Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?
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Beitrag von Waufel vom November 17. 2006 um 14:18:43:
Als Antwort zu: Re: (Coverbands) Fluch oder Segen? geschrieben von Michael (Jacuzzi) am November 17. 2006 um 13:42:51:
Hallo Michael,
hm, ich hab grad versucht das ein bißchen zu sortieren und zu verarbeiten, was Du schrobst. Vielleicht gelingt es mir beim antworten.
Spaß und Interesse bedingen nicht einander, aber sie schließen sich auch nicht gegenseitig aus. Jetzt ist die Frage, mit welcher Intention gehe ich an die Musik heran? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ist es das Interesse am Instrument, an der Musik oder etwa das Interesse an der eigenen Darstellung? Im Idealfall treffen alle drei Punkte zusammen, dazu dann noch perfekterweise die technischen Fähigkeiten und Kreativität.
Nun diesen Idealfall wirst Du aber nur selten finden.
Ich nehme einfach mal mich selbst als Beispiel:
Meine Intention ist eindeutig die Bühne, das Instrument nur Mittel zum Zweck und ich beherrsche es noch nicht mal. Komponieren kann ich auch nicht wirklich. Bin ich deshalb ein schlechter Musiker? Ich denke Nein. Denn, wenn ich ein Musikstück mit anderen gemeinsam auf die Bühne bringe, mich mit allem was ich an Gefühlen, Möglichkeiten und Ausdruck einbringe wird das Musikstück in gewisserweise zu meinem eigenen. Denn ich bin es, der es interpretiert.
Ist Joe Cocker ein schlechterer Musiker als andere, weil er "nur" seine Stimme hat und im Leben noch keine 5 Stücke geschrieben hat?
Nochmal zu Spaß und Interesse:
Ich habe "Interesse" an einem Musikstück, weil ich es spielen/singen möchte, ich überlege wie ich es auf meine Art interpretieren kann.
Ich habe "Spaß" daran (bis zum Orgasmus) es auf die Bühne zu bringen.
Wie viele großartige Musiker stehen weltweit auf den Bühnen ohne jemals auch nur einmal etwas eigenes gemacht zu haben? Wahrscheinlich weitaus mehr als andersrum.
Gruß Wolfgang
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