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(Technik) Umpolen VAN ZANDT (@Jochen)

Hallo Jungs und Jochen,

hast Du Deine VZ schon umgelötet? Inzwischen ist sogar meinen Bandmitgliedern aufgefallen, daß meine STRAT jetzt "stratiger" klingt. Logisch, wenn sie vorher "falsch gepolt" war.

Jetzt wäre ich neugierig ob bei Jochen (und anderen) das auch so ist.

Gibts außerdem welche von der E-Technik Fraktion, die den Effekt physikalisch erklären können?

GRuSS CB

P.S. Und nicht soviel schreiben ...

Re: (Technik) Umpolen VAN ZANDT (@Jochen)

Hi Claus,

: Jetzt wäre ich neugierig ob bei Jochen (und anderen) das auch so ist.

mir stehen ja, wie bereits gestern im Chat erwähnt, ebenfalls entsprechende Versuche und Umbauten ins Haus. Wenn ich mir nach dem Stratitis-Anfall bei/nach dem Besuch bei Lothy schon keine neue Strat leisten kann, dann will ich jetzt wenigstens die alte Cimco-Strat (oder was das war - Guido?) in Bestform bringen (am liebsten in Beastform).

: Gibts außerdem welche von der E-Technik Fraktion, die den Effekt physikalisch erklären können?

Es sind eigentlich zwei Effekte.

: P.S. Und nicht soviel schreiben ...

Wieso, kannst doch mehrfach lesen, so oft bis Du es verstehst. ;-) Nein, im Ernst, das kann man nicht in drei Wörtern sagen. Jedenfalls ich nicht. Aber ich versuche meine folgenden Sätze zu einem lesenswerten Elaborat zu machen, okay?

Effekt 1 ist das Zusammenspiel mehrerer Lautsprecher oder Pickups. Wenn die miteinander (in Phase) arbeiten statt gegeneinander (out of phase), dann klingt das halt besser, weil die Signals sich sonst halt gegenseitig auslöschen - das ist ja hinlänglich bekannt und wohl hier auch nicht das Thema. Ich sags nur, weil ich da weiter unten nochmal Bezug drauf nehme.

Effekt 2 ist das Arbeiten von nur einem Lautsprecher. Ich mein, daß das im Grünen schonmal jemand (ulli?) erklärt hätte. Gerade bei perkussivem Spiel ist das essenziell wichtig, aber auch ansonsten ist beim Gitarrenton ja eh meist der Anschlag die lauteste Komponente des gesamten Tons. Und da macht es schon was aus, ob der Speaker nun auf Dich zukommt und Dir die Luft gegen das Trommelfell preßt oder ob er sich von Dir wegbewegt und das Trommelfell sozusagen ansaugt.

Und auch der restliche Wellenverlauf ist nicht uninteressant. Man hat ja da immer so ne reine Sinuskurve vor Augen, mit schön symmetrischem Nulldurchgang und bei der oberen Hälfte der Kurve (Plus-Signal) kommt der Speaker auf Dich zu, beim Nulldurchgang ist er (für dieses Mini-Momentchen) in Ruheposition und bei der unteren Häfte der Kufve (Minus-Signal) bewegt er sich nach hinten. Stimmt auch "im Prinzip". Ansonsten - vergiß es. Das Signal eines Röhrenverstärkers ist nicht wellensymmetrisch. Das heißt, die obere "Hälfte" der Kurve (die man mit einem Oszilloskop anzeigen würde) sieht ganz anders aus als die untere. Die obere Hälfte ist bedingt durch die Technik der Röhrenschaltung wesentlich größer; hier wird der "Ton" gemacht. Die negative Halbwelle ist im Grunde durch das "Ausruhen" der Röhre geprägt. Hier ist es also keineswegs so, daß beide Kurventeile sich in ihrem Energiegehalt auf Plus/Minus Null ausgeleichen würden, sondern die gesamte Kurve erscheint in Richtung oberhalb des Nulldurchgangs verschoben. Wenn Du diese Welle nun "umdrehst", betreibst Du somit den Speaker genau bei den für den Ton signifikanten Wellenhälften entgegen seiner eigentlichen Arbeitsrichtung, nämlich nach innen, und somt kann der Ton sich nicht so entfalten wie er sollte.

Außerdem kommt hier (außer bei Schlafzimmergitarristen) im Bandgefüge noch eine Prise "Effekt 1" dazu, weil ja Dein Speaker letztlich die gleiche Luft bewegt wie der Speaker des Bassisten und da kann es schon wichtig sein, daß beide im Einklang arbeiten.


(Gewünschte Schlußfloskel bitte ankreuzen)



  • Keep soldering
    Lötlieb (Modifikations-Wochen)
  • Keep messing
    Friedlöt (Gitarre verhunzen-Wochen)


Re: (Technik) Umpolen VAN ZANDT (@Jochen)

Hallo Lötlieb,

Dein unterer Teil leuchtet mir irgendwie ein - ich quäle das Thema deswegen so (= milking a position => das müssen Blueser, weil sie wenig Technik können), weil dieses überraschend gute Resultat ja leicht zu erlöten ist - ich aber nicht nur meinen Ohren trauen will, sondern auch gern ein "logische" Erklärung gern habe.

Und es war wirklich im P-Raum so, daß meine Kollegen was gehört haben. Normalerweise nicken sie nur verstehend wenn ich ihnen etwas von original windisch neu eingelöteten 50er Jahre-Typ spezial Wickeldraht und stoffummantelt aged Pickups erzähle und vielleicht höre ich mal ein mitfühlendes "wenns Schee macht"... aber sonst -

Und "P.S. Und nicht soviel schreiben ..." war ja andersrum gemeint - also durchaus viel Schreiben...

GRuSS CB

P.S. Heute mittag im jet ?



Re: (Technik) Umpolen VAN ZANDT (@Jochen)

Hi Claus,

wollte mich schon längst gemeldet haben, aber wir hatten mal wieder ne "tolle" Besprechung....

I did it! :-)

Gestern abend hab ich meine Gitarre demontiert und siehe da, schwarz war am Poti und weiß am Schalter - so wie ja allgemein üblich.

Also flugs den Basser samt Lötkolben rüberbestellt und umgelötet. Peng! Du hattest Recht, 2 der schwarzen Kabel waren dann echt zu kurz, das Schlagbrett ließ sich nicht mehr montieren, es fehlte ein knapper cm. Meine Gitarre hat ja "nur" (zum Glück) SingleCoil-Ausfräsungen, aber da ließen sich die Kabel nicht mehr in der Fräsung verlegen. :-(( Sie waren halt vorher doch richtig abgelängt.

Mein Basser wollte schon irgendeinen Klingeldraht holen, aber das konnte ich natürlich nicht zulassen. :-)) Ich mach doch an alte Van Zandts keinen unwürdigen Draht. ;-)))

Also haben wir den nötigen cm jeweils vom weißen Kabel genommen (die waren nun etwas zu lang) und damit die schwarzen verlängert. Dann die Gitarre wieder zusammengebaut, die alten Saiten wieder drauf, sonst könnte man ja nix mehr zum Sound sagen und ran an den Fender.

Ja, es klingt etwas frischer. Nicht so ein Unterschied, wie andere PUs, oder andere Saiten aber tatsächlich noch etwas besser. Vor allem die beiden Zwischenpositionen profitieren davon, sie setzten sich noch besser durch. Ich hätte das wirklich nicht geglaubt.

Technisch kann ich das aber nicht erklären, es könnte was mit der Richtung der Magnete zu tun haben, ist aber auch nur ein Schuß ins Blaue. Ob die Bandkollegen das auch hören, bleibt abzuwarten.

Gruß Jochen

NP: Johannes' Tower Of Power-CD....Yeah, sie wartet schon ungeduldig darauf, verschickt zu werden :-)) (17 Songs von 73 - 95)

Re: (Technik) Umpolen VAN ZANDT (@Jochen)

Hi Claus,

: Dein unterer Teil leuchtet mir irgendwie ein

Das freut mich. :-)

: ich aber nicht nur meinen Ohren trauen will, sondern auch gern ein "logische" Erklärung gern habe.

Stimmt, dieses Bedürfnis ist eins der Triebfedern menschlichen Forscherdrangs...

: Normalerweise nicken sie nur verstehend wenn ich ihnen etwas von original windisch neu eingelöteten 50er Jahre-Typ spezial Wickeldraht und stoffummantelt aged Pickups erzähle

Das kenne ich; Du meinst die gleiche Art von verständnisvollem Blick, wie Nervenärzte und Pfleger immer drauf haben...

: P.S. Heute mittag im jet ?

Klar, hab sogar noch kurz ein paar Deiner Zeilen gesehen, aber Dich nicht mehr. Jetzt bin ich aber auf jeden Fall "drin".

Keep rockin'
Friedlieb

WE war schon richtig verstanden (@Clem)

Hi Clem,

doch, doch, Wochenende, mußte mal ein paar Überstunden abfeiern. Mahlzeit ist eins meiner ansoluten Hasswörter, besonders wenn man es auf dem Klo zugeworfen bekommt.

Post an Johannes und boogie ist raus, sollte heute ankommen.

So, bin back nextime I sach earlier bescheid ;-))

Gruß Jochen