Hallo Leute,
habe mir vor zwei Monaten eine Tanglewood tw 55dlx gekauft.Letzte Woche bemerkte ich zwei Risse in der Decke vom Schallloch ausgehend ca. 20 cm lang. Die Gitarre befindet sich im Wohnraum bei 20 Grad und einer rel. Luftfeuchte von 35 % (habe extra mal nachgemessen).Ob es ein Garantiefall wird, ist nach Angabe des Händlers noch nicht ganz sicher. Hat jemand von Euch eine Erklärung?

hi thomas,

also wenn ich decke wär, würd ich bei der geringen luftfeuchtigkeit auch sofort reissen. so 50-65% sind vertretbar - alles andere ist instrumentenmord.

gruß falk

Hi,

es stimmt schon, 35% Luftfeuchtigkeit sind zu wenig.
Ich hab mich mal beim Gitarrenbauer erkundigt: 40% sind noch OK - wenn man sich den sicher sein kann, das der auf dem Hygrometer angezeigte Wert auch stimmt, und das ist oftmals nicht der Fall! Billige Analogmodelle zeigen oftmals zu hohe Werte.

Du musst also die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Bei mir tut's ne kleine Schale Wasser auf der Heizung; je nach Umgebungsbedingungen muss vielleicht auch ein elektrisch betriebenes Modell ran.
Alternative: Befeuchte, die im Schallloch installiert werden.

Gruß, Oli

Hi,

sorry, aber 35% rel. Luftfeuchte finde ich sehr trocken, das ist normalerweise nicht so drin....
Ist das Hygrometer, was Du verwendet hast ein brauchbares?
Ich kenne die Teile, aus den Tschibo allzweckwetterstationen mit Wecker und DAtumsanzeige integriert, die kannst Du vergessen, die zeigen irgendwas an, aber keine rel. Luftfeuchte (das nur so am Rande).
Sofern das Hygrometer was taucht, solltest DU es voher einmal eichen. (in der Regel in ein feuchtwarmes Tuch wickeln, eine Stunde drinn liegen lassen, dann rausnehmen und auf 96% einstellen)

DAnn kann die Luftfeucht schon anders aussehen.

Und wenn DU wirklich 35% in der Wohnung hast stell, wie schon vorgeschlagen ne Schale Wasser auf die Heizung.

viel Glück jedenfalls beim Reklamieren..

cu
Oliver

Hallo Leute,
vielen Dank für die Antworten. Jeder von Euch sah den Grund für den Deckenriss in der geringen Luftfeuchtigkeit. Zunächst zur Messsung: Das verwendete Meßgerät ist ein 1A Hygrometer (Fa. Wilhelm Lambrecht Göttingen; Typ 252 Ua) ;parallel habe ich den Wert mit einem zweiten Gerät der Fa. Peak Tech kontrolliert. Beide Werte stimmen überein, so dass man davon ausgehen kann , der Wert stimmt.
Luftfeuchtigkeitswerte von 35 - 65% werden als normal angesehen.Da ich mit 35% an der unteren Grenze liege habe ich inzwischen Luftbefeuchter eingesetzt.
Aber die Frage , die sich stellt ist doch die , ob die Luftffeuchtigkeit ursächlich für den Schaden sein kann oder ob möglicherweise ein Mangel an der Holzqualität der Decke (gut gelagertes Holz etc.)den Riss verursacht haben kann.
Dies ist nicht meine erste Gitarre. Bisher habe ich auf solche Dinge nicht geachtet.D.h. die Gitarren wurden im Freien, am Lagerfeuer, in der Wohnung etc. gespielt und aufbewahrt ohne irgendwelche Schäden am Holz. Mich interesseiert, ob jemand von Euch ähnliche Erfahrungen schon einmal gemacht hat.

Hi Falk,

ähh... ist das für elektrische Klampfen auch relevant? Ich hab zwar weder ne Wetterstation noch nen Laubfrosch, aber nach meinem Empfinden isses bei mir auch recht trocken... zumindest die übliche Morgens-spröde-Lippen-Trockenheit, also kein Plan, WIE trocken das jetzt bei mir ist. Und jetzt habt ihr mir Sorgen um meine Gitarren gemacht... Was kann da passieren bei Massiv-Teilen?

ja mata
::alex

Hi,

bei Massivteilen können die Bundstäbchen bei Extrembedingungen seitlich herausschauen, es kann zu Lackrissen kommen, der Hals verzieht sich und wird bei argen Klimawechseln schlimmstenfalls "twisted" (wenns extrem wird: trockene Wohnung, ohne Koffer durch den Schnee, ins Auto mit Standheizung, dann in den feuchtkalten Proberaum, so nach dem Motto superextrem; Bier über die Geige, nass für 2 Wochen in den Koffer)...

Aber ich denke, daß Flachbrettklampfen robuster gegen klimatische Widrigkeiten sind. Soll heißen: ich konnte keine Probleme bei meinen Brettern feststellen, zu denen ich nicht immer nett war ("hygrologische" Wechsel, ohne Gedanken daran zu verschwenden). Naja OK, öfter Stimmen und den Truss-Rod zurechtfummeln, das musste bei den Jahreszeitenwechseln schon mal sein. Das Lustige dabei: je billiger die Klampfe, desto weniger Klimastreß. Nun gut, Plastik ist genügsam ;-)

Allerdings, wenn Du morgens schon rissige Lippen in der Bude bekommst, solltest Du weniger saufen *ggg* oder Dir nen Hygrometer/ Luftbefeuchter anschaffen.

Nos vemos
Burkhard
P.S.: ja mata, soll das japanisch sein? Das hieße ja komplett "sore ja mata ashita aimashô" und würde "Tja, well, dann sehen wir uns morgen wieder" heißen. Oder ist es im Sinne von "er tötet bereits", also symbolisch-bis-reaktionär-revolutionistisch ;-) gemeint? Dann müßte es allerdings "¡ya mata!" heißen, wenn mich meine Spanisch-Kenntnisse nicht täuschen...

hi thomas,

gut, daß du nochmal nachfragst. es kann natürlich auch mit der holzfeuchte der decke zusammenhängen. fakt ist, 35% luftfeuchte sind zu trocken. eine massivholzdecke die nicht bis auf 6-8% holzfeuchte runtergetrocknet ist, wird natürlich eher zum reißen neigen. (kann mir aber schwer vorstellen, daß einer solche decken baut/ verkauft - das grenzt ja an ein verbrechen...) die holzfeuchte der decke kann man messen - ich weiß allerdings nich, ob es 'ne messmethode gibt, bei der das holz nicht beschädigt wird. normalerweise wird in's holz 'ne meßsonde eingeschlagen und es bleiben dann 2 löcher von den nagelspizen der sonde im holz. am besten du fragst mal n gitarrenbauer, ob's noch andere methoden gibt.

gruß falk

Moin,

es ist völlig korrekt, was Falk geschrieben hat.

Aber einen Zeitraum von 2 Monaten, in denen es wahrscheinlich nicht dauernd so trocken war, sollte auch die schlechteste Decke durchhalten.

Bedenke beim Kauf:

Tangle = Durcheinander {n}tangle aneinander geraten; aneinandergeraten,
tangle with = sich verwirren; durcheinander kommen; durcheinanderkommen, sich verheddern; sich verwickeln
to tangle verwirren = durcheinander kommen; durcheinanderkommen, verheddern..

was erwartest Du?

;-)

andreas.

mit etwas freundlicher Kulanz sollte dein Händler da ein Garantiefall raus machen.

: Naja OK, öfter Stimmen und den Truss-Rod zurechtfummeln, das musste bei den Jahreszeitenwechseln schon mal sein. Das Lustige dabei: je billiger die Klampfe, desto weniger Klimastreß. Nun gut, Plastik ist genügsam ;-)

Moin Burke,

ulkigerweise hab ich das noch nie nachstellen müssen und kann auch keine größeren Unterschiede im ähh.. Spielkomfort erkennen. Da ich immer die gleiche Saitenstärke von eigentlich auch immer dem gleichen Anbieter nutze, müsste mir das schon auffallen, oder? Kann natürlich auch sein, daß meine Klampfen ausreichend billig waren, um mich dahingehend nicht zu ärgern... ;-.)

:
: Allerdings, wenn Du morgens schon rissige Lippen in der Bude bekommst, solltest Du weniger saufen *ggg* oder Dir nen Hygrometer/ Luftbefeuchter anschaffen.

Örm, ich hab jetzt auf jeden Heizungskörper sone Metallespressotasse voll Wasser gestellt... reicht das als "Hippie-Hygrometer"? Achja, und wieso sagt mir mein sprach-ästhetisches Verständnis, es müsste eigentlich "Hy_D_rometer" heissen, und was hab ich da mal wieder nicht verstanden? ;-.)

venceremos!
::alex


: P.S.: ja mata, soll das japanisch sein? Das hieße ja komplett "sore ja mata ashita aimashô" und würde "Tja, well, dann sehen wir uns morgen wieder" heißen.

hai, burkama-san

Hallo!

: habe mir vor zwei Monaten...
: Ob es ein Garantiefall wird, ist nach Angabe des Händlers noch nicht ganz sicher. Hat jemand von Euch eine Erklärung?

Mal ganz ehrlich: Wenn eine neue Gitarre gekauft beim Fachhändler nach zwei Monaten irreparabel kaputt ist, bei höchstens leichter Fahrlässigkeit der Aufbewahrung, dann hat der Händler imho nicht lange zu zucken. Das ist ein glasklarer Garantiefall.

Bei allem Verständnis für Händler, den würde ich mal zur Ordnung rufen!

Gruß

Matthias