Re: Saitenspannung und Druck (war: (Gitarre) neue gitarre...aber welche?)


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Beitrag von Guido vom Juni 19. 2001 um 17:55:17:

Als Antwort zu: Saitenspannung und Druck (war: (Gitarre) neue gitarre...aber welche?) geschrieben von Friedlieb am Juni 19. 2001 um 16:44:58:

Und das ist passiert: Selbst die brutalsten HiGain-Settings zerren nicht mehr so stark. Nicht, daß das schlimm wäre, es ist mir nur halt aufgefallen. Offenbar gibt die Gitarre weniger Energie ab, ergo weniger Volt aus den Pickups raus, demnach auch weniger Zerre. Das meintest Du wohl auch mit dem "Druck".

Bloß warum? Wenn ich doch gleich fest draufhaue auf die Saite, wo bleibt die Energie? Wodurch wird sie eventuell absorbiert? Wie stehen Mensurlänge, Saitenstärke und -spannung mit der vom Pickup erzeugten elektrischen Spannung physikalisch im Zusammenhang?

Das ist ein interresanter Aspekt. Seit damals Manuel eine Formel gefordert hatte, in der die Seitenspannung abhängig von der Tonhöhe und der Mensurlänge berechnet werden konnte, habe ich mir ein paar Gedanken gemacht und versucht eine analytisch korrekte Lösung zu erarbeiten. (Die Lösung die damals als JavaApplet angeboten wurde ist meines Erachtens analytisch nicht korrekt)

Dabei bin auf ein paar Problem gestossen die nicht trivial zu lösen sind. Bei nicht umwickelten Saiten habe ich einen direkten Zusammenhang zwischen Saitenspannung, Massenverteilung (über die Dicke der Saite) und Mensurlänge. Bei umwickelten Saiten wird die Saitenspannung aber nur vom umwickelten Kern erzeugt und die Massenverteilung durch die Umwicklung erreicht. Hier sind die Zusammenhänge dann nicht mehr trivial zu lösen.

Zu deiner Energiefrage: Bei umwickelten Saiten habe ich natürlich einen anderen Dämpfungsfaktor als bei nicht umwickelten Saiten. Vielleicht wird die Energie hier wesentlich schneller in (Reibungs)Wärme umgewandelt, da die einzelnen Wicklungen aneinander reiben. (Neben den Verlusten durch andere Faktoren Luftreibung usw.) Ich muß wesentlich mehr Energie in die Saite stecken um die gleiche Energie aus dem Pickup zu bekommen. Wie die ganzen Faktoren sich dann gegenseitig beinflußen, (Mensurlänge, Dämpfung, Massenverteilung, Spannung des umwickelten Kerns) ist imho nicht mit ein paar Differentialgleichungen zu lösen.

Wenn ich mal viel Zeit habe (also nie :-) ) werd ich mal probieren mit unseren FEM- und Simulationsprogrammen ein Model zu basteln und zu berechnen.

Guido (physikalische Woche :-))



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