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Letzter Ausweg Space-Shuttle

Greetinx,

in Anbetracht der Gedankeleere - respektive Beitragsarmut - möchte ich 1nen oder 2 filosofische Gedanken beisteuern.

Materialverbesserung statt Üben - eine beliebte Beschäftigung der Gitarristen um endlich das zu erreichen was weit am Horizont zu erahnen ist. Pickups, Brücken, Federn, Sättel - alles ist ausgetauscht. Alles hat nix gebracht. Nur die Unruhe ist geblieben...

Neuster Lichtblick - Minus Temperaturen - ansich naheliegend im Winter. Die Gitarre auf saukalt abzukühlen samt Gräten und Haut. Am Besten man mietet sich einen Flug im SpaceShuttle und hält die Gitarre mal kurz aus dem Fenster - zwischen Mond und Venus - weil da ist es echt noch kälter als in UP´s (das ist quasi unser ET) Kohlen-Keller.

Und geagte Plastik Parts drucke ich neuerdings in 3 D - muss nur vorher die PlastikKügelchen in abgestandenen Whiskey eintunken oder 2h mit Rauch anblasen - aber shit bin ja Nichtraucher und SaftTrinker.

Aber was wenn TeileTausch, Einschwingen, Kälteschocken, Ohren waschen doch  nichts bringt ? Blöd.

Zum Glück kommt der Frühling - und die Sonne wird bald die depressiven Gedanken wieder vertreiben...

GruZZ *


Re: Letzter Ausweg Space-Shuttle (der Blues im Kopf)

Hallo.
: Zum Glück kommt der Frühling - und die Sonne wird bald die depressiven Gedanken wieder vertreiben...

Da hat wohl einer den berühmten Februar-Blues. Geht mir z.Zt. ähnlich. Stagnation bei der musikalischen Weiterentwicklung! Fühle mit dir und werde auch versuchen, das ganze zu überwinden, indem ich mich wieder mehr dem widme, was das Spiel wirklich verbessert: nämlich spielen. Und alles Zubehör, von dem man glaubt, es verbessert den Sound, zeigt einem dann, dass der Ton und die spielerische Leichtigkeit aus dem Finger, dem Kopf (und dem Herzen kommen).

Gruß. Marc


Re: Letzter Ausweg Space-Shuttle

Hi Lone*

>> Aber was wenn TeileTausch, Einschwingen, Kälteschocken, Ohren waschen doch  nichts bringt ?

na ganz einfach, dann setzt du dich in die Karre und fährst ein paar Kilometer gen Norden, - da stellt der Stoffel dann einen Antidepressiva-Sud kalt ;-)
Bring noch den Henry mit und alles wird gut ....

Grzzz ins Tal
Stoffel 


Re: Letzter Ausweg Space-Shuttle

Hi Lone*


Aber was wenn TeileTausch, Einschwingen, Kälteschocken, Ohren waschen doch nichts bringt ? Blöd.

Quatsch! Es bringt was!
Das eigentliche Problem ist: Es ist immer irgendwann zu wenig! Wir wollen mehr mehr mehr... und neu neu neu...

Depression ist was ganz anderes!

Ersteres ist nix Schlimmes und macht Spaß, weil Hobby!

Also locker bleiben!

Gruß Diet




Re: Letzter Ausweg Space-Shuttle

Hi Lone,

Gott sei Dank habe ich momentan einfach keine Zeit dazu, mein Equipment zu pimpen, aber wenn ich mal wieder Zeit und insbesondere auch noch eine Menge Geld haben sollte (was in den nächsten 20 Jahren leider nicht passieren wird), dann werde ich meine Gitarren zuerst emilisieren lassen, um sie danach einfrieren zu lassen. Das lasse ich mir nicht nehmen und schenke mir das zur Rente (wenn ich dann noch etwas bekommen sollte...).

Ansonsten ist die Idee mit dem Gitarre üben auch nicht so schlecht :-)

Gruß Martin


Re: Letzter Ausweg Space-Shuttle (der Blues im Kopf)

Hi,

Da hat wohl einer den berühmten Februar-Blues. Geht mir z.Zt. ähnlich.

hatte ich ohne Scheiß ganz ganz lange nicht mehr!

Ich habe mich vor etwa zwei Jahren ganz deutlich und mit Ernst ENTSCHIEDEN, eine Weichenstellung in Richtung musikalische Weiterentwicklung vorzunehmen. Um es mit Billy F. Gibbons zu sagen: I wanted to learn to play what I wanted to hear.

Stagnation bei der musikalischen Weiterentwicklung!

Mein Rezept dagegen: üben wie blöde, so gut wie jeden Tag 1-2 Stunden. Das soziale Umfeld muss das natürlich aushalten. Und regelmäßig für neuen Input sorgen, damit es nie nie nie langweilig wird. Immer auf die blinden Flecke gucken: was kann ich denn nicht? Jahrelang habe ich mir eingeredet "außer Moll Pentatonik ist eh alles scheiße", stimmt aber nicht. Ich spiele immer noch SEHR blueslastig und das wird sich NIE ändern und NA KLAR sind Hendrix und SRV die größten aaaaaaaaaaaaaaaber Scott Henderson und Mike Landau haben es ja auch sowas von drauf, da wollte ich mit schon immer wenigstens ein hauchdünnes Scheibchen von abschneiden. Ein paar chromatische Licks, ne Sexte hier, ne None da, ein bisschen Farbe ins Spiel bringen halt, weg aus den gewohnten Lagen, weg von den immerselben Ferdi-Klischees. Langsam und allmählich werde ich besser. Und progressiven Rock werde ich trotz alledem bestimmt nie mögen. Progressiver Blues und Funk, das reizt mich.

Was ich immer noch nicht gut kann, ist Sessions spielen, fuck aber auch. Auf unbekanntes, ungeprobtes Material einsteigen und "spontan" abrufen, was ich "eigentlich" drauf habe, näh, da kommt meist nicht viel. Ist wohl ne Typsache >:/ und ärgert mich, ist aber nach wie vor so. Ich habe nie Standard-Liedbegleitung gelernt und diese Nummern, "die alle kennen", kenne ich nicht.

Fühle mit dir und werde auch versuchen, das ganze zu überwinden, indem ich mich wieder mehr dem widme, was das Spiel wirklich verbessert: nämlich spielen.

Ich unterscheide: spielen tu ich auch, aber ich widme mich nach und nach dem, was ich eben NICHT kann, und das nenne ich nicht spielen, sondern üben (oder lernen). Nach längerer Suche habe ich die True Fire-Videos als ideales Werkzeug für mich entdeckt, ist bis jetzt noch nicht langweilig geworden. OHNE neuen Input drehe auch ich mich immer im Sud aus leidgespielten Licks....   aber ich habe ja Input :) und verlange mir das einfach ab. Was im Soll-Tempo nicht geht, macht der AMAZING SLOW DOWNER (Danke an Woody für den Tipp) verträglicher.

Wesentliche Anstöße fürs Üben, das wie, die Notwendigkeit und die Frucht darin dazu kamen übrigens aus diesem Forum, insbesondere von jacuzzi, ibanizer, martin und muelrich, die alle viel mehr wissen als ich. DANKE DAFÜR!

Und nach und nach wachsen neu gelernte Licks, Akkorde usw in die Musik von DejaVoodoo hinein, Soli werden überarbeitet/ganz neu gemacht, macht Spaß. Dankenswerter Weise habe ich mit Stephan ja auch einen sehr guten und verständigen Bassisten zur Seite, mit dem ich auch mal harmonietheoretisch ergründen oder herleiten kann, was jetzt wie warum besser wäre und warum und was man doch auch mal ausprobieren könnte oder müsste. Kein Zuschauer wird mehr sagen können "der spielt ja immer dieselben drei Licks". Vor drei Jahren war das aber so, dass das den Gitarristen im Publikum klar aufgefallen wäre.

Was immer noch keinen Weg in die Band gefunden hat, was ich aber auch in den letzten zwei Jahren neu gelernt habe, ist "schön" spielen, nur über Dur-Akkorde (oder diatonische Akkordsequenzen in Dur) die Gitarre eben nicht cool, nicht kernig, nicht "hau die Ziege" (die ersten 15 Jahre Gitarrenspiel habe ich mich darauf beschränkt!), sondern die Gitarre so schön und sanft wie ausgegossene Salbe, die gülden im Sonnenaufgang aufblüht, singen lassen. Wind, der über goldgelbe Weizenfeldern streicht. Ohne die  Arbeit mit Dur-Penta und Mixolydisch könnte ich das immer noch nicht. Es wird langsam.

Unbedingt lernen wollte ich auch diese Henderson-Riffs aus Sextintervallen (und es hat einige Zeit gedauert, bis ich verstanden habe, was das IST und warum es so gut klingt und funktioniert). Ist noch nicht in der Band angekommen, aber das wird noch :)


Und alles Zubehör, von dem man glaubt, es verbessert den Sound, zeigt einem dann, dass der Ton und die spielerische Leichtigkeit aus dem Finger, dem Kopf (und dem Herzen kommen).

Zubehör ist Werkzeug. Deine Hardtail-Strat zB, Marc, ist richtig gut, finde ich. Ich bin nach wie vor ein großer Freund von Equipment-Feintuning, nur ist bei meinem Hauptbesteck einfach nichts mehr zu tunen. Manches wechselt mal, vieles kommt aber wieder (zB das Fulldrive2...). Ist halt Hobby, und ab und zu was Neues darf man ruhig.

Die akustische Sixstring habe ich erstmal konsequent ins Wohnzimmer gestellt. Liedbegleitung finde ich immer noch scheiße, aber man muss auch ohne Effekte und Amp nur auf den ersten 5 Bünden Musik machen können, die einem gefällt, finde ich. Die Akustik muss also regelmäßig ran. Ist auch gut!

Ist ein bisschen länger geworden, das Posting. Ich grüße euch!

Ferdi


Re: Letzter Ausweg Space-Shuttle (der Blues im Kopf)

: Was ich immer noch nicht gut kann, ist Sessions spielen, fuck aber auch. Auf unbekanntes, ungeprobtes Material einsteigen und "spontan" abrufen, was ich "eigentlich" drauf habe, näh, da kommt meist nicht viel. Ist wohl ne Typsache >:/ und ärgert mich, ist aber nach wie vor so. Ich habe nie Standard-Liedbegleitung gelernt und diese Nummern, "die alle kennen", kenne ich nicht. :

Hi,

ich habe das tatsaechslich alles gelesen...

Eine kurze Anmerkung zu Sessions: das kann man nur lernen wenn man es trotzdem macht, d.h. immer wieder hingehen und spielen - das uebt weil man unter Druck ist - nix mit amazing slow downer...und irgendwann klappts- so war's bei mir.

Heute scheue ich vor fast nix mehr zurueck, selbst als ich in China vor 50 Mio Zuschauer gespielt habe und 2h vorher noch nicht wusste welchen Song wir ueberhaupt spielen. Wir haben dann ca. 1h vorher ein Leadsheet bekommen, und trotzdem wusste ich nicht wie der song eigentlich geht weil ich ihn nicht gehoert habe (...bis heute uebrigens nicht...). Da muss man einfach einen klaren Kopf bewahren, die Ohren aufmachen und dann aber sofort loslegen...nicht viel ueberlegen ...und genau das lernt man auf Sessions wunderbar.

Gruss

Der Nominator


Re: Letzter Ausweg Space-Shuttle (der Blues im Kopf)

Moin ferdi,

1-2h üben - das ist stark !! Das ist auch eine Zeit-Sache. Aber ich ich sag immer - Zeit haben wir alle die Gleiche !

Das Problem beim Üben ist auch das "was". Wenn man nie Kauntrie Musik spielt, nie Jazz etc. dann übt sich sowas zwar geschmeidig - aber verpufft auch wieder, weil es nie angewendet wird.

Bleibt der Hobby Gedanke - und sich weiterbringenwollen.

Mein Traum bleibt - mal einen Blues mit 72 Akkorden (wie Robben Ford) zu spielen - aber das wäre 1 sehr weiter Weg ... also bleibts bei 3.

GruZZ *


Re: Letzter Ausweg Space-Shuttle (der Blues im Kopf)

Hi,  Ferdi.

Ich danke dir für deine Gedanken als Antwort auf mein Posting. Deine Betrachtungsweisen haben mir sehr geholfen. Und manchmal ist es eben so, dass man seine Gedanken nicht in einen Vierzeiler packen kann, da muss man schon episch in die Breite gehen. Aber es war es wert, alles zu lesen.

Ich werde alles versuchen, dass ich euch im März in Brilon (weiter weg, aber mal sehen) sehen und hören kann/werde.

Bis dann, Grüße. Marc


Re: Letzter Ausweg Space-Shuttle

: : ...oder zur Abwechslung einfach mal ein neues Auto! : wenn schon neues auto, dann auch ein hübsches

Och nö, der hat keinen Stil. Dann lieber den hier, den hat ein Bandkollege von mir restauriert: Daimler "Golden Zebra". Alle Chromteile vergoldet, goldenes Zebra als Kühlerfigur, und die Sitze und Türfüllungen mit Zebrafell bezogen. (Als Lady Docker, die Besitzerin, danach gefragt wurde, meinte sie "Nerz ist einfach zu warm, um darauf zu sitzen") Das hat Stil.