Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?
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Beitrag von Pepe vom November 17. 2006 um 13:03:48:
Als Antwort zu: Re: (Coverbands) Fluch oder Segen? geschrieben von Michael (Jacuzzi) am November 17. 2006 um 12:33:35:
Tach Michael!
: Leute, die "aus Spaß" Musik machen, : : ... da muss ich oft drüber nachdenken. : : Mir ist das eine so unverständlich wie das andere. Manchmal kommt mir das wie eine andere Welt vor: Da machen welche Musik, die ist nicht mal von ihnen, und das machen sie auch noch, "weil es Spaß bringt".
Ja, klar. Die Musik zu hören macht mir ja auch Spass, diese Musik dann zu machen, eben noch mehr.
: Und so klingt es dann eben auch. Im besten Fall gut gemacht, üblicherweise aber nicht mehr: Was sollte auch rauskommen, wenn jemand aus Spaß etwas macht, was andere bereits vor ihm gemacht haben?
Mal 'ne blöde Frage (auf die ich jetzt auch keine Antwort habe, das ist mir nur so gerade in den Kopf gekommen und kann auch kompletter Blödsinn sein) - was ist denn der Unterschied, ob das Stück, dass du gerade spielst, von Elton John geschrieben wurde oder von deinem Keyboarder (ok, im zweiten Fall besteht die Möglichkeit, dass es gut sein könnte, aber das ist hier nicht der Punkt)? In beiden Fällen ist es Musik, die nicht von dir ist. Es sei denn, du hast dich beim Arrangement so weit einbringen können, dass es dann doch irgendwie "deine" Musik ist. : Dahinter verbirgt sich die grundsätzliche Frage, wer für wen da ist: Die Musik für mich oder umgekehrt? Für mich ist es umgekehrt: Ich mache Musik nicht aus Spaß, sondern aus Interesse, und das muss es natürlich mit sich bringen, dass man ein Stück weit für die Musik da ist. Wenn es dann außerdem noch Spaß macht, ist es natürlich prima, aber die Musik ist nicht das Vehikel für den Spaß, sondern der Musiker ist das Vehikel für die Musik.
Ich mache Musik, weil es mir Spass macht. Spass in dem Sinn, dass ich mich beim Musikmachen wohlfühle. Das widerspricht sich in keinster Weise dem Musikmachen aus Interesse - wenn ich etwas mache, das mich interessiert, dann habe ich auch Spass dabei. Und umgekehrt, wenn mir etwas Spass macht, dann interessiert es mich in dem Moment auch. Das sind letztlich zwei Ausdrücke für ein und dasselbe (wenn Interesse daneben für mich auch noch eine zweite, weitere, generellere Bedeutung hat - wenn ich sage, ich interessiere mich für Fussball, dann ist das allgemein, und wenn ich ein gutes Spiel sehe, dann interessiert mich das konkret und das Kucken macht auch Spass, so.)
: Die Musiker, die mir gefallen, machen das in meinen Ohren so: Denen geht es um die Töne.
Aber du bekommst in meinen Augen keine vernünftigen Töne aus dem Instrument, wenn du keinen Spass am Rauskitzeln hast, nicht mit Leib und Seele dabei bist. Und wenn die Töne gut sind, dann hab ich auch meinen Spass.
Und wenn der Spass dann sogar noch auf ein Publikum ausstrahlt und von denen zurückkommt, hab ich noch mehr Spass.
Nos vemos en infierno, Pepe
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