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(Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?

Ich habe mir eine Johnson J-Station von Digitech gekauft,
da ich mir von der Ampsektion und der Cabinetemu viel versprochen habe .... jedoch fehlt mir der vergleich zu echten amps ... also hier meine frage :
Kann man bei solchen geräten die ampemu nur im dierekten vergleich vom original unterscheiden ???

Re: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?

: Kann man bei solchen geräten die ampemu nur im dierekten vergleich vom original unterscheiden ???

Das kommt imho immer darauf an, werdas Teil bedient. Ein Trottel wird vielleicht nie einen ansatzweise authentisch klingenden Sound hinbekommen, während ein erfahrener Gitarrist, der den betroffenen Amp evt schon gespielt hat sehrwohl einen guten Sound herzaubern kann, der tatsächlich nur als Simulation zu erkennen sein mag, wenn man's weiß. Im Live Betrieb geht aber imho nix über das Original... Die Ampsimulation aus den Zahlreichen angebotenen Geräten ist allerdings sehr nah dran und weeeeeesentlich praktischer...

Gruß
Felix

Re: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?

Ich will hier mal kurz über meine eigene Erfahrung berichten: Noch vor ca. einem Jahr stellte ich mich selbst vor die Wahl eines neuen Gitarrenamps. Zwangsläufig taucht dabei inzwischen die Frage, ob digital simuliert mit echten Röhren konkurrieren kann. Also hab' ich erstmal getestet und ausprobiert was das Zeug hält und mir natürlich auch die Meinungen aller Möglichen Leute angehört. Um eins direkt vorweg zu nehmen, wer auch immer dir wasweißichwas erzählen will, am Ende sind es allein DEINE Ohren und DEIN Geschmack der entscheiden sollte. Soviele Amps es gibt, soviele Meinungen gibt's auch darüber! Deshalb spreche ich hier auch nur für mich!
Also, diese Johnson J-Station habe ich zwar leider nicht ausprobiert, dafür aber diverse andere digitale Dinger. Zum Beispiel unter anderem den heissdiskutierten ZENTERA von H&K und natürlich den POD von LINE6. Zu Hause haben die Dinger mich auch wirklich zunächst sehr überzeugt, ich wahr wirklich sehr überrascht, wie authentisch die Dinger klingen. Nach einigen Proben und diversen Auftritten war's damit aber vorbei!!
Ich hatte nämlich das Glück, auch sehr viele, sehr gute alte Amps testen zu können. Meiner Meinung nach kann dieses digitale Zeug nicht wirklich mit richtigen Röhrenamps standhalten. Klar, es gibt auch genug Röhrenverstärker die Müll klingen, und nicht jeder alte Fender klingt wie der andere. Wenn Du aber das Vergnügen hast, ein paar wirklich gute und seltene Teile spielen zu dürfen, wirst Du wissen was ich meine.
Emtschieden hab' ich mich dann für einen FENDER Vibro-King, ein Kanal, nix Master-Volume aber klingt wie die Hölle. Davor hängt lediglich eine alter Tubescreamer, ein Vox WahWah, ein MesaBoogie V-Twin und natürlich 'ne alte Strat, das war's!
Wie gasagt, das is' MEIN Ding und MEINE Meinung, das kann bei DIR wieder völlig anders aussehen!! Es ist immer interessant was andere so spielen und was sie sagen, aber Du entscheidest selbst was für Dich gut klingt!!

keep on groovin'...
keek

Muss das überhaupt so klingen?

Muss das überhaupt klingen wie das Original? Ich finde die Geräte, welche nur Kategorien einstellen lassen (Vintage 1/2 Higain etc...) eh realitätsnaher. Wir hatten im Proberaum mal zwei HK Attax 100 stehen. Eigentlich ein relativ "moderner" Amp (gegenüber einem Vox oder so), von denen man eigentlich denken sollte, dass sie gleich klingen.

Und was war: Obwohl Hitech-Bauweise klangen sie doch relativ unterschiedlich.

Also wer kann sich anmassen, EINEN alten Fender nachzubauen?

Das soll sich doch hinterher nur irgendwie gut anhören, wer im Publikum kann sagen, welche Verstärker das war??

Grüsse

Bernd

Re: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?

Hi Bleiderpopeider,

: Kann man bei solchen geräten die ampemu nur im dierekten vergleich vom original unterscheiden ???

Gegenfrage: wer ist man? Meine Oma kann es jedenfalls nicht. Nun gut, die lebt nicht mehr, insofern unfair, aber sie hätte es auch zu Lebzeiten nicht gekommt. Jung mach dat Gejaul maleiser.

Es mag Leute geben, die es unterscheiden können.

Die meisten Leute können in einem Doppel-Blind-Test imho eine gute Amp-Simulation nicht von dem Original unterscheiden. Preisfrage: was ist das hier für ein Amp?

Ein richtiger Amp hat einen großen Vorteil: reinstecken und wohlfühlen. Ein guter Amp klingt meistens spontan klasse. Bei einem Simulator muß man meistens etwas länger rumschrauben, bis man so richtig zufrieden ist. Hängt vor allem davon ab, über was für ein Equipment man den Simulator verstärkt. Und man muß halt aufpassen, daß man sich nicht so dermaßen von Amp Models, Effect Settings und Cab Sims einlullen läßt und im digitalen Dickicht verstrickt, daß man das Wichtigste vergißt, die Musik.

Ist das alles aber erst mal eingestellt und feingetuned (2nd price german-english-radebrech-award), und geht es darum, in einer Live-Situation einen guten Sound zu haben, sind die Simulatoren imho ganz weit vorn. Während der Mensch mit dem Traum-Röhrenamp noch an der richtigen Mikro-Position für sein SM57 feilt und verzweifelt versucht, den richtigen Lautstärke-Kompromiß zwischen den Forderungen des PA-Manns ("hey, mach mal den Amp was leiser") und der Sättigung der Endstufenröhren zu finden, hab ich längst schon meinen POD ins Pult gesteckt, meinen Monitor aufgestellt und bin am spielen und es klingt wie es soll.

Die Qualität der Emulation geht halt zu 100% in die PA rein, oder auf Band oder Harddisk, während der Sound eines noch so geilen Amps erst mal durch ein Mikro muß, und solange dies nicht ebenso teuer ist wie der Amp selbst, leidet der Sound. Als begleitenden Lesestoff dazu kann man auch das hier durchaus nochmal empfehlen.

Wenn ich daneben stehe und im direkten Vergleich einen guten Röhrenamp gegen meinen POD höre, gewinnt ganz klar der Amp. Er ist irgendwie direkter, hat irgendwie mehr Druck und Glanz und hat vor allem (war ja heute hier auch im Bezug auf Vintage-Gitarren zu lesen, btw. welcome back Jo Nec) mehr Magie. Wie es rein technisch kühl betrachtet beim Publikum ankommt, egal ob per PA oder CD, ist was ganz anderes.

Ich glaube inzwischen, daß alle diese Technologien ihre Berechtigung haben, spare wieder auf einen Röhrenamp, erfreue mich bis dahin meines POD und des geilen Tons, den er mir gibt, und ansonsten: Laß Deine Ohren entscheiden.


Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Amps) Amp-Emus Dazu: zomm GM 200 :- |

Hallo Jungs,

Dazu gleich mal mein Senf:

Nach dem es hier und im Grünen mehrfach gelobt und bei Just Chords von Felix gut besprochen und dann noch beim Thoman für 200,- Ocken angeboten wurde, bestellte ich es mir auch. Ich wollte es vor allem zum Üben über die heimische Stereoanlage benutzen, um den Hausfrieden zu retten. Der wird von meiner unmusikalischen Nachbarin massiv gefährdet, die auf meine elektrisch verstärkten Kreativitätsschübe mit hysterischen Anfällen reagiert.
Nu gut, das Teil kam und wurde mit großer Erwartungshaltung ausgepackt und verkabelt; mit zwei Cinch-Steckern kan man es an die HiFiAnlage anschließen und außerdem CD, Tapedeck oder sonstwas durchschleifen. Getan, und zum Warmspielen John Lee Hookers Endless Boogie in die Schublade geschmissen. Ihn hörte man gut, ansonsten kamen nur in den Spielpausen irgendwelche Gitarrensignale von ferne an, die sich wie die meinigen anhörten. Scheiße.
Nächster Versuch: Gitarrenoutput mit Anlage verkabelt, jetzt kam ALLES deutlich lauter, so auch JLH, der den CD Eingang verzerrte. :-((
Also mal das Teil ohne Begleitung durchgetestet. Es gibt drei verschiedenen Modi der Abnahme: Recording, was DI Abnahme simuliert, simulierte Abnahme über Mikro, und für Verstärkung direkt über den Gitarrenamp. Die ersten beiden Modi sind zu vergessen, indirekt, höhenlastig, mit steigendem Gain steigt ebenfalls der Kratzfaktor. :-( Der dritte Modus kommt wesentlich direkter und ohne Höhenanteil und reduziertem Kratzen. :-|
Effekte: Chorus und Reverb kommen überzeugend, :-) Echo und Tremolo können leider nicht in der Geschwindigkeit geregelt werden.:-(
Und die Simulationen selber: Von British Drive bis zu Fuzz Stack ist Hi-Gain Vollbedienung angesagt; mein Pech, dass ich damit mit gut der Hälfte der Ampsimulationen nichts anfangen kann. Ansonsten: American clean ist halt clean, auf der letzten Strecke der Gainreglung komt's ein bisschen transistorig anzerrt. Was man sich bei "Blues Tweed" gedacht hat, ist mir völlig schleierhaft: Es klingt wie durch ein Megaphon, indirekt, kratzig von Anfang an, von Dynamik keine Spur und im Vergleich mit den anderen Sounds deutlich zu leise. :-((
Was man sich bei "Twin Drive" gedacht, fürchte ich dagegen zu wissen (und so ähnlich steht es auch im Faltblatt): die unsägliche Mastervolume-Pullschaltung vom Silverface Twin, die kein Schwein benutzt, weil sie nur sägt und ätzt. Hier kann man die Simulation als wirklich gelungen bezeichnen ... ;-).
Class-A Amp ist die einzige Crunch-Simulation, die ansatzweise dynamisch ist und durch den Gain-Regler kontinuierlich in die Sättigung gefahren werden kann. :-)
British Crunch schließlich ist brauchbar für Rhytmussounds, aber auch hier ist die Zerre von Anfang an dabei und wird bei aufgedrehtem Gainregler nur lauter.
Über den Gitarrenverstärker (Gitarrenoutput in Power-Amp-in) sind Höhenanteil und Kratzfakter weniger penetrant, der indirekte und undynamische Gesamteindruck bleibt jedoch. Für meine röhrenverwöhnten Lauscher klingt es halt nach Chip bzw. Transistor.
Fazit: Wer auf bluesigem Spiel steht und die Intensität der Übersteuerung mit Volumeregler an der Gitarre oder mit dem Anschlag kontrollieren will, ist hier an der falschen Hausnummer - dies bringt selbst mein Boss SD-überzeugender fertig. Und so ist das Zoom wieder auf dem Weg zurück zu Thomann mit der 30-Tage-money-back-Garantie...

Testklampfe: "Die rote", mit broadcaster-PU am Steg und P-90 am Hals.

Schöne Grüße, stooge

Re: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?

Hi Friedlieb,

: Die meisten Leute können in einem Doppel-Blind-Test imho eine gute Amp-Simulation nicht von dem Original unterscheiden. Preisfrage: was ist das hier für ein Amp?

Tja, ich würd' sagen AC30, Baujahr 67, (bei den Speakern bin ich mir jetzt nich ganz so sicher - würde sagen, nachträglich eingesetzte Greenbacks Bj.71), und zusätzlich (mit dem alten VOX-Überspielkabeltrick) in den/das POD Vers. 2.0, Amp-Sim auf Rectifier, Drive auf 2, 4*12 Cabinet, (die Effekteinstellungen und Toneinstellungen lass ich jetzt mal)übertragen. Der Ausgang des PODs wurde in ein Mackie 24/8 Pult mit neutraler Klangeinstellung eingespielt und zusätzlich der VOX mit 'nem mit 'nem Shure 58 und 'nem 7,48m langem (symmetrischem) Kabel (ich tippe auf Klotz) aufgenommen.

Welche Soundkarte du benutzt hast, kann ich leider nicht sagen - dazu ist mein Gehör zu schlecht.

Na - war ich richtig? :-)))))))))))))))

Eigentlich wollte ich nur sagen, daß ich deinen Artikel unterschreibe :-)))

Gruß

Oly

Re: (Amps) Amp-Emus Dazu: zomm GM 200 :- |

Hi!

Was stooge da schreibt stimmt. Ebenso wie mein, eigentlich durchweg positiver, Bericht...

Ich hatte nur immer vergessen zu erwähnen, daß ich nunmal von Haus aus Metaller bin und somit völlig andere Soundvorstellungen habe und daß im Metal u.a. auch anders arrangiert wird.

Jetzt spiele ich in einer "Tex'n'Boogie"-Band und merke (nicht erst jetzt) ganz deutlich, daß mich das GM-200 DA nicht befriedigen kann...

Trotzdem geht's astrein für meine Heimaufnahmen, die allesamt irgendwo zwischen Hard Rock und Metal liegen, viel besser geht's eigentlich nur mit wirklich riesigem Aufwand...

Gruß
Felix


Re: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?

Hi!

Kleine Geschichte dazu - wer sie schon kennt, möge fünf Minuten üben gehen!

Ich habe mal in aller Ruhe einen Flextone angetestet und fand das Teil wirklich toll. Am besten gefiel mir damals der Rectifier. Dieses Teil würde ich mir in "echt" nie kaufen, weil ich den sehr subjektiv einfach prollig finde. Im anschließenden direkten Vergleich noch im Laden zwischen Simulation und Original gefiel mir die Simulation besser.

Klang der Flex wie der Rectifier? Nein. Zum Glück nicht!

Matthias

Re: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?

Hi Oly,

: bei den Speakern bin ich mir jetzt nich ganz so sicher - würde sagen, nachträglich eingesetzte Greenbacks Bj.71

Völlig daneben. Modelljahr 71, aber Baujahr 72. Außerdem um 90° gedreht eingebaut, so daß die Lötanschlüsse nicht nach unten zeigen, sondern nach links. Dadurch kann der Strom wesentlich leichter in die Speaker reinfließen (wegen dem Gefälle, Genitiv darf man jetzt so schreiben) und muß keine Steigung mehr im Kabel überwinden. Sagt Eric Johnson. Klingt auch wesentlich offener und freier, finde ich... ;-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?

: Die Qualität der Emulation geht halt zu 100% in die PA rein, oder auf Band oder Harddisk, während der Sound eines noch so geilen Amps erst mal durch ein Mikro muß, und solange dies nicht ebenso teuer ist wie der Amp selbst, leidet der Sound.
Hi Friedlieb,
die Aufnehmerei, wenn es für einen ernsthaften Zweck (Veröffentlichung) sein soll ist imho gerade ein Beispiel, wo man die Möglichkeit hat so lange und gründlich an der Mikrofonierung zu arbeiten, daß der Amp nicht nur an sich besser klingt, als die Simulation, sondern auch das Mikrofonierte Signal (vielleich gemischt mit DI, unter Berücksichtigung irgendwelcher phasenschweinereien...) lebendiger und "schöner" wird, als die Simulation. (Natürlich kann auch man mit mittelmäßiger oder gar schlechter Mikrofonierung [was nicht unbedingt vom Preis der Mikros abhängt] wesentlich schlechtere Ergebnisse erzielen, als mit der Sim.)
Ansonsten kann auch ich Deinem Beitrag nur zustimmen.
Gruß Winni

Re: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?

Hi Friedlieb,

"Preisfrage: was ist das hier für ein Amp?"

Ich würde sagen, Deine Tele in den Pod mit dieser JTM45/Budda Twinmaster-Mischung. ;-)))))))))))))))))

O.k., o.K. ich hör ja schon auf. :-))

Aber falls Du noch immer an nem Reu interessiert sein solltest, momentan gibbet bei ebay 2 Stück zu ersteigern.

Marshall JTM 45 - Reußenzehn-Tuning
MARSHALL SLP 1959 mit Reussenzehn 3kanaltuning

Ansonsten stimme ich Deinem Posting auch vollkommen zu, nur isses bei mir die Magie und das Spielgefühl, bzw. die besondere Reaktion des Amps auf den Spieler, die mich wieder zu den Röhren zurückgebracht hat. Meine alte Argumentation, zu jedem Coversong den möglichst passenden Sound zu haben interessiert mich nicht mehr. :-)))

Gruß Jochen
NP: Weezer, die grüne, sowas von geil, Dank an Pepe und ullli :-))