Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Nix los die nächsten 30 Tage?!

(-) Header verbergen



Übersicht

(Philosophie) Erlebnisbericht Woodstockert-Festival

Hi,

weil es sowohl in die Kategorie "Warum tun wir uns das alles an?" als auch wg. Abschiedskonzert und so zu "No more Mr. Nice Guy" paßt, und überhaupt, hier mein Erlebnisbericht zum Woodstockert Festival. Ich fasse mich kurz. (Hüstel...)

Da unser Drumset, Teile unserer Backline und ein paar andere Dinge wie Monitore, Mikros etc. von allen Bands mitbenutzt werden sollte, war es angezeigt, rechtzeitig da zu sein. Um 13:00 würden wir da sein, hatte ich dem Organisator versprochen.

Treffen im Proberaum am Samstag morgen um 11 (wurde was später), einladen (dauerte was länger), Abfahrt, Ankunft @ Location um 12:58. Hat natürlich nur so gut geklappt, weil ich den anderen von meiner Band erzählt hatte, wir müßten spätestens um 12:00 da sein...

Dann haben wir also aufgebaut. Um 16:00 sollte es losgehen mit der ersten Band. Die Band mit der Frontline kam erst ein paar Minuten vor 4, aber da weder das Multicore noch die erste Band zu diesem Zeitpunkt da waren, machte das nix. Das Multicore kam so gegen 5, und bereits kurz nach Herstellung der vollen Funktionsfähigkeit der PA trudelten die ersten Mitglieder von Band 1 an. Da aber schon ein paar Mitglieder von Band 2 und 3 da waren, und diese Leute sich alle irgendwie kannten, haben sie halt so erstmal ein paar Stücke gespielt.

Später stellte sich dann folgendes Szenario raus: Die insgesamt 4 Kölner Blues-Combos waren alle kreuz und quer miteinander verwoben, jedes der Mitglieder spielte in mindestens einer der anderen Bands. Im Prinzip spielten sie auch im Grunde alle die gleiche Art Musik (die übrigens ganz okay war). Eigentlich hätte man das auf eine Band zusammenstreichen können, ohne nennenswert musikalische Substanz zu verlieren. Das dachten sich wohl auch einige der Mitglieder, denn keine dieser Kapellen war vollständig. Und zwar ohne daß einer abgesagt hätte.

Wie handhabt ihr das? Ich persönlich finde das ein bißchen armselig; wenn ich einen Gig habe und habe zugesagt, dann komm ich auch.

Katastrophenstimmung am Bierzelt: Gas alle. Der Lieferant des Kühlwagens hatte wohl eine fast leere Flasche hingestellt. Keiner mehr zu erreichen da. Zwei Leute losgefahren mit der leeren Flasche, die Kneipen in der Umgebung (und die ist groß!) abgeklappert, um zu tauschen. Die haben es irgendwie geschafft, sich mit den Eingeborenen zu verständigen und kamen dann anderthalb Stunden später mit ner vollen Flasche zurück.

A propos Kühlwagen: Ein Bluesharper wurde versehentlich dort drin eingeschlossen, muß wohl trotz ziemlichen Tobens keiner gehört haben, weil gerade eine Band spielte. Als er einige Zeit später gefunden wurde, war er relativ sauer und schon ziemlich weiß. Aber er hat trotzdem geil getrötet. Später erfuhr man dann, daß er wohl von einem Menschen gezielt eingesperrt wurde, weil er wohl dessen Freundin angebaggert hatte. That's Rock'n'Roll...

Gegen 20:00 war dann die "erste" Band nach einigen Umbesetzungen und Ausleihen bei den Schwester-Bands soweit, daß sie hätte spielen können. Zu diesem Zeitpunkt spielte gerade UNFIT aus Bonn, die ganz unpassend zum Namen eine ziemlich fitte Musik gemacht haben, schönen harten Rock mit geilem Gesang.

Unser Gig selbst lief ziemlich gut, der Sound war gut, die Leute auch, klappte alles, bloß der Mann am Mischer (an dieser Stelle nochmal danke und ein dickes Lob an Horst) kam ins ein bißchen Schwitzen. Natürlich wegen mir: Der POD hat manchmal das Problem, daß er je nach Amp-Simulation und Einstellungen unglaublich tiefe und fette Bässe rauspumpt, vor allem wenn man abgedämpft auf der tiefen E-Saite spielt. Da unsere Monitore mit ihren 15er Bässen (kennen einige ja von der letzten Session) diese ziemlich gut rüberbringen und die Monitore auf der Holzbühne standen, gingen diese Brüller dann auch über die ganzen anderen Mikroständer auf allen Wegen in die Anlage rein. Aber der gute Horst hat es in den Griff bekommen. :-) Jedenfalls hab ich mich gut gehört...

Irgendwann kamen dann die meisten der zahlreichen Bluesbands, die eigentlich eine hätten sein können, auf die Idee, auch mal spielen zu wollen, und spielten dann mehr oder weniger nacheinander. Etliche Zuschauer bekamen die Wechsel der Bands auf der Bühne auch nicht so richtig mit, weil ja oft nur zwei oder drei Leute ausgetauscht wurden. Unschlagbar jedenfalls die Kürze der Umbauzeiten. ;-)

Die Klänge, die die Sound-Designer und Techno-Bastler Mathias Klag und Matthias Keul fabrizierten, waren auch ziemlich beeindruckend. Musikalisch nicht mein Ding, aber ohne jeden Zweifel gut gemacht.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt mußte ich dann auch ein bißchen mit-organisieren. Denn ich hatte nicht mittags schon anfangen wollen zu trinken, muß dann aber später den richtigen Zeitpunkt zum Anfangen verpaßt haben. So habe ich dann den Abend mit Cola und Wasser verbracht und wenn man irgendwann der einzige Nüchterne ist, bleiben halt Dinge an einem hängen.

Zum Schluß (die Leute waren dann schon etwas müde) kam dann nochmal was aus der Reihe "Gig des Grauens"; die letzte Band (die vierte der Blueser) hatte wohl auch aufgrund eklatanten Musikermangels und Umbesetzungschaos irgendwie Koordinationsprobleme, jedenfalls groovte es nicht und dadurch gab es etwa alle 30 Sekunden irgendeinen Verspieler, Timingprobleme und so. Nach dem dritten Stück Applaus irgendwo zwischen wohlwollend und verächtlich, nach dem vierten Stück klatschten von 100 Leuten ungefähr zwei oder drei, nach dem fünften Stück klatschte nur noch einer, und nach dem sechsten Stück haben sie dann aufgehört. Die Sängerin war später ganz aufgelöst und mußte getröstet werden; mir taten sie auch leid und alles, es war einfach blöd gelaufen für die. Das Publikum war aber trotzdem gut drauf, es wurde gezupft und gebongot und so, Lagerfeuer, Grillen und so weiter.

Wir haben dann unseren Krempel abgebaut und sind noch gefahren (ich war ja nüchtern). Um halb vier war ich im Bett, morgens um 9 wieder raus, lecker frühstücken, Proberaum, Sachen ausladen, alles in allem so 24 Stunden Aufwand für eineinhalb Stunden spielen. Aber hat Spaß gemacht.

(Wenn ich es schaffe, die Bilder irgendwo hin zu stellen, poste ich die URL hier als Follow-Up)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Philosophie) Erlebnisbericht Woodstockert-Festival

: Hi,

: weil es sowohl in die Kategorie "Warum tun wir uns das alles an?" als auch wg. Abschiedskonzert und so zu "No more Mr. Nice Guy" paßt, und überhaupt, hier mein Erlebnisbericht zum Woodstockert Festival. Ich fasse mich kurz. (Hüstel...)

kurz, aber schön erzählt, Friedlieb :-) Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen mit jacQui einen Wochenendausflug zum Woodstockert zu unternehmen. Aber ersten kommt es anders, und zweitens als man plant... mein Gig am Freitag (und das Schweinswetter* nach dem ChangeOver und dem Abbau) hat bei uns beiden zum Abschluss des Sommers nochmal grippale Spuren hinterlassen. Sprich: wir hingen beide am Samstag und Sonntag wie ein Schluck Wasser in der Kurve.

*wenn sich hier jemand genötigt fühlt uns zu erzählen, das südlich der Weißbieräquators super Wetter war: Danke! Pünktlich zum Wochenanfang scheint jetzt hier auch die Sonne.

slide on ...
bO²gie

Re: (Philosophie) Erlebnisbericht Woodstockert-Festival

Hi Friedlieb,

(fast) nicht zu glauben, was trotz der relativen Kürze der Veranstaltung doch alles noch so schief laufen kann! Hast Du vielleicht ein Eprom vom Bass-POD eingebaut? ;) Und dass der Bluesharper beinahe im neuen Bofrost-Katalog gelandet wäre!

An bOOgie und jaQui herzliche Genesungswünsche!

Clampf on

Yeti

PS.: So tiefe Bässe kommen an sich nur aus illegalen Eprom-Kopien, aber so?

Re: Erlebnisbericht Woodstockert-Festival: Rotfl - Schöne Geschichte! So lieben wir es doch :-)))

: Hi,

: weil es sowohl in die Kategorie "Warum tun wir uns das alles an?" als auch wg. Abschiedskonzert und so zu "No more Mr. Nice Guy" paßt, und überhaupt, hier mein Erlebnisbericht zum Woodstockert Festival. Ich fasse mich kurz. (Hüstel...)

: Da unser Drumset, Teile unserer Backline und ein paar andere Dinge wie Monitore, Mikros etc. von allen Bands mitbenutzt werden sollte, war es angezeigt, rechtzeitig da zu sein. Um 13:00 würden wir da sein, hatte ich dem Organisator versprochen.

: Treffen im Proberaum am Samstag morgen um 11 (wurde was später), einladen (dauerte was länger), Abfahrt, Ankunft @ Location um 12:58. Hat natürlich nur so gut geklappt, weil ich den anderen von meiner Band erzählt hatte, wir müßten spätestens um 12:00 da sein...

: Dann haben wir also aufgebaut. Um 16:00 sollte es losgehen mit der ersten Band. Die Band mit der Frontline kam erst ein paar Minuten vor 4, aber da weder das Multicore noch die erste Band zu diesem Zeitpunkt da waren, machte das nix. Das Multicore kam so gegen 5, und bereits kurz nach Herstellung der vollen Funktionsfähigkeit der PA trudelten die ersten Mitglieder von Band 1 an. Da aber schon ein paar Mitglieder von Band 2 und 3 da waren, und diese Leute sich alle irgendwie kannten, haben sie halt so erstmal ein paar Stücke gespielt.

: Später stellte sich dann folgendes Szenario raus: Die insgesamt 4 Kölner Blues-Combos waren alle kreuz und quer miteinander verwoben, jedes der Mitglieder spielte in mindestens einer der anderen Bands. Im Prinzip spielten sie auch im Grunde alle die gleiche Art Musik (die übrigens ganz okay war). Eigentlich hätte man das auf eine Band zusammenstreichen können, ohne nennenswert musikalische Substanz zu verlieren. Das dachten sich wohl auch einige der Mitglieder, denn keine dieser Kapellen war vollständig. Und zwar ohne daß einer abgesagt hätte.

: Wie handhabt ihr das? Ich persönlich finde das ein bißchen armselig; wenn ich einen Gig habe und habe zugesagt, dann komm ich auch.

: Katastrophenstimmung am Bierzelt: Gas alle. Der Lieferant des Kühlwagens hatte wohl eine fast leere Flasche hingestellt. Keiner mehr zu erreichen da. Zwei Leute losgefahren mit der leeren Flasche, die Kneipen in der Umgebung (und die ist groß!) abgeklappert, um zu tauschen. Die haben es irgendwie geschafft, sich mit den Eingeborenen zu verständigen und kamen dann anderthalb Stunden später mit ner vollen Flasche zurück.

: A propos Kühlwagen: Ein Bluesharper wurde versehentlich dort drin eingeschlossen, muß wohl trotz ziemlichen Tobens keiner gehört haben, weil gerade eine Band spielte. Als er einige Zeit später gefunden wurde, war er relativ sauer und schon ziemlich weiß. Aber er hat trotzdem geil getrötet. Später erfuhr man dann, daß er wohl von einem Menschen gezielt eingesperrt wurde, weil er wohl dessen Freundin angebaggert hatte. That's Rock'n'Roll...

: Gegen 20:00 war dann die "erste" Band nach einigen Umbesetzungen und Ausleihen bei den Schwester-Bands soweit, daß sie hätte spielen können. Zu diesem Zeitpunkt spielte gerade UNFIT aus Bonn, die ganz unpassend zum Namen eine ziemlich fitte Musik gemacht haben, schönen harten Rock mit geilem Gesang.

: Unser Gig selbst lief ziemlich gut, der Sound war gut, die Leute auch, klappte alles, bloß der Mann am Mischer (an dieser Stelle nochmal danke und ein dickes Lob an Horst) kam ins ein bißchen Schwitzen. Natürlich wegen mir: Der POD hat manchmal das Problem, daß er je nach Amp-Simulation und Einstellungen unglaublich tiefe und fette Bässe rauspumpt, vor allem wenn man abgedämpft auf der tiefen E-Saite spielt. Da unsere Monitore mit ihren 15er Bässen (kennen einige ja von der letzten Session) diese ziemlich gut rüberbringen und die Monitore auf der Holzbühne standen, gingen diese Brüller dann auch über die ganzen anderen Mikroständer auf allen Wegen in die Anlage rein. Aber der gute Horst hat es in den Griff bekommen. :-) Jedenfalls hab ich mich gut gehört...

: Irgendwann kamen dann die meisten der zahlreichen Bluesbands, die eigentlich eine hätten sein können, auf die Idee, auch mal spielen zu wollen, und spielten dann mehr oder weniger nacheinander. Etliche Zuschauer bekamen die Wechsel der Bands auf der Bühne auch nicht so richtig mit, weil ja oft nur zwei oder drei Leute ausgetauscht wurden. Unschlagbar jedenfalls die Kürze der Umbauzeiten. ;-)

: Die Klänge, die die Sound-Designer und Techno-Bastler Mathias Klag und Matthias Keul fabrizierten, waren auch ziemlich beeindruckend. Musikalisch nicht mein Ding, aber ohne jeden Zweifel gut gemacht.

: Spätestens zu diesem Zeitpunkt mußte ich dann auch ein bißchen mit-organisieren. Denn ich hatte nicht mittags schon anfangen wollen zu trinken, muß dann aber später den richtigen Zeitpunkt zum Anfangen verpaßt haben. So habe ich dann den Abend mit Cola und Wasser verbracht und wenn man irgendwann der einzige Nüchterne ist, bleiben halt Dinge an einem hängen.

: Zum Schluß (die Leute waren dann schon etwas müde) kam dann nochmal was aus der Reihe "Gig des Grauens"; die letzte Band (die vierte der Blueser) hatte wohl auch aufgrund eklatanten Musikermangels und Umbesetzungschaos irgendwie Koordinationsprobleme, jedenfalls groovte es nicht und dadurch gab es etwa alle 30 Sekunden irgendeinen Verspieler, Timingprobleme und so. Nach dem dritten Stück Applaus irgendwo zwischen wohlwollend und verächtlich, nach dem vierten Stück klatschten von 100 Leuten ungefähr zwei oder drei, nach dem fünften Stück klatschte nur noch einer, und nach dem sechsten Stück haben sie dann aufgehört. Die Sängerin war später ganz aufgelöst und mußte getröstet werden; mir taten sie auch leid und alles, es war einfach blöd gelaufen für die. Das Publikum war aber trotzdem gut drauf, es wurde gezupft und gebongot und so, Lagerfeuer, Grillen und so weiter.

: Wir haben dann unseren Krempel abgebaut und sind noch gefahren (ich war ja nüchtern). Um halb vier war ich im Bett, morgens um 9 wieder raus, lecker frühstücken, Proberaum, Sachen ausladen, alles in allem so 24 Stunden Aufwand für eineinhalb Stunden spielen. Aber hat Spaß gemacht.

: (Wenn ich es schaffe, die Bilder irgendwo hin zu stellen, poste ich die URL hier als Follow-Up)

: Keep rockin'
: Friedlieb


(Bilder) Erlebnisbericht Woodstockert-Festival

Hi nochmal,

hier wie angedroht mal ein paar der Bilder. Roh und unbearbeitet, man ist ja von mir nichts Besseres gewohnt. Wer sich die gut 250K jeweils antun will, klickt einfach auf den Thumbnail drauf.

Der "Gastgeber"

180 Grad gedreht, Soundcheck "Unfit"

Eine der zusammengewürfelten Blues-Combos

Chimney Red, Linke Seite (Friedlieb und Peter)

Die goldene Mitte (Michael)

Chimney Red, Rechte Seite (Isa, Andreas und Christoph)

Mal alle zusammen

Paula darf auch mal

Studie über die Reichweite des eingebauten Blitzes


Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Bilder) Erlebnisbericht Woodstockert-Festival

Hi Yeti,

: klasse! Danke. Gibt es kein Foto von dem eingefrorenen Bluesharper?

Der ist auf dem Bild ganz oben rechts mit drauf, allerdings war das noch vor dem Einfrieren.

Jetzt wo ich gerade die Bilder anschaue, fallen mir noch zwei Sachen ein. Wir sollten ja unsere Backline mitbringen, Bass-Amp, Gitarrenamps, Schlagzeug und so. War alles mit den anderen Bands abgesprochen.

Nachdem die PA dann komplett gecheckt war, alle Mikros positioniert und so weiter, kamen dann die ganzen Bands mit ihren eigenen Amps an. Plötzlich stand die ganze Bühne voller Amps. Fender Twins, Blackfaces, ein JCM800, Selbstbauten und so weiter. Machte aber nix, da der Sound-Horst die Ruhe selbst war und gerne Mikros umpositioniert und Gitarrenamps neu einpegelt.

Und dann kam der Drummer von Unfit und meinte, daß er ja Linkshänder wäre und er müßte jetzt leider mal eben das gesamte Drumset umdrehen. Hat er dann auch gemacht. Machte aber auch nix, da der Sound-Horst immer noch die Ruhe selbst war und Schlagzeug-Mikros besonders gerne umpositioniert und neu abmischt.

Fiel mir nur noch so ein...

Keep rockin'
Friedlieb

Sound-Horst

Tach Friedlieb!

Neid! Soundmenschen mit der Ruhe weg sind die besten! Dafür lief es bei uns am Freitag deutlich chaotischer. Mal ganz abgesehen davon, daß einige meiner Kollegen mittags mit ihrer letzten Examensklausur fertig waren und deshalb ca. 300 Leute mitten in Trier um 2 Uhr nachmittags mit Sektsaufen angefangen haben (ich auch - mach ich nie wieder).

Die ganze Veranstaltung war von SWR4 (der Heimatwelle :-)) "organisiert", im Rahmen einer Reihe von Mundartveranstaltungen, innem Weingut. Außer uns noch eine eher percussionlastige Truppe ("Stomp" mit Weinbergs-Utensilien), einer von denen spielt auch bei uns Schlagzeug. Bühne: eher klein, naja, kann man mit leben (eure war größer). Die Zeit drängte, "können wir Soundcheck machen?". Mischpultmensch: "Nö, Ü-Wagen ist noch nicht da". Genau, hab' ich vergessen: Dat Radio hattat alles aufgenommen und sendet das irgendwann in zwei Monaten. "Aber was braucht ihr denn?" - "2 A-Gitarren, eine E, Concertina, 3 Gesang, Bass und Schlagzeug" - "Kann man das nicht mal vorher sagen? Der Ü-Wagen hat nur zehn Kanäle"

Alles klar. Wer rechnen kann - 2 Kanäle für's Schlagzeug, wenn man der Concertina nur einen gibt, obwohl zwei besser wären. Top.

Als nächstes die Wengert-Stompers, bei denen wir eigentlich bei zwei Stücken mitspielen sollten. "Nee, geht nicht, wir haben doch nur zehn Kanäle! Warum sagt das denn vorher niemand?" (Weil uns keiner gefragt hat, du Vogel!) Wir gucken uns nur noch an - deren Besetzung: Percussion, über Gesangsmikes, und bei den "richtigen" Liedern eine A-Gitarre und vier Gesang. Die A-Gitarre war die von unserem Leadgitarristen - kein Problem mit zehn Kanälen also ... der Typ war aber schon so genervt, daß da keiner mehr was gesagt hat. Soundcheck war nach 'ner Viertelstunde durch. Monitorsound? Nicht fragen, Bühne war eh' klein genug. Dann kam der Ü-Wagen (Typ A-Team), der Fahrer war auch Soundmensch, hat Soundcheck Ü-Wagen gemacht und dann den Sound in der guten Stube übernommen. Wenn der erste Kollege im Ü-Wagen auch nur einen Knopf angerührt hat, bin ich mir sicher, die haben die Bänder längst weggeschmissen ... wir sind angekommen, und der Kerl war schon nervös, hatte keinen Plan von nix und überhaupt. So was passiert einem aber auch nur beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (letztes Jahr, gleiche Reihe, Eröffnungskonzert in Koblenz: "Wie, Freibier? 3,50, bitte!"; Kohle wird ca. 2 Monate später überwiesen ...). Jetzt Samstag machen die Vögel wenigstens nur Schirmherren, da ist keiner von denen da, eigene Anlage.

Wenn die Kohle nicht so anständig wäre (400,-/Nase + 'ne Kiste Wein vom Winzer) - ich weiß nicht, ob ich mir das für 100,- antun würde. Ja, ich prostituiere mich, bei solchen Gelegenheiten zumindest.

Ui - ist doch was länger geworden, aber ich hab' mich halt ein wenig aufgeregt ...

Nos vemos en infierno, Pepe

NP: Louise Attaque, Comme on a dit

Re: (Philosophie) Erlebnisbericht Woodstockert-Festival

Hallo Friedlieb!

Nicht daß jemand auf die Idee kommen könnte, Dein Beitrag wäre witzig gemeint... Es ist leider traurige Wahrheit - und auch einer der vielschichtigen Gründe für mich gewesen, CHIMNEY RED zu "verlassen" (die "", weil wir ja alle gleichzeitig die Band verlassen haben). Und zwar meine Unlust, von diesen 24 Stunden auch nur 2 zu investieren (Dennoch: "Zeitmangel" war keine Ausrede!).
Ich finde es einfach nicht hinnehmbar, 24 h für eine einstündige Show zu arbeiten, bei der dann der Tonmensch (wenn auch meist ein "langjähriger Profi") 127x auf die Bühne gerannt kommt oder der Sänger selber die Lichtanlage einschalten muß (zwischen Strophe 2 und der Bridge von "Deep in my heart"). Oder sich die Sängerin nach 46 Durchsagen immer noch nicht hört (kommt professionell rüber, so´ne Durchsage!).
Wieso hat mich das früher nie gestört?
Bei Woodstockert war ich übrigens glaube ich der einzige Gitarrist, der nicht über seinen eigenen Amp gespielt hat: Das Hintergrundgeräusch des defekten Marshalls hat uns eine frische Note verliehen, wie ich finde.

Re: (Philosophie) Erlebnisbericht Woodstockert-Festival

...darf ich vorstellen:

Andreas - Aussensaiter


Aussensaiter - Andreas

Freut mich, daß Du auch mal was schreibst. Demnächst öfter? Schön!

: Nicht daß jemand auf die Idee kommen könnte, Dein Beitrag wäre witzig gemeint... Es ist leider traurige Wahrheit

Natürlich, aber die läßt sich mit einem Augenzwinkern imho immer etwas leichter ertragen.

: Und zwar meine Unlust, von diesen 24 Stunden auch nur 2 zu investieren

Stimmt, die Ausbeute ist schlecht, aber wenn einem von diesen zusätzlichen Stunden auch ein paar Spaß gebracht haben, ist es doch auch was wert.

Das Hintergrundgeräusch des defekten Marshalls hat uns eine frische Note verliehen, wie ich finde.

Stimmt, hatte ich vergessen, das Teil brummte wie Sau. Aber ich fand trotzdem, daß die schöneren Teile überwogen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Philosophie) Erlebnisbericht Woodstockert-Festival

nettes Bild.

War nicht doof gemeint... Natürlich kann das auch Spass machen, aber es kann auch ganz schön abfucken. Ist mal wieder eine Frage der "Chemie", denke ich.
"And the bound between them is the dream to bring it to the top -
"Rock´n Roll is our fantasy we will never let it stop" - wo hab ich das neulich noch gehört?
Wenn alle dahinter stehen, ist´s bestimmt okay...wenn!