Sound-Horst


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Beitrag von Pepe vom September 12. 2000 um 12:24:45:

Als Antwort zu: Re: (Bilder) Erlebnisbericht Woodstockert-Festival geschrieben von Friedlieb am September 12. 2000 um 11:44:25:

Tach Friedlieb!

Neid! Soundmenschen mit der Ruhe weg sind die besten! Dafür lief es bei uns am Freitag deutlich chaotischer. Mal ganz abgesehen davon, daß einige meiner Kollegen mittags mit ihrer letzten Examensklausur fertig waren und deshalb ca. 300 Leute mitten in Trier um 2 Uhr nachmittags mit Sektsaufen angefangen haben (ich auch - mach ich nie wieder).

Die ganze Veranstaltung war von SWR4 (der Heimatwelle :-)) "organisiert", im Rahmen einer Reihe von Mundartveranstaltungen, innem Weingut. Außer uns noch eine eher percussionlastige Truppe ("Stomp" mit Weinbergs-Utensilien), einer von denen spielt auch bei uns Schlagzeug. Bühne: eher klein, naja, kann man mit leben (eure war größer). Die Zeit drängte, "können wir Soundcheck machen?". Mischpultmensch: "Nö, Ü-Wagen ist noch nicht da". Genau, hab' ich vergessen: Dat Radio hattat alles aufgenommen und sendet das irgendwann in zwei Monaten. "Aber was braucht ihr denn?" - "2 A-Gitarren, eine E, Concertina, 3 Gesang, Bass und Schlagzeug" - "Kann man das nicht mal vorher sagen? Der Ü-Wagen hat nur zehn Kanäle"

Alles klar. Wer rechnen kann - 2 Kanäle für's Schlagzeug, wenn man der Concertina nur einen gibt, obwohl zwei besser wären. Top.

Als nächstes die Wengert-Stompers, bei denen wir eigentlich bei zwei Stücken mitspielen sollten. "Nee, geht nicht, wir haben doch nur zehn Kanäle! Warum sagt das denn vorher niemand?" (Weil uns keiner gefragt hat, du Vogel!) Wir gucken uns nur noch an - deren Besetzung: Percussion, über Gesangsmikes, und bei den "richtigen" Liedern eine A-Gitarre und vier Gesang. Die A-Gitarre war die von unserem Leadgitarristen - kein Problem mit zehn Kanälen also ... der Typ war aber schon so genervt, daß da keiner mehr was gesagt hat. Soundcheck war nach 'ner Viertelstunde durch. Monitorsound? Nicht fragen, Bühne war eh' klein genug. Dann kam der Ü-Wagen (Typ A-Team), der Fahrer war auch Soundmensch, hat Soundcheck Ü-Wagen gemacht und dann den Sound in der guten Stube übernommen. Wenn der erste Kollege im Ü-Wagen auch nur einen Knopf angerührt hat, bin ich mir sicher, die haben die Bänder längst weggeschmissen ... wir sind angekommen, und der Kerl war schon nervös, hatte keinen Plan von nix und überhaupt. So was passiert einem aber auch nur beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (letztes Jahr, gleiche Reihe, Eröffnungskonzert in Koblenz: "Wie, Freibier? 3,50, bitte!"; Kohle wird ca. 2 Monate später überwiesen ...). Jetzt Samstag machen die Vögel wenigstens nur Schirmherren, da ist keiner von denen da, eigene Anlage.

Wenn die Kohle nicht so anständig wäre (400,-/Nase + 'ne Kiste Wein vom Winzer) - ich weiß nicht, ob ich mir das für 100,- antun würde. Ja, ich prostituiere mich, bei solchen Gelegenheiten zumindest.

Ui - ist doch was länger geworden, aber ich hab' mich halt ein wenig aufgeregt ...

Nos vemos en infierno, Pepe

NP: Louise Attaque, Comme on a dit


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