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(Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

Hallo, blöde Frage, nicht wahr?

Ich habe wieder günstige Gitarren im Laden enddeckt, die mehr Klangcharakter beweisen als Gitarren der alteingesessenen Nobelmarken.

War zwar nur der unverstärkte Test, aber der sagt meiner Meinung nach schon genug aus. Das verstärkte Ergebnis sollte ja dem entsprechend ausfallen, wenn die PUs ok sind.

>> Es handelt sich um eine CAREER CG 5 CS Rickenbacker Kopie für 349,- Euro mit sagenhaft schönem Cherry Sunburst Finish
>> und um eine Johnson ES335 Kopie mit Bigsby für 459,- Euro in schwarz.

Weiterhin habe ich einige Teles getestet:
Eine DIEGO mit Bigsby gegen ein paar echte FENDERS.
Das Ergebnis viel für die FENDER Teles schlecht aus. Die DIEGO hatte den volleren und feineren Klang, besaß Korpusbinding hinten und vorne und ist optisch von einer echten Tele nicht zu unterscheiden. Den Preis konnte ich leider nicht ermitteln.

Soviel von Testerfront,

Grüße, Joachim



Re: (Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

Mojn Joachim,

Weiterhin habe ich einige Teles getestet:
Eine DIEGO mit Bigsby gegen ein paar echte FENDERS.
Das Ergebnis viel für die FENDER Teles schlecht aus. Die DIEGO hatte den volleren und feineren Klang, besaß Korpusbinding hinten und vorne und ist optisch von einer echten Tele nicht zu unterscheiden. Den Preis konnte ich leider nicht ermitteln.


Das wundert mich nicht, die Diego sind hier schon öfters gelobt worden. Ich weiß wovon ich rede, ich habe eine Rockinger 5-Minuten-Tele, die ist aus denselben Einzelteilen zusammengeschraubt.

Alerdings sind es auch nicht die absoluten Billigheimer, kosten als Diego um die 600,-, beim Rockinger etwas billiger, 495,-/555,-

Und Fender ist bekanntlich nicht gleich Fender, es wäre also interessant zu wissen, ob Du sie gegen eine Mex oder eine Custom Shop getestet hast.

ne schöne Jrooß, Mathias

Re: (Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

Hi,

hab die DIEGO gegen eine Tele Thinline mit SCs und eine USA Standard Tele getestet. Die Thinline ist bestimmt aus Mexico, könnte ich mir denken, weil sie um die 700,-- kostet. Die Akkordabbildung dieser Teles war ziemlich flach und ohne Tiefenwirkung >> Its not a jazz thing. Neben der DIEGO hatte die Rickykopie von CAREER zudem mehr von diesem sweeten Twang intus.

Gruß, Joachim

Re: (Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

Hallo,

zu großen Preisen großer Marken muss ich mich doch mal kurz äußern, auch wenn das Thema hier sicher schon mal durch war.

Dazu ne kurze Anekdote: beim Gitarrenbauer meines geringsten Misstrauens ist vor einiger Zeit ein recht namhafter Gitarrist erschienen, dem ein kratzendes Poti in seiner Gitarre aus Nashville zu schaffen gemacht hat. Während das Poti gereinigt wurde hat er sich an einigen der herumhängenden Instrumente betätigt und fand sie "damn good". Der Gitarrenbauer ist darauf latürnich sofort angesprungen und hat vorsichtig eine Preisinfo im Gespräch platziert. Als ihm der Preis über die Lippen kam bekam er einen ziemlich beleidigten Blick zurück, der große Künstler erhob sich etwas pathetisch vom Hocker und stellte die Klampfe gequälten Gemütes zurück in die Ausgangsposition im Gitarrenständer. Und fügte auf die mit dem Kratzpoti deutend hinzu: "For this I don't need to pay..." nach dem Motto "d'you know who I am?"

Nur mal so als Denkanstoß: WER zahlt diese Instrumente die jene, welche es sich eigentlich leisten könnten, für Lau bekommen?
Letztens hab ich mich dann auch noch gefragt wie viele Gitarrenmagazine es eigentlich auf der Welt gibt. Keine Ahnung, aber in allen die ich kenne sind die zwei bis drei ganz großen permanent mit Format füllenden Anzeigen vertreten und was eine solche kostet und wer auch das am Ende zahlt dürfte doch auf der Hand liegen. Weltweit! Ganz zu schweigen von den Kosten die eine gut funktionierende Marketingabteilung so verursacht.

Wer also eine originale Kopie der großen Marken heute neu käuft, sollte daran denken, was er da alles mitbezahlt.
Der kleine Gitarrenbauer von nebenan dessen Instrumente meist eh besser sind kann da nur zurück an die Werkbank und hoffen, dass sich seine Leistung schon irgendwie von selbst herumspricht. Schließlich macht er ja nen ehrlichen Job und Ehrlichkeit zahlt sich doch aus. Irgendwann.

ongeklampft

tomato

Re: (Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

: ...und Ehrlichkeit zahlt sich doch aus. Irgendwann.


So wie ich das sehe, aber nicht mehr in diesem Leben.
Mit Ehrlichkeit kommt man heutzutage leider nicht sehr weit.
So wie es aussieht, wollen die Leute belogen werden...

Ich bin aufrichtig und ehrlich... werds aber in diesem Leben nicht weit bringen.
Aber ich werd mit ruhigem Gewissen sterben können. :-)

Gruß
Wonder

Re: (Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

Hi Joachim,

tut mir ja leid, aber die Johnson ES 335 Kopie kommt garantiert nicht gegen das Original an. Die, die ich ausprobiert habe jedenfalls bei weitem nicht. Das geringe Geld sind sie aber trotzdem wert, ohne Zweifel. Ob der Mehrpreis in diesem Ausmaß für das Original gerechtfertigt ist, ist aber eine andere Geschichte.

Gruß Diet


Re: (Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

Halllo,

: War zwar nur der unverstärkte Test, aber der sagt meiner Meinung nach schon genug aus. Das verstärkte Ergebnis sollte ja dem entsprechend ausfallen, wenn die PUs ok sind.

Das würde ich so nicht sagen; ob eine Stromgitarre klingt, hängt noch von vielen anderen Faktoren ab: Passt zB der Pickup zum Amp? Es gibt feinste Humbucker-bestückte Gitarren, die klingen über den BluesDeville absolut unbrauchbar (besonders der Zerrkanal), Gitarren mit gewissen Singlecoils und Filtertrons (Gretsch) klingen phantastisch.

Eine Marke ist sicher auch keine Garantie für den Klang; zB klingen für mich die meisten 7-Strats einfach grottenschlecht, aber da spielt zB John Frusciante seine alte Sunburst und alles stimmt. Hendrix's hat seinen Ton auf der anderen Seite praktisch nur mit den Fingern erzeugt, sein Klang der Gitarre? ugh...

Ausserdem brauchen manche Gitarren stets frische Saitensätze, da ihr Wohlklang stark von gewissen höheren Frequenzen mitbestimmt wird, bei anderen Gitarren ist das nicht so wichtig.

Ausserdem hängt es davon ab, welche Klänge sonst noch so im Raum umherschwirren: Zuhause im stillen Kämmerlein macht eine vollklingende, klanglich vielschichtige Gitarre viel Freude, zwischen einer zerrenden Hammond, einer Marshall-verstärketen Paula und einer Schepperschiessbude ist ein eine völlig eingeschränkte Tele vielleicht das einzige, was klanglich wirklich Sinn macht...

der Gitarrenbauer wird wieder ganz andere Kritiken vorbringen; ihm wird wahrscheinlich schon übel, wenn er die Buchstaben ES zusammen mit der Zahl 459,- erblickt...und seine Vorstellungen über klingendes Holz wird ganz andere Dimensionen haben; vielleicht baut er die tollste Paula der Welt, verwendet echtes verschimmeltes Stradivari-Holz Holz und der gute Musikant spielt das ganze durch einen digitalen Metal-verzerrer, so dass eben nur noch das klingt, was eben gewünscht wird.

Der entscheidende Vorteil von günstigen Gitarren ist, dass man sich nicht völlig ruiniert, bis man das richtige gefunden hat...

Gruzi, Chris









Re: (Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

Hallo,

: : ...und Ehrlichkeit zahlt sich doch aus. Irgendwann.

Zumindest braucht man dann nicht mehr zu überlegen, wen man wann wie angelogen hat...


: So wie ich das sehe, aber nicht mehr in diesem Leben.
: Mit Ehrlichkeit kommt man heutzutage leider nicht sehr weit.
: So wie es aussieht, wollen die Leute belogen werden...
Zumindest kurzfristig, ja. Es gibt aber immer wieder Leute, die irgendwann merken, dass langfristige Verlässlichkeit für sie besser ist als kurzfristiges Kuscheln auf Basis von ignorierter Wahrheit.

:
: Ich bin aufrichtig und ehrlich... werds aber in diesem Leben nicht weit bringen.

Ansichtssache: Was ist "weit bringen"?

: Aber ich werd mit ruhigem Gewissen sterben können. :-)

Das ist schon eine ganze Menge, oder?

Gruß, Klaus


Re: (Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

Hallo an alle Verfasser,

Chris, speziell in Deinem Beitrag finde ich Phänomene wieder wie "den Saitenverschleiß einiger Gitarren, die sich nur durch frische Saiten definieren können, dann aber gewaltig" -- naja, und eben das passende Tonabnehmerset ---- aber ist das nicht unabhängig davon, was sich mir als gelungene tonformende Holzkonstruktion darbietet im Low-Preis-Sektor.

Da in Asian gefertigte Gitarren nicht unter dem Lohnniveau in den USA gefertigt werden, sind sie gut das doppelte Wert. Vieles wird auch dort von Hand gefertigt (und ehrlich gesagt - dem Westen gehts doch gut -- da hefle ich lieber durch ne kleine Spende in den Osten und bekomme im Gegenzug ein gutes Instrument, das hier und da noch wie gesagt gepimpt werden muß in elektrischer Hinsicht.
Das ist mein verdrehtes Weltbild. Kann gut sein, daß viele Gelder wieder zurück in den Westen fließen, aber wichtig ist erst mal, daß die Menschen da drüben Arbeit haben. Hört man sich mal eine chinesische Laute oder eine thailändische Pin (Laute) an, erkennt man, daß auch dort Kenntnisse des Instrumentenbaus vorhanden sind.

Quality: Ich habe halt die Basis, die Grundkonstruktion geprüft, ob der Sound auf gutem Boden steht, wie er dann in den Amp gelangt, ist oftmals verbesserungswürdig und bei einer guten Basis gerne in Kauf zu nehmen. So unterschreitet man doch immer noch den Preis der Vorbilder um ein Vielfaches.

Was das Holz angeht und die Verarbeitung, da habe ich meine Methode gefunden, um unplugged schon etwas darüber sagen zu können, was raus kommt. Es hört sich vieleicht verrückt an, erweist sich meiner Meinung nach als sichere Methode, um eine gute Gitarre aufzuspüren.

>>>>>>> Man drücke einen Horchlappen (Ohr) an den Korpusrand der Gitarre, dort wo die Halsverbindung ist. Nun schlägt man einige Töne an und -ganz wichtig- BENDET diese Töne - so zeigt sich dann wirklich, was das Gerät kann und wie der Ton von jeder Faser des Holzes aufgenommen beziehungsweise abgegeben und weitergeleitet wird.
Ob die Gitarre nen schlanken oder einen voluminösen wummernden Tonus hat. Das Abklopfen der ganzen Gitarre kann ebenfalls über die Resonanz und die Dichte des Holzes Aufschluß geben und man kann ausgefräste Resonnazkammern entdecken.
Ich würds jedem empfehlen, der sich auf die Suche nach einer guten Gitarre macht, mal genau hinzuhören. <<<<<<<<

Liebe Grüße,
Joachim

Re: (Gitarre) Warum zu teuren Gitarren greifen?

Hallo Klauß


: : : ...und Ehrlichkeit zahlt sich doch aus. Irgendwann.
:
: Zumindest braucht man dann nicht mehr zu überlegen, wen man wann wie angelogen hat...



Jetzt hast Du mich erwischt... *ggg*
Vielleicht bin ich einfach zu faul mir die ganzen lügen zu merken... hehe



: Ansichtssache: Was ist "weit bringen"?


Gute Frage... Ehrlichgesagt will ich nicht wirklich steigen. Immer schön in Bodennähe bleiben, da fällt man nicht so tief! ;-)



Trotzalledem würd ich mich doch gern vom Sklavenleben befreien.
Vielleicht mal ne feste Band, feste Probezeiten etc.

Es wird Zeit den Job zu wechseln...
Vielleicht ein bisschen weniger Geld, dafür aber geregelte Arbeitszeiten...


Gruß
Wonder