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(Gitarre) Restauration meiner erste E-Gitarre

Halle Gemeinde,

meine erste E-Gitarre dümpelt ja schon einige Zeit bei mir rum und hatte seit der gute Yeti (RIP) sie wieder zusammengeflickt hatte keine richtige Verwendung mehr gefunden. Sie hat ja auch schon einiges mit gemacht und über vieles möchte ich dann doch lieber den Mantel des Schweigens legen.

Als Stichworte gebe ich an dieser Stelle nur goldenen Felgenlack, Edding und diverse Sticker mit in die Runde. Bringt bitte Eure Phantasie mit, es ist sicher alles dabei was man sich vorstellen kann. 

Es handelt sich übrigens um eine Gibson L6-S Kopie von Stagg. Heute ist das ja ein Markenname für China-Böller. In den 70ern wurden unter der Marke allerdings ziemlich originalgetreue Kopien bekannter Marken in Japan hergestellt. So stammt dieses Modell sehr wahrscheinlich aus den heiligen Hallen von Fujigen. Im Netz findet man oft die Stagg L6-S mit Schraubhals, diese hat jedoch einen eingeleimten Hals. Die Gitarre ist komplett aus Ahorn.

Die ursprünglichen Tonabnehmer habe ich damals in den 80ern schon ausgetauscht. Die Originalteile waren furchtbar mikrophonisch und haben schon das pfeifen angefangen, wenn man das Zerrpedal auch nur anschaut. Das waren als erstes ein Seymour Duncan SH-4 und ein Rockinger PAF-Ect am Hals. Dann habe ich sie komplett zerlegt und die Pickups kamen dann in meine erste Strat und das Teil bekam erst mit der Yet-Reparatur 2 x Ibanez Super 58. Die habe ich dann gegen 2 x Ray Gerolds getauscht. Die wiederum sind jetzt in meiner Höfner Nightingale und die müden Schaller Muffelbucker dann in die Stagg. 

Noch jemand da? Ok, das mit den Muffelbuckern musste geändert werden und da ich den Rockinger PAF-Ect in ganz angenehmer Erinnerung hatte, habe ich mir das Screamer Set von Rockinger bestellt. Der JAY-Bee für den Steg sollte ja auch in die Richtung vom SD-SH4 gehen. Kleiner Spoiler, das tut er auch. 

Die Hardware und besonders die Harmonika Brücke, hatten gut 50 Jahre Tanzmucker-Cola-Asbach-Bier-Weinschorle-Schnaps-Staub in sich aufgenommen und das musste auch mal behandelt werden.

Den Deckel vom Elektrikfach hat mir mal ein Kumpel aus V2A gefräst. Das ist zwar sehr schön gemacht, hat aber nie so richtig gepasst und bringt die Klampfe dann auch gleich auf 3,9 kg. Den habe ich dann aus Polystyrol ausgeschnitten und zurecht gefeilt. Ist jetzt nicht das beste Material, lässt sich aber sehr einfach bearbeiten und tut was es soll.

Ich habe die Klampfe so gut es geht eingestellt, sie lässt sich genz gut spielen und ist auch einigermaßen Oktavrein. Leider sind die Bünde doch schon ziemlich runter und das einigermaßen ist mir persönlich zu wenig. Ich werde sie also demnächst zum Gitarrenschrauber meines Vertrauens bringen, damit er sich der Sache annimmt. Die Klampfe klingt schon ziemlich geil und ich möchte sie auch wieder mehr spielen. 

Zum Schluss noch ein paar Bilder:

Stagg L6s

Leider müsst Ihr dafür dem Link folgen. Wir haben 90er Jahre Luxus hier, den möchte ich nicht weiter stören. 

Herzlichst

Gerhard


Re: (Gitarre) Restauration meiner erste E-Gitarre

Moin Lothy,

: Noch jemand da?

Ja, ich - weil's mich interessiert. Danke für Deinen Bericht. Coole Gitarre - und klingt auch geil. Meine Eigenbau-Honigdecken-Paula und die Gibson Gem Ruby sind mit ihren je 4 kg übrigens auch nicht leichter. Ich würde der L6, wenn ich sie zum Gitarrenbauer bringe, gleich Bünde im Extra-Jumbo-Format (Dunlop 6100) verpassen lassen. Da bin ich großer Fan von.

Deiner Hutmutter am nächsten kommt wohl eine sogenannte Hülsenmutter mit Schlitz. Den überstehenden Kopf kann man ja abfeilen.

Gruß Falk


Re: (Gitarre) Restauration meiner erste E-Gitarre

Moin Gerhard,

als einer, der viel an Gitarren schraubt, lese ich Deine Geschichte unbedingt gerne. Im Elektronikfach ist ja ne Menge los, hat die irgendwelche speziellen Schaltungen?

A propos basteln, ich habe mir dieser Tage einen Satz Seth Lover von Seymour Duncan gegönnt, die Dinger sind sehr geil. Die werkeln jetzt in einer Tokai SG.

Von Stagg (dann aber schon aus Korea) hatte ich mal eine ES335-Kopie, die war nicht sooooo schlecht, dafür sehr rot.

Viele Grüße,
Michael


Re: (Gitarre) Restauration meiner erste E-Gitarre

Moin Falk,


: Ich würde der L6, wenn ich sie zum Gitarrenbauer bringe, gleich Bünde im Extra-Jumbo-Format (Dunlop 6100) verpassen lassen. Da bin ich großer Fan von.

Zu fett dürfen die nicht sein. Die hat 24 Bünde und Gibson-Kindergitarrenmensur. Da wird es dann oben eventuell ziemlich eng. 


: Deiner Hutmutter am nächsten kommt wohl eine sogenannte Hülsenmutter mit Schlitz. Den überstehenden Kopf kann man ja abfeilen.

Hab ich nur ab M4 gefunden. Sind auch etwas zu lang. Ich probiere das jetzt mit ner DIN 917 aus Messing. Die haben genau die richtige Höhe. Die muss ich irgendwie rund bekommen und nen Schlitz reinsägen...

https://www.ebay.de/itm/255431697689?var=556600912383

Cheers

Gerhard


Re: (Gitarre) Restauration meiner erste E-Gitarre

Hi Michl,


: als einer, der viel an Gitarren schraubt, lese ich Deine Geschichte unbedingt gerne. Im Elektronikfach ist ja ne Menge los, hat die irgendwelche speziellen Schaltungen?

Ja, das ist sogar sehr speziell. 6-fach Drehschalter mit Out-Of-Phase und Seriellschaltung. Dazu ein Midrange Regler über eine Induktionsspule. 


: A propos basteln, ich habe mir dieser Tage einen Satz Seth Lover von Seymour Duncan gegönnt, die Dinger sind sehr geil. Die werkeln jetzt in einer Tokai SG.

Dreihundertfuffzich Tacken für 4 gewickelte Spulen ist mir etwas too much. Ich bin mit den Rockingers sehr zufrieden. Die würde ich auch in eine 58er Les Paul schrauben, wenn ich eine hätte oder überhaupt wöllte.

Gruß

Gerhard