Re: Fender Blues deVille Modifikationen bei Finkhäuser
[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]
Beitrag von Hauke vom Februar 10. 2004 um 13:13:45:
Als Antwort zu: Re: Fender Blues deVille Modifikationen bei Finkhäuser geschrieben von ferdi am Februar 09. 2004 um 23:19:29:
Hi Ferdi,
": Da möchte ich jetzt aber doch gerne wissen, wie er das macht. Außer Lastwiderständen (die man zur Frequenzkorrektur beschalten kann), Pentoden/Triodenumschaltung und Spannungsreduzierung fällt mir erstmal keine Möglichkeit zu Kraftdrosselung ein. Na, er wird sich schon ausgiebig Gedanken gemacht haben."
Ich sehe da noch zwei möglichkeiten: A: Reduzierung von B+, bei gleichzeigtigem nachjustieren der Biasvorspannung (London Power). Hier müsste sich dann im Amp eine zusätzliche Platine mit ein paar Power Mosfets finden lassen, ggf. sogar ein kleiner Lüfter.
B: Ich könnte auch vorstellen, das evt. die Schirmgitter entsprechend gergelt werden. Hier ist es noch relativ einfach mit Widerständen einzugreifen.
Vieleicht noch ein paar Worte zu Class A: Wie Du richtig schreibst werden die meisten Amps als Class A verkauft, sobald die negative Vorspannung der Endröhren über einen gemeinsamen Kathodenwiderstand erzeugt wird. Dieses hat allerdings erstmal garnichts(!) mit der Betriebsart der Endstufe zu tun. Eine Fixedbias Endstufe kann genauso im A-Betrieb gefahren werden, wie jede andere.
Vereinfacht gesagt werden bei Class A die beiden Halbwellen eines Signals von jeder Röhre komplett wiedergegeben. Im B-Betrieb teilen sich die beiden Röhren jeweils eine Halbwelle. AB-Betrieb bedeutet man geht einen Schritt näher zu Class A, damit sichergestellt ist, das auch die Nulldurchgänge des Signals korrekt wiedergegeben werden können, es gibt also eine Überschneidung. Leider behaupten viele immer wieder, dass dadurch das ein AB-Verstärker beim leisen Spiel im A-Betrieb läuft, das ist aber grundsätzlich FLASCH (wird auch nicht richtiger durch mehrfaches wiederholen).
A-Betrieb definiert sich nämlich weiter durch max. Verlustleistung im Ruhezustand. => Es läßt sich aus einem Push-Pull Class A Amp die Halbe max. Verlustleistung der verwendeten Röhren herausbekommen (Faustregel, ich lass hier mal die weiteren kleinen Tricks aus). Aus zwei 6L6GC bekommen wir also 30W, aus einem pärchen 6L6WGB sogar nur 23W.
Die größten Soundnterschiede liegen wohl zwischen Fixed Bias und Cathode Bias, aber auch der echte A-Betrieb klingt nochmals anders.
Viele Grüße
Hauke
PS: Wie weit ist der Stand mit Deinem Fullerton?
PPS: Thema NOS Tubes: Bei meinen Amps sind die Unterschiede zwischen den Endröhren wesentlich deutlicher zu hören, wenn keine neg. Rückkoplung vorhanden ist. Die frei laufenden Amps reagieren wesentlich sensibler auf unterschiedliche Typen.
verfasste Antworten:
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.
|