Re: (Amps) Amp-Emus Dazu: zomm GM 200 :- |


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Beitrag von The stooge vom Juni 20. 2001 um 18:33:36:

Als Antwort zu: (Amps) Sind Amp-Emus fast wie original ? geschrieben von Bleiderpopeider am Juni 20. 2001 um 00:46:17:

Hallo Jungs,

Dazu gleich mal mein Senf:

Nach dem es hier und im Grünen mehrfach gelobt und bei Just Chords von Felix gut besprochen und dann noch beim Thoman für 200,- Ocken angeboten wurde, bestellte ich es mir auch. Ich wollte es vor allem zum Üben über die heimische Stereoanlage benutzen, um den Hausfrieden zu retten. Der wird von meiner unmusikalischen Nachbarin massiv gefährdet, die auf meine elektrisch verstärkten Kreativitätsschübe mit hysterischen Anfällen reagiert.
Nu gut, das Teil kam und wurde mit großer Erwartungshaltung ausgepackt und verkabelt; mit zwei Cinch-Steckern kan man es an die HiFiAnlage anschließen und außerdem CD, Tapedeck oder sonstwas durchschleifen. Getan, und zum Warmspielen John Lee Hookers Endless Boogie in die Schublade geschmissen. Ihn hörte man gut, ansonsten kamen nur in den Spielpausen irgendwelche Gitarrensignale von ferne an, die sich wie die meinigen anhörten. Scheiße.
Nächster Versuch: Gitarrenoutput mit Anlage verkabelt, jetzt kam ALLES deutlich lauter, so auch JLH, der den CD Eingang verzerrte. :-((
Also mal das Teil ohne Begleitung durchgetestet. Es gibt drei verschiedenen Modi der Abnahme: Recording, was DI Abnahme simuliert, simulierte Abnahme über Mikro, und für Verstärkung direkt über den Gitarrenamp. Die ersten beiden Modi sind zu vergessen, indirekt, höhenlastig, mit steigendem Gain steigt ebenfalls der Kratzfaktor. :-( Der dritte Modus kommt wesentlich direkter und ohne Höhenanteil und reduziertem Kratzen. :-|
Effekte: Chorus und Reverb kommen überzeugend, :-) Echo und Tremolo können leider nicht in der Geschwindigkeit geregelt werden.:-(
Und die Simulationen selber: Von British Drive bis zu Fuzz Stack ist Hi-Gain Vollbedienung angesagt; mein Pech, dass ich damit mit gut der Hälfte der Ampsimulationen nichts anfangen kann. Ansonsten: American clean ist halt clean, auf der letzten Strecke der Gainreglung komt's ein bisschen transistorig anzerrt. Was man sich bei "Blues Tweed" gedacht hat, ist mir völlig schleierhaft: Es klingt wie durch ein Megaphon, indirekt, kratzig von Anfang an, von Dynamik keine Spur und im Vergleich mit den anderen Sounds deutlich zu leise. :-((
Was man sich bei "Twin Drive" gedacht, fürchte ich dagegen zu wissen (und so ähnlich steht es auch im Faltblatt): die unsägliche Mastervolume-Pullschaltung vom Silverface Twin, die kein Schwein benutzt, weil sie nur sägt und ätzt. Hier kann man die Simulation als wirklich gelungen bezeichnen ... ;-).
Class-A Amp ist die einzige Crunch-Simulation, die ansatzweise dynamisch ist und durch den Gain-Regler kontinuierlich in die Sättigung gefahren werden kann. :-)
British Crunch schließlich ist brauchbar für Rhytmussounds, aber auch hier ist die Zerre von Anfang an dabei und wird bei aufgedrehtem Gainregler nur lauter.
Über den Gitarrenverstärker (Gitarrenoutput in Power-Amp-in) sind Höhenanteil und Kratzfakter weniger penetrant, der indirekte und undynamische Gesamteindruck bleibt jedoch. Für meine röhrenverwöhnten Lauscher klingt es halt nach Chip bzw. Transistor.
Fazit: Wer auf bluesigem Spiel steht und die Intensität der Übersteuerung mit Volumeregler an der Gitarre oder mit dem Anschlag kontrollieren will, ist hier an der falschen Hausnummer - dies bringt selbst mein Boss SD-überzeugender fertig. Und so ist das Zoom wieder auf dem Weg zurück zu Thomann mit der 30-Tage-money-back-Garantie...

Testklampfe: "Die rote", mit broadcaster-PU am Steg und P-90 am Hals.

Schöne Grüße, stooge


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