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(Akte X) Mysteriöses Stimmphänomen

Hallo zusammen,

Es folgt ein Drama in 2 Akten.

Ich habe heute an meinem Bass ein merkwürdiges Phänomen erfahren. Vor ein paar Stunden war noch alles in Ordnung. Als ich aber eben das Instrument aus der Ecke geholt habe und einen vertrauten Lauf spielen wollte, klang das alles etwas schräg. Offenbar schien die tiefe H-Saite verstimmt zu sein.
Kein Problem, dachte ich, habe das Instrument komplett neu gestimmt und, Überraschung, keine Verbesserung. Ich konnte mir keine andere Erklärung vorstellen, dass - aus welchen Gründen auch immer - die Brücke sich verstellt hätte. Statt nun sofort zum Imbus zu greifen, habe ich die Intonation der Saite zunächst eingehend überprüft. Das Ergebnis hat mich wirklich aus den Socken gehauen:

Im Bereich vom 4. bis zum 7. Bund sowie vom 16. bis zum 19. Bund - also genau eine Oktave höher - war der Ton etwas zu hoch. In den übrigen Lagen war die Intonation korrekt.

Die übrigen Saiten intonierten über die gesamte Länge sauber.
Der oben beschriebene Effekt war dagegen deutlich hörbar - etwa einen Halbton.

Naja, dachte ich, die Saiten sind schon ziemlich alt und schmodderig, könnte vielleicht daran liegen.

So viel zum ersten Akt. Der zweite Akt folgte unmittelbar im Anschluss:

Ich habe meinen Bass also erst mal weggestellt. Vor Montag sind keine neuen Saiten zu bekommen. Ersatzsaiten vorrätig? Für den Bass? Wozu? :-)
Etwa 1 Minute später nehme ich den Bass noch einmal in die Hand, um noch ein paar Tests zu machen, und - festhalten! - alles funzt wieder. Eine große Terz klingt auch wieder wie eine große Terz und nicht wie eine kleine.


Damit wäre ja eigentlich wieder alles in Butter, aber es würde mich schon interessieren, wie dieses merkwürdige Phänomen zustande kommt. Einen Elektronikfehler kann ich ausschließen, da das Problem auch unverstärkt zu hören war. Das einzige, was Einfluss auf die beiden "Versuchsreihen" gehabt haben könnte, ist der Ständer, der ein wenig Druck auf den Hals ausübt. Allerdings hat es in dem Dreivierteljahr, seit dem ich dieses Instrument besitze und täglich auf besagtem Ständer lagere, nie solche Probleme gegeben.

Wer hat eine Idee?
Vielleicht ist es noch hilfreich zu wissen, dass mein Bass ein "Buzz Feiten Tuning System" hat.


Stay "tuned",
Holle


Re: (Akte X) Mysteriöses Stimmphänomen

Hallo,

ich denke, hier findet man den Ansatz:
Vielleicht ist es noch hilfreich zu wissen, dass mein Bass ein "Buzz Feiten Tuning System" hat.

Ich weiß nicht, WELCHE Faktoren da genau eine Rolle spielen, aber die Kehrseite der besseren Intonation des Buzz-Systems ist die Empfindlichkeit gegenüber ansonsten "lapidaren" Schwankungen z.B. im Bereich Luftfeuchtigkeit, Temperaturdifferenzen etc... Aber wie gesagt, ich weiß es nicht genau. Interessant fand ich ja immer, daß man für dieses System ein eigens entwickeltes Stimmgerät braucht?!?

Naja, bundierte Saiteninstrumente sind in Sachen Intonation ja immer ein mehr oder weniger schlechter Kompromiss, vor allem in unserem temperierten System. Aber gleich ein Halbton, das hört sich schon krass an...

Ich würde mir "Quasi-Laborbedingungen" schaffen (dieselbe Luftfeuchte/ Temperatur/ keine Ahnung was noch) und dann bei Abweichungen prüfen, ob der Hals sich in eine Richtung bewegt, z.B. mittels Fühlerlehren. Hast Du einen geschraubten Hals? Wie fest sitzt er in der Tasche?

Just my .009 Idea...

Burkhard

Re: (Akte X) Mysteriöses Stimmphänomen

Hallo,

mit Buzz-Feiten kenne ich mich nicht aus. Ich denke aber auch, dass hier ein Wetterwechsel mitgespielt hat - erst hat das Holz "gearbeitet", dann langsam der Stahlstab im Hals, dann vielleicht die Saiten oder in welcher Reihenfolge auch immer.

Ich kenne das von meinen an sich sehr stimmstabilen Gitarren auch, dass sie an manchen Tagen einfach nicht "wollen".

: Ich würde mir "Quasi-Laborbedingungen" schaffen (dieselbe Luftfeuchte/ Temperatur/ keine Ahnung was noch) und dann bei Abweichungen prüfen, ob der Hals sich in eine Richtung bewegt, z.B. mittels Fühlerlehren.

Hilft ja nachher in der Praxis nicht. Es sei denn, man möchte immer in einem wohltemperierten Glaskasten spielen, auch auf der Bühne.

Holles Reaktion war schon richtig: einfach etwas abwarten und zur Not zum Zweitinstrument greifen.

Gruß

Matthias


Re: (Akte X) Mysteriöses Stimmphänomen

Moin,

Hilft ja nachher in der Praxis nicht.

Na ja, könnte zumindest helfen, einen z.B. Einstellungsfehler zu diagnostizieren, falls denn einer vorhanden ist. Aber wenn es nicht immer wieder passiert, was ja die Einsetzbarkeit des Instruments sehr einschränken würde, ignoriert man das einfach. Obwohl, mich würds schon nerven ;-). Ab dem Punkt würde ich mich an meinen freundlichen Ketarrenbauer wenden.

CU

Burkhard

Re: (Akte X) Mysteriöses Stimmphänomen

Hallöle,

Herzlichen Dank erst mal für Eure Antworten. Die Erklärung mit dem Klimawechsel klingt zwar plausibel, allerdings finde ich es schon seltsam, dass nur eine Saite davon betroffen war und dass das Phänomen so schnell wieder verschwand wie es aufgetaucht war. Aber bei der Vielzahl von Faktoren, die da einfließen wäre das trotz der geringen Wahrscheinlichkeit dennoch denkbar.
Da nur ein kleiner Tonbereich (inklusive dessen Oktaven) von der Verstimmung betroffen war, glaube ich, dass das Problem in der Saite lag. Da beim Buzz-Feiten-Tuning auch die Saitenstärke eine Rolle spielt, könnte die Saite - aus welchen Gründen auch immer - aus dem Gleichgewicht geraten sein.

Naja, neue Saiten sind sowieso fällig, und da das Problem noch nie aufgetaucht ist, sehe ich kein großes Problem. Ich war halt nur neugierig, was da denn los gewesen sein könnte. Die Klimakammer habe ich jedenfalls wieder abbestellt :-)

A propos Buzz Feiten: da gibt es widersprüchliche Angaben, ob denn nun ein spezielles Stimmgerät erforderlich sei. Laut Washburn lässt sich ein "normales" Stimmgerät einsetzen; an anderer Stelle heisst es, ein spezieller Tuner sei nur zum Einstellen der Brücke erforderlich.
Ich besitze ein Korg DT-7 (meines Wissens das einzige Gerät mit BFTS-Modus), was sehr bequem zu handhaben ist - einfach auf offene Saiten stimmen; zum Einstellen der Brücke umschalten und im 12. Bund stimmen. Im chromatischen Modus sind aber auch keine nennenswerten Abweichungen zu beobachten, weshalb zumindest fürs Wald-und-Wiesen-Stimmen ein chromatisches Stimgerät ausreichen müsste.

Einen schönen Tag noch, und genießt die Sonne,
Holle

Mysteriöses Phänomen auch bei mir!

Auch hallo! :

Wer bei der letzten Session meine akustische Lucy gespielt hat, wird sich wahrscheinlich über die etwas hohe Saitenlage gewundert haben. Nun gut, angeblich klingen Gitarren mit höherer Saitenlage besser (was ich nur in Teilbereichen glaube) und außerdem wollte ich mehr sliden.

Nachdem ich mittlerweile auch in der Lage bin, bei angenehmer bis niedriger Saitenlage Slide zu spielen und das eigentlich auch nur selten mache, habe ich mich nach dem gestrigen Saitenwechsel gefragt, warum ich mir das eigentlich antue.

In meiner Kramkiste lag noch eine alte Stegeinlage, auf der mit Bleistift "M-14 e schnarrt" vermerkt war. Ich beschloß, diese Einlage als Muster zu nehmen und baute sie einfach erstmal ein. Ergebnis? Niedrige Saitenlage und - wundersamerweise - die e-Saite schnarrt beim normalen Spielbetrieb nicht mal ein bißchen. Sogar Slide geht noch.

Warum zum Teufel hat das mal nicht gefunzt? Voodoo! ;-)

Bei Licht betrachtet, ist es mir aber auch ziemlich egal, Hauptsache, die Gitarre spielt sich wieder genau so gut wie meine alte Mary! :-))

So, und jetzt proben.

Gruß

Matthias