Re: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ?
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Beitrag von Friedlieb vom Juni 20. 2001 um 18:18:49:
Als Antwort zu: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ? geschrieben von Bleiderpopeider am Juni 20. 2001 um 00:46:17:
Hi Bleiderpopeider,
: Kann man bei solchen geräten die ampemu nur im dierekten vergleich vom original unterscheiden ???
Gegenfrage: wer ist man? Meine Oma kann es jedenfalls nicht. Nun gut, die lebt nicht mehr, insofern unfair, aber sie hätte es auch zu Lebzeiten nicht gekommt. Jung mach dat Gejaul maleiser.
Es mag Leute geben, die es unterscheiden können.
Die meisten Leute können in einem Doppel-Blind-Test imho eine gute Amp-Simulation nicht von dem Original unterscheiden. Preisfrage: was ist das hier für ein Amp?
Ein richtiger Amp hat einen großen Vorteil: reinstecken und wohlfühlen. Ein guter Amp klingt meistens spontan klasse. Bei einem Simulator muß man meistens etwas länger rumschrauben, bis man so richtig zufrieden ist. Hängt vor allem davon ab, über was für ein Equipment man den Simulator verstärkt. Und man muß halt aufpassen, daß man sich nicht so dermaßen von Amp Models, Effect Settings und Cab Sims einlullen läßt und im digitalen Dickicht verstrickt, daß man das Wichtigste vergißt, die Musik.
Ist das alles aber erst mal eingestellt und feingetuned (2nd price german-english-radebrech-award), und geht es darum, in einer Live-Situation einen guten Sound zu haben, sind die Simulatoren imho ganz weit vorn. Während der Mensch mit dem Traum-Röhrenamp noch an der richtigen Mikro-Position für sein SM57 feilt und verzweifelt versucht, den richtigen Lautstärke-Kompromiß zwischen den Forderungen des PA-Manns ("hey, mach mal den Amp was leiser") und der Sättigung der Endstufenröhren zu finden, hab ich längst schon meinen POD ins Pult gesteckt, meinen Monitor aufgestellt und bin am spielen und es klingt wie es soll.
Die Qualität der Emulation geht halt zu 100% in die PA rein, oder auf Band oder Harddisk, während der Sound eines noch so geilen Amps erst mal durch ein Mikro muß, und solange dies nicht ebenso teuer ist wie der Amp selbst, leidet der Sound. Als begleitenden Lesestoff dazu kann man auch das hier durchaus nochmal empfehlen.
Wenn ich daneben stehe und im direkten Vergleich einen guten Röhrenamp gegen meinen POD höre, gewinnt ganz klar der Amp. Er ist irgendwie direkter, hat irgendwie mehr Druck und Glanz und hat vor allem (war ja heute hier auch im Bezug auf Vintage-Gitarren zu lesen, btw. welcome back Jo Nec) mehr Magie. Wie es rein technisch kühl betrachtet beim Publikum ankommt, egal ob per PA oder CD, ist was ganz anderes.
Ich glaube inzwischen, daß alle diese Technologien ihre Berechtigung haben, spare wieder auf einen Röhrenamp, erfreue mich bis dahin meines POD und des geilen Tons, den er mir gibt, und ansonsten: Laß Deine Ohren entscheiden.
Keep rockin' Friedlieb
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