Re: (Amps) Celestion Speaker Frequenzbildvergleich


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Beitrag von Friedlieb vom September 03. 2003 um 17:26:53:

Als Antwort zu: Re: (Amps) Celestion Speaker Frequenzbildvergleich geschrieben von ferdi am September 03. 2003 um 12:35:21:

Hi Ferdi,

vorweg: ich werde Dir zum großen Teil zustimmen, zum kleinen Teil widersprechen und dann noch ein bißchen was ergänzen.

: nix für ungut, aber ich halte diese Diagramme gelinde gesagt für ausgekochten Schwachsinn, weil sie unter völlig praxisfernen Bedingungen erstellt werden.

Im Prinzip richtig, bloß würde ich nicht ganz so weit gehen. Ein Diagramm ist immer noch besser als gar keine Information, und der Vergleich zweier Diagramme zweier Speaker kann zumindest eine grobe Orientierung bringen, wenn warum-auch-immer ein direkter Hörvergleich nicht drin ist. Zumal wenn man die grundsätzlichen Mängel der Diagramme kenn und das entsprechend berücksichtigt.

Aber im Prinzip ist es schon krank: das Ohr hat einen mindestens zehnmal so großen Frequenzbereich (vom tiefsten bis zum höchsten Ton) wie das Auge (von rot bis violett) und eine ebenso große Überlegenheit in der Auflösung (von ganz leise bis ganz laut bzw. von ganz dunkel bis ganz hell). Und noch ein paar mehr Dinge, die ich jetzt nicht alle aufzählen will. Da mutet es schon lächerlich an, wenn man ein Ereignis aus der (reichhaltigen) Welt des Hörens ausgerechnet in die (vergleichsweise armselige) Welt des Sehens transferiert.

: Die Diagramme werden erstellt nach einer Messung mit 1W Input in 1m Entfernung. Gitarrenspeaker entwickeln ihren Sound aber nicht linear, d.h. bei 2W, geschweige denn 20 oder 50W Input sieht das ganze schön völlig anders aus,

Wobei in den allermeisten Momenten auch bei sehr lauten Amps weniger als 1 Watt umgesetzt werden. 1 Watt Dauerton ist ganz schön laut.

: [lots of stuff deleted]

In Deinen weiteren Ausführungen stimme ich Dir zu und hab auch noch was:

Auch Lautsprecher erzeugen Obertöne, zwar nicht so viele wie eine Verstärkerschaltung, aber dennoch durchaus relevant. Diese Obertöne tauchen in den Meßdiagrammen überhaupt nicht auf, obwohl sie zur Klangcharakteristik beitragen.

Und dann der Doppler-Effekt, wenn gleichzeitig ein tiefer und ein hoher Ton übertragen werden; die Übertragungscharakteristik, Ansprechverhalten etc. eines hohen Tons kann sich drastisch verändern, wenn gleichzeitig ein tiefer Ton übertragen wird oder anders gesagt: die Art und Weise, wie ein hoher Ton auf einem tiefen Ton "reitet", ist vernünftig (im Sinne von vernehmen) nur im Hörtest "vernehmbar".

Und so weiter.

Keep rockin'
Friedlieb


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