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(Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Hier ein kleiner Kurzbericht zu meinem neuen Grandmeister 36. Für mich die Rundum-Bedienung i.S. Flexibilität. Eigentlich mit 4 Kanälen (Clean, Crunch, Lead und Ultra) ausgestattet, reichen mir jedoch bereits die ersten 3 vollkommen aus. Damit kann ich all meine Bedürfnisse in der Cover-Band von RnR über Blues, Country hin zu Classic Rock wunderbar abdecken. Das alles in der eigenen H&K Klangfarbe, die durchaus Anleihen nimmt, aber stets auch etwas eigenes im Klang hat. Das mag man oder auch nicht, mir gefällts, denn der GM ist definitiv kein Modeling-Amp, sondern einfach ein ultraflexibler Röhrenamp.

Ohne das dazu passende Midiboard ist der Amp jedoch nur die Hälfte wert, denn der Reiz des Konzepts liegt ja darin, sämtliche Regler- und Schaltereinstellungen (wie z.B. auch die Leistungsreduzierung oder das Noisegate und die FX-Sektion) abspeichern zu können, ausgenommen ist hier nur der Mastervolume, mit dem man dann die Gesamtlautstärke an die gewünschte Umgebung anpassen kann. Dennoch hat man zusätzlich für jede Einstellung ein Gain- und Volume-Poti. Am Midiboard angeschlossen habe ich noch einen 1fach-Switch, mit dem ich die Boost-Funktion des Amps ein- und ausschalten kann, unabhängig von der Preset-Einstellung. Es wäre auch noch ein zweiter Anschluss für einen weiteren 1fach-Schalter oder ein Expression-Pedal vorhanden. Das Midiboard kommt übrigens ohne eigenen Stromanschluss aus, auch sehr praktisch. Am Line-Out des Amps habe ich ein Stimmgerät hängen, Amp auf Standby und lautloses Stimmen ist möglich, auch gut gelöst.

Die Bedienung ist direkt am Amp wirklich spielend einfach, das Speichern von Presets ebenfalls. So braucht man die zusätzliche App fürs I-Pad nicht wirklich, das ist eine nette Spielerei, nicht mehr. Für die Sounds sollte man sich wirklich Zeit nehmen, denn der Amp bietet eine klangliche Flexibilität und Bandbreite, die erst einmal ausgelotet werden will. Für mich persönlich sprechen aber die klanglichen Ergebnisse für sich.

Lautgemacht wird das ganze von einer Palmer 1x12 mit einem Cannabis Rex Speaker, der ganz hervorragend zu dem Amp passt. Die Box reicht lautstärketechnisch für mich vollkommen aus und schiebt in Anbetracht der Größe wirklich ordentlich. Die originalen H&K Boxen mit den Celestion V30 sind für mich eher nicht das gelbe vom Ei, die wirken mir in Verbindung mit diesem Amp zu penetrant, vielleicht auch deshalb, weil ich generell kein Fan (zumindest der neueren) V30 bin. Das vielbeschriebene "Fizzeln" der ....meisterserie schreibe ich mal zu einem guten Teil auch diesen Speakern zu.

Die Transporttasche für den Amp ist ebenfalls sehr ordentlich. Ich bringe nun alles an Kabeln, WahWah etc in der Box bzw. in der Amptasche unter und habe nur noch zwei Sachen zu tragen, wobei der Amp mit seinen 7,5 kg wirklich ein Leichtgewicht ist.

Zu den technischen Daten schreibe ich jetzt mal nichts, die kann man überall im Netz nachlesen. Nur soviel, 36 Watt sind mehr als laut genug.

Soviel mal meine ersten Erkenntnisse, der Amp bleibt auf jeden Fall bei mir.

Gruß Rainer


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Hi Rainer,

ein klasse Bericht! Danke.

Ich spiel ja immer noch einen Zentera plus Z-Board und bin total zufrieden in den Proben und auch live. Das ist ja schon fast peinlich, so ein Uraltmodeller, aber für meine/unsere Musik und Besetzung passt das einfach bestens.

Auch wenn die Modellpolitik bei Hughes&Kettner etwas hektisch ist. Ich finde, die Firma macht geniale praxisorientierte Sachen!

Gruß Diet


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

: Hi Rainer,
: ein klasse Bericht! Danke.
: Ich spiel ja immer noch einen Zentera plus Z-Board und bin total zufrieden in den Proben und auch live. Das ist ja schon fast peinlich, so ein Uraltmodeller, aber für meine/unsere Musik und Besetzung passt das einfach bestens.
: Auch wenn die Modellpolitik bei Hughes&Kettner etwas hektisch ist. Ich finde, die Firma macht geniale praxisorientierte Sachen!
: Gruß Diet

Danke, besser hätte ich es nicht ausdrücken können. 


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Hallo Rainer,

ein Freund (und sehr guter Gitarrist) hat ihn gekauft und gleich wieder verkauft. Er war total enttäuscht, weil die angezerrten und richtig verzerrten Sounds seiner Meinung nach total schlimm waren.

Er hat dann den Thomas Blug per Mail drauf angeschrieben, wie das denn sein kann. Blugs Antwort war, dass er auf der nächsten Frankfurter Musikmesse mit einer eigenen Amp-Linie - Blue Amps - herauskommen würde...

Hier gibt es einen Video-test von G&B:

http://www.musikmachen.de/Tests/Hughes-Kettner-GrandMeister-36-Head/(tab)/video

Da klingt er aber auch nicht so besonders, vor allem sind mir da immer viel zu viel Effekte drauf.

Das Konzept (Vollröhre, voll programmierbar und Effekte on Board) finde ich total klasse, aber für mich müsste der Grundsound des Amps dann mehr Vintage orientiert sein (Fender, AC 30, Plexi, Mesa Mark II).

Aber ein Vollröhrentopteil ohne zusätzliches Stressbrett benutzen zu können, das hätte wirklich etwas für sich!

Gruß Martin 


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Hallo Martin,

das mit den verzerrten Sounds hört man ja öfter. Ich glaube wirklich, dass die Wahl der Box bzw. des Speakers eine entscheidende Rolle spielt. Und man sollte auch nicht ständig den Vergleich zu irgendwelchen Vintageklassikern suchen. H&K hat seine eigene Klangfarbe, mit der man selbstverständlich alte Sachen spielen kann, aber es klingt halt dann nicht exakt nach F oder M. Wobei die Zerrsounds im Crunchkanal schon deutliche Anleihen nehmen bei M. Ich spiele ja nun auch schon seit 30 Jahren diverse Amps und zuletzt einen hervorragenden JTM 45 Klon mit vorgeschaltetem Pedalboard, auf dem neben diversen OKKOs zuletzt ein TC Nova System drauf war. Der direkte Soundvergleich im Cleanchannel ging für mich unentschieden aus, bei den Zerrsounds war dann aber der GM vorne, definierter, mehr Punch.

Man braucht Zeit beim GM für das Finden der Sounds, es gibt so viele Möglichkeiten der Klangbeeinflussung neben dem EQ, und die sollte man auch nutzen. In dem G&B Videoreview wird ja nur mit den voreingestellten Presets gespielt, neben der generellen Schwierigkeit mit YT-Videosund Klangbeurteilung. Aber dennoch gibt es einige Reviews, die die Möglichkeiten des Amps doch ziemlich gut rüberbringen. Die Presets habe ich mal kurz durchgespielt, als ich den Amp bekommen habe und danach sofort meine eigenen Sounds gebastelt. Von daher bin ich der festen Überzeugung, dass der Amp wirklich was kann, und erfreue mich jeden Tag an dem genialen Konzept. Mir passt es nämlich wirklich sehr gut, wer viel mit dem Gitarrenpoti spielt, wird wahrscheinlich nur den Kopf schütteln und sich dann wieder seinem Plexi oder Deluxe Reverb zuwenden.

Gruß Rainer


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Frohes Neues!

Ich glaube wirklich, dass die Wahl der Box bzw. des Speakers eine entscheidende Rolle spielt.

in der Tat hat kein anderes Element der Souinderzeugungskette einen so entscheidenden Einfluss. Dass du mit einem Cannabis Rex glücklich wirst, zeigt aber auch, dass der Amp im Höhenspektrum nicht geradu zurückhaltend ist, oder

Und man sollte auch nicht ständig den Vergleich zu irgendwelchen Vintageklassikern suchen.

Oh, ob da Gitarristen wirklich die richtige Zielgruppe sind, wage ich zu bezweifeln! Die Hälfte von uns spielt ausschließlich Modelle, die es vor 50 oder 60 Jahren schon gab. Ich verstehe auch nicht, warum H&K so hektisch die Modellpalette dreht. Viele fanden die Statesman-Reihe echt gut.

Ich hatte vor 15 Jahren mal einen Tube 20, ging so, vor etwa anderthalb Jahren den Puretone und das war ein endgeiler Amp, leider hatte ich in der Leistungsklasse schon den JTM45 (der noch ein, zwei Haaresbreiten mehr mein Fall ist. Leider beide zu laut für 2/3 unserer Gigs). Den Triamp find ich im Vergleich völlig unspektakulär. Ich habe noch nicht einen sehr vielseitigen Amp gehört, der durch und durch Rasse und Klasse hat, der beste zweikanalige war bisher ein Bogner, und auch da hat der Cleankanal geschwächelt.

Das "geniale Konzept" des GM36 ist für mich weniger attraktiv, weil ich SOWIESO ein Pedalboard brauche (allein für Tuner und Wah, nicht wah?). Außerdem bin ich froh, dass das Musikmachen eine der wenigen Inseln im Leben ist, wo diese ganze moderne Technik vermeidbar ist. Über ein Tablet zu spielen wäre für mich der GAU. Vintage Amps sind wie 70er Jahre Muscle Cars, die aber top Fahrverhalten und geringen Spritverbrauch haben.

Ich hätte mich an H&Ks Stelle auf die Edel-Plexi-Liga eingeschossen und wäre nicht auf diesen "möglichst modern"-Zug aufgesprungen, aber das werden die sich ja grundlich überlegt haben. Der Tipp, für den Grandmeister von vornherein einen Speaker zu wählen, der den Sound weg vom H&K-Ideal in Richtung "runder und satter" bringt, ist bestimmt ein guter. Ich finde die Wahl des Speakers auch wichtiger als alles andere.

Gruß, Ferdi


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Nun, dass die H&K Amps ja eher auf der HiFi-Seite sind, ist ja grundsätzlich ok. Wenn man das in den eigenen Boxen aber dann mit den neuen V30 kombiniert, die diese Penetranz in den Hochmitten haben, ist diese Entscheidung aus meiner Sicht eher unglücklich und führt dazu, dass sich Kunden von dem Produkt abwenden. Dass Gitarristen mit "modernem" Zeug eher Probleme haben, ist ja auch nichts neues. Für mich ist das kein Problem, ich habe schon immer gerne neues. probiert. Obwohl ich Tele spiele, ist die doch deutlich modernisiert und sehr flexibel durch SC- und HB-Möglichkeiten in einer Gitarre, und zwar auf allen Positionen. Da passt der Amp bestens dazu. Zudem kann man ihn auch noch leise gut spielen, also was will man mehr?

Das schöne heutzutage ist doch, dass mittlerweile für jeden was dabei ist. Schlimm finde ich nur, wie im Fall des GM und der ganzen TM-Serie geschehen, hier alle schlecht zu reden, nur weil einem die grundsätzliche Klangausrichtung nicht gefällt.

Gruß Rainer


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Hi und frohes Neues,

hab 2x mit nem HK 18-Watter gespielt.

Der Bruder von nem Freund hatte einen mal zu einer kleinen Session mitgebracht, da fand ich den TM 18 eher schwach. Er musste da ber auch "gegen" einen sehr guten anderen Amp + Box anspielen.

Dann hab ich letztens bei einem Gig zwei Nummern bei einer befreundeten Band mitgespielt. Dem Gitarrero der Band war vorher sein Bogner abgeraucht und er hatte den HK als Ersatzamp im Auto. Letztlich Paula, Kabel, Amp + Volumenpoti, was erstaunlich gut funktionierte. 

Die Amps sind IMO schon o. k., wenn mann den Cleankanal in die Sättigung fährt und eine vernünftige Box dranhängt. In dem Fall war es eine 1x12 mit nem Goldbulldog.

Im direkten Vergleich kann er da aber gegen einen guten Einkanaler nicht wirklich anstinken. Wie gesagt, ich spreche vom TM18, den Grandmeister hab ich noch nicht gespielt.

Wichtig ist aber letztlich nur, dass du als Besitzer des Amps mit ihm glücklich bist. 

LG
Uwe 


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Hi,

Schlimm finde ich nur, wie im Fall des GM und der ganzen TM-Serie geschehen, hier alle schlecht zu reden, nur weil einem die grundsätzliche Klangausrichtung nicht gefällt.

mit absolutem Maß gemessen hat der optische Appeal der H&K Amps seit dem Puretone allerdings doch eher nachgelassen als zugelegt.

Im GW ist die generelle Akzeptanz der neuen H&K-Amps aber doch eher hoch, oder habe ich mich da verlesen?

Gruß, Ferdi


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Also gerade optisch finde ich die ganze ...meisterserie ja sehr gelungen, das schnucklige Fomat, die blaue Beleuchtung etc. Auch haptisch ist zumindest der GM sehr gut gemacht. Und du hast recht, im GW-Forum geht es so, im MB ist es schon deutlich schlimmer. Hier werden von einzelne Usern ja richtige Kampagnen gefahren, die weit über das "mir PERSÖNLICH gefällt er nicht" hinaus gehen, da subjektive Eindrücke als absolute Wahrheiten dargestellt werden.

Gruß Rainer


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Glücklich bin ich tatsächlich damit, außerdem finde ich auch, dass der GM tonal einen klar erkennbaren Sprung nach vorne ggü. den TM gemacht hat. Wahre Worte hast Du mit dem Cleankanal in die Sättigung fahren gesprochen, da lebt er richtig auf, was dann wiederum fast wie bei einem Einkanaler ist ;-) . Vielleicht sage ich es mal so, der GM kann sehr vieles sehr gut, aber nichts exzellent.

Gruß Rainer

P.S.

Wie im "Danke-Thread" schon geschrieben, freut mich die unaufgeregte Diskussion hier sehr!


Re: (Amps) Hughes&Kettner Grandmeister 36 - Kurzbericht

Glücklich bin ich tatsächlich damit, außerdem finde ich auch, dass der GM tonal einen klar erkennbaren Sprung nach vorne ggü. den TM gemacht hat. Wahre Worte hast Du mit dem Cleankanal in die Sättigung fahren gesprochen, da lebt er richtig auf, was dann wiederum fast wie bei einem Einkanaler ist ;-) . Vielleicht sage ich es mal so, der GM kann sehr vieles sehr gut, aber nichts exzellent.

Gruß Rainer

P.S.

Wie im "Danke-Thread" schon geschrieben, freut mich die unaufgeregte Diskussion hier sehr!