(Amps) Power Soak für kleines Geld


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Beitrag von 7enderman vom Februar 06. 2007 um 15:58:03:

Tag zusammen,
ich mag euch mein kleines Review zum Tubejuice nicht vorenthalten, daher:

So,
der Tube Juice hat den Weg durch den Zoll dann doch geschafft und konnte gestern ausführlich getestet werden.
Aber erstmal auspacken... ups - groß ist das Ding.
Ausmaße BxHxT in mm 130x75x180.

Das Bild auf der Website: http://www.tubejuiceattenuators.com
entspricht tatsächlich der Originalgröße, allerdings Achtung: ich habe den hier gezeigten 50Watt bestellt der ist in BREITE UND HÖHE gewachsen und in der LÄNGE leicht geschrumpft. Auf der eingangsseite ist ein 30Watt gezeigt, der schon groß ist... der 50er ist schon ein riesen Brocken.

Gehäuse ist aus Kunststoff, aber sehr stabil und mit Hammerschlaglack in Rauchsilber lackiert.
Auf der Rückseite einen "Bilderhakenschlitz" damit man das Ding seitlich an einen Amp hängen könnte.
Auf den Stirnseiten jeweils 2 Ventilationsöffnungen und on Top Ein und Ausgang als normale 6,3er Klinke und das Dampfrad.
Sieht sehr wertig aus und fühlt sich auch so an.
Das Gewicht erstaunt zuerst, weil man aufgrund der Größe und der optischen Erscheinung etwas sehr massives erwartet.
Aber gut... zu schleppen hat man eh genug.

Optisch also schon einmal den Test bestanden.
Jetzt an´s eingemachte, sprich den Sound.

Als ersten Test den Amp (36Watt EL84 Marshall Clone, mit einem TMB Channel und einem Voxxer Channel mit EF86 in der Eingangsstufe) ohne den Tubejuice angeworfen und voll aufgerissen.
Der ganze Test fand ohne Einsatz irgendwelcher Bodentreter statt.
Der Marshall Clone hat ausreichend Gain, wenn er aufgerissen ist.
Da braucht´s keine Zerrer.
Der Sound wie erwartet: extrem harmonische Zerre, Detailtreu und mit viel Draht im Sound und das Klangbild ausgewogen, also klare, transparente Höhen, definierte Bässe, Mitten die sich durchsetzen - allerdings auch brüllend laut das Ganze.

Dann den TJ dazwischen und erstmal Leitung auf MAX.
Der Sound bleibt bei NULL Drosselung schon mal völlig unbeeinflusst.
Sollte natürlich so sein, aber ist ja beim Einschleifen von irgendwelchen Gerätschaften ja beileibe nicht immer so.
Dann hat unser Harper im Einsatz von Leben und Hörfähigkeit mal am stufenlosen Dampfrad gedreht :-):

0Prozent: Originalklang

25Prozent: Immer noch LAUT, aber die "bösen" Peaks die im Ohr beißen gehen weg. Klang bleibt soweit Original.

50Prozent: Sound behält seinen Draht aber wird schon deutlich leiser.
Immer noch laut genug für Clubs, aber eben nicht mehr so brüllend wie ohne TJ. Klang: Wie ALLE Attenuator geht der Einsatz des TJ ein wenig auf die Höhen und auf die Transparenz.
Der Draht geht etwas verloren... Draht... also das crispe, wenn man einen zerrenden Röhrenamp mit einer Strat spielt und dann langsam per Volumen Poti zudreht.
Gerade soweit das der Amp noch zerrt, aber schon viel Cleansound mit in´s Soundbild kommt.
Hier klaut einem der TJ so ein wenig die glitzernden Höhen obendrauf.
Sagen wir... bedämpfte Obertöne dazu... das trifft es wohl am besten
Aber der Sound ist noch gut und durchaus brauchbar.

75Prozent: Deutliche Reduzierung des Lärms, aber bei VOLL AUFGERISSENEM Amp geht dann jetzt doch langsam einiges an Details in den Höhen/Obertönen verloren.
Die Kompression wird jetzt schon so dicke das auch mit excessivem Klangreglungseinsatz das Originalsignal nicht mehr herzustellen ist.
Aber dennoch ist der Sonud im Bandkontext wirklich zu gebrauchen.
Ohne 1:1 Vergleich klingt das sogar gut.
Nur wenn man natürlich zwischen "ohne" und "mit" hin und her drehen kann fällt die Beeinflussung eben deutlich auf.

Weiter zudrehen.... zumindest an MEINEM Marshall Clone uninteressant.
Der EL84 Amp braucht schon ein wenig "freies Atmen" damit er so klingt wie er eben klingt.

Fazit: eine Soak die auf hohem Niveau mitspielt, aber alle Macken hat die alle anderen Soaks auch haben.
Sie klaut weniger Höhen als die Hotplate, aber erreicht die Qualität der Dr.Z nicht.
Aber gut.... für 85 USD ist das Ding ziemlich weit weg vom Preis einer Dr.Z Airbrake und somit für mich unschlagbar.
Sie klingt stärker als die Mini-Mass.
Der direkte Vergleich mit einer großen Mass mit Treble Boost und Klangregelmöglichkeiten steht noch aus.

Bestimmt ist auch diese Soak nicht die Lösung um Nachts um 3:00Uhr mit einem völlig unbeeinflussten Röhrenklang zu üben oder zu recorden, aber sie rettet sicher dem einen oder anderen Wirt die Laune, wenn man wieder mal zu laut ist und etwas dämpfen muss/will.

Grüße
MIKE


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