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(bO

Moin moin -

vorgestern überkam mich mal wieder die gemeine Bastelites. Mein Gibson P-90, der zuletzt in meiner Squier wohnte, mußte umziehen und wird jetzt, nach einer Radikaloperation mit Blechschere und Wasserzange, in meiner Johnson Dobro. Nun klaffte also ein fettes Loch in der Strat und weit und breit kein P-90 zur Hand der eben jenes füllen würde. Dafür schwirrte noch ein Kent Amstrong Lipstick und ein SD Strat PU hier rum (keine Ahnung was für ein Model. Hinten ist J-2 aufgedruckt und das Ding hat flache Polepieces.

Oki, lange Rede, kurzer Sinn: Der L-250 Lawrence, der bisher in Mittelstürmer Position seine Dienste tat, wurde ausgelötet und mit Gaffa Tape an den Lipstick gebäppt. Als vermittelnder PU wurde schwups der SD Singlekeuler in die freigewordene Position eingelötet. Nun stellte sich die Frage, wo und wie wird der Lipstick verlötet? Da mich schon immer das zweite Tone Poti in der Strat genervt hat (das erste nervt mich eh, aber wer weiß, vielleicht brauch ich's nochmal) wurde Tone Poti 2 flugs zu Volume Poti Lipstick umfrisiert. Da ganze dann auf Position 3 der Dreiweg Schalters, zusammen mit dem Bill Lawrence L-250 und rein die Schrauben, aus die Maus und angeschlossen .... boahhhh, natürlich den mittleren PU phasenvermurkst angebrezelt, also wieder Schrauben raus, Pickguard hoch, umgelötet und dann ..... boahhhhhh ejjjjjjjj ... der zuregelbare Lipstick wirkt wie ein dezenter Presence/Instant-Tele Regler. Ich bin vergeistert .... Plötzlich mag ich sogar die Knopf Makler Mittelstellung zwischen Mitte und Bridge ... glasig, glasig ohne zirpende Schärfe aber eben auch nicht so "brav knopfelnd" wie bei normalem SC/SC.

Damit ihr euch ein Bild von diesem Wunderwerk der modernden Technik machen könnt:



...mehr intime Details

slide on ...
bO²gie

Re: (bO

Moin!

Als ich mal jünger war als heute, hab´ich auch oft den Beitel zur Hand genommen und in der Mitte meiner Strat(s) erst mal einen großen Krater geschaffen, damit Platz war für diverse Tonaufnehmer (wurden meist draufgenagelt, wie bei Eddie, hab´ ich aber erst später gelesen, daß der das auch so macht(e)).

Das Rot Deiner Strat wie auch die Oberfläche erinnern mich fatal an eine meiner Lieblinge, die ich mit Ducolux-Sprühfarbe verschönert hatte. So ´ne Gitarre trau´ ich mich gar nicht zum Gitarrenbauer zu tragen, der faßt so was nicht an. Im übrigen würde ich ihn auch gar nicht ranlassen, wenn ich mir das recht überlege ...

Mich hat hat das früher immer gereizt, aus so einem angeblichen Schrotteil dermaßen geile Sounds rauszukitzeln, daß die Jungs mit ihren blankgebohnerten Edel-Geräten die Ohren angelegt haben.

Zwei von den Lorenzen 250 hab´ich auch mal zusammengepackt, so daß sie von weitem wie ein Super-Humbucker aussahen. Aber soundmäßig brachte es das nicht so, weder parallel noch in Serie, und mein größtes Bedenken war, daß sich die Magnete der beiden ganz stark beeinflußten - in der einen Richtung stießen sie sich total ab, andersrum aber auch noch - Physik war zwar nicht mein Lieblingsfach, aber ich vermutete, daß die Magnete sich dadurch auf die Dauer schwächen, also raus damit.

Fiel mir nur gerade so ein.

Ansonsten fielen mir bei dem Bild nur Deine lackierten Fingernägel auf ;-)))).

Cheers, Harvey











Nostalgie

Muß noch was loswerden.

Also irgendwas an dem Bild erinnert mich daran, wie es früher einmal war ;-)))).

Mitte der Siebziger war die Zeit der Heimwerker ausgebrochen - überall gab es plötzlich Replacement-Parts: Zuerst Tonabnehmer, die endlich mal die Vorstufe ein bisschen ankitzeln konnten (damals, so kurz nach dem Krieg, gab´s ja nix - wir waren ja froh, wenn überhaupt mal irgendwo was gezerrt hat) - z.B. die Marzio X2N Power Plus - gibt´s sogar heute noch.

Dann gab es nach und nach auch alles andere, was nicht niet- und nagelfest war. Strats waren der Bauweise wegen (geschraubter Hals) natürlich die meistgetunten Klampfen überhaupt - sozusagen der Manta unter den Gitarren. Man lag Samstags nicht mehr ölverschmiert unter dem Auto, sondern verschwand stattdessen im Lötnebel.

Vor allem Messing versprach einem den Himmel auf Erden - Sättel, Vibrato-Blöcke, Potiknöpfe - es gab sogar Pickguards aus solchem, führte meist zur Vereisung des kleinen Fingers der rechten Hand. Nur Messingsaiten gab es nicht, AFAIK. Firmen kamen und gingen - wer kennt noch "Mighty Mite-Pickups" oder Kahler-Fulcrum-Tremolos? (Den Unterschied zwischen Vibrato und Tremolo haben die Amis bis heute nicht so recht intus).

Plötzlich tauchte die Firma Schecter auf und bot Korpusse und Hälse an - war allerdings damals schon sauteuer, sparen war angesagt. Einer aus der Band hatte gerade eine Frittenbude aufgemacht - schnell den Briefkopf ergänzt mit "Gastronomie und Diskotheken-Beschallung", und schon rollten anstandslos zwei Schecter-Bausätze zum Unternehmer-EK an, einer für jeden. (Was Gitarrenhälse mit Disko-Beschallung zu tun haben könnten, war dem Großhändler wohl nicht des Nachdenkens wert).

Keine Bauanleitung - also selber durchgewurschtelt - Korpus natürlich nicht grundiert und gespachtelt, sondern direkt druff mit der Farbe, keine Zeit. Tropfnasen abgeschmirgelt, Maserung guckt durch, also noch ´ne Lage und noch eine und noch eine etc. Hat vier Wochen gedauert, bis der Lack einigermaßen trocken war und das Ding beim Umschnallen nicht mehr am Hemd kleben blieb. Wurde dann noch -zigmal umgebaut und hat bis heute gehalten. War sogar mit in professionellen Studios und wurde soundmäßig vom Fachpersonal nie beanstandet.

Meine zweite Strat ist eine 75er mit Dreipunktbefestigung (alle lästern drüber, aber Walter Trout liebt so was auch). Die war ursprünglich natur, was natürlich nicht cool aussah. Cool sind schwarz und blutrot und sonst gar nix. Also notdürftig den Klarlack angeschmirgelt und mit schwarz gesprüht - voila! Sitzt bis heute. Den Hals natürlich gleich mit, und da das Palisander-Griffbrett im Dunkel der Bühne zu hell war, auch (Farbreste sind heute noch drauf). Fühlte sich anfangs seltsam an, ich hatte auch meist schwarze Fingerkuppen und verwechselte bei schlechtem Licht schon mal ein paar Töne, aber bei der Optik war das egal.

Die Gitarre hat übrigens eine schöne Macke im Korpus, durch einen herabsausenden Scheinwerfer, der eigentlich meinem Kopf gegolten hatte -schon allein deshalb würde ich sie nie, nie, nie her geben (wem auch).

Das einzige, was ich nie selbst gemacht habe (paranoia-halber, mit so was traut man sich ja nicht zum Gitarrenprofi), ist Bundieren. Die Bünde haben sich im Laufe der Zeit irgendwie von selbst gleichmäßig geschliffen. Und das, ohne das Bandrepertoire jeden Monat insgesamt um einen Halbton nach oben zu transponieren und dann nach einem Jahr wieder am Ausgangspunkt anzukommen (wäre auch eine gute Übung für Sänger gewesen). Es schnarrt kaum, und die Saitenlage ist bei beiden nicht gerade briefmarkenmäßig, aber auch nicht so, daß man ein Kotelett zwischen Hals und Saite durchschieben könnte. Also eine für richtige Männer mit einem Männersound.

Später habe ich mir dann allerdings auch noch "richtige" Gitarren geleistet. Die zu erwähnen ist mir aus anderen Gründen eher peinlich, weil sie so scheißteuer sind (na ja sooo teuer nun auch wieder nicht).

Cheerio, Harvey



Re: (bO

Moin bOhochzweigie,

goile Idee mit den zwei Keulen am Steg. Wenn Du die jetzt noch zusätzlich als Hammbacker verschalten könnstest, das müsste doch ein pfundiges Pfund am Steg geben!!

Clampf on

Yeti

PS.: Der Küchenchef empfiehlt heute: "Rote Strat mit dezentem Brandloch an nacktem Waschbärbrettbauch mit rosagebratenem Bauchnabel." ;)

...... und die Frage ist: Was trägt der bO"hochzweig"ie unter der Gitarre?

Re: (bO

>Das ist weder mein Bauch noch lackier ich die >Fingernägel ;-)

Das ist aber schade!! ;) Aber Euerm Bassisten stehen die lackierten Fingernägel und der Waschbärinnenbrettchenbauch mit rosanem damenhaftem Bauchnabel auch wirklich sehr gut!

;-)=) Clampf on

Yeti