....und doch als erster angekommen!!! ;-)
Hi Leutz,
je mehr ich darüber siniere wie das eigentlich ist, mit Takt und Beat und Rhytmus, desto mehr komme ich mir hier und da, trotz meiner turniertänzerischen Ausbildung, etwas verloren vor. Ich ertappe mich bei dem Gedanken daran, wie so mancher von uns zum Beispiel in der klassischen Musik untergehen würde, nur weil er irgendwelchen Beats hinterher rennt, die es da garnicht gibt. Beats per Minute kann es doch nur da geben, wo ein festgesetztes Tempo vorgegeben ist.
Wenn ich da z.B. an so manchen Strauß-Walzer denke, der zwischendrin jenseits jedes vorgegebenen Tempos ist, Aua!
Ähnlich ist es aber auch im weitesten Sinne mit der modernen Musik. Wer von uns ist auf Anhieb in der Lage, zusammen mit der Rhytmusgruppe, die typischen Elemente einer bestimmten Musikrichtung oder eines bestimmten Tanzes zu spielen und einzubringen.
Oder noch schlimmer, wer ist in der Lage dies auch zu erklären?
Warum und wieso eine Samba anders klingt als ein Tango, obwohl es derselbe Takt ist?
Hallo, ist da jemand, der diese Dinge mal erklären kann, vielleicht in der Eifel?
Ich weiß auch nicht, wie ich darauf komme, aber ich glaube, ein bißchen "Takt" könnte uns nicht schaden! Oder?
Gruß Waufel
Übersicht
- Taktlos dem Beat hinterher gelaufen................... - gestartet von Waufel 25. Januar 2006 um 00:03h
- Re: Taktlos dem Beat hinterher gelaufen...................
- von
Bernd
am 25. Januar 2006 um 12:42
- Re: Taktlos dem Beat hinterher gelaufen...................
- von
Ugorr
am 25. Januar 2006 um 12:18
- Re: Taktlos dem Beat hinterher gelaufen...................
- von
Rainer
am 26. Januar 2006 um 13:02
- Re: Taktlos dem Beat hinterher gelaufen...................
- von
Rainer
am 26. Januar 2006 um 13:02
- Re: Taktlos dem Beat hinterher gelaufen...................
- von
günther
am 25. Januar 2006 um 10:18
- Re: Taktlos dem Beat hinterher gelaufen...................
- von
Ugorr
am 25. Januar 2006 um 12:47
- Re: Taktlos dem Beat hinterher gelaufen...................
- von
Ugorr
am 25. Januar 2006 um 12:47
- Re: Taktlos dem Beat hinterher gelaufen...................
- von
Tom(2)
am 25. Januar 2006 um 09:12
- Re: Taktlos dem Beat hinterher gelaufen...................
- von
Bernd
am 25. Januar 2006 um 12:42
Hi Waufel,
superspannendes Thema, das. Ich bin mal sehr gespannt auf die Beiträge, die hier kommen werden. Warum ist es zb so, dass eine Band, die miteinander spielt und gemeinsam im zb Refrain anzieht, in der Strophe wieder loslässt, tighter und organischer klingt, als die gleiche Band, wenn alle genau auf/mit Metronom spielen?
Ich glaube, dass sehr viel mit dem "feel" zusammenhängt, also ob und wie um die "geraden" Notenwerte herum gespielt wird.
gruss
Tom
superspannendes Thema, das. Ich bin mal sehr gespannt auf die Beiträge, die hier kommen werden. Warum ist es zb so, dass eine Band, die miteinander spielt und gemeinsam im zb Refrain anzieht, in der Strophe wieder loslässt, tighter und organischer klingt, als die gleiche Band, wenn alle genau auf/mit Metronom spielen?
Ich glaube, dass sehr viel mit dem "feel" zusammenhängt, also ob und wie um die "geraden" Notenwerte herum gespielt wird.
gruss
Tom
Moin Waufel,
solche Überlegungen hab ich auch mal angestellt.
Muß dazu noch erwähnen, daß ich ursprünglich (vor vielen vielen Jahren) von der Klassik komme.
Mein Eindruck ist, daß das "sture" spielen nach Metronom irgendwann Einzug hielt um technische Abläufe im Studio zu vereinfachen. Und weil die meisten der "Pop-Musiker" da zunächst scheiterten, wurde schnell das einspielen nach Metronom zum Maß der Dinge erklärt.
Und so wurde dann die Musik eines ihrer Ausdrucksmittel beraubt.
Die Klassik ist zwar auch kein metronomfreier Raum, Timing ist dort genauso wichtig. Nur ordnet sich dort das Metronom dem Ausdruck unter.
Zu den Taktarten kurz gesagt, daß dient letzlich nur dazu, Musik zu notieren und sowas muß man nicht überbewerten. Ein dreivierteltakt ist eben nicht automatisch ein Walzer.
Wichtiger in dem Zusammenhang ist da eher die Betrachtung der Hörgewohnheiten, Stichwort Samba.
Wir hören - und empfinden Musik und Rhythmen gerade, vergleichsweise mit einem Ball, der gerade und sauber den Berg runterrollt.
Samba ist dann fremd, da gibts nicht den Ball, sondern an dessen Stelle tritt ein Ei. Sowas sind wir nicht gewöhnt und müssen das umständlich lernen. Bei den Brasilianern ists dann umgekehrt.
Gruß
Günther
solche Überlegungen hab ich auch mal angestellt.
Muß dazu noch erwähnen, daß ich ursprünglich (vor vielen vielen Jahren) von der Klassik komme.
Mein Eindruck ist, daß das "sture" spielen nach Metronom irgendwann Einzug hielt um technische Abläufe im Studio zu vereinfachen. Und weil die meisten der "Pop-Musiker" da zunächst scheiterten, wurde schnell das einspielen nach Metronom zum Maß der Dinge erklärt.
Und so wurde dann die Musik eines ihrer Ausdrucksmittel beraubt.
Die Klassik ist zwar auch kein metronomfreier Raum, Timing ist dort genauso wichtig. Nur ordnet sich dort das Metronom dem Ausdruck unter.
Zu den Taktarten kurz gesagt, daß dient letzlich nur dazu, Musik zu notieren und sowas muß man nicht überbewerten. Ein dreivierteltakt ist eben nicht automatisch ein Walzer.
Wichtiger in dem Zusammenhang ist da eher die Betrachtung der Hörgewohnheiten, Stichwort Samba.
Wir hören - und empfinden Musik und Rhythmen gerade, vergleichsweise mit einem Ball, der gerade und sauber den Berg runterrollt.
Samba ist dann fremd, da gibts nicht den Ball, sondern an dessen Stelle tritt ein Ei. Sowas sind wir nicht gewöhnt und müssen das umständlich lernen. Bei den Brasilianern ists dann umgekehrt.
Gruß
Günther
Moin.
Also gerade in der Klassik steht ja idR vorne ein Dirigent, der die Tempi vorgibt. Wenn der sein Fach beherrscht, kann man sich darauf auch verlassen. Obwohl ich da auch schon wirklich merkwürdige Leute gesehen habe. Einer sah aus als wollte er den Rekord im Brustschwimmen an Land brechen. Da konnte ich schon wegen der Lachgefahr nicht hingucken.
In der modernen Musik(Samba vs. Tango) kommt es imho auf eine gute Rythmusgruppe an. Wenn da die Betonungen der Zählzeiten richtig gesetzt werden und das "Mikrotiming" stimmt, kann man sich da schön eingliedern. Oder die band orientiert sich am Solisten/"Satzführer".
Gerade das "Mikrotiming" ist mMn wichtig. Ich denke da an minimale Änderungen im Feeling eines Stücks. Schwer zu beschreiben, der Ausdruck LaidBack spielen oder auch "etwas mehr nach vorne" käme mir in den Sinn. Das ist für mich ein Faktor ob ich einen Musiker/eine Band für gut halte. Wenn man in einer Band einen Schlagwerker hat, der sich darauf versteht, lasse ich mich gerne tempomäßig führen. Zum Glück kenne ich ein paar Trommler, die das können. In meiner ehemaligen BigBand ging das soweit das der Dirigent fast überflüssig wurde. Das war allerdings eine rythmustechnische Pfeife sondergleichen, die kaum ein Stück richtig anzählte. Er hatte zum Glück andere Qualitäten.
Das aber wirklich und theoretisch zu erklären finde ich schwierig, da hilft meist nur vormachen.
Gruß
Ugorr
Also gerade in der Klassik steht ja idR vorne ein Dirigent, der die Tempi vorgibt. Wenn der sein Fach beherrscht, kann man sich darauf auch verlassen. Obwohl ich da auch schon wirklich merkwürdige Leute gesehen habe. Einer sah aus als wollte er den Rekord im Brustschwimmen an Land brechen. Da konnte ich schon wegen der Lachgefahr nicht hingucken.
In der modernen Musik(Samba vs. Tango) kommt es imho auf eine gute Rythmusgruppe an. Wenn da die Betonungen der Zählzeiten richtig gesetzt werden und das "Mikrotiming" stimmt, kann man sich da schön eingliedern. Oder die band orientiert sich am Solisten/"Satzführer".
Gerade das "Mikrotiming" ist mMn wichtig. Ich denke da an minimale Änderungen im Feeling eines Stücks. Schwer zu beschreiben, der Ausdruck LaidBack spielen oder auch "etwas mehr nach vorne" käme mir in den Sinn. Das ist für mich ein Faktor ob ich einen Musiker/eine Band für gut halte. Wenn man in einer Band einen Schlagwerker hat, der sich darauf versteht, lasse ich mich gerne tempomäßig führen. Zum Glück kenne ich ein paar Trommler, die das können. In meiner ehemaligen BigBand ging das soweit das der Dirigent fast überflüssig wurde. Das war allerdings eine rythmustechnische Pfeife sondergleichen, die kaum ein Stück richtig anzählte. Er hatte zum Glück andere Qualitäten.
Das aber wirklich und theoretisch zu erklären finde ich schwierig, da hilft meist nur vormachen.
Gruß
Ugorr
Hi Waufel,
:
: Ähnlich ist es aber auch im weitesten Sinne mit der modernen Musik. Wer von uns ist auf Anhieb in der Lage, zusammen mit der Rhytmusgruppe, die typischen Elemente einer bestimmten Musikrichtung oder eines bestimmten Tanzes zu spielen und einzubringen.
Ich denke dass die meisten von uns das (mehr oder weniger gut) können, aber eher unbewußt und nicht analytisch. Wenn man sich eine bestimmte Muskrichtung oft genug angehört hat, hat man auch das rhytmische Gefühl dafür. Als "Turniertänzer" weist Du bestimmt nach einem halben Takt ob das jetzt Tango oder Samba ist (ohne dass es angesagt wird) und tust das Richtige. Genauso ist es auch bei Rock, Blues, Pop etc.
Ob man das was man tut auch erklären kann, ist eine völlig andere Geschichte. Drummer sind da in der Regel besser geschult. Wenn bei mir in der Band ein Stück mal nicht grooven will, kann der Drummer in der Regel erklären, wo man "hinlangen" muss damit es läuft.
Viele Grüße
Bernd
: Oder noch schlimmer, wer ist in der Lage dies auch zu erklären?
: Warum und wieso eine Samba anders klingt als ein Tango, obwohl es derselbe Takt ist?
:
: Hallo, ist da jemand, der diese Dinge mal erklären kann, vielleicht in der Eifel?
: Ich weiß auch nicht, wie ich darauf komme, aber ich glaube, ein bißchen "Takt" könnte uns nicht schaden! Oder?
:
: Gruß Waufel
:
: Ähnlich ist es aber auch im weitesten Sinne mit der modernen Musik. Wer von uns ist auf Anhieb in der Lage, zusammen mit der Rhytmusgruppe, die typischen Elemente einer bestimmten Musikrichtung oder eines bestimmten Tanzes zu spielen und einzubringen.
Ich denke dass die meisten von uns das (mehr oder weniger gut) können, aber eher unbewußt und nicht analytisch. Wenn man sich eine bestimmte Muskrichtung oft genug angehört hat, hat man auch das rhytmische Gefühl dafür. Als "Turniertänzer" weist Du bestimmt nach einem halben Takt ob das jetzt Tango oder Samba ist (ohne dass es angesagt wird) und tust das Richtige. Genauso ist es auch bei Rock, Blues, Pop etc.
Ob man das was man tut auch erklären kann, ist eine völlig andere Geschichte. Drummer sind da in der Regel besser geschult. Wenn bei mir in der Band ein Stück mal nicht grooven will, kann der Drummer in der Regel erklären, wo man "hinlangen" muss damit es läuft.
Viele Grüße
Bernd
: Oder noch schlimmer, wer ist in der Lage dies auch zu erklären?
: Warum und wieso eine Samba anders klingt als ein Tango, obwohl es derselbe Takt ist?
:
: Hallo, ist da jemand, der diese Dinge mal erklären kann, vielleicht in der Eifel?
: Ich weiß auch nicht, wie ich darauf komme, aber ich glaube, ein bißchen "Takt" könnte uns nicht schaden! Oder?
:
: Gruß Waufel
Moin.
Zum Thema Hörgewohnheiten: Das wird noch deutlicher wenn man afrikanische, asiatische Musik hört, die teilweise soweit von unseren Europäischen Hörgewohnheiten entfernt sind, das die manchmal nur noch "eklig" klingen. Ich wurde im Studentenwohnheim regelmäßig damit beschallt und hatte mich erst nach Monaten eingermaßen daran gewöhnt.
Die Betonung von Konsonanten anstatt von Vokalen fällt mir dabei ein oder die höhere Anzahl der Intervalle in der Arabischen Musik, die für uns einfach "falsch" klingen.
Gruß
Ugorr
Zum Thema Hörgewohnheiten: Das wird noch deutlicher wenn man afrikanische, asiatische Musik hört, die teilweise soweit von unseren Europäischen Hörgewohnheiten entfernt sind, das die manchmal nur noch "eklig" klingen. Ich wurde im Studentenwohnheim regelmäßig damit beschallt und hatte mich erst nach Monaten eingermaßen daran gewöhnt.
Die Betonung von Konsonanten anstatt von Vokalen fällt mir dabei ein oder die höhere Anzahl der Intervalle in der Arabischen Musik, die für uns einfach "falsch" klingen.
Gruß
Ugorr
Hallo Ugorr,
könnte man es einfach mit 'so wie Omar Hakim' umschreiben? :-)
Rainer
könnte man es einfach mit 'so wie Omar Hakim' umschreiben? :-)
Rainer
