Re: (Gitarre) Gitarrenbau - Lackierung


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Beitrag von Jonas vom Dezember 07. 2018 um 13:09:24:

Als Antwort zu: (Gitarre) Gitarrenbau - Lackierung geschrieben von Christian G. am Dezember 07. 2018 um 10:20:48:

Hallo Christian,

Wenn Du keine Lackierkabine mit Abzug, Schutzausrüstung und Lackierausrüstung zur Verfügung hast, dann würde ich nicht lackieren. 

Alternativ kannst Du mit Hartölen arbeiten (Z.B. von Clou, oder Tru Oil), das sind keine Chemiebomben und kann man entweder sprühen (Tru Oil gibt es fertig als Sprühdose), oder mit Lappen/Ballen auftragen (alte Lappen fachgerecht entsorgen, können sich selbst entzünden).

Schellack geht auch, dauert aber länger, bis der gut durchgehärtet ist.

"Wipe on poly" von Minwax (k.A., ob es da auch ein dt. Substitut für gibt, vllt. Schnellschliffgrund oder so von Clou) geht noch schneller. Das ist soweit ich weiß eine Polyurethan-Alkohol-Mischung. Die ist sehr klar und härtet recht fix aus, bzw. bildet schnell Schichten. Vorteil hier: es verändert den darunter liegenden Farbauftrag nicht so stark wie das Hartöl z.B.. (Tru Oil ist imho gelblicher, als Clou z.B., da kann dann aus zartem blau auch mal ein leichtes grün werden :-)).

1. Schicht kann man quasi mit dem Zeug fluten, um die Poren zu schließen (bei Ahorn braucht man keinen extra Porenfüller, Mahagoni o.ä., da schon, geht z.B. Bimsmehl + Schelleck, oder eben Clou Schnellschliffgrund). Dann trocknen lassen (ich würde 24 Stunden Pause dazwischen machen), neue Schicht, trocknen lassen, neue Schicht etc.pp. 

Wenn ein wenig aufgebaut ist kann man vorsichtig (nicht durschleifen!) mit ganz feinem Nassschleißfpapier z.B. zwischenschleifen. Das macht man so lange, bis die Oberfläche gefällt. Dann würde ich 1 Woche trocknen lassen und dann kann man polieren. Wenn man will. Oder man lässt es etwas matt.

Wegen Farbe: Falls du färben willst, würde ich Beize nehmen. Klassisch entweder Tütchenbeize von Clou (gibt es Wasser oder Spiritus löslich) , oder man nimmt fix gemischte von div. Herstellern.

Ich finde Spiritusbeite besser, stellt die Fasern nicht so auf und dringt imho auch nicht so tief ein, wie Wasserbeize und das sieht in meinen Augen schöner aus. Vor dem Beizen empfiehlt es sich, das Holz etwas zu wässern (nasser Lappen), dann trockenen, schleifen, nochmal wässern, wieder trocknen, schleifen etc., bis sich nicht mehr so viele Fasern beim Wässern aufstellen.

Alles Gute!

Jonas




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