Re: (Technik) Umpolen VAN ZANDT (@Jochen)Beitrag von Friedlieb vom Juli 27. 2000 um 11:56:33: Als Antwort zu: (Technik) Umpolen VAN ZANDT (@Jochen) geschrieben von C.Bux am Juli 27. 2000 um 10:30:21: Hi Claus, : Jetzt wäre ich neugierig ob bei Jochen (und anderen) das auch so ist. mir stehen ja, wie bereits gestern im Chat erwähnt, ebenfalls entsprechende Versuche und Umbauten ins Haus. Wenn ich mir nach dem Stratitis-Anfall bei/nach dem Besuch bei Lothy schon keine neue Strat leisten kann, dann will ich jetzt wenigstens die alte Cimco-Strat (oder was das war - Guido?) in Bestform bringen (am liebsten in Beastform). : Gibts außerdem welche von der E-Technik Fraktion, die den Effekt physikalisch erklären können? Es sind eigentlich zwei Effekte. : P.S. Und nicht soviel schreiben ... Wieso, kannst doch mehrfach lesen, so oft bis Du es verstehst. ;-) Nein, im Ernst, das kann man nicht in drei Wörtern sagen. Jedenfalls ich nicht. Aber ich versuche meine folgenden Sätze zu einem lesenswerten Elaborat zu machen, okay? Effekt 1 ist das Zusammenspiel mehrerer Lautsprecher oder Pickups. Wenn die miteinander (in Phase) arbeiten statt gegeneinander (out of phase), dann klingt das halt besser, weil die Signals sich sonst halt gegenseitig auslöschen - das ist ja hinlänglich bekannt und wohl hier auch nicht das Thema. Ich sags nur, weil ich da weiter unten nochmal Bezug drauf nehme. Effekt 2 ist das Arbeiten von nur einem Lautsprecher. Ich mein, daß das im Grünen schonmal jemand (ulli?) erklärt hätte. Gerade bei perkussivem Spiel ist das essenziell wichtig, aber auch ansonsten ist beim Gitarrenton ja eh meist der Anschlag die lauteste Komponente des gesamten Tons. Und da macht es schon was aus, ob der Speaker nun auf Dich zukommt und Dir die Luft gegen das Trommelfell preßt oder ob er sich von Dir wegbewegt und das Trommelfell sozusagen ansaugt. Und auch der restliche Wellenverlauf ist nicht uninteressant. Man hat ja da immer so ne reine Sinuskurve vor Augen, mit schön symmetrischem Nulldurchgang und bei der oberen Hälfte der Kurve (Plus-Signal) kommt der Speaker auf Dich zu, beim Nulldurchgang ist er (für dieses Mini-Momentchen) in Ruheposition und bei der unteren Häfte der Kufve (Minus-Signal) bewegt er sich nach hinten. Stimmt auch "im Prinzip". Ansonsten - vergiß es. Das Signal eines Röhrenverstärkers ist nicht wellensymmetrisch. Das heißt, die obere "Hälfte" der Kurve (die man mit einem Oszilloskop anzeigen würde) sieht ganz anders aus als die untere. Die obere Hälfte ist bedingt durch die Technik der Röhrenschaltung wesentlich größer; hier wird der "Ton" gemacht. Die negative Halbwelle ist im Grunde durch das "Ausruhen" der Röhre geprägt. Hier ist es also keineswegs so, daß beide Kurventeile sich in ihrem Energiegehalt auf Plus/Minus Null ausgeleichen würden, sondern die gesamte Kurve erscheint in Richtung oberhalb des Nulldurchgangs verschoben. Wenn Du diese Welle nun "umdrehst", betreibst Du somit den Speaker genau bei den für den Ton signifikanten Wellenhälften entgegen seiner eigentlichen Arbeitsrichtung, nämlich nach innen, und somt kann der Ton sich nicht so entfalten wie er sollte. Außerdem kommt hier (außer bei Schlafzimmergitarristen) im Bandgefüge noch eine Prise "Effekt 1" dazu, weil ja Dein Speaker letztlich die gleiche Luft bewegt wie der Speaker des Bassisten und da kann es schon wichtig sein, daß beide im Einklang arbeiten.
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