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(Gitarre) squier strat

hab vor mir eine squier strat zu kaufen kann man da bedenkenlos zugreifen oder wie sieht das aus... wie ist der unterschied zu einer normalen strat? danke für eure antworten...

Re: (Gitarre) squier strat

Hallo,

Squier Gitarren stammen von Fender, die günstigere Versionen vieler Instrumente unter diesem Namen in Asien fertigen lassen.
Die Strats von Squier sollen gar nicht mal so schlecht sein, Schwachpunkt sind wohl meist die Tonabnehmer.

Für ca. 350 bis 400 € könntest Du eine original Fender Strat bekommen, allerdings made in Mexico. Die haben noch einen deutlich solideren Ruf. Ich hatte mal eine, mit der ich Recht zufrieden war.

MfG, Oli


Re: (Gitarre) squier strat

Hi drow,

Meine erste E-Gitarre war eine Squire Strat. Der andere Gitarrist in meiner ersten Band hatte eine Fender Strat.
Meine war deutlich besser zu spielen und klang auch besser (Geschmackssache). Der einzige Vorteil der Fender war, dass sie deutlich besser verarbeitet war.

Gruß

Karsten

Re: (Gitarre) squier strat

Tach ers'ma.

"Bedenkenlos" zugreifen kann man bei keiner Gitarre; jedes Instrument gehört angetestet, zur Not von einem Bekannten mit Erfahrung. Dabei kann man Überraschungen erleben, in guter wie in schlechter Hinsicht. Bei Squier ist angesichts des Preises die Chance allerdings höher, ein dem Preis angemessenes Instrument zu erwerben, würde ich mal so sagen. Mit ein wenig Rumprobieren findet man sicher ein gutes Einsteigerinstrument.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Gitarre) squier strat

Hallo,

also ich möchte mich der Meinung von Oli anschließen.

Wenn's eben geht versuche eine Mexico Strat zu bekommen. Zum einen sind diese Gitarren deutlich besser verarbeitet und auch das Material, also Pick-Ups, Mechaniken und Trem sind eindeutig von besserer Qualität.
Ein weiterer Unterschied ist das Holz. Squiers sind meist aus Pressspan, wobei eine Mexico Strat zumindest schon mal einen Pappel Korpus hat. Ok eine USA Fender ist dann zumeist aus Erlenholz. Und den Unterschied hört man eben auch, was die Ansprache und das Sustain anbelangt.
Schau doch mal bei Ebay rein, da werden Mexico Strats für um die 250 EUR angeboten.
Jens

Re: (Gitarre) squier strat

: .... Ein weiterer Unterschied ist das Holz. Squiers sind meist aus Pressspan, wobei eine Mexico Strat zumindest schon mal einen Pappel Korpus hat. Ok eine USA Fender ist dann zumeist aus Erlenholz. Und den Unterschied hört man eben auch, was die Ansprache und das Sustain anbelangt....

Sorry, aber ich kann wirklich nur hoffen das sich Anfänger nicht von solch einem Wust von angelesenem Halbwahrheiten beieindrucken lässt.

bO²gie

Re: (Gitarre) squier strat

Da muss ich auch mal Einspruch einlegen. Obwohl das jetzt schon ziemlich off topic ist, oder will hier jemand einem Anfänger den Kauf einer Fender USA-Gitarre nahelegen?

Ich selbst hab zwar aus mangelndem Interesse kaum Strats verglichen und kann daher auch nur Angelesenes und Erfahrungen mit anderen Modellen berichten; aber das eine Gitarre aus Erle etwas härter, brillianter klingt, eine baugleiche aus Pappel dagegen weicher; mit der Ansicht steht Jens nicht ganz alleine, oder?

bO²gie, ich glaub übrigens auch nicht, dass Du drow mit deinem Kommentar irgendwie weitergebracht hast.


Schönen Gruss, Oli


Re: (Gitarre) squier strat

Hi Oli,

: Da muss ich auch mal Einspruch einlegen. Obwohl das jetzt schon ziemlich off topic ist,

off topic is schon ma gar nix hier ¦¬]

: oder will hier jemand einem Anfänger den Kauf einer Fender USA-Gitarre nahelegen?

Du musst zugeben, es sieht fast so aus ("Mercedes-Surfer" hiess das, als ich noch Kids das Wind-Surfen beibrachte, die so dick waren wie ich heute...)

: Ich selbst hab zwar aus mangelndem Interesse kaum Strats verglichen und kann daher auch nur Angelesenes und Erfahrungen mit anderen Modellen berichten;

Erfahrung ist immer gut - Angelesenes ist immer gefaehrlich - ich denke, dass da dem bOOgie der Hut hochgegangen ist. Und wer unser Archiv benutzt, findet da z.B. etwas Text zum Thema Holz und Gitarren, Squier spezifisch sogar, es ist ja nicht so, als ob es diese Diskussion nicht alle Jubelwochen wieder gaebe...

: aber das eine Gitarre aus Erle etwas härter, brillianter klingt, eine baugleiche aus Pappel dagegen weicher; mit der Ansicht steht Jens nicht ganz alleine, oder?

Wahrscheinlich nicht. Ich weiss aus Erfahrung vom unterschiedlichen Klang der Hoelzer, aber es gab da auch schon mal unfassbare Ueberraschungen. Da kommen wir aber auch schon sehr nah an die Aussage "Jede Gitarre klingt anders, und der Ton kommt aus den Fingern" - Die Aussage, dass Squier aus Presspappe sind, ist mir jedenfalls noch nicht vorher begegnet...

: bO²gie, ich glaub übrigens auch nicht, dass Du drow mit deinem Kommentar irgendwie weitergebracht hast.

Was das Weiterhelfen angeht, da haben ja schon ein paar andere Ihre Ansichten zur Originalfrage geschrieben (auch frueher schon, noch ein guter Link aus unserer Sammlung, buysewei),

Die Verhinderung der Verbeitung von Zweifelhaftigkeiten ist schon auch eine Hilfe, finde ich.

Naja, wieder so ein Thread, der ewig weitergehen kann (wird?...), wie die Herren Politiker lerne ich sicher auch ncoh, dass einmischen manchmal Murks ist - anyway, habt einen froehlichen Montag, alle zusammen!

:0) gut Ton!
ullli



Re: (Gitarre) squier strats, aber nur aus Eisenach

Moin,

ich finde es political völlig korrekt, Gitarren aus Presspappe zu kaufen, zu verwenden und zu lieben. Schliesslich können sie dann aus den alten Trabants recycelt werden und geben somit eventuell Anlass, das Eisenacher Trabant-Werk auf sinnvolle Produkte umzurüsten.

Die Trabbis, bekannt als Plaste-Bomber geben ein gutes Beispiel. Fahren ewig, brennen schlecht, stinken, sind aber allerliebst anzusehen und geniessen durchaus Kultstatus. Warum sollte das mit Gitarren nicht so sein? Und, da Gitarren, besonders elektrische keinen Katalysator brauchen, sehe ich den Aufschwung Ost in dieser Hinsicht als absolut gegeben.

Ich trete hiermit von all meinen bisherigen lax dahingeworfenen Bemerkungen zähneknirschend zurück, Sperr-, Laminat- und Presshölzer würden nicht klingenschwingen und behaupte ab sofort das Gegenteil. Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?

Allzeit Bereit und Freundschaft!!

falke,



der Holz aber irgendwie auch gut findet und der Meinung ist, Gitarren ausprobieren, sich verlieben und kaufen, ist der richtige Weg. Irgendwann werden sie so oder so ersetzt.


Re: (Gitarre) squier strat

bO²gie, ich glaub übrigens auch nicht, dass Du drow mit deinem Kommentar irgendwie weitergebracht hast.

Ich denke schon, und sei es nur als Hinweis, nicht alle Antworten auf die Goldwaage zu legen. Es gibt keine Squiers mit Pressspan-Korpus, das weiss ja sogar ich als Basser.

Es gibt eine gewisse Tendenz, gerade Anfragen von Anfängern mit Aussagen und Halbwahrheiten zu beantworten, die zeigen, dass derjenige/diejenige sich mit dem Thema eher sehr oberflächlich beschäftigt hat, oder schlichtweg keine Ahnung hat. Nun mag man solche Kommentare wie Bo²gie's oder meinen hier als Altsack-Gelaber oder senile Besserwisserei abqualifizieren. Aber Unsinn bleibt Unsinn. Und wenn man halt schon Jahrzehnte mit einem Thema vertraut ist, sind auch ein paar mehr Informationen im Gepäck.

Re: (Gitarre) squier strat

:Es gibt keine Squiers mit Pressspan-Korpus

Das ist mal eine sinnvolle Info. Wusste ich z.B. nicht; hab mich nie für Gitarren in diesem Preissegment interessiert. Wobei ich genau so wenig wie drow weiss, ob denn deine Aussage stimmt oder die von Jens.

Ist ja an sich auch egal, das Ergenbis zählt schließlich. Also ab ins Musikgeschäft und testen...


Gruss, Oli

Re: (Gitarre) squier strat

Vielleicht kann ich ja etwas Licht ins Dunkel bringen...

Ich hab' so ein Teil hier rumstehen, die ich mal so '94 rum gekauft habe. SN ist S 994441 (möglicherweise haben die andere SN als Fender?). Der Korpus ist nicht aus Press-Span und nicht aus Holzstücken, sondern aus Sperrholz. Die Verarbeitung ist in Ordnung, die Regler sind Schrott, weil sie nach einiger Zeit anfingen zu Kratzen und an bestimmten Stellen aussetzten. Die Tonabnehmer erzeugen einen lauten, hörbaren Ton. Ob der jemandem gefällt oder nicht, ist Geschmackssache. Jede Berührung des Tremolos wird mit sofortiger Verstimmung quittiert. Da ich eigentlich Bass spiele und den Jammerhacken eh nicht brauche, ist mir das wurscht.

Ansonsten ist zu diesen Billiggitarren (sorry, aber das sind sie nun mal) zu sagen: Nur weil Du jemanden kennst, der eine 5 Jahre alte hat und diese gut ist oder auch schlecht ist, läßt das keine Rückschlüsse auf die Qualität derjenigen zu, die heute im Laden stehen. Diese Gitarren wurden irgendwann in irgendeiner koreanischen Fabrik zusammengezimmert. Ob heute identische Hardware/Tonabnehmer/Regler/Holz verwendet werden, weißt Du nicht. Auch nicht, ob sie aus der gleichen Fabrik stammen. Vielleicht sind die neuen aus Pappel, oder immer noch aus Sperrholz. Es ist immer die selbe Leier: ab in den Laden, ausprobieren, was einem gefällt, und überlegen, ob man für die, die einem gefällt, den aufgerufenen Preis bezahlen will.

Gruß

Achim

Re: (Gitarre) squier strat

Hi.

Aber Unsinn bleibt Unsinn. Und wenn man halt schon Jahrzehnte mit einem Thema vertraut ist, sind auch ein paar mehr Informationen im Gepäck.

Stimmt. Das unterschreibe ich.

Damit ist aber immer noch nicht dem betreffendem Fragesteller geholfen. Oftmals ist der besser beraten wenn man vorsichtig und mit Bedacht Allgemeines sagt als wenn man versucht, die ganzen "Informationen mehr im Gepäck" weiterzugeben. Das geht eh nicht und überfordert einen Einsteiger.

Alternativ dazu kann man schweigen. Dann hält man sich schön bedeckt, aber hilft auch keinem.

Mir wären damals als Anfänger ein paar Halbwahrheiten lieber gewesen. Halb-Wahrheiten sind wenigstens halb wahr und Selbstvertrauen zum EIGENEN Urteil darf man bei jedem vorraussetzen.

Es ist ja nun nicht so, dass jeder der sich zu einer Empfehlung hinreißen lässt, wegen Verführung minderjähriger Einsteiger angeprangert wird.


Gruß,
groby

Re: (Gitarre) squier strat

: Ich selbst hab zwar aus mangelndem Interesse kaum Strats verglichen und kann daher auch nur Angelesenes und Erfahrungen mit anderen Modellen berichten; aber das eine Gitarre aus Erle etwas härter, brillianter klingt, eine baugleiche aus Pappel dagegen weicher; mit der Ansicht steht Jens nicht ganz alleine, oder?

Aloha Oli -

du wirst es wahrscheinlich garnicht glauben wieviele Gitarristen nicht wissen aus welchem Holz die Bodies sind. Und selbst wenn sie es "wüßten", was wüßten sie dann wirklich? "Hilfe, mein Body ist aus Pappel, eben klang sie noch, jetzt ist sie weich in der Birne?". Wer sich einmal mit einem Instrumentenbauer zusammengesetzt hat wird ziemlich schnell darauf kommen das Esche nicht gleich Esche und Pappel nicht gleich Pappel ist. Und Pferde kotzen auch vor Apotheken (so sagt man jedenfalls). Ein Blick ins Archiv hilft jedenfalls immer weiter. Von André, Walther und einigen anderen kompetenten Holzfreunden gibt's da viel interessantes nachzulesen.

So einen Blödsinn wie: "Squiers sind meist aus Pressspan, wobei eine Mexico Strat zumindest schon mal einen Pappel Korpus hat..." findet man dort zum Glück nicht. Wer sich nicht nur durch's Archiv bemüht sondern auch andere, öffentlich zugängliche Websites bemüht, der wird dann auch schnell eines besseren belehrt. Beispiel: unter www.fender.de findest du eine Auflistung der US Stratocasters. Diverse Modele mit Pappel Korpus (von Jens noch als Indiz für Mexico Made gewertet, was im übrigen einfach Quatsch ist). Unter www.squierguitars.com findet man u.a. die Info:
"Affinity Series Strat® and Tele® Our Affinity series electric guitars
are straight-ahead, affordable instruments ideal for beginners of all
ages. The Affinity Strat and Affinity Tele have slightly slimmer bodies
crafted from solid Alder (U.S. only) or Agathis. All Affinity guitars
feature comfortable, 21-fret Maple necks with fast-action
fingerboards and die-cast tuners.".

Was uns das alles sagt? Nichts, es erspart drow nicht den Weg ins Musikgeschäft um zu testen. Punkt.


: bO²gie, ich glaub übrigens auch nicht, dass Du drow mit deinem Kommentar irgendwie weitergebracht hast.

Die Absicht habe ich auch zu keinem Zeitpunkt verfolgt. Mir ging es drum Blödsinn als Blödsinn zu indentfizieren. Und da wir hier nicht im Grünen sind gibt's für Quatsch eben keinen Keks und anerkennendes Gekicher.

slide on ...
bO²gie

Re: (Gitarre) squier strat

: Mir wären damals als Anfänger ein paar Halbwahrheiten lieber gewesen. Halb-Wahrheiten sind wenigstens halb wahr und Selbstvertrauen zum EIGENEN Urteil darf man bei jedem vorraussetzen.

Aloha groby -

es begab sich das Klein-bO²gie im zarten Alter von 13 eine Elektrogitarre erstehen wollte. Am schwarzen Brett fand er einen Zettel: "Ritschie Blackmoor E-Gitarre mit Verzerrer Bügel zu verkaufen. DM 70,-" Ich also hin und mein mühsam erspartes Taschengeld auf den Tisch geblättert. Auf den ersten Blick sah das Instrument auch vertrauenserweckend nach meines damaligen Helden Gitarre aus. Asymethrischer Body, 3 Tonabnehmer und ein Verzerrerbügel. So "halb" schien die Geschichte von der "Blackmoor" Gitarre also zu stimmen. Erst zuhause wanderte mein Blick skeptisch über das "Made in Japan" Cover und ich war mir plötzlich garnicht mehr so sicher ob Herr Blackmore eine Ferrari-Rote Höfner spielt. Egal, jedenfalls hatte ich nun eine und ganz unglücklich war ich mit der Gitarre auch nicht. Wer weiß, vielleicht hat Blackmore ja mal eine Höfner gespielt als er sich bei Screaming Lord Sutch oder den Three Musketeers in Hamburg verdingte?

Was ich damit sagen wollte? Nix, nur das es mir gerade wieder einfiel. Halbwahrheiten haben ja machmal auch was.

slide on ...
bO²gie

Re: (Gitarre) squier strat

Moin.

Ich glaube, man darf differenzieren zwischen "Unsinn erzählen" und "bescheißen wollen".

Sehr schön übrigens in der Geschichte: Der Fachterminus "Verzerrhaken". Süß.
Ich habe mir als Doofling mal ein Boss OD-1 gekauft weil der Verkäufer schwor, das mache den Metallica-Sound. Es wollte aber mit meinem Peavey Rage und "Starforce"-Strat trotzdem nicht nach Hammett-Brett klingen.

Heute weiß ich natürlich warum : Der Sound kommt nämlich aus den Fingern.

(*uargh!*)

Klischées und Fehlkauf-Flashbacks, Ahoi!

Gruß,
groby

Re: (Gitarre) squier strat

: du wirst es wahrscheinlich garnicht glauben wieviele Gitarristen nicht wissen aus welchem Holz die Bodies sind. Und selbst wenn sie es "wüßten", was wüßten sie dann wirklich? "Hilfe, mein Body ist aus Pappel, eben klang sie noch, jetzt ist sie weich in der Birne?". Wer sich einmal mit einem Instrumentenbauer zusammengesetzt hat wird ziemlich schnell darauf kommen das Esche nicht gleich Esche und Pappel nicht gleich Pappel ist. Und Pferde kotzen auch vor Apotheken (so sagt man jedenfalls). Ein Blick ins Archiv hilft jedenfalls immer weiter. Von André, Walther und einigen anderen kompetenten Holzfreunden gibt's da viel interessantes nachzulesen.

Hallo bO²gie,

da kann ich dir nur zustimmen: nichts langweilt mich mehr als irgendwelche Diskussionen über Holzarten bei E-Gitarren.
Den Klang von Gitarren beurteile ich mit dem Ohr und lasse mich dabei nicht von irgendeinem Gelaber über Holzarten beeinflussen.
Beispiel: Auf dem Flohmarkt habe ich eine no name Strat gekauft, weil da ein Bill Lawrence L500 drin war, der auf einer anderen Gitarre von mir defekt war. Der Preis der Gitarre war geringer als der Preis für einen neuen L500. Ich wollte die Gitarre schon wegschmeissen, weil die anderen PUs wirklich grausam klangen, aber habe dann aus Spaß 3 Lace Sensors aus einer Fender Tele Deluxe (?)reingebaut, die bei mir rumlagen, und mit Open-G-Tuning klingt das Teil dermassen geil, dass ich den Mund nicht zubekomme, wenn ich die anspiele. Was das für ein Holz ist, interessiert mich nicht die Bohne - wahrscheinlich ist es afrikanisches Vogeltrittholz (habe ich von einem Arbeitskollegen) oder von mir aus auch Pappel.

Gruß
Der Nominator

Re: (Gitarre) squier strat

: hab vor mir eine squier strat zu kaufen kann man da bedenkenlos zugreifen oder wie sieht das aus... wie ist der unterschied zu einer normalen strat? danke für eure antworten...

Hallo !
Also ich hab gerade von meiner Squier-Strat (Bj 89, Kauf 7/90, Ser. Nr.: S 924708) die Klinkenbuchse und die hintere Abdeckkappe abgeschraubt und zu meinem Erstaunen muß ich feststellen, dáß es tatsätzlich sowas wie Sperrholz sein muß.

Aber ich muß wirklich sagen, meine Squier würde ich jederzeit wieder kaufen und auch jedem Strat-orientierten Anfänger empfehlen.

Der Vorteil dieser sogenannten Billig-Gitarre (diesen Vorwurf mußte ich mir auch in der Band ständig anhören: "Korea-Brett" ;-) ist nämlich nicht nur die geringe Anfangs-Investition, sondern man kann später nach herzenslust daran herummodifizieren, denn die Grund-Hardware ist wirklich nicht schlecht.

Was ist denn das besondere an Sperrholz ? Die mechanische Stabilität und etwas anderes muß ein E-Gitarren-Body nicht können. Er muß nicht "klingen", wie bei einem Resonanzkörper, der viel öfter ebenfalls aus Sperrholz ist.
Und es wurde an anderer Stelle schonmal sehr schön gesagt: der Hals eines superguten ALEMBIC- oder JAYDEE-Basses ist ebenso aus Sperrholz, nur weniger und dafür spezielle Schichten (Mehrstreifige, durchgehende Hälse).

Apropos: Der Hals meiner Squier ist nicht schlecht, sehr gut bespielbar und weitgehend stabil (Biegung). Im direkten Vergleich schneidet der Hals einer original-Fender knapp besser ab (mehr sustain). Nach meiner Überzeugung kommt das sustain zu 95% von einer guten Halskonstruktion, der Body ist weitgehend unkritisch, da aus optischen und "handling"-technischen Gründen eh viel zu groß (als er für den sound sein müßte).

Nochmal zum Thema "der kleine Pütz": Mit einer nicht ganz so teuren aber grundsoliden Squier kann man sich also Schritt für Schritt eine eigene "Customized" zurechtbasteln, das ist auf jeden Fall mehr zu empfehlen, als sich irgend ein Custom-Instrument von Ritschi Bläckmoore oder Steve Morse oder wie sie alle heißen zu kaufen.

Ich hab bisher nur elektrische Umbauten vorgenommen, dafür aber gravierende, mit IMHO großem Erfolg.

Mit den mechanischen Unzulänglichkeiten, wie verstimmendes Vibrato (diesen Nachteil haben übrigens alle Strats ohne Festklemmvorrichtung a la Floyd Rose) und klemmende 0-Bünde (Fahrradöl!) kann man zunächst ganz gut leben.

Ich kann also alles in allem nur zu einer Squier empfehlen, wenn man Strats mag und die Qualität der aktuellen Instrumente derjenigen meiner Gitarre entspricht, wofür natürlich heuitzutage keiner garantieren kann.

Gruß Ingo

(übrigens spielte auch Steve Rothery von Marillion während der besten Marillion-Zeiten überwiegend seine schwarze Squier mit EMG's, nur mal einfach so in den Raum geworfen, ich weiß, daß das letztendlich belanglos ist)

Re: (Gitarre) squier strat

Hi Boogie,

was die Holzfrage an geht, geb ich dir Recht. Nur hättest Du vielleicht nicht einfach Jens vorwerfen sollen, Halbwahrheiten von sich zu geben usw., sondern sagen sollen, WAS dir an seinen Aussagen nicht gefällt - oder auch objektiv falsch ist.

Ich hätte z.B. auch gedacht, dass Jens Aussagen zumindest bezüglich der Squiers aus Pressspan o.ä. stimmen. Deine Antwort wirkte deshalb für mich einfach wie ein Angriff auf Jens, ohne das mir der Grund klar war.


Wie schon jemand angedeutet hatte, ist dieser Thread die vielen Beiträge eigentlich nicht wert, also: drow, ab in den Musikladen und das wars dann soweit für mich.

Schönen Gruss, Oli

Re: (Gitarre) squier strat

hi ingo,

: Was ist denn das besondere an Sperrholz ? Die mechanische Stabilität und etwas anderes muß ein E-Gitarren-Body nicht können. Er muß nicht "klingen", wie bei einem Resonanzkörper, der viel öfter ebenfalls aus Sperrholz ist.

genau das haben sich viele gitarrenhersteller vor ein paar jahrzehnten auch gesagt: "der korpus ist ein brett, an dem man alles festschrauben kann." und genau das ist ein trugschluß. auch der korpus einer e-gitarre wird von den saiten in schwingung versetzt und es ensteht hier eine nicht zu unterschätzende wechselwirkung. nachteil des sperrholzkorpusses: er ist konstruktionsbedingt so schwingungsunfähig, daß diese wechselwirkung mit den schwingenden saiten nicht oder nur kaum zustande kommt - und das wirkt sich ganz erheblich auf den klang aus.

ich hab vor einiger zeit mal den sperrholzkorpus meiner musima-strat-kopie gegen einen swampesh-korpus ausgetauscht. (ja, ja, ich weiß, verdammt teuer, und ob sich das lohnt...) jedenfalls während ich vorher bei dem teil um jeden ton kämpfen mußte, spielt's sich jetzt fast von selbst.

gruß falk

Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf

Nabend zusammen,

nur um zwei möglichen Mißverständnissen vorzubeugen und einfach weil ich auch nochmal was sagen will:


1. Sperrholz ist nicht gleich Preßspan.

Preßspan ist sowas wie die Fleischwurst der Holzverarbeitung; man nehme alle möglichen kleingehackten Holzreste, koche daraus und mit ein bißchen Kleister ein nettes Süppchen und forme aus dem Brei unter großem Druck ein holzplattenartiges Etwas.

Sperrholz hingegen besteht aus mehreren Schichten Massivholz, die in unterschiedlicher Faserrichtung (das ist wichtig, daher hat das Sperrholz seinen Namen) aufeinander gelegt und fest verleimt werden. Durch die Sperrung ist das Ganze sehr sehr bruchfest, weil die Schwachstellen sich ja gegenseitig aufheben. Aufgrund dieser extremen Belastbarkeit wird gesperrtes Holz (klingt gleich schon besser, wa?) gern für Hälse verwendet, zumal es auch nicht zum Verziehen oder Vertwisten neigt. Ist aber wie Falk schon sagte nicht so schwingfreudig wie Massivholz. Emil kann da sicher was dran ändern.

Aber Sperrholz und Preßspan ist klanglich mindestens soweit auseinander wie Echtholz und Sperrholz.


2. Squier ist nicht gleich Squier.

Wenn der Nebel des Alters meine Erinnerung nicht ganz trübt, dann ist Squier gestartet als ein Hersteller von sehr hochwertigen Replacement-Parts. Es galt damals eine Zeitlang als Geheimtip, seine Fender - von derzeit eher mäßiger Fertigungsqualität - mit den Teilen von Squier zu veredeln. Dann kamen die Bausätze und schließlich die kompletten Instrumente. Eine Squier Strat aus der Zeit ist sowas wie ne alte Tokai Les Paul - mindestens eine Nummer hochwertiger als das damalige Original.

Irgendwann wurde Squier dann von Fender gekauft, wobei man wohl eher an dem Namen interessiert war. Ob das daran lag, daß die Squiers den Fenders auf breiter Front den Rang abzulaufen drohten oder ob Squier einfach wirtschaftliche Probleme hatte, keine Ahnung. Aber Fender hat seitdem den Namen Squier als die "billigere" Fender zu etablieren versucht, und was die Fernost-Modelle betrifft sicher auch zu Recht.

Insofern ist jedenfalls die Aussage "is ne Squier, kann nicht so gut sein wie ne Fender" doch sehr stark zu relativieren.

Amen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) squier strat

also danke das ihr so zahlreich geantwortet habt..
nochmal@rainer bin kein minderjähriger anfänger sondern gehe schon auf die 20 zu ;)also eher ein später anfänger...
mir ging es hauptsächlich darum ob ich mir die gitarre kaufen kann ohne das sie mir nach einem halben jahr kaputt geht ( holz verzogen, teile verbraucht)...
dann noch ne kleine nebenfrage... hab ihr eine ahnung ob ein fender frontman15g amp was taugt denn will mir der gitarrentyp verkaufen ...

Re: (Gitarre) squier strat

Hallo Falk!

: genau das haben sich viele gitarrenhersteller vor ein paar jahrzehnten auch gesagt: "der korpus ist ein brett, an dem man alles festschrauben kann." und genau das ist ein trugschluß. auch der korpus einer e-gitarre wird von den saiten in schwingung versetzt und es ensteht hier eine nicht zu unterschätzende wechselwirkung...

Ja, ich kenne Deine Meinung dazu. Aber ich sehe das ganze vorrangig aus physikalischer Sicht und da erscheint mir aus mechanischen Gründen der Korpus eine eher untergeordnete Bedeutung zu haben (Masse, Solidität, Abmessungen)

Ich sehe sogar das "Mitschwingen" irgendwelcher Teile, außer der Saite selbst, sogar als schädlich an, da dadurch die Saitenschwingung(-en) "gegengekoppelt" und damit abgeschwächt wird. Die sog. "death-spots" bei Bässen kommen aus dieser Ecke, nur ist hier der Hals der Übeltäter, der bei bestimmten Frequenzen in Resonanz gerät und die Schwingung der Saite abschwächt.

Allerdings muß man IMHO immer auch die Oberschwingungen diskutieren, denn das Spektrum (amplituden- bzw. größenmäßige Verteilung der einzelnen Harmonischen) sind ja DAS bestimmende Merkmal eines Klanges. Die Schwingungen des Korpusses sind durchaus auch zu merken, wenn man die Hand auflegt (nur zum ertasten natürlich:-).

Ich könnte mir z.B. vorstellen, daß das Obertonspektrum eines Saitentones meßbar vom Material des Korpus abhängt, was letztendlich den Klang beeinflußt. Ob man es hört und ob die elektrsche SIgnalkette nicht alles sowieso ganz anders "formt", ist ja gerade die Diskussion.

Aber ich konnte außer der Sustaingeschichte beim Vgl. Original gegen Squier nichts Atemberaubendes in Sachen Soundunterschieden feststellen, wobei meine umgebaute Klampfe rein signaltechnisch sogar besser klang, als die passive Original-Strat (mehr Mitten und Höhen durch die Aktivelektronik).

Für ein schwingendes System "gespannte Saite" wäre es am besten, wenn es in einer IDEAL STARREN Vorrichtung eingespannt wäre, denn dann könnten sich alle Oberschwingungen so ausbilden, wie es die Mathematik theoretisch beschriebe (Lösung der Saitengleichung -> Differentialgleichung mit Randbedingungen... a long time ago). Ein Beispiel für die Richtigkeit dieser Aussage sind einige Modelle des Bass-Herstellers BASSLINE, der die Bass-Hälse extrem dick konstruierte und so das ultimative Sustain erreichen wollte und wohl auch konnte. Allein wegen des Preises konnten sich die Ungetüme nicht durchsetzen.

Gruß Ingo

Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf

Hallo Friedlieb !

Grundsätzlich: Zustimmung! Aber meine is in echt aus Sperrholz, weil man die unterschiedlich hellen, ca. 2...3 mm dicken Holzschichten erkennt und der "Charme" der Küchen-Arbeitsplatte fehlt.

Übrigens: Es gibt High-End-Preßspanplatten (keene Ahnung, wie das heißt, ist so ein spezieller Name, MAKROLON oder so) aaalso das Zeugs soll sich am besten für Lautsprecheboxen eignen, gerade, weil es NICHT SCHWINGT. Ich wähne mich zur Zeit in der Überzeugung, daß diese Eigenschaft am besten auch für Gitarrenkorpusse anzustreben sei. Aber dafür wäre dieses Material nun wirklich zu schwer und in dieser Hinsicht nur noch durch die legendäre Stein-Korpus-konstruktion zu toppen.

Die SQUIER-Historie find ich sehr interessant.

Gruß Ingo

Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf

Hi Ingo,

: [nicht schwingendes Material] Ich wähne mich zur Zeit in der Überzeugung, daß diese Eigenschaft am besten auch für Gitarrenkorpusse anzustreben sei.

Wähnen kommt von Wahn. ;-) Ist nicht so gemeint, bloß bot diese Einleitung sich hier förmlich an, höhö.

Ich sehe das anders: Im Gegensatz zu einem Lautsprechergehäuse, das nichts anderes soll als den Chassis eine "unendlich große Schallwand" zur Verfügung zu stellen, und vor allem keine eigene Charakteristik hinzufügen soll (vor allem bei hochwertigen Studiomoditoren und im sogenannten High End [High Spend] Bereich), hat das Holz eines irgendwie resonierenden Instruments durchaus eine klangbildende Funktion.

Oft kommt es bei den Obertönen zB ja darauf an, welche Obertöne gerade weggedämpft werden (da sie im Spektrum ja prinzipiell erstmal alle vorhanden sind), natürlich auch, welche verstärkt werden. Wie auch immer, ein reiner Sinus-Grundton ohne jeden Oberton soll zwar irgendwann mal das ursprüngliche Designkriterium der ersten Hammond-Orgel gewesen sein, gilt aber ansonsten zurecht nicht als besonders prickelnd.

Erst die Resonanz verleiht einem Instrument seinen Charakter, und erst die unterschiedlichen Resonanzverhalten unterschiedlicher Materialien machen das Ganze lebendig. Schwingung macht beschwingt. :-)

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf

Hi Ingo - ich finde das sehr spannend - Du vertrittst einen rigiden Korpus - die meisten anderen hauen sich ueberm Holz die Koepfe ein :0) Was mich daran interessiert: Du bestehst auf Gleichungen, die Du mal gelernt hast, ich vermute, in einem Physik-Studium? Die Gleichungen, die ganze Theorie ist ganz ohne Zweifel vollkommen richtig. In meinem Weltbild nur sind Wissenschaftler haeufig in einer prekaeren Lage, weil sie Dinge von ganz woanders aus betrachten, als Menschen, die diesen Dingen ausgesetzt sind. Und in diesem Fall moechte ich Dir mal, vorsichtig, eine gewisse wissenschaftliche Betriebsblindheit vorwerfen - alles, bitte, im Sinne einer Diskussion, an der ich zumindest, grins, was lernen kann, und nicht, um Dich laecherlich zu machen!

Denn Deine Gitarre, die nicht schwingt (Hat es in Duisburg nicht mal eine Betonwand, in die ihr einen PU fraesen koennt, und ein paar Saiten drueber spannt?) ist vielleicht technisch perfekt, aber klingt Scheisse?

Es ist Dir ja zum Beispiel voellig bewusst, dass die Daempfungscharakteristik eines Lautsprechers unter Umstaenden eine Rueckwirkung auf eine Ausgangsstufe eines Verstaerkers hat. Idealerweise waere das nicht so... sagt der Wissenschaftler. Der Gitarrist hofft, dass es so bleibt, denn das ist der Sound, den er als "geil" bezeichnet, und je nach feinsten Abweichungen unter Speakern wird die Endstufe auch anders reaieren. Auch wenn, klar, die Klangcharakteristik des Speakers selbst darueberbraet.

Okay, anderes Beispiel - Messtechnsich ist ein Marshallstack Muell, denn die hohen Frequenzen werden gekappt. Mit den hohen Frequenzen werden aber sofort alle Gitarristen wegen Koerperverletzung erschossen, auch bei kleinen Lautstaerken.

Aus diesen beiden Beispielen leite ich mal ab: Etwas wissenschaftlich sub-optimales hat evtl. einen sehr positiven Effekt auf unser subjektives Empfinden, und zweitens, Dieses sub-Optimum kann sehr gut was mit Daempfung zu tun haben!

Und um Daempfung geht es ja, wenn ich Deine Ausfuehrung richtig verstehe, da ein Korpus, der in's Schwingen geraet, damit Energie umwandelt, die woanders dann eben nicht weiter verwendet werden kann. Da nun alle Holzsorten (und auch Pressplatte, Alu, und Schaumstoff etc. )ihre ganz eigenen Daempfungscharakteristiken aufweisen, werden die - meine ich - auch einen Effekt auf den Klang einer Giaterre haben, und zwar ganz doll auch bei einer elektrischen.

Und meine Erfahrung sagt aehnliches, nur ist die ja wieder nix wert, weil subjektiv. Aber: Ein Prost auf's Subjektive!


Und der Wissenschaft als solche auch ein Prost!
Und ich freue mich auf Deine Antwort!

gut Ton!
ullli

Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf

Hallo ullli !

Ja, das ist natürlich sehr richtig, was Du sagst, schließlich ist es die UNVOLLKOMMENHEIT der Röhrenverstärker in Bezug auf Dämpfung der Lautsprecher-Eigenschwingungen, der Gegenkopplung und der Oberwellen, die der Verstärker dem Signal hinzufügt (und die von Dir genannten Unzulänglichkeiten im frequenzgang), die den "EIGENKLANG" des verstärkers ausmachen. Der Verstärker ist ja gerade bei der Gitarre (weniger beim Bass) gewissermaßen Bestandteil des Instrumentes, weil er eben nicht nur verstärkt, sondern selbst am Endklang mitwirkt und zwar nicht so knapp!

Selbstverständlich soll eigentlich das INSTRUMENT am meisten zum "Klang" beitragen, das ist ja bei sehr vielen historischen (AKUSTISCHEN) Instrumenten zweifelsfrei der Fall.

Das schwierige im Umdenken ist, daß eine solid-body-E-Gitarre eben nach meiner Meinung fast nichts mehr mit einem akustischen Instrument gemein hat. Das zu verinnerlichen, fällt offenbar vielen Leuten schwer.

Um es ganz klar zu sagen, Du hast völlig recht mit Deinen Erläuterungen und die Gefahr der "wissenschaftlichen Betriebsblindheit" ist nicht ganz wegzudiskutieren. So gibt es z.B. durchaus gebildete Elektroniker, die den Unterschied zwischen Röhren- und Transistorverstärker nicht so recht wahrhaben wollen, was daran liegt, daß sie zu theoretisch an diese Dinge herangegangen sind... aber das würde jetzt zu weit führen, dazu kann man vielleicht an anderer Stelle noch etwas sagen.

Ich räume ja die Beeinflussung des Klanges durch den Korpus durchaus ein, kann mir aber angesichts der viel gravierenderen elektronischen Einflüsse ab dem Tonabnehmer nicht vorstellen, daß ein anderes Korpusmaterial einen DEUTLICHEN Unterschied machen wird.

Eine Tele klingt z.B. fast ausschließlich aufgrund der Art und Anordnung der Tonabnehmer so twangy und völlig anders als eine Strat, die durch Zusammenschaltung von Hals- und Steg-Pickup (Mittel-Tonabnehmer AUS) durchaus zu Tele-Ähnlichen Klängen zu überreden ist. Die Position der Tonabnehmer bestimmt also sehr deutlich das Spektrum des Ausgangssignals. Das kann man sich so vorstellen, daß man, je näher man dem Steg kommt, fast nur noch die Oberschwingungen hat, da deren Wellenlängen viel kleiner als die der Grundschwingung ist.

Gruß Ingo

Re: (Gitarre) Ceterum censeo ...

Wo wir schon mal dabei sind: Teste mal eine Yamaha Pacifica an. Holz (insbesonder im Falle der Erlebodies, just MHO) und Verarbeitung stimmen auf jeden Fall, die Toleranzen in der Fertigungsqualität sind minimal. Die PUs können gefallen, wenn nicht, kann man sie austauschen. Such auch mal ein wenig im Archiv nach einschlägigen Kommentaren.

Wollt ich nur mal so gesacht haben,

schön' Abend noch, Stooge

: hab vor mir eine squier strat zu kaufen kann man da bedenkenlos zugreifen oder wie sieht das aus... wie ist der unterschied zu einer normalen strat? danke für eure antworten...


Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf

Hallo Friedlieb !

Völlig richtig, was Du sagst, nur man muß es nach meinem dafürhalten so einordnen:

1) EIne schwingende Saite erzeugt prinzipiell ALLE möglichen (die Differentialgleichung lösenden) Schwingungen, ja sogar alle Töne der Tonleiter !!! (Ist wirklich schwer vorstellbar, ich weiß...,

[mit meinem Bass kann ich diese Obertöne alle spielen, weil die Washburn-Fretlesse (XB 400) nach dem ersten Tonabnehmer-Reinfall und wahrscheinlich fast-konkurs dermaßen gute Tonabnehmer/Elektronik bekommen haben, daß es eine reine Freude ist)]

... also ist der "Reine Sinus" bei Saiteninstrumenten bereits von vornherein ausgeschlossen.

2) Dieses von der Saite "angebotene" Frequenzgemisch sollnun durch den Tonabnehmer möglichst verlustfrei und ohne die Saite zu dämpfen in ein elektrisches Signal umgewandelt werden. Und ab da wird es spannend...

Resümee: Die Eigenklang-Charakteristik kommt von der Saite, wird durch die Anordnung und Art der Tonabnehmer ... Signalkette bis hin zum Lautsprecher gefärbt, komprimiert, verzerrt usw.

Latürnich wird die Saitenschwingung durch das beschriebene Gegenschwingen des Halses frequenzabhängig, also für jede einzelne Tonhöhe unterschiedlich, gedämpft. Bei Halbresonanzgitarren spielt der Korpus eine sehr wichtige Rolle dabei (das ist das, was Du meinst mit Oberschwingungen und Klang durch Wechselwirkungen), nicht oder nur vernachlässigbar dagegen bei Solid-Body-Gitarren. Das kleine Stück Brett kann weiß Gott nicht viel durch Eigenschwingungen verändern, das geht schon mechanisch nicht oder fast nicht.

Wie gesagt, meine Überzeugung

Gruß Ingo

Re: (Gitarre) squier strat - mein olyver Senf

Moin - schade, er hat gar ncihts abgestritten :0) Fast nix ¦¬]

Ist offensichtlich eine Frage der Dimension. Klar ist eine Tele haeufig Telesoundig und eine Strat Stratsoundig. Waere ja auch ncoh schoener. Eine Dreadnought wird auch anders klingen als eine kleine...

aber fuer den Tele-Spieler, der eben nur ein Ohr fuer Tele-Sounds hat, fuer den macht es eben doch einen Hoelle Unterschied, ob die Tele aus Mahagony oder Nussbaum ist... Fuer andere nicht, macht ja och nuescht!

Wo ich immer noch gegen halte ist das folgende: Gerade weil eine E-Gitarre sehr anders ist als eine A-Klampfe, hat das Holz wieder mehr Bedeutung. z.B. wenn man festt Rueckkopplung mag. Dann wird ein Holz eben eher mal in Feedback-Obertoene umkippen, oder nicht. Was dann wieder Einfluss auf sein Spiel hat. Was dann wieder Einfluss auf den Sound hat. etc.

Das geht sicher in die Mikrobereiche, und ist ob seiner komplexen Zusammenhaenge schwer zu messen. Nichtsdestotrotz ist es da, da bin ich mir sicher. Ich muss aber auch nicht alles aufs Datenblatt kriegen, Gott sei Dank :0)

gut Ton!
ullli

Re: (Gitarre) squier strat

Tach drow!

: dann noch ne kleine nebenfrage... hab ihr eine ahnung ob ein fender frontman15g amp was taugt denn will mir der gitarrentyp verkaufen ...

Weiß jetzt nicht mehr genau, ob es das Teil war, aber ein Freund von mir (2 Jahre jüngerer Anfänger als du :-) ) hat mich mit zum Musikladen geschleppt, um 'nen kleinen Amp für zuhase zu kaufen ... naja, was soll ich sagen, es kommt halt was raus, und das klingt nicht sooo schlecht - ist imho ganz ok zum Anfangen. Weil, kostet nicht so viel, und wenn du es dir mit dem Gitarrespielen nochmal überlegen solltest, hast du wenigstens nicht allzuviel Geld zum Fenster rausgeschmissen. Für den Preis (200 Euren? Weniger?) war das Teil angemessen. Taugt halt nicht im Bandkontext, aber da kann man sich ja vielleicht erstmal was von Bekannten leihen, wenn's denn soweit ist.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Gitarre) squier strat

hab vor mir eine squier strat zu kaufen kann man da bedenkenlos zugreifen oder wie sieht das aus... wie ist der unterschied zu einer normalen strat? danke für eure antworten...

Hallo Drow!

Also "bedenkenlos" würde ich überhaupt keine Gitarre kaufen, keine Squier und keine 59er Paula ;-) Wie die meisten Leute Dir hier empfehlen, mußt Du ins Geschäft gehen und Dir ein eigenes Urteil bilden. Probier Squiers aus und "richtige Strats - Dein Gefühl wird Dir sagen, ob Du nicht noch etwas länger sparen willst.

Ich hab mir vor 2 Jahren eine gebrauchte Squier aus der Affinity Serie zugelegt (made in China). Sie läßt sich relativ gut spielen, klingt aber nur über den Halstonabnehmer (für meinen Geschmack) annehmber. Der verzerrte Klang ist scheußlich. Stimmstabil ist sie auch nicht. Nun - wenn ich für 100,- DM eine perfekte Gitarre erwarten würde, wär ich auch lemplem.

Heute würde ich mir die 100,- DM lieber sparen, oder meine Famile dafür zum Essen einladen, bevor ich mir so ein Ding kaufe.

Aber wie gesagt - urteile selbst.

Grüße
Bernd


Re: (Gitarre) squier strat

moin ingo,

: Aber ich sehe das ganze vorrangig aus physikalischer Sicht und da erscheint mir aus mechanischen Gründen der Korpus eine eher untergeordnete Bedeutung zu haben (Masse, Solidität, Abmessungen)

ja - der hals z.b. hat größeren einfluß auf den sound - aber: der einfluß des korpusses ist trotzdem vorhanden und wie ich meine, nicht zu unterschätzen. ich muß dazu vielleicht erklären, daß ich vor einiger zeit ein bißchen mit verschiedenen hölzern experimentiert habe. ich hab mir zu diesem zweck drei strats zusammengeschraubt, mit völlig identischer elektronik (pus, etc.) ausgestattet und die einzelnen holzbauteile in wechselnden kombinationen zusammengebaut - einzig und allein, um mir ein bild über den einfluß des holzes auf den klang zu machen. und du kannst mir glauben - verschiedene hölzer haben verschiedene sounds zum ergebnis - das betrifft durchaus auch den korpus. und die unterschiede sind so groß, daß man sie eben nicht unter den teppich kehren kann. selbst wenn man z.b. zwei erlekorpusse miteinander vergleicht, gibt es deutlich wahrnehmbare unterschiede.
ergebnis dieser testaktion war übrigens, daß ich mich entschlossen habe, den alten sperrholzkorpus in die tonne zu treten. und das nicht nur wiel er nun übrig war, sondern weil er absolut nicht meinen soundvorstellungen entsprach. (auch wenn er vielleicht aus physikalischer sicht der ideal biegesteife korpus gewesen wäre :-)).

gruß falk

Re: (Gitarre) squier strat

Damit ist aber immer noch nicht dem betreffendem Fragesteller geholfen.

Aber eben mit Vermutungen und Halbwahrheiten auch nicht, denke ich. Eventuell hetzt man ihn ja auch in die falsche Richtung.

Alternativ dazu kann man schweigen. Dann hält man sich schön bedeckt, aber hilft auch keinem.

Das wollte ich nicht so brutal schreiben, aber bei vielen Antworten auf Fragen scheint es mir dann schon, dass derjenige besser die Klappe gehalten hätte. Aufgefallen ist mir das besonders an Threads zu technischen Dingen wie Amp-Fragen oder Röhren-Themen. Was da so an brachialem Unsinn zu lesen war, kann einem schon die Fußnägel aufrollen lassen.

Ich bin da, meine ich sagen zu können, auch nicht unkritisch mit mir selbst, groby. Was nun Halbwahrheit und Fakt ist, ist gelegentlich schwer zu unterscheiden. Daher habe ich für mich die Regel aufgestellt, dass, wenn ich einen Rat geben will und die Aussage nicht ingenieur-mäßig begründen kann, lieber schweige.

So lässt sich dann eine Skala von Aussagen bilden:

"Squire-Strats haben einen Pressspan-Body" ist Unsinn, was ein kurzer Blick in die Datenblätter bei Fender zeigt. "EMG-Pickups klinger besser als Fender-Pickups" ist Geschmacksfrage und deshalb Halbwahrheit. "Yamaha-Gitarren bieten ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis" kann mit Blick in User-Reviews begründet werden und kommt einem Fakt sehr nahe :-))

Re: (Gitarre) squier strat

nochmal@rainer bin kein minderjähriger anfänger sondern gehe schon auf die 20 zu ;)

Ich hatte mal einen 30-Jährigen als Bass-Anfänger, also mach' Dir keine Sorgen ... :-)

mir ging es hauptsächlich darum ob ich mir die gitarre kaufen kann ohne das sie mir nach einem halben jahr kaputt geht ( holz verzogen, teile verbraucht)...

Auch da kann man eigentlich nur mit subjektiven Erfahrungen dienen. Aber ich würde mal sagen: selbst so manches 250€-Teil ist halbar oder auch nicht, genauso wie ein 2500€-Teil. So lange Du aber ein Standard-Instrument hast und nicht die Superdouper-Spezialteile brauchst, gibt es immer Ersatz. Was für eine Strat spricht, oder eine Paula. Übrigens habe ich Strats früher gehasst, seit Knopfler liebe ich sie (und habe eine Pacifica 112 für 450DM als Hobby-Instrument).

Re: (Gitarre) squier strat

Ja, ich kenne Deine Meinung dazu. Aber ich sehe das ganze vorrangig aus physikalischer Sicht und da erscheint mir aus mechanischen Gründen der Korpus eine eher untergeordnete Bedeutung zu haben (Masse, Solidität, Abmessungen)

Muss ich denn jetzt schon wieder mit Homöopathie oder anderen esoterischen Sachen kommen? :-)

Warum gibt es denn sonst einen Jazz-Bass mit Ahorn- und mit Rosewood-Hals, aus Erle oder aus Esche? In den theoretischen Betrachtungen magst Du Recht haben, aber die Realität ist eine andere. Musik lässt sich nicht mit theoretischen Begriffen erfassen, nicht einmal in der Musiktheorie.

Re: (Gitarre) squier strats, aber nur aus Eisenach

: Moin,

Genau!

: der Holz aber irgendwie auch gut findet und der Meinung ist, Gitarren ausprobieren, sich verlieben und kaufen, ist der richtige Weg. Irgendwann werden sie so oder so ersetzt.

Das sage ich meiner Frau auch bei jedem Kauf einer weiteren Gitarre. Anschließend kann ich mich dann doch von keiner der Süßen Kleinen trennen.

Gruß
Jürgen

Re: (Gitarre) squier strat

Hmpf... ¦¬]

Der Esoteriker bin ja hoffentlich immer noch ich!


Ingo mag Messwerte am liebsten nach Groesse bewerten - da steht dann der Korpus aus seiner Sicht als vernachlaessigbar da. Da er davon ueberzeugt ist, dass er damit "seine" Gitarre definiert, ist ja auch alles in Ordnung. Wobei ich mich natuerlich frage, ob ihm die feinen Unterschiede egal sind, oder er sie einfach anderen Ursachen zuweist?

Wir scheren uns nicht um Groessenordnungen - wenn etwas ein klein wenig anders ist, ist der Klangunterschied fuer uns bedeutsam. (Und zwar durch Blindtests nachzuweisen, und empirisch auf Holzsorten festzulegen, jawoll!).

Und ein abschliessendes Wort wird es daher wohl nicht geben. Die Ohren gegen die Messgeraete - jedenfalls solange, bis jemand ein neues Messgeraet vorschlaegt. Ist ja nicht so weit hergeholt, oder? Anfangs wurde Krach in dB gemessen und gut war. Ob sich damals auch Leute die Koepfe heissgeredet haben, ob die Messwerte was taugen? Dann kommt jemand daher und bringt die Gehoerrichtige Skala auf den Tisch, dB(A). Na guck, und heute wird sie von allen genutzt und akzeptiert. Ich behaupte: Die Geraete, die wir benutzen, sind noch weit von unseren Beduerfnissen entfernt...

gut Ton!
elll esoterico


Re: (Gitarre) squier strat

war jetzt mal beim squier testen im laden und muss sagen das sie verzerrt echt ziemlich schlecht klingt... die töne laufen regelrecht aus dem ruder ohne gain klingt sie meiner meinung nach gut...auch leicht verzerrt kann man nicht viel sagen...nur stellt sich bei mir die frage ob ich wirklich knapp 600 euri für eine richtige strat zahlen soll??? totaler neuling bin ich zwar nicht aber ob so eine riesen anschaffung wirklich sinn hat...

Das würde ich gern...

... mal life ausprobieren und erleben !!! Bitte behalte die "Testobjekte" so lange wie möglich, ja? Vielleicht klappts ja zur übernächsten Session bei mir, zur Zeit ist alles etwas konfus, da weiß ich nicht, wo mir der Kopf steht...

... ich wechsle sofort das Lager, wenn das so gravierend ist, ich echt !

Gruß Ingo

Wie gesagt...

...der Hals spielt schon eine zieml. große Rolle !!! Da haste wahr ! Ich bin auch kein Theoretiker, der mit dem bösen Zeigefinger umhergeht und alle mit Gleichungen überhäufen will, aber ich habe in meinen Experimenten eines gelernt: BEACHTE DIE RELATIONEN ! In der Physik wird das mit Fehlerabschätzungen gemacht: Wie groß ist der Einfluß von "Nebenerscheinungen" auf das Gesamtergebnis ? Die sprichwörtliche umfallende Sackkarre in Hong-Kong ist so eine gern bemühte Metaffer (neue Rechtschreibung?) für einen äußerst geringen Einfluß auf das hierzulande Geschehende.

Sicher ist der Korpuseinfluß nicht NULL, aber in RELATION zu den anderen Einflüssen ist er (IMHO) vernachlässigbar, das ist ein Unterschied !

Gruß Ingo

Re: Das würde ich gern...

hi ingo,

sorry, zu spät - die testobjekte behalte ich natürlich, allerding hab ich inzwischen absolut unterschiedliche pu's in den strats drin. du kannst aber trotzdem beruhigt das lager wechseln :-))). nee im ernst, ich hätte doch damals den sperrholzkorpus nicht weggeworfen, wenn er was getaugt hätte. ich hab das teil immerhin '87 neu gekauft und viel gespielt - also 'n bißchen erinnerungen hingen da schon dran. aber die strat klang damit irgendwie leblos, und wie gesagt, man mußte um jeden ton kämpfen.

gruß falk

Re: (Gitarre) squier strat

Guten Tach!

: Ingo mag Messwerte am liebsten nach Groesse bewerten - da steht dann der Korpus aus seiner Sicht als vernachlaessigbar da. Da er davon ueberzeugt ist, dass er damit "seine" Gitarre definiert, ist ja auch alles in Ordnung. Wobei ich mich natuerlich frage, ob ihm die feinen Unterschiede egal sind, oder er sie einfach anderen Ursachen zuweist?

siehe vorige Antwort!

: Wir scheren uns nicht um Groessenordnungen - wenn etwas ein klein wenig anders ist, ist der Klangunterschied fuer uns bedeutsam. (Und zwar durch Blindtests nachzuweisen, und empirisch auf Holzsorten festzulegen, jawoll!).

Wenn das durchgreifend ist, ist dagegen auch nichts einzuwenden, gefährlich wird es beim Wünschelruteneffekt: Mit einer Wünschelrute findet man mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% Wasser. Der Wünschelrute ist nämlich das Vorhandensein einer Wasserader egal, man könnte auch ohne Wünschelrute mit derselben Wahrscheinlichkeit auf Wasser stoßen... Das Finden von Wasser mit der Wünschelrute ist aber noch kein Beweis, daß sie tatsächlich funktioniert... Und genau hier liegt das Problem!
Das ganze ließe sich auf die High-End-Esotherik ausdehnen. Aber solange alle glücklich sind und Geld verdient wird: So what ???

: Und ein abschliessendes Wort wird es daher wohl nicht geben. Die Ohren gegen die Messgeraete - jedenfalls solange, bis jemand ein neues Messgeraet vorschlaegt. Ist ja nicht so weit hergeholt, oder? Anfangs wurde Krach in dB gemessen und gut war. Ob sich damals auch Leute die Koepfe heissgeredet haben, ob die Messwerte was taugen? Dann kommt jemand daher und bringt die Gehoerrichtige Skala auf den Tisch, dB(A). Na guck, und heute wird sie von allen genutzt und akzeptiert. Ich behaupte: Die Geraete, die wir benutzen, sind noch weit von unseren Beduerfnissen entfernt...

Trotzdem ist ALLES MESSBAR ! Alles, was objektiv hörbar ist, ist auch meßbar, auch die Unterschiede zwischen Klängen. Die Frage ist, ob alle wahrgenommenen Unterschiede objektiv vorhanden sind. Das Bewußtsein ist nämlich so komplex, daß sich die Wissenschaft noch nicht mal einig ist, ob alle dasselbe Rot sehen. Das ganze führt auf die philosophische Frage: "Was ist irgendetwas?"... Ist echt interessant, wollte ich nur mal angeschnitten haben. An anderer Stelle wurde schonmal gefragt: "Warum klingt meine Anlage an manchen Tagen anders als sonst?" Antwort: "Weil zeitliche subjektive Unterschiede im Höreindruck vorhanden sind, obwohl das Ohr das identische Klangbild empfängt"

Gruß Ingo

Re: (Gitarre) Akustischer Anteil am Klang einer Solid-Body

Hi Ingo,

spannendes Thema. :-)

: Das schwierige im Umdenken ist, daß eine solid-body-E-Gitarre eben nach meiner Meinung fast nichts mehr mit einem akustischen Instrument gemein hat.

Und das sehe ich grundlegend anders. Simples Gedankenexperiment: dann müßten Deiner Meinung nach alle Solid Bodies unverstärkt so gut wie gleich klingen. Tun sie das? Weit gefehlt!

Zweites Beispiel:

: Eine Tele klingt z.B. fast ausschließlich aufgrund der Art und Anordnung der Tonabnehmer so twangy

Grundfalsch. Der Twang ist ja der Lautstärkeverlauf (relativ betonter Attack) in Verbindung mit einer leichten Tonhöhenverschiebung beim Anschlag, und somit ein rein akustisches Phänomen. Außerdem twangen die "billigen" Blecksaitenreiter bei der Strat mehr als die "hochwertigen" Stege, auch bekannt, und auch ganz und gar unelektrisch.

Leichte(re)s Holz, Hals draufgeschraubt, klingt immer irgendwie nach Strat. Eine Japan-HSH-Klampfe klingt auch mit Humbuckern immer ein bißchen wie ne Strat.
Mahagoni mit eingeleimtem Hals klingt immer irgendwie nach Paula, auch mit Singlecoils.

Die Tonabnehmer sind selbst wenn sie elektrische Verstärker eingebaut haben dennoch darauf angewiesen, was ihnen an akustisch erzeugter Saitenschwingung angeboten wird. Sie nehmen der Saite im Wortsinn den Ton ab, wie bei einer Staffel-Übergabe. Zuerst kommt das akustische System. Erst mit dem Resultat dieses Systems macht der Tonabnehmer und damit das elektrische System weiter.

Und ich finde halt, den akustischen Part solte mann nicht unterschätzen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) squier strat

Eigentlich wollte ich ja nicht mehr...

Ich nehm mal an, der Unterschied von Humbuckern und Single Coils ist dir geläufig?
Wenn nicht: Die allermeisten Strats haben drei SCs. Diese sind nicht für extrem verzerrte Sounds gebaut, eher für cleane bis leicht angezerrte.
Für stark verzerrtes sind fast immer Humbucker (Die sehen aus wie zwei SCs direkt nebeneinander) die bessere Wahl.

MfG, Oli

Also: Wie klingt denn bei den von dir gesuchten Sounds die Mexico Strat (die übrigens keine 600 € kosten dürfte)?

Lass dir doch ggf. mal eine Gitarre mit HBs zeigen.

Wenn die Mexico Strat aber die Sounds bringt, die Du suchst, kannst nur Du wissen, ob das dir den Mehrpreis wert ist.


Wer misst, misst Mist (war: (Gitarre) squier strat)

Hi Ingo,

: Trotzdem ist ALLES MESSBAR ! Alles, was objektiv hörbar ist, ist auch meßbar,

im Prinzip schon, bloß scheint mir das alles zu mechanistisch, zu physikverliebt zu sein. Wo doch auch die Physik schon seit mehr als einem halben Jahrhundert weiß, daß sie eben nicht alles messen kann.

Das Ohr ist so präzise, so empfindlich, daß man für einige seiner Fähigkeiten schon einen schweineteuren Meßgerätepark auffahren muß, um gleichzuziehen. Andere seiner Funktionen sind noch nicht endgültig erforscht oder noch gänzlich unklar. Und damit auch noch nicht meßbar. Es fehlt nicht nur die Technik, sondern auch das Verständnis.

Und die Heisenbergsche Unschärferelation besagt einfach ausgedrückt, daß man entweder die Geschwindigkeit eines Teilchens genau bestimmen kann oder seinen Ort. Erhöht man die Meßgenauigkeit der Apparatur, um die Geschwindigkeit besser messen zu können, lenkt deren Energie das Teilchen ab, so daß die Meßapparatur in das Geschehen eingreift und das Ergebnis verfälscht. Reduziert man die Energie, so kann man den Ort des Teilchens präziser bestimmen, aber nicht mehr seine Geschwindigkeit und Richtung. Man kann sich also aussuchen, wo man Abstriche macht, denn beides kann man nicht haben. Die Physik weiß das, außerdem ist die Unschärferelation längst bewiesen und man hat sich damit abgefunden, daß man eben nicht ALLES messen kann.


Keep rockin'
Friedlieb

Re: Wie gesagt...

Beachte die Relationen - sehr gut!

Herrlich, Ingo, ich haette ja beinahe nichts mehr getippt, aber solange wir den Spass dabei behalten koennen:

Wenn der Luftdruck sich um ein paar Millibar veraendert, steigt oder faellt das Barometer, und das hat in der Regel einen Wetterumschwung zur Folge. Ob aber das Barometer auf See-Pegel steht, oder auf dem Matterhorn (wo der Luftdruck gleich um viele, viele Millibar niedriger ist) - die Veraenderung wird ist aehnlich dramatisch!

Dass eine Strat anders klingt als eine Paula - klar, kennen wir alle. Und dass auf dem Matterhorn das Wasser frueher kocht, weil der Luftdruck schwaecher ist, entspricht dem. Extremer Unterschied.

Dass die Veraenderung des Holzes am Korpus - ja, ein sehr kleiner Einfluss, das bestreitet doch niemand - trotzdem am Klang der Gitarre innerhalb dieses Typs, mit dieser Konfiguration dann doch einen hoerbaren und damit gefuehlsbestimmenden Unterschied ausmacht, und zwar in dem Ausmasse, wie Hagel am Matterhorn eben doch beschissener ist, als Sonnenschein, das... naja, wie gesagt, das wird Dir der Falk vielleicht vor Ohren fuehren koennen!

gut Ton!
ullli

:0)