schule chronisch pleite ist, liegt mein hauptaugenmerk eigentlich auf der haltbarkeit der saiten. leider leider ist es keine seltenheit, dass ein satz so für ca. 4 (in worten: vier!) jahre durchhalten muss.

Okay. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein normaler Gitarrist seine Saiten etwa einmal im Monat wechselt (bei moderater Nutzung), eher sogar alle zwei bis drei Wochen. Ein normaler Bassist (also ich :-) ) wechselt seine Saiten etwa alle drei Monate (bei einer Probe pro Woche plus seltene Auftritte). Vier Jahre wären also das sechzehnfache einer normalen Saitenlebensdauer, und das bei Rotosounds, die nicht unbedingt im unteren Preissegment liegen. Stell dir mal vor, du würdest anderthalb Jahre lang auf einem Satz Saiten Gitarre spielen. Das willst du nicht.

Jedes Jahr ein Satz entspräche dann zwei bis drei Monaten, soll heissen, die Saiten werden gewechselt, wenn ein Slide spätestens nach anderthalb Bünden am Dreck hängenbleibt.

Als Bassist rufe ich dir deshalb zu: Tu's nicht! Nimm von mir aus die billigen, aber wechsle häufiger! Ob du 9 oder 18 Euro pro Jahr ausgibst, ist ja nun wirklich egal. Da wird auf der nächsten Oberstufenparty ein Kasten Bier weniger gekauft, und schon ist der neue Satz wieder drin, und keiner hat's gemerkt.

Auch die guten Sätze sind relativ schnell runtergespielt, klingen dann aber nicht ganz so schlimm. Aber wenn ernsthaft erwogen wird, einen Satz für vier Jahre lang draufzulassen, dann ist der Wohlklang eh das allerletzte Argument. Kurz hinter der Farbe der Umwicklung.

Abgesehen davon kann man auf sooooo alten Saiten zwar noch spielen, aber slappen sollte man nicht. Dann kann es nämlich durchaus passieren, dass einem die Saite um die Ohren fliegt, und dann hat sich die Frage eh von selbst beantwortet.

Also. Ein Bass pro Schule, der mindestens zweimal pro Monat für ein paar Stunden betätigt wird, verträgt zwei frische Sätze pro Jahr. Falls die Schule tatsächlich so pleite sein sollte, zahle ich auch gerne den zweiten Satz. Mail mir eine Adresse, da schicke ich die Saiten dann hin. Ehrlich. So viel ist mir die musikalische Bildung unserer Jugend dann doch noch wert (75 Cent pro Monat :-) ).

Nos vemos en infierno, Pepe

Hi Pepe und Martin!
:
Falls die Schule tatsächlich so pleite sein sollte, zahle ich auch gerne den zweiten Satz.

Da bin ich mit dabei. Daran soll es nicht liegen.

Ich schätze dass in diesem Fall der Saitenverschleiß größer sein wird, als wenn ein Bassist seinen eigenen Bass bespielt. Auf dem Schulbass spielen Leute die an den Händen viel schwitzen und solche die wenig schwitzen, solche die sich vorm Spielen die Hände waschen und solche die das überhaupt selten tun. Wenn da nicht ab und zu gewechset wird, dann wird der Bass die meiste Zeit seines Daseins belegt klingen -> keinem macht es Spass daruf zu spielen -> keiner will mehr Bass lernen -> wo führt das hin? stell Die vor Stanley Clarke hätte auf seiner Schule zum erstenmal in seinem Leben einen Bass mit abgelutschten Saiten in der Hand gehabt und darif hin entschieden er lernt doch lieber Heimorgel? ;-)

Also nochmal - wenn es an Saiten liegt, dann gibt es auch von mir eine Spende.

Viele Grüße
Bernd

Nochmal Grüße :-)
:

lieber jedes jahr einen satz für 9,- euro?

Über diesen Satz habe ich nochmal nachgedacht. Wer von einem Bassisten erwartet, dass er auf Saiten spielt die ein Jahr lang drauf sind, kann genauso gut verlangen, dass er ein Jahr die Bettwäsche nicht wechseln soll.

Wenn die Schule schon erwartet, dass man ein Jahr die Wäsche nicht wechselt können sich vielleicht ja auch dei Nutzeer dieses Basses zusammetun und ab und zu eine Investition tätigen.

Alsdann
Bernd

Hallo Martin,

nur ein kurzer Tipp: denk bei diesen langen "Laufzeiten" mal über Flatwounds nach. Da ist weder Schmutz in den Saitenrillen noch drastischer Höhenverlust ein Problem *lol*. Ne, ich mein es ernst:
so kriegt man einen fundamentalen Bass-Ton, grad auch auf einem Prezi super, und wenn darauf nicht geslappt oder ähnliches werden soll dann geht das wirklich für jede Stilrichtung (Stichwort Iron Maiden oder Motown).
A propos James Jamerson: Preci mit La Bella Flats drauf, und Saiten wurden nur gewechselt wenn eine riss. Putzen des Instruments auch Fehlanzeige. Zitat: "The dirt keeps the funk in"
Und Flats gibts auch viele gute Angebote, LaBella, D'Addario, Rotosound, Fender, ganz nach Belieben. Ich empfehle die beiden erstgenannten, die anderen kenne ich nicht.
Viel Erfolg beim Saitenkauf und schönes Wochenende!

ritchi

Tach Ritchi!

Mal abgesehen vom doch etwas speziellen Sound, der zwar nicht schlechter, aber doch deutlich anders ist als mit Roundwounds, sollte man bei deinem Vorschlag bzgl. Flatwounds eines bedenken - die Dinger halten vielleicht viermal so lange wie Roundwounds, kosten aber auch das Vierfache, so dass der Vorteil nicht wirklich gegeben ist.

Ok, vielleicht halten sie auch noch länger, aber trotzdem wird dieser Vorteil durch die deutlich höheren Kosten doch ziemlich kompensiert, und da würde ich persönlich die eventuell ganz leicht teureren Roundwounds vom Sound her bevorzugen. Ist aber auch Geschmackssache, wie so vieles :-)

Nos vemos en infierno, Pepe

Hallo Pepe,

das mit dem Preis ist kein schlechter Einwand, aber es kommt halt immer auch drauf an: die Fender Flats kosten 21 Öre, die D'Addario, Thomastik, Pyramid und co. um die 30, und wenn man beim Saitenkatalog sucht findet man vielleicht sogar nochmal andere Schnäppchen. Teurer als die sehr guten normalen Rotosounds sind die Fender-Saiten z.B. schon, aber immer noch billiger als DR, R.Cocco und ähnliches. Man wird ja sehen, wofür Martin sich entscheidet. Dass das alles Geschmackssache ist - eh klar :-)
Viele Grüße

ritchi

hallo ihr beiden!

die rechnung mit den 75 cent pro monat hat natürlich etwas umwerfendes :-)


aber ein wenig geht es mir mittlerweile (nach 10 jahren schule) auch ums prinzip. ich bin nämlich leider der einzige, der sich darum kümmert, dass neues equipment in die schule kommt. meine alten rechner gingen z.b. nicht an freunde oder ebay, sondern in die schule. das gleiche gilt für mischpulte und auch alte gitarren...

auf diese weise haben wir inzwischen in jedem musikraum ein kleines tonstudio, die räume sind sogar auf meine initiative vernetzt worden (ich kann also im bandraum die basics aufnehmen, und wenn der belegt ist - was öfter mal vorkommt... - gehe ich halt in den nächsten musikraum und kann die session dort öffnen und an den vocals arbeiten).

tja..., und dann hat man irgendwann einfach keinen bock mehr, auch noch die saiten selbst zu bezahlen, auf denen dann die schüler der kollegen herumzupfen...

unser jahresetat für eine schule mit ca. 1.200 schülern beträgt für den musikfachbereich genau 150,- euro. das reicht nicht einmal für die nötigsten reparaturen, geschweige denn zum stimmen der zwei flügel und des klaviers und insbesondere nicht für neuanschaffungen.

auch konzerte, aktionen am tag der offenen tür und der förderverein können da kaum helfen, da wir eine sogenannte brenntpunkt gesamtschule sind (und die hartz 4 empfänger auch kein geld haben, um noch an die schule zu spenden).

so, und nachdem ich mich nun etwas "ausgekotzt" habe, werde ich wohl zur thomann-webseite gehen und mal ein wenig bass-saiten bestellen. ich hatte nämlich bisher nur die vage vorstellung, dass basssaiten einfach unglaublich teuer wären... aber die paar euro machens dann auch nicht mehr aus. jedenfalls höre ich lieber einen bass, dessen töne ich noch tonal nachvollziehen kann, als ein undifferenziertes grummeln.

gruß martin

hallo ritchi!

okay, james jamerson klingt natürlich einfach unglaublich, aber da kommt wohl auch eine menge unkaputtbarer sound aus seinen fingern :-)

ich denke, ich werde unserem bass nun doch häufiger mal einen neuen satz billige rotosoundsaiten gönnen.

trotzdem danke für den tipp,
gruß martin

<<<<<<<< da unsere schule chronisch pleite ist, liegt mein hauptaugenmerk eigentlich auf der haltbarkeit der saiten. leider leider ist es keine seltenheit, dass ein satz so für ca. 4 (in worten: vier!) jahre durchhalten muss >>>>>>>

Hallo Martin,

ich habe da noch ein unbenutztes set rumliegen ... war mal eine "good-will-Aktion" von MusikProduktiv, weil die mein nagelneues Grove Tube Topteil bereits defekt geliefert haben ... als Gitarrist kann man ja sowas auch immer gut gebrauchen ... haben sich die Schlauköpfe wohl gedacht !!!???

Wenn du mir deine Anschrift schickst, kannst du sie haben !!!

Gruß
Roger

hallo roger!

du hast post!

gruß martin

<<<<<<: hallo roger!
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: du hast post!
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: gruß martin>>>>>>>

Martin,

das klappte nicht ... probier's bitte mal regulär

ra.roger@yahoo.de

Gruß
Roger

hallo roger!

so, jetzt hast du "reguläre" post von mir :-)

gruß martin

Hallo,

hier noch eine Budget-Empfehlung, die für den angepeilten Einsatz in der Schule ok sein sollte:

Warwick Red Label, der Satz sollte heutzutage um die 9 bis 10 Euro kosten.

Ich finde, daß das gute Allround-Saiten mit einer sinnvoll langen Überlebenszeit sind. Außerdem lassen sich die Saiten 2 bis 3 Mal mit guten Ergebnissen in einem Spiritusbad reinigen (Tupperdose mit 1 Liter Spiritus füllen, Saiten rund zusammenwickeln und 1 Tag reinlegen, beim Herausnehmen kurz abtrocknen, der Alkohol löst fettigen Schmierkram aus den Windungen des Drahts, die Prozedur ist viel schonender als irgendwelche Saiten-Auskochereien, und den Spiritus könnte man auch mehrmals verwenden).

Nicht alle mögen diese Marke (z.B. siehe Rainer B.s Kommentar in der Just Chords-Equipment Datenbank, aber der Test ist schon ein bisserl was her), und ja, ganz neu können diese Saiten etwas rauh sein, aber witzigerweise legt sich das nach einiger Zeit des Spielens.

Beim Einsatz im heterogenen Umfeld Schule hilft für die Standzeit der Saiten sicherlich auch das Trockenwischen nach dem Spielen.

Gutes Gelingen!

Thomas Simon

Hi,

150 Euro für den Musikunterricht? Meine Fresse! Das braucht man nicht kommentieren!

Leider spiele ich kein Bass, sonst würde ich mich auch zur Spende genötigt fühlen! Ansonsten kann ich aber den Tipp mit dem Spiritus aber auch empfehlen. Wenn die Saiten noch nicht ganz arg durch die Mangel gedreht wurden, kann man damit nochmal etwas "Glanz" erhalten.

Moin,
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: Ich finde, daß das gute Allround-Saiten mit einer sinnvoll langen Überlebenszeit sind. Außerdem lassen sich die Saiten 2 bis 3 Mal mit guten Ergebnissen in einem Spiritusbad reinigen (Tupperdose mit 1 Liter Spiritus füllen, Saiten rund zusammenwickeln und 1 Tag reinlegen, beim Herausnehmen kurz abtrocknen, der Alkohol löst fettigen Schmierkram aus den Windungen des Drahts, die Prozedur ist viel schonender als irgendwelche Saiten-Auskochereien, und den Spiritus könnte man auch mehrmals verwenden).
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Naja, das mit dem Auskochen oder Spiritus hab ich "früher" auch gemacht, mit nicht sooo tollen Ergebnissen.
Noch besser gehts aber mit einem Ultraschallreiniger für Brillen usw.. Die gibts beim Optiker für 25 Teuros und die holen nur mit Wasser wirklich den ganzen Schmodder in 5 Minuten aus dem Windungen raus.
Ich lege auch immer beim Saitenwechsel bei meinen Gitarren/Bass die Bridge in den Ultraschallreiniger. Macht wirklich prima sauber, sogar die Löcher in den Madenschrauben!

Probierts mal aus, ist echt faszinierend ...
Gruß
Andreas