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Grundlagen I

Hallo !!

Nachdem mir Clem die Grundlagen der Musik verständlich dargestellt hat (danke dir !), bin ich dann doch mal motivierter, einen Gitarrenkurs mit Hamonielehre zu besetzen.

Ich glaube nicht, dass ich mir das ohne einen ordentlichen Lehrer irgendwie merken kann. Das wäre ja die reinste Auswendiglernerei.
Aber das Blues pentatonisch, also ohne Halbtonschritte ist, finde ich symphatisch :-)

Heißt das praktisch, dass ein Bluesspieler auf einer Gitarre wenn er einmal angefangen hat zu spielen, jeden zweiten Bund "verschmäht" ? Ich meine, jeder Bun ist doch ein Halbton ? Und wenn ich keine solchen spiele im Blues, so bleibt nur jeder zweite Bund . . . ?

Wie lange braucht man denn ungegähr dafür, bis man sowas draufhat, wenn man sich beim Lernen nicht tot macht ?
Außerdem: Stimmt es, dass man den Blues irgendwann "versteht", und ab dann wirklich viel mehr frei spielen kann ?

Schon wieder nur Fragen . . .

Chicago

Re: Grundlagen I

Hi Chicago!

: Heißt das praktisch, dass ein Bluesspieler auf einer Gitarre wenn er einmal angefangen hat zu spielen, jeden zweiten Bund "verschmäht" ? Ich meine, jeder Bun ist doch ein Halbton ? Und wenn ich keine solchen spiele im Blues, so bleibt nur jeder zweite Bund . . . ?

Klingt irgenwie witzig ... aber: das nein!

Nehmen wir mal an: eine Tonleiter wie A-Moll (a h c d e f g (a)) beginnt ja mit a h c ... also Ganzton + Halbton, usw..

Die Mollpentatonik von A-Moll sähe so aus: a c d e g (a) - die Halbtonschritte h/c und e/f fhlen also im Verhältnis zur heptatonischen A-Moll-Tonleiter. Da das h zu Beginn der Leiter gar nicht auftaucht, stellt sich der erste Schritt als Andertalb-Tonschritt dar. Nix also mit "nur" Ganztöne! ;-)

: Wie lange braucht man denn ungegähr dafür, bis man sowas draufhat, wenn man sich beim Lernen nicht tot macht ?

Na ja - Buddy Guy trifft ja die Töne immer noch nicht! ;-)))

Ich sag mal nach den ersten 2-3 Stunden Unterricht hast du gewisse Bilder, nach denen du spielen kannst - ähnlich einer Schablone oder "Malen nach Farben" - das ist schon mal ziemlich befriedigend.

: Außerdem: Stimmt es, dass man den Blues irgendwann "versteht", und ab dann wirklich viel mehr frei spielen kann ?

Ja - das gilt aber für jegliche Musik. John Coltrane (Jazz-Saxofonist) sagte mal sinngemäß:"Lern die Akkorde und dann vergiss sie einfach!" Das lässt sich auf sämtliche Musik-Theorie anwenden. Wissen macht sozusagen frei! ;-)

Im Prinzip ist es, als wenn man ein Buch seines Lieblingsauthors liest - man erfasst eine Phrase und fühlt sich irgendwie zu Hause - man hat eben mit der Zeit den Stil schätzen gelernt.

Es ist eine Frage der Zeit - du kannst das bestenfalls nur minimal forcieren. Du glaubst auch gar nicht, wie viel du auf einmal hörst, wenn du um die Zusammenhänge weißt.

Grüße, Clem

PS: Du hast jetzt jede Menge Stichworte - such einfach mal im Netz.

Eine sehr gute Saite erreichst du auch von unserer Startseite: Rainer Boettchers - Just Chords oder das hier.

Re: Grundlagen I

: Nachdem mir Clem die Grundlagen der Musik verständlich dargestellt hat (danke dir !), bin ich dann doch mal motivierter, einen Gitarrenkurs mit Hamonielehre zu besetzen.

Lobenswert ...

: Ich glaube nicht, dass ich mir das ohne einen ordentlichen Lehrer irgendwie merken kann. Das wäre ja die reinste Auswendiglernerei.
: Aber das Blues pentatonisch, also ohne Halbtonschritte ist, finde ich symphatisch :-)

Da fängt das Problem eben an. Es sind doch Halbton-Schritte drin, diese Interpretation ist etwas irreführend. Das Problem mit der Harmonielehre ist, dass sie am Anfang erst einmal Arbeit ist und etwas, sagen wir Geduld erfordert. Es gibt mittlerweile einige gute Bücher über Instrument + Harmonielehre.

: Heißt das praktisch, dass ein Bluesspieler auf einer Gitarre wenn er einmal angefangen hat zu spielen, jeden zweiten Bund "verschmäht" ?

Eben nicht ...

: Außerdem: Stimmt es, dass man den Blues irgendwann "versteht", und ab dann wirklich viel mehr frei spielen kann ?

Dream on ... :-))

Die Fähigkeit 'frei' zu spielen hat nichts mit dem Blues, der Harmonielehre oder Verstehen zu tun, sondern ist die Folge eines komplexen Zusammenspiels von erlernten/eingeprägten motorischen Fähigkeiten. Wesentlich ist die automatische Kopplung von Hören, Denken und Umsetzen der musikalischen Bewegungen auf das Instrument. In etwa so wie beim Autofahren, wo man am Anfang noch an's Kuppeln, Schalten und Lenken denken muss, aber nach zwanzig Jahren das alles automatisch tut.

Ich halte Gehörtraining für den wesentlichen Punkt im freien Spiel. Und Üben. Harmonielehre ist eher so etwas wie ein Trainingsplan dazu, Kondition entsteht nicht im Hörsaal, sondern auf der Bahn oder der Trimmstrecke.

Re: Grundlagen I

: Hi Chicago!
Hallo ihr zwei !
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: Nehmen wir mal an: eine Tonleiter wie A-Moll (a h c d e f g (a)) beginnt ja mit a h c ... also Ganzton + Halbton, usw..
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: Die Mollpentatonik von A-Moll sähe so aus: a c d e g (a) - die Halbtonschritte h/c und e/f fhlen also im Verhältnis zur heptatonischen A-Moll-Tonleiter. Da das h zu Beginn der Leiter gar nicht auftaucht, stellt sich der erste Schritt als Andertalb-Tonschritt dar. Nix also mit "nur" Ganztöne! ;-)
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: Ich sag mal nach den ersten 2-3 Stunden Unterricht hast du gewisse Bilder, nach denen du spielen kannst - ähnlich einer Schablone oder "Malen nach Farben" - das ist schon mal ziemlich befriedigend.

Aaah, das ist intreressant. Ich möchte schon mal sehen, ob ich nicht eine Art Grundkurs belegen kann. Machen Musikschulen sowas überhaupt ?
Kennt ihr, mal nebenbei, B.B. King´s "I get Evil" ?? Das ist richtig cool, Blues, aber nicht ganz so . . laaaaahm gespielt.

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: Ja - das gilt aber für jegliche Musik. John Coltrane (Jazz-Saxofonist) sagte mal sinngemäß:"Lern die Akkorde und dann vergiss sie einfach!" Das lässt sich auf sämtliche Musik-Theorie anwenden. Wissen macht sozusagen frei! ;-)
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: Im Prinzip ist es, als wenn man ein Buch seines Lieblingsauthors liest - man erfasst eine Phrase und fühlt sich irgendwie zu Hause - man hat eben mit der Zeit den Stil schätzen gelernt.
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: Es ist eine Frage der Zeit - du kannst das bestenfalls nur minimal forcieren. Du glaubst auch gar nicht, wie viel du auf einmal hörst, wenn du um die Zusammenhänge weißt.

Hmm, ja, ich kann das nachvollziehen. Es ist wie beim Rudern oder NinJutsu. Beides Dinge mit denen ich mich auskenne. Vor Allem beim NinJutsu ist es so. Da denkt man, "Oh verdammt, NIE, aber auch NIEEEE werde ich mir diese vielen Techniken und Bewegungen merken können !" Und, nach ´ner Zeit braucht man nicht denken, es kommt von allein.
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: Grüße, Clem
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: PS: Du hast jetzt jede Menge Stichworte - such einfach mal im Netz.
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: Eine sehr gute Saite erreichst du auch von unserer Startseite: Rainer Boettchers - Just Chords oder das hier.

Ich schau gleich mal rein, dankeschön !

Chicago