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(Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo zusammen,

vor einigen Wochen wurde mir von G66 ein Testexemplar des Axe-Fx zur Verfügung gestellt. Dieses ist weitgereist und schon etwas lädiert, so daß es nicht mehr für den Verkauf geeignet ist, aber das hat mich nicht gestört.

Ich habe das Gerät inzwischen auf etlichen Proben gespielt und auch viele Stunden damit gearbeitet. Am Wochenende vor der Session hatte ich den ersten Gig mit dem Teil und daher kann ich nun auf genügend Praxis zurückgreifen, um einen fundierten Bericht zu verfassen.

Vorweg möchte ich nochmal daran erinnern, daß ich mit Jacques Isler und G66 in einer Geschäftsbeziehung stehe und daher befangen bin. Nicht daß noch jemand denkt, ich wäre hier objektiv oder so.

Ich schreibe kein "komplettes" Review, sondern nur ein paar Eindrücke. Wer sich für den Axe-Fx interessiert, hat eh schon alle Reviews gelesen, und wer sich nicht dafür interessiert, der wird auch das hier nicht lesen. Demnach erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, ja noch nicht einmal Anspruch auf Anspruch.

Dieser Beitrag steht unter der Kategorie "Amps", weil das für mein ganz persönliches Nutzungsprofil der primäre Einsatz ist. Es hätte aber auch unter "Effekte" oder "Technik" stehen können.

So, und jetzt geht es endlich los.


Kleine einleitende Zusammenfassung: Das Gerät klingt fantastisch. Es ist fantastisch zu bedienen. Und ich habe kein Amp-GAS mehr, und kein Effekt-GAS mehr.

Wo fange ich an? Am Besten den beiden Dingen, die mich am Meisten beeindruckt haben, als ich begonnen habe, mich mit dem Konzept des Teils zu beschäftigen. Das war, noch bevor ich es das erste Mal gehört habe.

Das ist zum einen der Ansatz "Digital kann so gut sein, wenn es endlich mal einer richtig macht". Mit dieser Geschichte fängt nämlich das Handbuch an. Daß die Digitaltechnik und das Modeling unter Gitarristen so verrufen sind, weil viele Hersteller beim Herstellen zu sehr auf den Preis achten und daher billige, wenig leistungsfähige Prozessoren verwenden, was sich natürlich ungünstig auf die Genauigkeit des Modeling und damit den Klang auswirkt.

Und dann die Matrix. Ja. Eine Matrix von 12 * 4 "Einbauplätzen" bildet die Grundlage eines jeden Patches im Axe-Fx. Man kann sich das als virtuelles Effekt-Board vorstellen, bei dem in jeden der 48 "Einbauplätze" ein Modul reingetan werden kann. Ein solches Modul kann zB eine Amp-Simulation sein, oder ein Chorus, ein Hall, ein Wah-Wah, eine Boxensimulation, ein Equalizer oder was auch immer. Die Module werden mit virtuellen Patchkabeln verbunden, wobei jeweils nur benachbarte Module verbunden werden können, und der Signalfluss ist normalerweise immer von links (Eingang) nach rechts (Ausgang).
Bis auf die Amps sind alle Module in Stereo, so daß das Gerät intern bis zu 8 Kanäle gleichzeitig verarbeitet (die 4 "Zeilen" der Matrix * 2). Am Ende wird das Ganze dann wieder auf Stereo runtergemischt, oder auf Mono, wenn man will.
Das Gerät hat einen "Vorrat" von Modulen, der je Modultyp begrenzt ist. So gibt es beispielsweise "nur" 2 Amps, die gleichzeitig in einem Patch zum Einsatz kommen können, 2 normale Delays, 2 Multi-Delays, 2 grafische, 2 parametrische Equalizer und so weiter. Ist eigentlich alles dabei, was man so braucht.
Und wenn man dieses virtuelle Effektbrett zusammengesteckt hat und alles so ist, wie man es will, dann kann man das in einem der 384 Speicherplätze ablegen und jederzeit wieder abrufen.

Wenn man das Konzept einmal kapiert hat, ist das Arbeiten damit sehr leicht, und die Bedienung des Geräts ist wirklich einfach, wenn man berücksichtigt, was es alles kann. So sind die Parameter der einzelnen Module auf mehrere Menüseiten verteilt, wobei die erste Seite immer die "üblichen" Parameter enthält (also das, was andere Modeler überhaupt nur bieten). Auf der ersten Menüseite des Amp-Moduls wählt man zB das Amp-Modell und hat dann noch Regler für Drive, Bass, Mid, Treble, Master Volume und ggf. einen Bright Switch.
Wem das genügt (mir zB meistens), der belässt es dabei und gut is'. Nur wenn man wirklich will, kann man auf den weiteren Menüseiten dann in die Eingeweide des Amps einsteigen und dann Dämpfung, Abstimmung der Tonregler, Lastfestigkeit des Ausgangsübertragers etc. einstellen, mithin alles Dinge, die normalerweise beim Design eines Amps festgelegt werden und danach nur noch mit dem Lötkolben geändert werden können. Hier geht der Axe-Fx also über das hinaus, was die herkömmliche Technik bietet, und öffnet dadurch neue Welten.


Wie bedient sich das live? Total leicht, wenn man erstmal alles eingestellt hat. Ich hab so ein altes Midi-Mate aus der Bucht, damit kann ich Patches abrufen und je Patch dann einzelne Effektblöcke ein- oder ausschalten, also zB zum Solo einen Verzerrer dazuschalten oder einen Lautstärkeboost, ein Delay etc. Das Umschalten geht rasend schnell und unhörbar; wenn ich einen Akkord anschlage und zeitgleich dazu einen neuen Patch per Fußdruck abrufe, kommt der neue Patch genauf auf den Punkt.


Und wie klingt es? Ich bin begeistert. Ich habe alle meine "Grundsounds", die ich so brauche, und bei Bedarf all die Effekte dazu, die ich will, und alles in hervorragender Qualität.
Mit dem Reussenzehn habe ich früher oft Komplimente für meinen Gitarrensound bekommen. Seit ich in einer Band mit einem weiteren Gitarristen spiele, hat das aufgehört, weil es halt ein bißchen zugematscht wird/wurde. Beim Axe-Fx-Premiere-Gig Ende April gab es zum ersten Mal, seit ich in dieser Band bin, wieder Komplimente für meinen Sound. :-) Ich habe einen 50 W 1x12er Atomic auf der Bühne gehabt, als Monitor, und bin ansonsten direkt in die PA gegangen. Der Sound war voll und präsent und mächtig und hat das Publikum förmlich in Gitarrensound geduscht. Hach.

Und a propos Grundsound: nachdem ich das Gerät gut genug kannte, habe ich mich an das Projekt "Den Sound des Reussenzehn kopieren" gewagt. Den Reu mit Box neben den Axe-Fx mit Atomic gestellt und beides abwechselnd gespielt. Und dann ging es erstaunlich schnell: Plexi, Equalizer, ein bisschen abgestimmt, hier gedreht, da gefeilt, und jetzt habe ich einen authentischen Reu-Sound im Axe-Fx, der nicht vom Original zu unterscheiden ist. Hat nur ne Stunde gedauert. Auf der Eifel-Session werde ich mal versuchen, Muelrichs Koch-Sound zu kopieren, der stand mir gut, fand ich. :-)


Für wen ist es geeignet? Auf jeden Fall für Sound-Freaks, Nerds, Tweaker. Aber auch für Leute, die einfach nur einen sehr guten, vielseitigen Sound haben wollen und bereit sind, sich einzuarbeiten. Für Recording ist es spitze. Ich behaupte, in ein, zwei Jahren werden die Teile ein Muss für Studiobesitzer sein.
Es gibt aber auch für den Live-Betrieb vielfältige Anschlussmöglichkeiten. So kann man es zB als reines Effektgerät in der Effekt-Loop eines Amps benutzen. Man kann es auch so verkabeln, daß man zusätzlich wahlweise die Vorstufe des eigenen Amps verwendet oder auch eine das Amp-Simulationen. Geht so gut wie alles. Und ersetzt ohne Scheiß ein kühlschrankgroßes Rack mit allem pipapo.

Und wer auf der Suche nach Gitarrensound und Effekten in Referenzqualität ist, der sollte es zumindest mal ausprobieren.


Wer sollte die Finger davon lassen? Naja, Matthias zum Beispiel. ;-) Man muß akzeptieren, daß es sich um ein Rack-Gerät handelt. Man braucht eine gewisse Bereitschaft, sich auf das Teil einzulassen und in Bedienung und Konzept einzuarbeiten.
Wer in dem Bewusstsein lebt, dass nur Röhren und Analogtechnik ihn glücklich machen können, der möge sich diesen Glauben erhalten und vom Axe-Fx Abstand nehmen. Es *sind* nunmal keine Röhren drin.

Reine Gitarre-Kabel-Amp-Leute, die nicht mehr brauchen, brauchen auch kein Axe-Fx. Und wer bei der Bedienung von Geräten mit mehr als drei Knöpfen überfordert ist, sollte es sich auch verkneifen.
Wer glaubt, dass man mit einem technischen Gerät auf Knopfdruck so klingen kann wie sein Held, der soll das weiterglauben und sich an einem der Modeler-Hersteller wenden, die genau diesen Glauben als Grundlage ihres Marketings verwenden, und glücklich dabei werden.
Das Ding ist kein Spielzeug, sondern ein Werkzeug, dessen Bedienung mit Arbeit verbunden ist.
Im Moment braucht man auch Geduld und Stehvermögen, weil die Geräte noch nicht in Stückzahlen verfügbar sind und es eine ziemlich große Warteliste gibt.


Bei mir hat das Gerät dafür gesorgt, daß ich nun etwa eine Stunde täglich Gitarre spiele, das was vorher viel weniger. Wohlgemerkt, ich meine Gitarre spielen, nicht an Knöpfen drehen. Das mache ich auch, manchmal, am Anfang mehr, aber es ist tatsächlich so, daß man zwei Minuten irgendeinen Sound einstellt und dann ne halbe Stunde am Stück spielt, weil der Sound so geil ist.

Hier endet mein Axe-Fx-Bericht. Bestimmt habe ich das Wichtigste vergessen. Wer spezifische Fragen hat, möge fragen. Jetzt kommt nur noch ein kleiner Nachsatz.


Zum Schutz des Geräts habe ich mir ein altes Rack-Case von SKB ersteigert, und da passte noch was rein. Da habe ich also 50 Euro ausgegeben für eine Errungenschaft, die man gar nicht genug preisen kann: eine Rack-Schublade.
Eine solche Schublade ist so etwas wie ein Materie-Transmitter. Man tut zuhause Dinge rein, die man beim Gig parat haben will, oder im Proberaum. Dann macht man sie zu und denkt nicht mehr dran. Später auf der Bühne macht man die Schublade auf und dann strahlen einen genau diese Dinge an, als wäre nichts gewesen. Großartig. Oder man schmeißt im Proberaum ein paar Zettel oder CDs in die Schublade und wenn man sie später zuhause aufmacht, findet man diese Sachen vor. So geil.
So eine Schublade allein wäre Grund genug, auf Rackbetrieb umzusteigen. Was auch immer irgendwann nach dem Axe-Fx kommen mag, auf die Schublade werde ich wohl nie mehr verzichten wollen.


Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Friedlieb,

ich muss auch irgendwann ein Axe-FX haben.

Aber das:

"Mit dem Reussenzehn habe ich früher oft Komplimente für meinen Gitarrensound bekommen. Seit ich in einer Band mit einem weiteren Gitarristen spiele, hat das aufgehört, weil es halt ein bißchen zugematscht wird/wurde."

wundert mich doch ziemlich. Ich dache eigentlich immer, gerade Reußenzehn Amps haben Durchsetzungsfähigkeit geradezu gefressen.
Früher hieß es manchmal doch sogar, die klängen für sich allein gar nicht mal so gut, gerade weil sie auf Durchsetzungsfähigkeit getrimmt sind.
Und das soll ein Preamp nun plötzlich besser können?

Aber was solls, das Gerät scheint eine Bombe zu sein und deshalb kommt es auch irgendwann in meinen Haushalt :-)

Gruß Diet

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Friedlieb,

Und dann die Matrix. Ja. Eine Matrix von 12 * 4 "Einbauplätzen" bildet die Grundlage eines jeden Patches im Axe-Fx. Man kann sich das als virtuelles Effekt-Board vorstellen, bei dem in jeden der 48 "Einbauplätze" ein Modul reingetan werden kann. Ein solches Modul kann zB eine Amp-Simulation sein, oder ein Chorus, ein Hall, ein Wah-Wah, eine Boxensimulation, ein Equalizer oder was auch immer. Die Module werden mit virtuellen Patchkabeln verbunden, wobei jeweils nur benachbarte Module verbunden werden können, und der Signalfluss ist normalerweise immer von links (Eingang) nach rechts (Ausgang). ....

Diese Beschreibung finde ich persönlich ja eher abschreckend als anziehend.

Wer sollte die Finger davon lassen? Naja, Matthias zum Beispiel. ;-)

Stopmal - grundsätzlich habe ich gegen die Axe-Fx nur einen einzigen Einwand. Achso, ja...

Man muß akzeptieren, daß es sich um ein Rack-Gerät handelt.

Janee, da ist ja mein Problem mit dem Ding und allen anderen Geräten in Rackformat. Das kann ich ja nun wirklich nicht leiden. Sagen wir mal so: Ich konnte es bis heute nicht richtig leiden. Nach Deiner Beschreibung der Rack-Schublade könnte ich ja schon fast auf den Geschmack kommen. Jedenfalls verursachte Deine Beschreibung der Rack-Schublade eher G.A.S. als die der Axe-Fx. Wobei die Verfügbarkeit von Rack-Schubladen wohl deutlich besser sein dürfte als die der Axe-Fx.

Gruß

erniecaster


Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Lieber Friedlieb,

es ist schön, dein Review zu lesen.
Gerade deshalb, weil du vorab erklärst, daß du befangen bist und dennoch den Versuch unternimmst, so objektiv wie nur irgendwie über das Gerät zu berichten.
Ich finde, daß ist dir bestens gelungen.

Zu lesen war über das Gerät bislang eine Menge, so erscheint mir dein Beitrag nun als Resumé welches letzlich bescheibt, wer was womit anfangen kann - und wer nicht bzw. weniger.

Ergibt für mich selbst dann als Ergebnis: haben wollen, irgenwann, wenns penikunär und auch ins Konzept paßt, aber genauso: et muß ja nitt sofort sein....

Gruß
Günther

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Diet


: wundert mich doch ziemlich. Ich dache eigentlich immer, gerade Reußenzehn Amps haben Durchsetzungsfähigkeit geradezu gefressen.


Meiner Meinung nach sollte man Durchsetzungsfähigkeit nicht mit Band- Dienlichkeit verwechseln. Komplimente kriegt man im Band- Kontext ja wahrscheinlich eher für Band- dienlichen Sound, und so wundert mich Friedliebs Feststellung nun keineswegs.

Gruss Christoph

PS:
Vielleicht sollte man mal einen Extra- Thread zum Thema "durchsetzungsfähige" Amps machen ;-))

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Friedlieb,

sehr schönes Review! Ich kann alles, was du schrobst, in allen Punkten bestätigen!
(Oh Wunder ;-)). Ausserdem: +1 für die Rackschublade. Wer die nicht in seinem
Rack hat, hat entweder einen persönlichen Roadie, oder zuviel Arme übrig...
(Ich habe in beiden AxeFx Racks jeweils eine 2HE Schublade, ärgern tut mich bloss,
dass ich beim ersten Rack ne Stahlschublade gekauft habe (bin Schwabe), und mir erst
für das zweite eine aus Alu geleistet habe, die ist tatsächlich bloss halb so schwer, muss
sie aber auch, zum Ausgleich, denn die MESA 2:100 im zweiten Rack wiegt gefühlt ca. einen Zentner...


Grüße,

Andreas

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

ja, das hört sich ja alles ziemlich gut an, was du schreibst. muss ich das ding wohl doch mal hören, wenn´s es den mal verfügbar ist.
etwas hat mich erstaunt und kam mir sehr bekannt vor:

"Bei mir hat das Gerät dafür gesorgt, daß ich nun etwa eine Stunde täglich Gitarre spiele, das was vorher viel weniger. Wohlgemerkt, ich meine Gitarre spielen, nicht an Knöpfen drehen. Das mache ich auch, manchmal, am Anfang mehr, aber es ist tatsächlich so, daß man zwei Minuten irgendeinen Sound einstellt und dann ne halbe Stunde am Stück spielt, weil der Sound so geil ist."

so ging es mir, als ich den v-amp2 frisch erstanden hatte. hat sich mittlerweile gelegt.

gruß hayman

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review




Guten Morgen allersaits aus dem schönen München, ...


... in dessen Peripherie gestern Nacht meine wundervolle Band einen wundervollen 2einhalb-Stunden-Gig vor (zu Recht) völlig begeistertem Publikum gespielt hat (mir tut alles, aber auch wirklich alles weh, und ich bin der Berliner Session immer noch dankbar fürs Warmspielen):


Zuvörderst: Was ein schönes Review, lieber Friedlieb - und es gibt wie immer eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute zuerst:

: Reine Gitarre-Kabel-Amp-Leute, die nicht mehr brauchen, brauchen auch kein Axe-Fx.

Da habe ich gedacht: Prima, kleiner Michael, du bist aus dem Rennen und kaufst dir von all dem Geld ein paar nette Unterhosen. Alles im orangen Bereich also.


Die schlechte Nachricht war allerdings diese hier:

: Für Recording ist es spitze. Ich behaupte, in ein, zwei Jahren werden die Teile ein Muss für Studiobesitzer sein.

Au Backe, das tut schon fast ein bisschen weh. Wenn ihr hier so weitermacht, lande ich auch noch auf dieser blöden Warteliste (und muss mir meine Unterhosen aus der Altkleidersammlung beschaffen).


Gruß,

Michael (jacuzzi)

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Michael,

wie meistens, hat Friedlieb mit seiner Prognose Recht, dass hochwertige Modeler auf Digitalbasis bald für Studiobesitzer ein Muss sein werden. Wo er vermutlich Unrecht hat, ist seine Festlegung auf dieses Gerät. In den genannten zwei Jahren wird es Geräte anderer Hersteller geben, die mindestens genauso gut sind. Und die sind dann vermutlich auch ohne "diese blöde Warteliste" (Zitat) verfügbar.

Schön, dass Du einen wundervollen Gig hattest. Das ist ja immer wie ein Jungbrunnen...


Gruß

erniecaster


Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

: Au Backe, das tut schon fast ein bisschen weh. Wenn ihr hier so weitermacht, lande ich auch noch auf dieser blöden Warteliste (und muss mir meine Unterhosen aus der Altkleidersammlung beschaffen).

hey Michael,
ich bin ja schon auf der Warteliste und statt Atkleidersammlung könnte man die Hosendinger auch regelmässig untereinander tauschen ..
Sag Bescheid .. ich bin dabei

Ich hoffe Du bist auch in der Eifel dabei. Beim Lesen der Sessionnachberichte bin ich dann noch mal richtig Neidisch geworden

gruß
Jens

Ps Das mit der Schublade unterschreibe ich sofort .... Will meine auch nicht mehr missen ....

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo zusammen,
eine Frage mal an die Technik-Spezis: Auch bin seit einem halben Jahr fleißiger User des Axe und frage mich manchmal, wie diese unendlich vielen Sound-Einstellmöglichkeiten eigentlich technisch funktionieren. Ist das Teil nicht im Grunde ein rieseiger Equalizer, mit dem ich durch Frequenzveränderungen z.B. aus einem Recto 1 einen Recto 2 mache? Oder aus einem harschen Marshall einen singenden Boogie? Oder die ganzen Boxensimulationen. Könnte ich nicht auch jeden x-beliebigen Amp nehmen, einen gigantischen EQ dahinterhängen und durch Frequenzänderungen zu gleichen Ergebnissen wie im Axe kommen? Kann das jemand einem "elektronischen Laien" einfach erklären?
Gruß Nobbi.

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Bin zwar (noch?) kein Achselfix-User, aber ich denke, mit einem EQ bekommst Du Sachen wie Ansprechverhalten, Obertonspektrum, Sustain etc. nicht geregelt.
Bin gerade am Grübeln bezüglich einer Racklösung, aber da kommt der Looper/Switcher alleine auf 1800 Ocken - ob ich es doch ma mit einem AXFX probiere? Wenn man das Ding bloß irgendwo anspielen könnte!

Gruß Jergn

: Hallo zusammen,
: eine Frage mal an die Technik-Spezis: Auch bin seit einem halben Jahr fleißiger User des Axe und frage mich manchmal, wie diese unendlich vielen Sound-Einstellmöglichkeiten eigentlich technisch funktionieren. Ist das Teil nicht im Grunde ein rieseiger Equalizer, mit dem ich durch Frequenzveränderungen z.B. aus einem Recto 1 einen Recto 2 mache? Oder aus einem harschen Marshall einen singenden Boogie? Oder die ganzen Boxensimulationen. Könnte ich nicht auch jeden x-beliebigen Amp nehmen, einen gigantischen EQ dahinterhängen und durch Frequenzänderungen zu gleichen Ergebnissen wie im Axe kommen? Kann das jemand einem "elektronischen Laien" einfach erklären?
: Gruß Nobbi.


Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Nobbi,

wie Jergn schon ausgeführt hat, macht ein Modeller weitaus mehr als nur ein par Frequenzen zu betonen oder abzuschwächen.

Aber bei manchem Modeller hatte ich das Gefühl, das nicht viel mehr gemacht wird, als Du beschreibst. Ich denke aber das dies beim AxeFX nicht zutrifft.

Ansonsten teile ich erniecasters Ansicht. Mit Sicherheit ist das AxeFX ein tolles Gerät, mit dem man absolut ernsthaft arbeiten kann. Ob es in 2 Jahren immer noch die Vormachtstellung auf dem Modeller-Markt hat, bleibt abzuwarten. Als der Pod auf dem Markt kam, prognostizierten auch viele das damit echte Amps unnötig wären, heute wird der Sound des damaligen Wunders nicht mehr ernsthaft erwähnt.

So bin ich in der entspannten Situation weder das Geld noch die Geduld für ein AxeFX aufbringen zu wollen, und kann mir die Entwicklung ganz locker anschauen. Und ich freue mich für jeden der mit diesem Gerät die momentane Erfüllung gefunden hat, und glaube auch das die ehrliche Begeisterung angebracht ist. Bei Gelegenhiet werde ich die Kiste auch sehr gerne mal testen, aber bis dahin kann ich trotzdem ruhig schlafen :)

nen schönen Gruß,
Matthias


: Hallo zusammen,
: eine Frage mal an die Technik-Spezis: Auch bin seit einem halben Jahr fleißiger User des Axe und frage mich manchmal, wie diese unendlich vielen Sound-Einstellmöglichkeiten eigentlich technisch funktionieren. Ist das Teil nicht im Grunde ein rieseiger Equalizer, mit dem ich durch Frequenzveränderungen z.B. aus einem Recto 1 einen Recto 2 mache? Oder aus einem harschen Marshall einen singenden Boogie? Oder die ganzen Boxensimulationen. Könnte ich nicht auch jeden x-beliebigen Amp nehmen, einen gigantischen EQ dahinterhängen und durch Frequenzänderungen zu gleichen Ergebnissen wie im Axe kommen? Kann das jemand einem "elektronischen Laien" einfach erklären?
: Gruß Nobbi.


Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Männers,

: : Was den Reu angeht, könnte ich mir vorstellen, dass der mal neue Röhren braucht.

das kann gut sein. Dennoch frage ich mich, welche Assoziationskette zu dieser Anmerkung geführt haben mag. Vielleicht so: "Digidings klingt so gut wie Röhrenamp - kann nicht sein - ist bestimmt beim Röhrenamp was kaputt" - oder sowas? ;-)

: Vielleicht sollte Friedlieb ihn auch wieder an eine Box anschließen und nicht ausschließlich mit dem internen Winzspeaker spielen.

Öh, ja, gute Idee. :-) Aber das ist in der Tat ein Problem. Eigentlich wollte ich ja nur den Amp abbilden und nicht die Kombination Amp-Box. Aber ohne Box gelangt ja kein Ton an die Ohren des Testers, also habe ich beim Axe-Fx ein Boxenmodell gewählt, welches nach meiner subjektiven Einschätzung der am Reu verwendeten Box ähnelt.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Dieter,

: ich muss auch irgendwann ein Axe-FX haben.

komm doch im September nach Ahrdorf, dann kannst Du drei Stück testen.

: Aber das:
:
: "Mit dem Reussenzehn habe ich früher oft Komplimente für meinen Gitarrensound bekommen. Seit ich in einer Band mit einem weiteren Gitarristen spiele, hat das aufgehört, weil es halt ein bißchen zugematscht wird/wurde."
:
: wundert mich doch ziemlich.

Mich hat das auch gewundert. Ehrlich. Ich bin auch noch nicht dahintergestiegen, welche Gründe hinter diesem Phänomen stehen.

: Ich dache eigentlich immer, gerade Reußenzehn Amps haben Durchsetzungsfähigkeit geradezu gefressen.

Ja, im Grunde schon. Ich kann nur mutmaßen, daß gegen Matsch und schiere Lautstärke nun mal kein Kraut gewachsen ist, zumal die Leute dann ja auch nicht mehr den Ausgangspunkt des Schalls so gut zuordnen können.

: Und das soll ein Preamp nun plötzlich besser können?

Nunja, wenn die eine Gitarre aus den relativ weit auseinanderstehenden PA-Boxen rauskommt und die andere Gitarre aus einer 4x12er, dann können die Leute das viel besser zuordnen als wenn die Gitarren aus relativ nah beieinanderstehenden 4x12ern rauskommen. Das ist eher ein Effekt der Direkteinspritzung und unabhängig vom Axe-Fx. Wenn dann aber noch aus den PA-Boxen ein ausgesprochener Wohlklang herauskommt (was wiederum eine Sache des Axe-Fx ist), dann fällt es halt positiv auf.

Das ist jedenfalls meine These.
Wobei - Wohlklang in Verbindung mit meinem Spiel sagt wohl außer mir keiner... ;-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Friedlieb,

das kann gut sein. Dennoch frage ich mich, welche Assoziationskette zu dieser Anmerkung geführt haben mag. Vielleicht so: "Digidings klingt so gut wie Röhrenamp - kann nicht sein - ist bestimmt beim Röhrenamp was kaputt" - oder sowas? ;-)

Als wir Dir vor Urzeiten den Reu übergeben haben, fand ich dessen Sound toll. Mit der Zeit hat sich etwas verändert. Das mag Dein Gitarrenspiel sein, der Sound des Reus oder mein Soundgeschmack, das weiß ich nicht. Jedenfalls finde ich mittlerweile den Reu zu brutal, zu sehr "Abrissbirne". Die Gitarre fügt sich nicht richtig in den Bandsound ein, sie sticht unangenehm hervor. Dieses Empfinden hatte ich durchaus schon in der Pre-Axe-Fx-Zeit.

Ich zweifele absolut nicht daran, dass die Axe-Fx den Reu imitieren kann. Ich weiß allerdings nicht, ob das derzeit ein erstrebenswertes Ziel ist.

Gruß

erniecaster

Gruß

erniecaster

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Matthias,

: Diese Beschreibung finde ich persönlich ja eher abschreckend als anziehend.

woher wusste ich das bloß? Immerhin habe ich eine klare Aussage getroffen, was die Kompatibilität dieses Geräts mit Deiner Person betrifft.

: Jedenfalls verursachte Deine Beschreibung der Rack-Schublade eher G.A.S. als die der Axe-Fx.

Sie ist ja auch leichter zu bedienen. :-)

: Wobei die Verfügbarkeit von Rack-Schubladen wohl deutlich besser sein dürfte als die der Axe-Fx.

Die Verfügbarkeit von fast Allem ist besser als die des Axe-Fx. Und es gibt mehr Fliegen als Einhörner.
Oder um es mit Schiller zu sagen: "Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn; Verstand ist stets bei Wen’gen nur gewesen.".

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Lieber Friedlieb,

Die Verfügbarkeit von fast Allem ist besser als die des Axe-Fx. Und es gibt mehr Fliegen als Einhörner.

Es gibt Fliegen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag in der Natur, auch wenn sie uns unbedeutend erscheinen. Ich bin sogar der festen Überzeugung, dass die unbestrittene Existenz von Fliegen für uns alle wichtiger ist als die streitige Existenz von Einhörnern.


Oder um es mit Schiller zu sagen: "Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn; Verstand ist stets bei Wen’gen nur gewesen.".

Wie Du weißt, halte ich Dich für einen sehr intelligenten Menschen. Hier schreibst Du, indem Du Dir Schiller zu eigen machst, leider völligen Unsinn. Nur Wen´ge vertreiben sich ihre Freizeit damit, sich eine Bratpfanne vor den Kopf zu hauen. Sind das die mit Verstand? Ich stehe auch häufig genug abseits der Mehrheit. Dennoch ist nicht alles schon deshalb falsch, weil die Mehrheit es mag oder für richtig hält.

Gruß

erniecaster




Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Andreas,

du hast doch mal vor einiger Zeit ein Review über den DualDrive geschrieben.

Was mich als DD-User in diesem Zusammenhang interessiert ist, ob man die Qualität und das Spielgefühl der puren Zerrsounds (ohne Effekte)des Axe-Fx`s mit dem Niveau des Baldringer Dual Drives vergleichen kann.

Der DD stellt für mich nämlich bislang die Spitze der Zerrer/Preamps in Bezug auf diese Disziplin dar (gerade auch durch das aktuelle Update des DD).

Das man beide Geräte prinzipiell nicht in einen Topf werfen kann, ist klar. Dazu sind sie konzeptionell zu verschieden.

Wahrscheinlich komme ich um einen persönlichen Test nicht rum...:-)

Grüße
Christian


Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Norbert,

: Ist das Teil nicht im Grunde ein rieseiger Equalizer, mit dem ich durch Frequenzveränderungen z.B. aus einem Recto 1 einen Recto 2 mache?

reden wir erstmal nur von Boxensimulationen.

Die Boxensimulationen einfacher Modeler sind tatsächlich als Klangregelnetzwerk aufgebaut, ja. Mit einem ausreichendkanaligen Equalizer bekommt man eine ganz passable Boxensimulation hin.

Damit kriegt man aber nur den Frequenzgang hin. Eine akkurate Abbildung ist so nicht möglich.

Nehmen wir an, Du spielst einen hohen Ton. Oder Obertöne. Die klingen so, wie sie eben aus der Box klingen. Die Membran des Lautsprechers schwingt schnell und mit geringer Auslenkung. Bei einem tiefen Ton das gleiche Spiel, nur daß die Membran hier viel langsamer schwingt und dafür mit stärkerer Auslenkung. Bis jetzt geht es noch mit dem Equalizer.
Nun spielst Du einen tiefen Ton und zugleich einen hohen. Jetzt "reitet" das Hochtonsignal sozusagen auf dem Tiefton. Die hochfrequente Schwingung auf der Membran kommt nicht mehr von einem festen Ort, sondern von einem beweglichen, der vor und zurück schwingt. Das klingt (manchmal nur subtil) anders.
Und diese Art der Interaktion bei hohen und tiefen Tönen bekommt man mit einem Equalizer schon nicht mehr hin.


Jetzt zu den Amps. Hier kommt Nichtlinearität ins Spiel. Denn das ist ja das Wesen der Verzerrung: bei einem cleanen Sound wird der Klang um so lauter, je fester ich anschlage, das ist also linear. Bei Verzerrung setzt selbige irgendwann ein, wenn ich immer lauter spiele. Das ist dann nichtlinear.

Verzerrung entsteht ja so: sagen wir ich habe einen Amp, und ich gebe dem ein Signal von 1 Millivolt, und dann kommt eine Ausgangsleistung von sagen wir 10 Watt raus. Gebe ich ihm 2 Millivolt, kommen 20 Watt raus, und so weiter. Ganz linear. Nun hat er aber nur 50 Watt. Mehr kann er nicht. Gebe ich ihm 5 Millivolt, kommen diese 50 Watt raus. Und wenn ich ihm 6 Millivolt gebe? Kommen trotzdem nur 50 Watt raus, mehr hat er ja nicht. Aber das Signal sieht jetzt nicht mehr so aus wie ursprünglich, es wird an den Spitzen abgeschnitten (genau an der "50 Watt" Kante). Jetzt arbeitet der Amp nicht mehr linear, er verzerrt.

Bei diesen Verzerrungen entstehen zusätzliche Obertöne, und das bekommst Du mit keinem Equalizer dieser Welt hin, zumal je nach Amp-Typ diese Obertöne auch an völlig unterschiedlichen Stellen des Frequenzspektrums erzeugt werden.

Und dann die ganzen zeitbasierten Effekte: Chorus, Hall, Flanger - geht alles nicht mit einem Equalizer.


Nein, der Axe-Fx ist ein spezialisierter Computer, und die einzelnen Effektblöcke sind über ihre mathematische Transfer-Funktion ("was geht rein, was kommt raus") definiert und werden entsprechend ausgerechnet.


Keep rockin'
Friedlieb

Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Hi Matthias,

: Nur Wen´ge vertreiben sich ihre Freizeit damit, sich eine Bratpfanne vor den Kopf zu hauen. Sind das die mit Verstand?

manchmal beschleicht mich der Verdacht, daß Du dazu neigen könntest, beim Ziehen von Umkehrschlüssen danebenzugreifen. Was Du da folgerst, hat in etwa die Qualität einer Argumentation "An jeder roten Ampel muß ich stehenbleiben, demnach muss überall da, wo ich stehenbleibe, eine rote Ampel sein".
Nur weil - wie Schiller meint - der Verstand nur bei Wenigen anzutreffen ist, heißt das noch lange nicht, daß jede Minderheit klug sein muß.

: Ich stehe auch häufig genug abseits der Mehrheit. Dennoch ist nicht alles schon deshalb falsch, weil die Mehrheit es mag oder für richtig hält.

Da bin ich ja vollkommen bei Dir. Mein Schiller-Zitat war etwas unglücklich gewählt. Was ich damit hatte sagen wollen, war eigentlich nur, daß Gutes schonmal dazu neigt, selten zu sein und deshalb allein die Seltenheit einer Sache kein Grund ist, diese anzuprangern.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Lieber Friedlieb,

Was ich damit hatte sagen wollen, war eigentlich nur, daß Gutes schonmal dazu neigt, selten zu sein und deshalb allein die Seltenheit einer Sache kein Grund ist, diese anzuprangern.

Dein Satz ist leider missverständlich, da nicht ganz klar ist, worauf sich der letzte Nebensatz bezieht. Ich verstehe Deinen Satz so: "Die Seltenheit einer Sache ist kein Grund, die Sache anzuprangern."

Nun entgegne ich: "Ein vorhandener POD ist ein besseres Werkzeug als eine bestellte Axe-Fx", was nichts anderes ist als die altbekannte Weisheit, dass der Spatz in der Hand besser ist als die Taube auf dem Dach.

Ich prangere die Sache Axe-Fx auch nicht an. Ich äußere meine subjektiven Kritikpunkte und freue mich im übrigen, wenn einige Aussensaiter damit ihren heiligen Gral haben. Schön. Die Seltenheit der Axe-Fx ist aber absolut anzuprangern und meiner Ansicht nach jeden Tag schwerer zu entschuldigen.

Und derzeit lassen sich die Begriffe "Axe-Fx" und "Warteliste" schwer auseinander halten. Da wirst auch Du aus dem Dunstkreis G66 mir Recht geben, hoffe ich.

Gruß

erniecaster

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Friedlieb,

Danke für die Mühe. Erfrischend, dass das Gerät aus den Glaubenskriegen raus ist. Jetzt rückt es auf meine TIMWDPZI-Liste.
Teste ich mal wenn der Preis zusammengebrochen ist. Wenn Axe tatsächlich überdurchschnittlich gut ist, wird er auch noch in 2-3 Jahren begehrenswert sein und dem Schicksal des POD entgehen.
mfgm


Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Christian,

Was mich als DD-User in diesem Zusammenhang interessiert ist, ob
man die Qualität und das Spielgefühl der puren Zerrsounds (ohne
Effekte)des Axe-Fx`s mit dem Niveau des Baldringer Dual Drives vergleichen kann...


ich kann natürlich den Baldringer als "Luxuszerrer"/Preamp nicht wirklich
direkt mit dem AxeFx vergleichen, da der Baldringer DD ja erst im Zusammenspiel
mit einem (guten) Amp seine Qualität ausspielen kann - was ich dir aber sagen kann
(auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt wiederhole); die Kombination
AxeFX + Endstufe + Box konnte locker sowohl klanglich als auch vom Spielgefül her
mit meiner Ex-Kombi Diezel VH4 + Baldringer DD + GMajor + Box mithalten, und eben
das Diezel Stack noch in manchen Bereichen (klanglich!) übertrumpfen - sonst hätte ich den
Diezel niemals verkauft. Was aber im Umkehrschluss weder den Diezel noch den
Baldringer schlechter macht.


Grüße,

Andreas

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Ach herrje.....

....das hört sich ja wirklich doch immer sehr viel versprechend an und löst tüchtig Speichelfluss aus. Ich war mal auf Platz 35 (oder so) der Warteliste, bin dann aber aus akuter Finanznot abgesprungen, hätte sonst eines der 1299,- Geräte gekriegt. Schade...

Ist Cliff eigentlich inzwischen auf ne externe Produktion umgestiegen oder macht er immer noch alles selbst? Wenn sich der Produktions-Output mal erhöht und die Wartezeiten wieder halbwegs menschlich werden, werd ich den Schritt vielleicht doch wieder wagen.

Schö,
Lars

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Friedlieb,

klingt ja alles wunderbar, aber ich gehöre mit Sicherheit nicht zur Zielgruppe.

Ich mach mir allerdings über etwas anderes Gedanken:

Wenn die Warteliste so lang ist, der Produzent nicht mit Lieferungen nachkommt, wird er wahrscheinlich noch in diesem Jahr von einem
"Kann-man-auch-nehmen-Produkt" eines anderen Herstellers überrollt und aus dem Rennen geworfen.
Der ist zu lahmarschig! Sorry! Seh ich aber so.

Gruß Wolfgang

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review




Lieber Matthias,

: Schön, dass Du einen wundervollen Gig hattest. Das ist ja immer wie ein Jungbrunnen...

Methusalix sagt in irgendeinem Band: "Jungs, wir gehen noch nicht schlafen, ich fühl' mich zehn Jahre jünger."

Darauf Asterix: "Dann wärest du jetzt 83 und müsstest längst im Bett sein."

Herzlichen Gruß,

M. (J.)

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Friedlieb,

Hab herzlichen Dank für Deinen so wunderbar nicht-objektiven Bericht – „Objektitvität“ gehört in den Bereich der Metaphysik, und wenn man sich darüber klar ist, dann ist das auch nicht weiter schlimm.

Du hast bereits ein Argument angeführt, warum ich mirdieses Gerät nicht anschaffen werde.

Reine Gitarre-Kabel-Amp-Leute, die nicht mehr brauchen, brauchen auch kein Axe-Fx. Und wer bei der Bedienung von Geräten mit mehr als drei Knöpfen überfordert ist, sollte es sich auch verkneifen.

Ich nenne noch zwei weitere:

Als hoffnungsloser Romantiker höre und mache ich eine hoffnungslos altmodische Musik, die mit einer hoffnungslos veralteten und hilflos unzulänglichen Technologie erzeugt wird, die 95% der aufgewandten Energie in Wärme,Licht, Brummen, Knattern Rauschen, Koppeln etc. umsetzt und nur einen schäbigen Rest in musikalisches Nutzsignal. Dies gehört für mich aber untrennbar zu dieser Musik dazu: Das mystische Glühen der Röhren, die Sinnlichkeit von abgestoßenem Tolex, das beruhigende Brummen, wenn der Standby umgelegt wird, die plötzlich aufheulende Rückkopplung – all das hat für mich eine erotische Aura, die dem Kaschterl, das mit viel Aufwand diese difizitäre Technologie zu imitieren sucht, nun definitiv abgeht.

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich zu einem Apparat mit LED-Diaspaly jemals eine solche Beziehung entwickeln werde wie zu einem alten, abgewichsten Röhrenverstärker, für den ich Speaker und Röhren liebevoll ausgesucht und eingemessen und den ich -zig mal selbst repariert und modifiziert habe.

Das zweite Argument ist ökonomischer Natur, tut also in diesem unserem Kreise nur wenig zur Sache (wer eine ökonomisch sinnvolle Freizeitbeschäftigung sucht, der möge Münzen oder Briefmarken sammeln):
Für den Preis eines Axefix kriegt man schon einen ziemlich guten Amp (ohne Wartezeit), und dann muss es auch noch lautgemacht werden. Also für einen Musikmacher meiner Kragenweite mindestens drei Nummern zu groß, weil ich auch gar nicht wüsste, wohin mit den ganzen Möglichkeiten. (Während mich ein gutes digitales Multieffekt durchaus mal interessieren würde, allein um rauszufinden, was es alles gibt, was ich nicht brauche).

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spass mit Deinem neuen Spielzeug in der Welt der 1000 Sounds,

LG, Mathias

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Huhu Friedlieb,


: Jetzt zu den Amps. Hier kommt Nichtlinearität ins Spiel. Denn das ist ja das Wesen der Verzerrung: bei einem cleanen Sound wird der Klang um so lauter, je fester ich anschlage, das ist also linear. Bei Verzerrung setzt selbige irgendwann ein, wenn ich immer lauter spiele. Das ist dann nichtlinear.


Nun gut, aber letztendlich sollte doch mit einem Multicompressor und einem EQ vor und nach einer brauchbaren Zerrstufe jeder Verstärker nachzubilden sein.
Das ist natürlich irnxwie albern,
aber darauf läuft es letztendlich hinaus...


Viele Grüße,
Woody

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Mathias,

Das mystische Glühen der Röhren, die Sinnlichkeit von abgestoßenem Tolex, das beruhigende Brummen, wenn der Standby umgelegt wird, die plötzlich aufheulende Rückkopplung – all das hat für mich eine erotische Aura, die dem Kaschterl, das mit viel Aufwand diese difizitäre Technologie zu imitieren sucht, nun definitiv abgeht.


+1

Danke.

Tom

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Hi Matthias,

: Ich verstehe Deinen Satz so: "Die Seltenheit einer Sache ist kein Grund, die Sache anzuprangern."

da hast Du mich genau so verstanden, wie ich es meinte.

: Nun entgegne ich: "Ein vorhandener POD ist ein besseres Werkzeug als eine bestellte Axe-Fx",

Deshalb habe ich Dir ja auch von einem Axe-Fx abgeraten. Kauf halt einen POD. Der ist verfügbar, und es gibt keine Warteliste. :-)

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Lars,

: Ist Cliff eigentlich inzwischen auf ne externe Produktion umgestiegen oder macht er immer noch alles selbst?

soweit ich weiß, ist die externe Produktion gerade angelaufen und funktioniert. Wie schnell die Lieferrückstände abgebaut werden, bleibt natürlich abzuwarten. (Ja, ächz, schon wieder dieses Warten...)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Grüßgott!

Sollte ich jemals in den Genuss(?) kommen, ein Album aufnehmen zu dürfen, welches evtl. auch noch vermarktet wird, nenne ich es einfach AXE-FX und ich werde in den ersten Wochen total viel Platten verkaufen, ganz sicher. Allerdings werden viele der Käufer wohl einen ganz anderen Musikgeschmack haben, als die Platte ihn bedienen kann.
Das Axe-Fx ist also einfach gut, verbindet und bringt Kohle. Gut, dass es das gibt.
Jetzt bin ich müde.

Gute Nacht.


,-)


Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Wolfgang,

: Wenn die Warteliste so lang ist, der Produzent nicht mit Lieferungen nachkommt, wird er wahrscheinlich noch in diesem Jahr von einem
: "Kann-man-auch-nehmen-Produkt" eines anderen Herstellers überrollt und aus dem Rennen geworfen.

diese Gefahr besteht in einer solchen Situation natürlich immer. In diesem Fall vermute ich aber, daß es etwas anders sein wird. Das Produkt ist innovativ. Deshalb hinkt die Produktion, auch weil teilweise Bauteile verwendet werden, die schwer zu bekommen sind. Aber die Innovation sorgt auch dafür, daß keiner so schnell drankommt.

: Der ist zu lahmarschig! Sorry! Seh ich aber so.

Darfst Du ja. Unter kaufmännischen Gesichtspunkten darf man über diese Einschätzung durchaus diskutieren. :-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi Gereon,

: Nun gut, aber letztendlich sollte doch mit einem Multicompressor und einem EQ vor und nach einer brauchbaren Zerrstufe jeder Verstärker nachzubilden sein.

natürlich, kommt nur drauf an, wie Du diese Bauteile nennst. Im Grunde ist das, was Du sagst, auch die Aussage des Axe-Fx-Erfinders.

Bleibt zu klären, was eine "brauchbare Zerrstufe" ist - jedenfalls etwas anderes als ein Equalizer. Und dahin ging Nobbis ursprüngliche Frage - ob das nicht auch alles mit einem Equalizer geht.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo Michael,


: Die schlechte Nachricht war allerdings diese hier:
:
: : Für Recording ist es spitze. Ich behaupte, in ein, zwei Jahren werden die Teile ein Muss für Studiobesitzer sein.
:
: Au Backe, das tut schon fast ein bisschen weh. Wenn ihr hier so weitermacht, lande ich auch noch auf dieser blöden Warteliste (und muss mir meine Unterhosen aus der Altkleidersammlung beschaffen).


Wenn man live der Gitarre-Kabel-Amp-Mensch ist, wieso in aller Welt sollte man im Studio ein solches Gerät brauchen? Ich glaube, Du kannst Dir beruhigt die Unterhosen kaufen - das Mikro ist sicher schneller vor den Amp gestellt, als dat Ding programmiert ist. Und was man dann mit dem Mikro-Winkel und nem Raum-Mikro noch alles erreichen kann, ist toll! Und es macht viel mehr Spaß, als an Parametern rumzuschrauben ;-)

Viele Grüße vom highseppl, auch Rackschubladen-Besitzer.

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Lieber Uli,

Darf auch ich Dir sagen, dass mich Deine ewige "Axe-FX = Warteliste"-Nörgelei ankotzt, ohne dass Du beleidigt bist...?

Selbstverständlich darfst Du das sagen. Ich nehme mir dann aber auch heraus, noch ein, zwei Worte der Erklärung zufügen zu dürfen.

Waufel und ich sind in dieser Sache überraschend einig. Rund um die Axe-Fx läuft einiges schief, was letztendlich auch irgendwer zu verantworten hat. Meine - ernsthafte - Befürchtung geht in die Richtung, dass Fractal Audio das wirtschaftlich nicht überleben wird. Das wäre sehr bedauerlich, weil Fractal Audio nach meiner Übezeugung das einzige Unternehmen ist, dass derzeit Fortschritte im Bereich Modeling auf den Markt bringt und so den ziemlich eingeschlafenen Wettbewerb wieder anheizt.

Und im übrigen werde ich mir auch nicht nehmen lassen, auch in Zukunft zu sagen, dass das Wasser bergab fließt.

Schönen Gruß

erniecaster

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Hi Matthias,

Deine Befürchtungen kann man ja durchaus diskutieren. Darum geht es aber nicht.

: Und im übrigen werde ich mir auch nicht nehmen lassen, auch in Zukunft zu sagen, dass das Wasser bergab fließt.

Natürlich nicht, warum auch. Ich genieße diese kleinen Geplänkel mit Dir ja regelmäßig und ich hoffe, daß es keiner in den falschen Hals bekommt.

Bloß wenn jemand gebetsmühlenartig wiederholt, daß das Wasser bergab fließt, obwohl das schon längst alle wissen, dann sollte er sich über gelegentliches Murren der Anderen nicht wundern. Und wenn dann auch noch - um das von Dir gewählte Bild mal ein wenig zu strapazieren - bekannt ist, daß Dich ansonsten eigentlich weder Wasser noch Berge interessieren und es demnach für Dich von überhaupt keiner Relevanz ist, wie Wasser fließt, dann ist diese stetige Wiederholung schon für viele Leute schwer erklärbar.

Oder anders gesagt: es gibt Millionen von Produkten auf dieser Welt, für die sich keiner hier interessiert, Du auch nicht. Und es gibt Tausende von Produkten, für die eine Warteliste existiert, und die meisten davon sind für uns uninteressant, auch für Dich.
Und die Frage ist doch, warum regt sich jemand über die Warteliste für ein Produkt auf, welches er nicht kaufen will?

Gute Idee das, Tom, mit dem Weh-Wort. :-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Lieber Friedlieb,

Deine Befürchtungen kann man ja durchaus diskutieren. Darum geht es aber nicht.

Um genau die geht es mir. Du fragst mich allen Ernstes: warum regt sich jemand über die Warteliste für ein Produkt auf, welches er nicht kaufen will?

Diese Frage finde ich wirklich unverständlich, schrieb ich doch in just dem Beitrag, auf den Du antwortest: Rund um die Axe-Fx läuft einiges schief, was letztendlich auch irgendwer zu verantworten hat. Meine - ernsthafte - Befürchtung geht in die Richtung, dass Fractal Audio das wirtschaftlich nicht überleben wird. Das wäre sehr bedauerlich, weil Fractal Audio nach meiner Übezeugung das einzige Unternehmen ist, dass derzeit Fortschritte im Bereich Modeling auf den Markt bringt und so den ziemlich eingeschlafenen Wettbewerb wieder anheizt.

Gerne erläutere ich es für Dich noch einmal. Ich würde gerne in Zukunft mal wieder einen anderen, weiter entwickelten Modeler kaufen als den, den ich jetzt benutze (Sansamp ist ja auch gemodelt). Derzeit sind nach meinem Empfinden in Sachen Modelern Wettbewerb und Weiterentwicklung zum Erliegen gekommen. Ein junges Unternehmen könnte Schwung in diese Entwicklung bringen und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Fractal Audio sein könnte. Ich befürchte aber, dass Cliff Chase seine Hausaufgaben nicht macht und dadurch den Markt eben nicht aufmischt. Also bleibt alles beim alten. Dabei - siehe Satz 1 - würde ich gerne mal in Zukunft einen anderen, weiter entwickelten Modeler kaufen...

Ergo habe ich durchaus ein persönliches Interesse an dem gesamten Thema, das darüber hinaus geht, dass die Axe-Fx wohl derzeit das interessanteste neue Stück Equipment auf dem Gitarrensektor ist.

Dein Hinweis auf die "Millionen von Produkten" geht übrigens auch ins Leere. Wir sprechen jetzt schon über Equipment für Musiker, oder? Aus meiner Sicht gibt es aktuell gar nicht so eine große Auswahl an Modelern auf dem Markt und so gut wie gar nichts Neues. Und für welches digitale Equipment gibt es eine Warteliste? Zumindest im Gitarrensektor ist mir nichts bekannt, worauf Kunden nahezu ein Jahr warten müssten. Würdest Du bitte Deine These mit ein paar Beispielen belegen? Danke.

Ich genieße diese kleinen Geplänkel mit Dir ja regelmäßig und ich hoffe, daß es keiner in den falschen Hals bekommt.

Ich habe daran ja auch meinen Spaß. Deine These ein paar Beiträge zuvor "Gutes ist häufig selten" würde man in Fußballkreisen übrigens eine "Schwalbe" nennen. War ja klar, dass ich das nicht stehen lassen konnte und schwupps, das war ein Elfmeter für die erniecaster-Kritiker. Dabei hättest Du für die Schwalbe eher eine gelbe Karte verdient gehabt.

Und jetzt ab in die Sonne!

Gruß

erniecaster

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Hallo Matthias,

das mein beitrag als "pointierte Retoure" aufzufassen war, haben ja schon andere erwähnt. ;-)

Inhaltlich - und etwas neutraler formuliert - bin ich ganz bei Friedlieb.

Oder anders ausgedrückt:

Sehr erfreulich, von Dir zu hören, dass Du prinzipiell das produkt innovativ findest und dieser Firma sogar das Überleben wünschst.
Bisher klangen deine beiträge meistens (oder sie kamen jedenfalls so an) wie: Echse = Warteliste = Sheisse.
Und das hast Du relativ gebetsmühlenartig (über)strapaziert....Wasser und so.

Inhaltlich sind wir vermutlich gar nicht so weit auseinander.

Das Produkt ist klasse. Wenngleich es nicht jeder gebrauchen kann.
Die Warteliste ist ärgerlich (wenn nicht gar abschreckend)
Die Werbestrategie ist disputabel.

Punkt. oder so.

Schöe Wetter = gute Laune - Grüße

Uli


Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Hallo Uli,

Sehr erfreulich, von Dir zu hören, dass ...

Schlimm dabei ist nur, dass ich all das ja schon seit gefühlten Urzeiten schreibe.

Bisher klangen deine beiträge meistens (oder sie kamen jedenfalls so an) wie: Echse = Warteliste = Sheisse.

Wenn Du meine Beiträge sehr kürzt, dann mag sich das so lesen. Im übrigen ist Deine sehr gekürzte Gleichung ja aus meiner Sicht auch absolut richtig. Frag mal bitte jemanden, der sich für die Echse interessiert und eine bestellt hat, wie er das Warten findet. Dass das Wort "Shice" fällt, ist ziemlich wahrscheinlich.

Und jetzt den Rechner runterfahren. Denkt an Peter Lustig!

Gruß

erniecaster

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi

:... auch weil teilweise Bauteile verwendet werden, die schwer zu bekommen sind. Aber die Innovation sorgt auch dafür, daß keiner so schnell drankommt.
:

da muss ich jetzt mal einmischen.

Was soll das denn genau ein was so schwer zu bekommen ist????

Sorry, aber wenn man natürlich etwas benötigt was es so so selten gibt wie die Blaue Mauritius hat man m.E. irgend etwas falsch gemacht, meinste nicht?

Gruß
Der Nominator

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi,

:
Das mystische Glühen der Röhren, die Sinnlichkeit von abgestoßenem Tolex, das beruhigende Brummen, wenn der Standby umgelegt wird, die plötzlich aufheulende Rückkopplung – all das hat für mich eine erotische Aura, die dem Kaschterl, das mit viel Aufwand diese difizitäre Technologie zu imitieren sucht, nun definitiv abgeht.



+2 :-)

Auch von mir ein Danke für diesen Satz!

Gruß,
Andreas

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Lieber 1T,

wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das das erste Mal bei ferdi gesehen. Heute habe ich das das erste Mal geschrieben, um mal zu probieren, wie das so ist und habe jetzt sehr geschmunzelt, direkt darauf angesprochen zu werden. Aber egal, ob ich das laufend schreibe oder gerade das erste Mal und egal, wer da das Vorbild war, geschrieben habe ich es und Deine Frage verlangt eine Antwort.

Die Beiträge in diesem Forum sind ja häufig keine pure Schriftsprache sondern beinhalten durchaus Elemente der gesprochenen Rede. Nehmen wir mal den folgenden, gesprochenen Satz:

"Das Posting von erniecaster find ich Scheiße."

Es ist nichts Ungewöhnliches, so einen Satz zu hören. Nun schreiben wir hier aber und sprechen nicht. Diesen Satz würde ich so aber nicht schreiben wollen, schließlich geht es um eine Beschreibung des Postings; die Grammatik verlangt für meinen Geschmack hier ein Adjektiv. Besser wäre:

"Das Posting von erniecaster finde ich beschissen."

Grammatisch besser. Aber schreiben mag ich das dennoch nicht, "beschissen" ist für meinen Begriff zu sehr Umgangssprache und darüber hinaus ist "beschissen" auch eine sehr wenig konkrete Aussage.

"Ich mag das Posting von erniecaster nicht, weil es zu oberlehrerhaft, sachlich einfach falsch und darüber hinaus in sich nicht logisch ist."

Das kann man schreiben. Dem Satz fehlt aber meiner Meinung nach jede Kraft und die entwaffnende Wertung des Ursprungssatzes. Es kann also hier durchaus mal denkbar sein, das Wort "Scheiße" zu schreiben, schließlich sind die Postings in diesem Forum ja nicht als Literatur gedacht. Und diese "verenglischte" Schreibweise hat den Charme, ein Augenzwinkern schon zu beinhalten, was das doch sehr derbe Wort ein wenig abmildert.

So.

Davon mal abgesehen, wollte ich selbst mal probieren, das so zu schreiben und es fühlte sich für mich beim ersten Schreiben schon nicht "richtig" an. Bereits vor Deiner Frage hatte ich beschlossen, das zukünftig nicht mehr zu tun.

Jetzt würden mich zu diesem Thema ferdis und grobys Meinungen interessieren.

Gruß

2T

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Lieber 2T,

Die Beiträge in diesem Forum sind ja häufig keine pure Schriftsprache sondern beinhalten durchaus Elemente der gesprochenen Rede.

Zweifellos. Nur erschlösse sich sich die Pointe von „Shice“, wenn es denn eine geben würde, allein in der Schriftform.

Um mich nicht falsch zu verstehen, oder, schlimmer noch, mit Bastian Sick, Rechtscheibreformgegnern oder anderen halbgebildeten Besserwissern in einen Topf zu werfen: Ich gehe von der zweifellos trivialen Voraussetzung aus, das alles legitim ist, was sprachliche/schriftliche Kommunikation erleichtert und/oder ihren semantischen Horizont erweitert.

Ersteres träfe z.B. auf die Schreibweisen 2, U, 4 anstelle von „to“ „you“ „for“ zu, womit sich 50% oder 66,6% der Zeichen einsparenlassen, nicht schlecht für den, der darauf Wert legt. Gar nicht zu reden von 1/2T anstelle von Mat(t)hias.
Shice erspart gegenüber Scheiß(e) gerade mal ein oder zwei Zeichen und adelt nicht einmal zum 4-letter-word. Da sollte man lieber gleich die englische Form verwenden.

Auch sehe ich nicht, dass die denglishe Schreibung der deutschen gegenüber weitere Bedeutungsnuancen hinzufügt, außer vielleicht, dass der Schreiber sich etwas darauf einbildet, sich ihrer zu bedienen.

Und diese "verenglischte" Schreibweise hat den Charme, ein Augenzwinkern schon zu beinhalten, was das doch sehr derbe Wort ein wenig abmildert.

Selbst das bezweifle ich - ganz im Gegenteil, zum negativen Werturteil gesellt sich noch die Arroganz des Denglisch-Schreibers.

Soviel zum Thema un ne schöne Jrooß, 1T

PS: Im Grunde wollte ich ja nur den Axefix-Thread hijacken, bevor sich wieder eine *gähn* Kneipenschlägerei entwickelt. Scheint gelungen.

PPS: Mein nachmittäglicher Spaziergang führte mich in die Abschlusskundgebung des Karnevals der Kulturen der Welt, wo ich feststellen konnte, wieviel süße kleine Lateinamerikanerinnen in Berlin doch herumlaufen. Höchste Zeit, meine Lateinkenntnisse mal wieder etwas aufzubessern.




Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

N'Abend Mathias,

PS: Im Grunde wollte ich ja nur den Axefix-Thread hijacken, bevor
sich wieder eine *gähn* Kneipenschlägerei entwickelt. Scheint
gelungen.


an so 'nem öden Samstagabend ist Thread Hijacken ja fast schon Pflicht.
(Obwohl so ne gemeinsame Dorfschlägerei mit fliegenden Fischschuppen manchmal ja
auch ganz erfrischend sein kann ;-)

Ach, übrigens habe ich beschlossen, dass so ein Haushalt ganz ohne Strat doch
irgendwie scheisse ist, wo wir gerade beim Hijacken sind...



Grüße,

Andreas



















kicher

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hi der Nominator,

: Was soll das denn genau ein was so schwer zu bekommen ist????

soweit ich weiß, war, als der Ultra rauskam, der da verwendete Prozessor noch im Prototyp-Stadium. Keine Ahnung, ob der den mittlerweile verlassen hat.

: Sorry, aber wenn man natürlich etwas benötigt was es so so selten gibt wie die Blaue Mauritius hat man m.E. irgend etwas falsch gemacht, meinste nicht?

Doch, ja, ich persönlich hielt das auch zum damaligen Zeitpunkt für einen Fehler. (Aber Menschen machen nun mal Fehler. Wer noch nie in seinem Leben was falsch gemacht hat, möge sich bitte melden.) Worauf es aber ankommt, ist imho der Quotient von richtigen zu falschen Entscheidungen. Und ich denke nach wie vor, daß der Erfinder des Axe-Fx auch sehr viel richtig gemacht hat. :-)

Keep rockin'
Friedlieb

Schwalbe (war: Schiller)

Hi Matthias,

: Deine These ein paar Beiträge zuvor "Gutes ist häufig selten" würde man in Fußballkreisen übrigens eine "Schwalbe" nennen.

ich verstehe zwar, daß du mir damit eine unfaire Provokation unterstellen willst, aber kann Deinen Gedanken nicht so ganz nachvollziehen. Es ist aber auch nicht so wichtig.
Ich versichere Dir jedenfalls, daß keine unlauteren Gedanken und keine unfaire Absicht im Spiel waren.

: Und jetzt ab in die Sonne!

Yes, Sir. Gut gegrillt ist halb gechillt.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Moin Andreas,

Dafür habe ich seit gestern die brandneue R. Kotzen "Live in Sao Paulo...

ich habe die CD direkt über Richie Kotzens Webseite gekauft, ist aber leider
noch nicht angekommen - Alleine die live Version von "Remember" ist das Geld wert,
als ich den Song auf der Homepage hörte, hat es mich weggeblasen, das ist der beste
Song, den ich seit Jahren gehört habe, Gänsehaut rauf und runter....

Beichten bzw. Berichten werde ich erst in drei Wochen, jetzt bin ich erst mal im
Urlaub und die Pornocaster wird ihren Weg von Japan hierher erst in gut zwei Wochen
antreten ;-)

So, ich muss mal langsam anfangen zu packen.


Grüße,

Andreas

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Lieber 1T,

ich: Die Beiträge in diesem Forum sind ja häufig keine pure Schriftsprache sondern beinhalten durchaus Elemente der gesprochenen Rede.

du: Zweifellos. Nur erschlösse sich sich die Pointe von „Shice“, wenn es denn eine geben würde, allein in der Schriftform.

Nun, du liest die Beiträge ja. Ergo nutzt Du schon die Schriftform, und ich schrieb ja auch, dass das Forum "Elemente der gesprochenen Rede" enthält, nicht aber gesprochene Rede ist. Oder lässt Du Dir das vorlesen? Wie hast Du dann die abweichende Schriftweise gefunden?

Ich gehe von der zweifellos trivialen Voraussetzung aus, das alles legitim ist, was sprachliche/schriftliche Kommunikation erleichtert und/oder ihren semantischen Horizont erweitert.
Auch sehe ich nicht, dass die denglishe Schreibung der deutschen gegenüber weitere Bedeutungsnuancen hinzufügt, außer vielleicht, dass der Schreiber sich etwas darauf einbildet, sich ihrer zu bedienen.


Okay. Ich lese "Shice" so: "Ich find das Scheiße, weiss aber, dass man das so nicht schreibt, was mir lediglich egal ist. Das alles möchte ich genau so verstanden wissen." Okay, reichlich verklausuliert...

Zeit für das Frühstück und dann ab an die frische Luft.

2T

Re: Schiller (war: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review)

Hallo Uli,

ich hab einige CDs von Kotzen (also neuere, nicht die 80er Shred Sachen), aber
da sind/waren mir die Songs einfach etwas zu sehr 70er/retro lastig...

Und die Kotzen Tele find ich imho schicker...aber wer bracuth
schon nen Tele...du ja scheinbar nicht mehr.....schade..;-)


Lol, tja, so wie's aussieht findet meine Idefix RG im Sommer einen Käufer, und jaaaaa,
wenn Tele, dann ist die RK-Tele ein mehr als würdiger Ersatz für die Spitze Kopfplatte, wenn
du weisst, was ich meine, woll! ;-)=)


Grüße,

Andreas

Re: (Amps) Mein kleines Axe-Fx-Review

Hallo zusammen

Das mystische Glühen der Röhren, die Sinnlichkeit von abgestoßenem Tolex, das beruhigende Brummen, wenn der Standby umgelegt wird, die plötzlich aufheulende Rückkopplung – all das hat für mich eine erotische Aura, die dem Kaschterl, das mit viel Aufwand diese difizitäre Technologie zu imitieren sucht, nun definitiv abgeht.

+3

Röhrende Grüße

Matze
----------
Fender "Super Reverb"
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Clark "Beaufort" (Tweed Deluxe 5E3 Clone)
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