Hallo ihr Lieben !

Endlich hab´ich mal wieder was (wobei mir der Grund natürlich wie immer Kopfzerbrechen beschert) !

Also erstmal was Einfaches ;-) :
Der Fender klingt toll ! Aber die Verzerrung . . ich mächte da noch etwas Dampf nachgeben. Zum Glück kann ich mehrere Schalter ausleihen, und Boss, Marshall, Nobles und DanElektro´s gängige Kisten anspielen. Gibt´s noch etwas, was ich nicht auslassen sollte, eurer Meinung nach (mir fällt da nur noch erschwinglich Visual Sound ein, wo ich im Moment zumindest aber nicht dran komme, und wo ja auch gleich ZWEI Treter drin stecken) . . . ?

So, jetzt aber das Wichtigste ! Solo . . . klar ne ?
Also ich hab´mich jetzt mal auf einer Kassette gehört. Ok, die Qualität war superrotzig (und nicht das positive Humbucker-rotzig, sondern echt grauenhaft !), aber meine Soli auch.

Ich mache teilweise Sachen, wo ich mir vor den Kopf schlagen könnte, wenn ich das so von Außen höre. Bendings, die völlig unpassend sind, oder Phrasierungen . . . nicht gegen den Takt, aber auch nicht passend . . völlig unausgeglichen und krampfhaft.
Wenn ich selbst aber spiele, dann bin ich da so drin, dass ich es gar nicht anders hinbekomme.
Gibt´s da kleine Tricks oder erstmal so Standartpfeiler, an denen ich mich orientieren kann ?

Bend on (and on . . . and on . . . and TWÄNG)

Chicago.

Hi Chicago!

kurze Antworten sind die besten:

fuer a) wird Dir fast der gesamte AS geschlossen entgegenrufen: Reussenzehn Daniel D. darf nicht fehlen im Test-Rig!

fuer b) habe es selber nie gewuppt, bin mir aber sehr sicher, dass hier nur eines hilft: Mehr! Mehr spielen, mehr spielen und noch mehr spielen. Meiner bescheidenen Meinung nach stoert es auch gar nicht, wenn man ab und an ein Solo, welches man geil findet, ein wenig analysiert, udn sogar versucht, nachzuspielen. Viele Soli bestehen aus Pattern, und wenn man so ein paar Pattern verinnerlicht, kann man in kniffligen Situationen auf sie zurueckgreifen...

gut Ton! ¦¬]

ullli

: Hi Chicago!
:
: kurze Antworten sind die besten:

Hi Namensvetter (also bei mir is´nur ein "l" drin . . das gleicht sich auch prima aus).

Hmm, ich hatte sowas befürchtet ! Dann gleich mal noch´ne Frage:
Ich kenen mich -auch wenn ich´s gern höre- mit Rock, Hardrock kaum aus. Ich brauche aber solche Frasierungen und ein paar Tricks für die Band . . . kannst du/ihr mir Interpreten nennen, die sich in diesem rockigen Bereich wunderbar in Harmonie, Aufbau und Feeling als Unterrichtssolos eignen ?

: gut Ton! ¦¬]
:
: ullli

Danke schonmal,

Chicago

Hi Uli,

: Ich kenen mich -auch wenn ich´s gern höre- mit Rock, Hardrock kaum aus. Ich brauche aber solche Frasierungen und ein paar Tricks für die Band . . . kannst du/ihr mir Interpreten nennen, die sich in diesem rockigen Bereich wunderbar in Harmonie, Aufbau und Feeling als Unterrichtssolos eignen ?

zum Beispiel All Right Now von Free, die Gitarre von Paul Kossoff ist genau das, was Du da forderst. Wurde glaub ich sogar in einem der letzten Gitarre&Bass Hefte seziert.

Keep rockin'
Friedlieb

: zum Beispiel All Right Now von Free, die Gitarre von Paul Kossoff ist genau das, was Du da forderst. Wurde glaub ich sogar in einem der letzten Gitarre&Bass Hefte seziert.

Aloha Chicago (mit einem l) -

ein weiterer Klassiker ins Sachen Phrasierung, Ton und Effizienz ist der gute Billy Gibbons. Haben ZZ Top doch sogar deinem Spitznamen einen Titel gewidmet: "Jesus just left Chicago" und zwar auf der "Tres Hombres" Scheibe. Wenn du mich fragst: diese recht frühe Scheibe von den drei Langbärten (ok, Frank hat nur einen Schnurrbart, aber den passenden Nachnamen) gehört in jede Sammlung und ist ein Lehrstück zum Mitjammen. Im grandiose Solo von "La Grange" zeigt Billy Gibbons das man fast mit einem Ton auskommen kann um eine rundes Solo zu spielen. Das tolle, John Lee Hooker entliehene, Rhythmusriff (inkl. dem charmanten Hooker Verweis "How how how how") ist ja schon mehr als ein Klassiker.

Gerade was simple und effektive Bendings und Phrasierungen angeht ist Billy Gibbons ein Meister seines Faches. Mit etwas Übung kann man seinen Melodien easy folgen und wird nicht durch unnötige Geschwindigkeitsgniddelei gefrustet.
Für Paul Kossoff galt natürlich das gleiche. Leider war dem guten Mann kein langes Leben vergönnt.

slide on ...
bO²gie

Ich würde noch eine weitere Altsack-Gruppierung hinzu fügen, besser zwei: einmal Man, und dann noch Martin 'Lancelot' Barre. Man habe ich vor wenigen Jahren noch in Oberhausen gehört, wo Rainer-Sein-Bruder Support für Man gespielt hat. Wie man mit so wenig Noten so einen Feel rüber bringt, hat mich sprachlos gemacht. Gleiches gilt a.m.S. für Martin.

Vollste Zustimmung fuer Herrn Barre, vielleicht sollten wir Chicago dann aber auch die Truppe verraten, wo er meistens auftritt: Jethro Tull war das - ansonsten vielleicht nicht der Harte Standard Rock, aber die Soli tatsaechlich immer von der feinsten Sorte...

Aehroschmitz noch, und auch wenn die Soli vom Aufbau her vielleicht etwas weit ab vom Schuss sind (der Scofield des Rock ¦¬] ), phrasierungsmaessig ist Ritchie Blackmore von Deep Purple auch eine Fundgrube.

gut Ton!
ullli

Hi Chicago,

vor Jahren stand ich auch an dem Punkt, daß ich mein Solieren und eine ganz bestimmte Art des Bending Poling-Poloing nicht mehr ertragen konnte. Heute überlasse ich anderen das Solieren, die können das besser...

Spaß beiseite: Ich hatte damals vielmehr Zeit zum Spielen als heute und bestimmt ein Jahr lang bewußt darauf geachtet, wie ich überhaupt spiele. Ich bin dann nach und nach darauf gekommen, daß ich viel zu viele und oft unpassende Bendings benutzt habe. Ich wollte zudem auf Teufelkommraus schnell sein, ohne über die entsprechende Technik zu verfügen. Die Bendings sollten einfach vortäuschen, daß ich doch was kann...

Konsequenz: sparsamer, also weniger Töne, gespielt, 90% der Bendings gestrichen. Danach war ich dann mit den Aufnahmen meiner eigenen Soli halbwegs zufrieden.

Heute tue ich fauler Knochen, mit der manchmal vorgeschobenen Ausrede als Familienvatter zu wenig Zeit zu haben, viel zu selten was für´s Solieren und so muß dann der Jochen ran... ;- )

Hier noch ein paar Gitarristenempfehlungen aus Altsackperspektive:

Dickey Betts (Allman Brothers)
Lange, fließende, fein aufgebaute Soli. Beispielhaft auf „In Memory of Elisabeth Reed“ (Live at Fillmore East und weitere Allman Live-Aufnahmen).

Carlos Santana
Dochdoch, ernsthaft. Speziell auf dem Triple Live Album (heute Doppel-CD) Lotus. Noch spezieller „Incident at Neshabur“. Klasse aufgebautes Solo mit eingestreuten Zitaten von Beatles („Fool on the Hill“) bis John Coltrane („My Favourite Things“).

Billy Gibbons (ZZ Top)
Bo²gie hat schon gesagt, was da Sache ist. Genauso wie Paul Kossoff (Danke Friedlieb, muß Free mal wieder rauskramen)

Peter Green (Fleetwood Mac 1967-1970)
Sehr ausdruckstark und ökonomisch. Einstiegsdroge: „Black Magic Woman“. Der Mann hat´s schließlich komponiert....

Mick Taylor (Rolling Stones)
Diverse Soli auf „Sticky Fingers“ und „It´s only Rock ´n´Roll“.

Außerdem imho beachtenswert: Clapton zu "Ocean Boulevard" Zeiten und später nochmal (Mitte der 80er)mit diesem in Japan aufgenommenen LiveDoppel (klasse Band mit Albert Lee, auch´n Guter).

Stay tuned, cu in Düsburch,

Juergen