(Veranstaltungshinweis) Gary Moore - Lauter unfähige Tontechniker


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Beitrag von HanZZ vom Juni 27. 2001 um 08:56:26:

Hi folx,

nachdem CBux ja gestern schon die essentials der laufenden GM-Tour gepostet hat, heute von mir ein paar kleine Anmerkungen zum Konzert von gestern abend (Bonn, zwischen den Museen, open air):

0. Keine Vorgruppe für mich, bitte.
Statt uns die bereits erwähnte Vorgruppe "PUMP" anzutun, waren wir vorher beim Italiener und haben uns mit Pizza, Pasta und italienischem Rotwein auf einen schön lauten Blues-Abend eingestimmt, um dann pünktlich zu Pumps letzter Nummer vor der Bühne aufzutauchen. Dann 15 Minuten Umbaupause und los gings um ca 20:05.

1. Der Sound war schlecht,
ich meine richtig schlecht. Garys Strat war bis zur Hälfte des Gigs mehr aus den Fender-(!)Boxen unter seinen 4 JCM800-Tops auf der Bühne zu hören als aus der PA. Dafür waren Orgel und Drums der -wie CBux richtig geschrieben hat- unauffälligen Band viel zu laut.
Nachdem sich Gary für "Still got the Blues" die Paula bzw. eine von mehreren Paulas, die am linken Bühnenrand im Ständer aufgereiht waren, hat reichen lassen, dachte ich dann zeitweilig er käme einfach mit dem niedrigeren Output der Strat-Pickups nicht so richtig klar, denn bei der Nummer war die Gitarre dann auf einmal richtig zu hören.

Den armen Amp-Roadie hat er danach mehrfach mit ziemlich ungnädigen Gesten zum Lauterstellen der Marshalls geschickt, offenbar war der Bühnensound also genauso dürftig wie das, was nach vorne 'rauskam. Mein Fazit zum Sound: Die haben keinen ordentlichen Soundcheck gemacht, sondern die vom Vorabend als OK empfundene Einstellung erstmal so gelassen, wie sie war und anschließend nachgeregelt.

2. Zeitschinden at its best.
Die Enden aller(!) Nummern, die Gary gespielt hat, waren in die Länge gezogen bis zum geht-nicht-mehr. Bei etwas gemäßigterern "Song-Schluß-Orgien" hätten sicher 2-3 Nummern mehr ins sehr kurz gehaltene Programm gepasst. Nach gut 70 Minuten hat sich der Herr nämlich dann verabschiedet. "Klar", dachte ich, "jetzt Zugabe-Rufe und dann nochmal 4-5 Nummern als Zugabe". Von wegen.

3. Zugaben
Nach einer(!) Zugabe hat sich Mr. Moore wieder von der Bühne verabschiedet um sich dann erneut 5 Minuten lang vom Publikum bitten zu lassen. Ach ja, bei der Hammond des Organisten, der für meinen Geschmack auch mal ein schönes Solo hätte spielen können, war nach der ersten Zugabe offenbar erstmal eine große Inspektion fällig. Das Ganze hat Moore drei mal durchgezogen um dann nach knapp 1:40 endgültig von der Bühne zu verschwinden. Mir war's dann auch recht, denn mir taten bereits die Hände weh.

4. Mein Fazit:
Obwohl Moore musikalisch genau das abgeliefert hat, was das Volk von ihm erwartet hat, war ich unzufrieden. Die Band wurde zu Recht als "unauffällig" bezeichnet, was ich schade fand, weil sie in ihrer Statistenrolle auch nicht unbedingt besondere Spielfreude 'rüberbrachten. Schlechter Sound und praktisch fehlende Kommunikation mit dem Publikum (mal abgesehen von "come on" bei "The Blues is allright")haben bei mir keine rechte Begeisterung auslösen können.

Und: Ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt wegen Garys Gitarrenspiel staunend mit offenem Mund zu denken: "Das bekommst du nie hin!" - Ganz im gegensatz zum SRV-Video vom Samstag.

Für immerhin 62,50DM war mir der "Spaß" dafür etwas teuer.

Just my .02€
regards

HanZZ



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