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(Meinung) Plattenfirmen nagen am Hungertuch???

N'Abend allerseits,

es ist mal wieder PopKomm...

Was haltet ihr von alljährlichen Geschrei der großen Plattenfirmen in Bezug auf den Rückgang der Verkäufe? Woran liegt das nach Eurer Meinung?
Sind wirklich die vielen bösen Raubkopierer und das Internet schuld oder hat das ganz andere Gründe... (Stichwort: "Verflachung"; Stichwort2: ...Preistreiberei bei CDs und die "Produnktskalierung" bei der DVD...)?

Mich interessiert Eure (vielleicht kontroverse?) Meinung dazu...

Euer Nasenmann

Re: (Meinung) Plattenfirmen nagen am Hungertuch???

Hallo Nasenmann!
Ich habe gestern auch die These von ´nem Presseman gehört, daß Menge "n" Cd´s gebrannt werden und Menge "m" Songs aus dem Netz geladen werden und Menge "o" Cd´s verkauft werden und die Gesamtmenge verkaufter Cd´s n+m+o sein könnte, wenn es n und m nicht geben würde. Halte ich aber für quatsch. Ich sehe es ja selber, ich kaufe mir trotz Cd-Brenner und Internet genausoviele Cd´s wie früher. Wenn ein Album rauskommt, daß ich haben will, kaufe ich sie mir genauso wie früher. Nur wenn im Radio ein Lied läuft, das ich ganz nett finde, aber niemals 12.- für die Single oder gar 32.- für´s Album ausgeben würde, klaue ich es mir aus´m Netz!
Ich würde auch niemals ein ganzes Album runterladen, denn bis man mal alles zusammen hat, dauert es schon eine Weile. Und was man sich dann für einen Schrott runtergeladen hat (alle Lieder unterschiedlich ausgesteuert oder sogar verzerrt, mies vermp3t (mit eiernder HiHat und sonstigen Grausamkeiten)). Neenee, was ich mir klaue, hätte ich auch nicht gekauft!
Und gebrannte Cd´s sind auch toll! Die Lieder, die ich mir runterlade landen immer auf meinen "Autocd´s", die immer in meinem Auto laufen. Ein Rohling hält ungefähr vier Wochen, dann blättert die Beschichtung ab! Auch keine Alternative
Ciao,
derdieplattenfirmenüberhauptgarnichtruinierentuendepatrick

Re: (Meinung) Plattenfirmen nagen am Hungertuch???

Hi Nase!

Also ich ahlte das alles fuer unglaublich peinliche Marktschreierei, um sich wichtig zu machen. Diese Raubkopiererdebatte hat's doch mit den Cassetten damals auch gegeben, und was war?? Das Tape-Trading (zumindest in der Hard'n Heavy Szene ) hat vielen Bands einen unheimlichen popularitaetsschub gegeben, da ihre Musik (zugegeben ohne Royalties) weiterverbreitet wurde , sind auch immer mehr Leute auf die Konzerte gekommen und haben dann das naechste Album gekauft. Nur so konnte die Heavy Szene so gross werden wie sie es ende der 80er anfang der 90er war. Diese Werbung hat super funktioniert. Und in der Zeit haben die Plattenfirmen wirklich nicht schlecht verdient.
Und die Preistreiberei bei den CD's halte ich schlicht fuer eine Sauerei, da ja bei den Kuenstlern (resp. UNS) nicht mehr Geld ankommt! Ich mein damit wird ja immer argumentier, die armen Kuenstler werden um ihre Royalties geprellt , wir koennen keine neuen Bands mehr aufbauen....grrrrr,
da moechte man echt ein grosses FUCK YOU an die Plattenfirmen abseihen! Mir kommen echt die Traenen, aber die ham sich noch immer alles so hingebogn, wie's ihnen in den Kram passt,

also, nicht verschaukeln lassen , oder kaufst Du Dir neuerdings die Scheiben Deiner Lieblingsbands?Musiker nicht mehr, nur weil ein Teil davon im Internet steht???;-)))
Iss doch lachhaft!

In diesem Sinne wuensch ich allen hier ein schoenes Wochenende, werd mir heut Abend hier in New Hampshire mal dei White Stripes ansehen, bin mal gespannt!

Tammo

Re: (Meinung) Plattenfirmen nagen am Hungertuch???

Hm ... scheinbar gelten heute ganz andere "Marktgesetze" als früher oder die Situation hat sich enorm geändert.

Man hat es zwar heute als Musiker sicherlich auch nicht leicht, einen Plattenvertrag zu bekommen, doch kann man nicht von der Hand weisen, daß die Musikproduktionen ziemlich zugenommen haben. So kommt es mir so vor, daß die Plattenfirmen extra viel produzieren und hoffen, daß eines ihrer vielen Produkte den Rest wieder reinbringt.

Und weil die Masse des Angebots so groß ist, glaube ich, daß Raubkopien sogar fast eine notwendige Entwicklung sind - den Überblick zu halten ist nämlich verdammt schwer. Abgesehen davon fragt sich doch der krit. Konsument mit Recht, warum er/sie meist pro CD über 30,00 DM zahlen soll, wenn ein Rohling schon unter 2,00 DM zu bekommen ist. Verrechnet man dies mit den Aufwandskosten (Brenner, etc. ) ist es schon angesichts der Technik etwas seltsam, daß kom. CDs so teuer sind.

Vielleicht sind auch niedrige Technik-Preise schuld an dieser Entwicklung (obwohl ich eigentlich selber nach einem günstigen Amp suche ;-) ).

Außerdem sehe ich persönlich keine Unterstützung von jungen Talenten seitens der Industrie. Wer Musik machen will, für den ist es immernoch ein heißes (größtenteils unbezahltes) Pflaster. Dies fängt beim Proberaum an und hört bei der Ausrüstung auf - wirtschaftlich mittels Anfangsausstattung argumentiert, ist fällt dieses Bild noch drastischer aus, da z.B. eine Ausbildung i.d.R. selbst bezahlt wird. Deshalb ist für mich als Musiker die industrielle Produkt- un Preispolitik auch recht fragwürdig - gemessen am Preis für ein CD-Medium. Und das die Musik ein schlechtgehender Industriezweig ist, der wegen Raubkopien Kursverluste hinnehmen muß, ist mir auch unbekannt :-/

Gekniffen sind meines Erachtens vielleicht eher die kleinen Label als die "Großen".

Naja, sind so meine Gedanken dazu ...

Grüße,
Sebastian

Wo lebt ihr eigentlich?

Ich denke, so einfach wie ihr kann man es sich wirklich nicht machen. Natürlich verdienen Majors eine Menge Geld mit den CDs, aber bei unabhängigen Labels sieht das wirklich völlig anders aus.
Der Preis einer CD setzt sich ungefähr so zusammen:

Herstellung + Gema + Künstlerlizenzen = ca. 7 Mark. Verkauf an den Vertrieb für etwa DM 14 Mark, das bedeutet einen Bruttoerlös von 7 Mark. Davon muss ein Label seine Ausgaben bestreiten, das fängt schon bei der Bookletgestaltung an, wo schon mal 1.500 Mark zusammenkommen, geht weiter über Anzeigenschaltungen (1/2 Seite Rolling Stone schwarz/weiß kostet ca. 5.000 Mark), der Lohn muss auch davon bezahlt werden, und die
Betriebsausgaben und so weiter. Der Vertrieb zahlt dem label also 14 Mark. Der verkauft
sie an die Drogerie-Müllers, Medias, Saturns und so weiter für durchschnittlich 21 Mark, wobei der kleine Händler um die Ecke auch schon mal 23 Mark hinlegen muss, der Media-Markt entsprechend weniger. (Der WEA- Eckpreis ist jetzt ca. 25 Mark, Sony ca. 26 Mark) Hat also auch 7 Mark, wovon er seinen Apparat bezahlen muss. Und der Einzelhandel verkauft die CD zwischen 29,90 DM und 36 Mark, je nach Kalkulation. Da muss dann die MWSt rausgezogen werden, dann sind es ca 25 bzw. 30 DM.

Natürlich verdienen die Major-Label mehr an einer CD als Unabhängige Labels, ganz einfach, weil sie nicht nur Label, sondern gleichzeitig Vertrieb sind. Die erhalten, vereinfacht gesagt, also auch die Vertriebsmarge. Also die Differenz zwischen DM 14,- , die ein Kleinlabel von den Vertriebsdienstleistern einstreicht, und dem HAP von ca. DM 23,90 oder
mehr, die der Vertrieb dem Händler netto berechnet. Das bedeutet zwar auch einen hohen Kostenapparat (Personal, Lagerhaltung, Logistik), aber auch mehr als doppeltes Geld.

Interessant in der Betrachtung der Vertriebsstruktur von Majors ist ja, dass die Vertriebstöchter, so sie denn profit-center sind, oft der tatsächlich gewinnbringende Zweig sind, die Labels der Majors aber viel Geld in den Sand setzen. Gibt zwar niemand offen zu,
weiss aber jeder. Da die Majors fast imer auch selbst fertigen bzw. zu unschlagbaren Konditionen bei unabhängigen Herstellern zufertigen lassen könnren, sparen sie uns gegenüber bei den reinen Herstellungskosten auch noch ein bisschen.
Also: Ein Major-Produkt bleibt nicht bei dem (wirklich schon mehr als optimistisch betrachteten) Roherlös von DM 7,-, den wir haben, stehen. Firma EMI, BMG, Sony, Warner verdient zusätzlich zu diesen DM 7,- ca. DM 9,90 wg. der hausinternen Vertriebserlöse. Und noch ein bisschen mehr wg. günstigerer Fertigung. Also, DM 17,- statt DM 7,- ist schon ein Unterschied, denke ich. Jetzt könnt ihr selbst mal ausrechnen, was da bei wem hängen
bleibt.

Außerdem finde ich die Frage nach dem geistigen Eigentum überhaupt nicht blöd. CDs zu kopieren oder sich Musik aus dem web zu laden ist Betrug, Die Frage, ob das nun einen Werbungseffekt hat, oder nicht, ist völlig irrelevant. Der Künstler als Urheber (oder das Label / Management in seiner Vertretung) ist der EINZIGE, der zu entscheiden hat, wie er sein Produkt zu vermarkten wünscht, sicherlich nicht der Konsument.

Und mal davon abgesehen: Wer bringt den die Platten von Newcomern raus? Vor allem in den letzten 10 Jahren liegt der Job doch hauptsächlich bei den indies. Ob euch das passt oder nicht: Raubkopien sind Betrug und kosten vielen CDs das Leben, die sonst das Licht der Öffentlichkeit erblickt hätten.

Martin

Re: Wo lebt ihr eigentlich?

Hi!

Tja, da muss ich dem Chico aber mal ganz böse Recht geben!

Man muss ganz klar zwischen Indies und Majors unterscheiden, dazwischen liegen wirklich Welten.

Solange nicht ein einziges Major Label eingeht, Bankrott anmeldet oder ähnlich unschön in's Gras beisst sehe ich ehrlichgesagt keine wirklich übergroße Bedrohung der "Plattenindustrie". Denn letztere meint in 99% aller Fälle eben nur den großen Reibach (schreibt man das so?), den blanken Kommerz, den Mainstream. Also den Robbie Williams, die No Angels etc... Und solange immer noch, wie wiedermal jüngst geschehen, einfach so 100MILLIONEN Eier in's Blaue rausgeschossen werden (an Whitney Houston) klingt's zumindest für unglaubwürdig, daß da irgendjemand arg in Bedrängnis gekommen wäre. Die gute Frau bekommt die Kohle im Voraus, EGAL wie schlecht die Alben sind, hauptsache sie macht diese 3 oder sonstwieviele Scheiben. Natürlich ist festgelegt, wer die Songs schreibt, wer produziert etc., aber ein Erfolgsgarant ist das doch noch lange nicht.

Ok: Bei 10 veröffentlichten Platten sind 8 eine Pleite (und es wird draufgezahlt), 1 geht so eben und deckt die Kosten, und 1 ist der Oberknaller und bringt die eigentliche Kohle ran. Nur kommt es mir manchmal so vor, als würden die ersten 8 Scheiben immer von den kleinen Labels rausgebracht...

Gruß
Felix

Re: Wo lebt ihr eigentlich?

Hallöle :-)

>Und mal davon abgesehen: Wer bringt den die Platten von Newcomern raus? Vor allem in den letzten 10 Jahren liegt der Job doch hauptsächlich bei den indies. Ob euch das passt
>oder nicht: Raubkopien sind Betrug und kosten vielen CDs das Leben, die sonst das Licht der Öffentlichkeit erblickt hätten.

Ist schon klar, nur muß ich ehrlich sagen, daß gerade diese Newcomer-CD's von den Indie-Labels meines Erachtens nicht sonderlich "schwarz" kopiert werden. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, daß es recht schwierig ist, an solche CD's ranzukommen - folglich sie auch nicht unbedingt im Netz zu finden sind. Man muß die sich also kaufen, was bei
Rockbands meist über den Direktvertrieb beim Konzert geschieht. Diese CD's zielen ja auch auf die unterschiedlichsten Segmente/Gruppen ab.

Deswegen teile ich die Meinung, daß Raubkopien CD's "killen" nicht. ... hat ja schon angeführt, warum diese Behauptung eigentlich nicht ganz richtig ist.

Viel mehr glaube ich, daß Absatz-Strukturen wie Großmärkte diese CD's "killen". Denn da wird der "Gesamtkunde" bedient und der "Popel-Hans" wird wegaggregiert. Kunden, die in einen kleinen Laden gehen, der es sich leisten kann/muß Produkte kleiner Label zu führen, werden da sicher mehr zahlen. Krass ist der Unterschied halt nur bei "Allerweltsprodukten", die sowohl im Großmarkt, als auch beim Indie-Landen zu bekommen sind.

Außerdem glaube ich, daß die Flut an "Neuprodukten", die, wie oben schon gesagt, von den Majors auch in den Sand gesetzt werden, eben dazu führen "müssen", daß es mehr Raubkopien gibt - ob man es gut findet oder nicht.

Was ich auch recht seltsam finde ist, daß zwar alle von den bösen Raubkopien sprechen, aber keiner mal konkret Aussage trifft, was alles raubkopiert wird. Würde man dies mal machen, so könnte man recht schnell sehen, wer gekniffen wird und wer nicht. Ich wette, daß dies eigentlich nur die Major-Labels betrifft.

-gruß,
Sebastian

Re: Wo lebt ihr eigentlich?

Hi!

: Außerdem glaube ich, daß die Flut an "Neuprodukten", die, wie oben schon gesagt, von den Majors auch in den Sand gesetzt werden, eben dazu führen "müssen", daß es mehr Raubkopien gibt

Wieso denn das?

: Was ich auch recht seltsam finde ist, daß zwar alle von den bösen Raubkopien sprechen, aber keiner mal konkret Aussage trifft, was alles raubkopiert wird.

A L L E S ! ! ! Die Mentalität ist "Der hat das - Ich will das haben - Kopier' mir das!" Da wird nicht zwischen Newcomer, etabliertem Künstler, Sampler, Teifflieger etc. gefragt.

: meines Erachtens nicht sonderlich "schwarz" kopiert werden. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, daß es recht schwierig ist, an solche CD's ranzukommen - folglich sie auch nicht unbedingt im Netz zu finden sind.

Du vermischst jetzt zwei unterschiedliche Dinge: Das runterladen aus dem Netz und das schwarzbrennen von CDs. Das ist zwar beides illegal, aber die Wirkung ist eine Andere! Runterladen bedeutet für viele immer noch "Erstmal gucken, was das ist, wie's klingt..." und ist eine Art erweiterete Form des "In-den-Laden-gehen-und-mal-reinhören". Wenn eine CD schwarz gebrannt wird ist der fall ganz klar: Ich umgehe den Kauf. Sicherlich passiert das auch oft beim runterladen, aber es ist eben noch immer ein Unterschied. Und ich will's nochmal sagen: Es ist beides gleichermaßen illegal.

: Würde man dies mal machen, so könnte man recht schnell sehen, wer gekniffen wird und wer nicht. Ich wette, daß dies eigentlich nur die Major-Labels betrifft.

1) Wäre es dann plötzlich gerecht, wenn es nur die Mahor-Labels trifft?

2) Es KANN gar nicht nur die Major Labels treffen! Da hängt doch alles andere mit dran. Eine Firma wie Drakkar, die nun vornehmlich Metal signt und im Prinzip unabhängig ist, hängt direkt von Gevatter BMG ab, denn die regeln den Vertrieb. Wenn die großen Labels betroffen sind sind oft auch die großen Vertriebe betroffen (abgesehen davon, daß die meisten "großen" den Vertrieb selbst erledigen). Aber die kleinen Labeöls sind auf die großen Vertriebe angeweisen, sonst is' nix mit CD-Verkauf!

Gruß
Felix

Re: (Meinung) Plattenfirmen nagen am Hungertuch???

Hi allerseits!!

Schaut euch mal Friedliebs Posting weiter oben im Analyzer. Hall PlugIn Thread an. Da gehts zwar um Software, aber der Sinn ist derselbe!

Das Problem mit der Schwarzbrennerei ist einfach, dass sich niemand wirklich bewusst ist, dass er etwas illegales tut. Es ist ganz einfach Diebstahl und daher völlig zu Recht illegal!

Und dass ne CD um die 35DM kosten kann, liegt wohl daran, dass wir in einer kapitalistischen und kommerzialisierten Gesellschaft leben, in der es eine Inflationsrate gibt, die eine Verteuerung der Produkte ergibt (oder ergeben kann).
In letzer Zeit is fast alles teurer geworden, aber beschweren tut man sich nur übers Benzin und nun auch noch CDs. Ausserdem hab ich vor Jahren schon um die 30 DM für CDs ausgegeben (also seit 93 auf jeden Fall).

Was scheinbar einige vergessen: Wenn ich mir eine CD kaufe (oder auch Software), kaufe ich nur das Produkt, nicht die Rechte für dieses.

Also wenn ihr in Zukunft alle nur noch Britney Spears oder Backstreet Boys Geklimper hören wollt, dann kopiert ruhig weiter. Ich für meinen Teil möchte aber ein durchweg vielseitiges Angebot auch in Zukunft noch geniessen können, und werde daher weiterhin kaufen und nicht klauen!!

BYE
Tordde
so, ich geh nu in Urlaub

Re: Wo lebt ihr eigentlich?

Hallo!
Ich wollte nur kurz anmerken, daß es auf die Funktionsweise des Sharingprogramms ankommt, ob es illegal ist, Lieder runterzuladen. Bei echten peer-to-peer-Verbindungen (Gnutella...) ist es nicht illegal, da es ein rein privates Tauschen ist, wie unter Freunden. Mir fällt der juristische Begriff dafür nicht mehr ein. Bei Napster z.B., wo die Lieder über gewerbliche Server verteilt werden, ist das illegal. Nur wenn es einen "Mp3-Zuhälter" ;-) gibt, ist es illegal.
Wollte damit nichts rechtfertigen, nur die juristische Lage klugscheißen ;-)!
Zum Kopieren gebe ich Dir recht, ist geistiger Diebstahl!
Aber wer sich mit empfindlichen Rohlingen rumärgern will, die zudem in häßlichen Cases oder gar Papiertüten sind, bitte! Echte Musikliebhaber wollen immer ein Booklet mit Fotos und eine gepresste CD.
Ciao,
Patrick

Dämliche Frage: Rechtslage?

AFAIK ist Kopieren, egal ob auf CD, MD, DCC ADAT und wie dat immer auch heißen mag für eigenen Gebrauch erlaubt (von analogen Medien mal ganz abgesehen), die GEMA-Gebühren werden bei Kauf des Geräts bzw. des Mediums gleich mit abgegriffen?
Oder seh ich da was falsch? Lebe ich schon Jahre in der Illegalität?
Aufklärung dringend erbeten.

Guat's Nächtle, stooge

NP: Steve Earle, Unrependant. Gebraucht gekauft - wird man dafür jetzt auch verhaftet?

Re: Dämliche Frage: Rechtslage?

Gaaaaanz ruhig.... ;-)))

N'Abend Mathias!

Das steht auf dem Rand der CDs immer genau drauf, was verboten ist. Und: Ja, für den EIGENEN Gebrauch ist das Kopieren erlaubt. Eigener Gebrauch ist dabei natürlich nicht das verschenken an die "eigene" Verwandschaft/den "eigenen" Freundeskreis. Und anders als weiter unten von Tammo angemerkt erwerbe ich beim Kauf einer CD nicht nur das Produkt, sodern auch eine Art Lizenz. Denn wenn mir die CD nachweisbar kaputt geht, so ist es zumindest bei Software (und da wieder: zumindest nach meiner Erfahrun)so, daß mir der Hersteller die CD gratis oder gegen Materialaufwand ersetzt. Denn ich habe ja nunmal für die Erlaubnis, das geistige Gut eines Anderen benutzen zu dürfen, bezahlt. Beispiel: Sollte ich zB von PC auf MAC umsteigen schickt mir die Firma Digidesign für Umme die neue Software zu (natürlich vorausgesetzt, ich habe die Software vorher käuflich erworben und mich auch registriert...)

So, soviele zusätzliche Dinge, nach denen Du gar nicht gefragt hast, aber es kam einfach irgendwie raus.

Schlaf' nun also ruhig... ;-)

Gruß
Felix

Re: Dämliche Frage: Rechtslage?

: Gaaaaanz ruhig.... ;-)))
:
: N'Abend Mathias!
:
: Das steht auf dem Rand der CDs immer genau drauf, was verboten ist. Und: Ja, für den EIGENEN Gebrauch ist das Kopieren erlaubt. Eigener Gebrauch ist dabei natürlich nicht das verschenken an die "eigene" Verwandschaft/den "eigenen" Freundeskreis.

Danke Felix,
Jetzt muss ich nicht in Handschellen zu Session V antreten.
Also kann ich nur Sicherheitskopien meiner kommerziell erworbenen Datenträger bei Freunden/Verwandten deponieren? Könnt ja mal brennen bei mir, v.a. wenn der Brenner immer an ist.

Noch mal Guats Nächtle, Mathias

Re: Wo lebt ihr eigentlich?

Tach Patrick!

: Bei echten peer-to-peer-Verbindungen (Gnutella...) ist es nicht illegal, da es ein rein privates Tauschen ist, wie unter Freunden. Mir fällt der juristische Begriff dafür nicht mehr ein.

Doch, ist immer noch illegal. Dadurch, daß eine Raubkopie gegen eine andere getauscht wird, ändert sich nichts an der Tatsache, daß beides Raubkopien sind und durch die Weitergabe der Urheber um die Tantiemen gebracht wird. Bei Tapes ist es ja nun schon seit langem so, daß auf Leerkassetten quasi ein pauschaler Urheberzuschlag erhoben wird, so daß man das Überspielen einer Platte auf Tape gewissermaßen als genehmigt und daher nicht mehr illegal ansehen kann. Bei Brennern ist ja ähnliches geplant (oder schon eingeführt).

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: Wo lebt ihr eigentlich?

Tach Patrick!

: Tatsächlich? Oh, krasse Fehlinformation! Oder hab ich was verwechselt und es "nur" nicht STRAFBAR? Keine Ahnung!

Es ist sogar strafbar (§ 106 Urheberrechtsgesetz), bis zu drei Jahre oder Geldstrafe, und zwar dann, wenn man ein urheberrechtlich geschütztes Werk (Musik, Software etc.) ohne Genehmigung des Rechtsinhabers vervielfältigt und/oder verbreitet. Die Vervielfältigung für den privaten Gebrauch (Tape fürs Autoradio zB) ist grundsätzlich genehmigt, und mit dem Aufschlag auf Rohlinge jeglicher Form dürfte auch das private Kopieren für Freunde genehmigt sein, so sehe ich das jedenfalls. Sollte ich mich hier irren, würde mir das vor Gericht aber auch nicht helfen :-)

Nos vemos en infierno (Übersetzung steht im Who-is-who :-) ), Pepe

: Ciao,
: Patrick
: P.S. Was bedeutet Dein Verabschiedungssprüchlein eigentlich im Deutschen?


Re: Wo lebt ihr eigentlich?

Hi :-)

:: Außerdem glaube ich, daß die Flut an "Neuprodukten", die, wie oben schon gesagt, von den Majors auch in den Sand gesetzt werden, eben dazu führen "müssen", daß es mehr Raubkopien gibt

: Wieso denn das?

Normal sieht es doch so aus, daß der normale Durchschnittskonsument ein bestimmtes Budget verdient. Auch
wenn dieses heute höher sein sollte, geht doch eine Menge für andere Ausgaben drauf, so daß ich glaube, daß die Summe, die man für Musik ausgeben kann, nur leicht gestiegen ist.
Im Gegensatz dazu hat sich aber das Angebot enorm vergrößert - wo ich früher drei Bands hatte, die vielleicht einmal im Jahr eine CD rausbrachten, da habe ich heute jährlich die Wahl zwischen 5 oder 6 Bands.

Das kann sich auf Dauer keiner Leisten. Das Dilemma ist, daß durch die Vielzahl an Produktionen die Kauflust angestachelt wird, die Kaufkraft der Konsumenten aber nicht ausreicht, diese Produktionen zu decken.

Deshalb glaube ich auch nicht, daß ein besonders guter Kopierschutz dazu führen würde, daß Major-Labels mehr CD's verkaufen würden. Der Breich, der gebrannt wird, ist meines Erachtens nach der, welcher wahrscheinlich eh nicht gekauft werden würde (wenn man sich eine CD unter heutigen Bedingungen kauft, wird man sehr genau wissen warum diese und nicht die andere). Abgsehen davon ist das Risiko des Einzelnen, für Raubkopien verantwortlich gemacht zu werden enorm gering - liegt auch an der Tatsache, daß man ja Sicherheitskopien machen darf.

Ich will damit nicht die Raubkopien entschuldigen - nur erklären.


:: Was ich auch recht seltsam finde ist, daß zwar alle von den bösen Raubkopien sprechen, aber keiner mal konkret Aussage trifft, was alles raubkopiert wird.

: A L L E S ! ! ! Die Mentalität ist "Der hat das - Ich will das haben - Kopier' mir das!" Da wird nicht zwischen Newcomer, etabliertem Künstler, Sampler, Teifflieger etc. gefragt.

Ich meinte, daß ich konkrete Zahlen vermisse. Ich höre immer nur "Soundsoviel Raubkopien machen soundsoviel Schädung aus". Mir fehlt die Differnzierung - zum einen zwischen den Labels, zum anderen zwischen den Künstlern.

Wenn man von Raubkopien sprechen will, muß man doch Raubkopien in die Finger bekommen haben - von daher dürfte es doch nicht schwer fallen, etwas mehr zu informieren.

Auch die Auslegung eines Verkaufsrückganges fehlt mir. Es kommt mir so vor, als ob ein Patient schreit, etwas würde ihm weh tun, aber will nicht sagen wo/was ... Was jetzt passiert empfinde ich deshalb ein bissel als Panikmache.


:: meines Erachtens nicht sonderlich "schwarz" kopiert werden. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, daß es recht schwierig ist, an solche CD's ranzukommen - folglich sie auch nicht unbedingt im Netz zu finden sind.

Hm - das war wohl eher eine persönliche Erfahrung von mir ;-)

Was ich zum Ausdruck bringen wollte ist, daß es bestimmte Sparten gibt, wo man halt weder über das Netz noch über den normalen Händler an CDs kommt - da muß man halt abwarten, bis mal wieder irgendwo bei einem Konzert oder so direkt vertrieben wird.


: Runterladen bedeutet für viele immer noch "Erstmal gucken, was das ist, wie's klingt..." und ist eine Art erweiterete Form des "In-den-Laden-gehen-und-mal-reinhören".

... kann man darüber streiten. Gerade jetzt, wo die Verbindungen schneller und günstiger werden - wer eine Flatrate hat, der wird die auch nutzen. So verwischen sich langsam die Grenzen zw. "erstmal schauen" und raubkopieren.

Allerdings denke ich, daß jemand, der sich eine Raubkopie von einem Künstler gezogen hat, durchaus später in diesen Künstler investieren kann/wird. Darin sehe ich zumindestens einen positiven Effekt, der sich allerdings nicht kalkulieren läßt.


: 1) Wäre es dann plötzlich gerecht, wenn es nur die Mahor-Labels trifft?

Natürlich nicht - gleiches Recht für alle :-)


: 2) Es KANN gar nicht nur die Major Labels treffen!

Da kann ich nicht ganz zustimmen. Ich kenne Bands, die vorwiegend auf eigenen Füßen versuchen, eine CD-Produktion auf die Beine zu stellen. Die vertreiben dann erstmal ihre CDs direkt oder über das Studio, was meistens als Label
agiert. Von daher sind die in diesem Stadium meines Erachtens nicht an Majors gebunden.

Indirekt verschlechtern sich natürlich die Chancen für solche Bands, bei einem Major unterzukommen, wenn sich die Gewinnerwartungen des Majors verschlechtern - von daher sind sich schon abhängig, aber nur indirekt.

-gruß,
Sebastian