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(Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Ein aussensaitiges Servus,

ich hab' schon vor etwa knapp zwei Wochen hier zu diesem Thema um Rat gefragt und wende mich nun wieder an die Wissenden unter euch.

Ich hab' meine Treter auf ein Warwick Rockcase gebaut und sie dann versuchsweise mit einem normalen Netzteil (stammt von meinem Multi) und einem Verteilerkabel verkabelt. Ergebnis: Brummmmm!

Meine Frage wäre nun, wie kann ich dagegen vorgehen?
Bringt so ein Netzgerät, wie man es beim Ollmann kaufen kann da etwas? Wenn ja, worauf muss ich achten?
Wenn nein, was kann ich sonst noch vernünftiges tun? Ich hoffe inständigst auf ein paar tolle Tipps, um nich vollkommen blind nach der Brummursache suchen zu müssen.

Vielen Dank schonmal!!!

Grüße aus dem vom Frühling aufgesuchten Regensburg


Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Hallo Cleemens,

ich habe gerade nochmal deine ersten Thread zum Thema durchgelesen. Hattest du nicht bereits ein 1000 mA - Netzteil inkl. Verteiler, dass du nehmen wolltest? Ich frage deshalb, weil ich dem "normalen Netzteil" von deinem Multi so erstmal nicht über den Weg traue.

Besorg dir ein ausreichend dimensioniertes stabilisiertes(!) Netzteil und teste dann nochmal. Wenn´s dann brummt, musst du halt nach und nach mal einzelne Effekte einfach aus der Kette nehmen, um das Problem so ein wenig einzugrenzen. Da mussten wir wahrscheinlich alle mal durch...:-)

Ich persönlich finde die Ollmann-Netzteile ziemlich gut und praktisch, eine Garantie gegen Brummen hat man damit aber auch nicht automatisch. In der Praxis gibt´s bei den Tretern immer wieder Zicken, die nach eigener Versorgung verlangen (der AH Holy Grail ist z. B. so ein Kandidat). Zumindest hast du kein Wah, dass durch Einstreuungen immer wieder brummend auf sich aufmerksam macht, das ist doch schonmal ´was:-)

Viel Erfolg und Gruß,
Andreas

Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Hi Andreas,

das Netzteil von meinem Multi ist mit Sicherheit ausreichend dimensioniert (600mA). Das Andere Netzteil ist auch nix anderes bloß halt mit 1000mA. Verteiler im Stile wie die von Ollmann hat dieses auch nicht. Da dieses aber einen Wackelkontakt im Stecker hatte, hab' ich das Korg vom Multi genommen.

Was bedeutet es, wenn das Netzteil stabilisiert ist?

Können die Kabelwege einen Einfluss auf das Brummen bzw. Nichtbrummen haben?

Danke für die Tipps!

Gruß

Clemens

Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Nääää... also, da krie isch Plack, wenn ich dat les.

Hallo Cleemens,

sorry, ist nicht die erste Frage die da was von Netzteil und brummen verlauten läßt und damit endet "bringts was, wenn ich da das teure Ding kaufe".

Also, werd mal versuchen dich zu erhellen:
Jedes (ja, jedes!!!) Netzteil brummt. Die Frage ist nur, wann und wieviel man davon hört.

Du hast es Netzseitig mit einer Wechselspannung zu tun, Frequenz 50 Hz. Somit ein schön hörbarer Basston. Der Trafo im Netzteil setzt nun die Spannung runter, z.B. auf 9 Volt, raus kommt aber Wechselspannung mit 50Hz (Brumm). Dann folgt ein Gleichrichter, der teilt die 50 Hz Welle in ihren negativen und positiven teil. Kriegst also auf Plus eine halbe Welle und auf Minus dia andere Hälfte. Das wechselt weiterhin mit 50 Hz, hört also nicht auf zu brummen. Nun folgen die Kondensatoren, die haben glättende funktion. Stells dir vor wie ein Wassereimer, da kannste einen pulsierenden Strahl reinhalten, den auch noch locker rumbewegen. Wenn der eimer dann voll ist, fließts dennoch gleichmäßig raus. Elektrisch gesehen glätten also die Kondensatoren die Halbwellen und als Bonus reduzieren die dann das Brummen.

Somit gilt also bei den Kondensatoren viel hilft viel, im Gegenzug sollte auch einleuchten, daß die auch eine Leistungsgrenze haben.
Wenn du z.B. ein 1 Ampere (1000mA) Netzteil hast, kannst du davon ausgehen, daß du mehr Brummen hast, je mehr du dich im Stromverbrauch den 1 Ampere näherst.

Soweit zur Theorie (wo ich einiges ausgelassen habe), nun zur Praxis.
Als erstes solltest du wissen, vieviel Strom deine Effektgeräte überhaupt brauchen. Kannste messen. Brauchst ein MilliAmpere-Meßgerät, dann nimmst du ein Netzteil, das hat ja Effektgeräteseitig zwei Anschlußleitungen. eine davon durchschneiden und abisolieren. Dawzischen dann das Meßgerät hängen. Faustregel: verzerrendes braucht unter 100mA, Chorus/Delay bis zu 300mA, digitales bis zu 1 A oder mehr.
Nun jedes Gerät ausmessen, alle Werte dann addieren. Das Ergebnis sicherheitshalber mal 2.

Bei meinem Streßbrett isset so, daß alle Geräte, wenn sie an sind 450mA schlucken. Hab somit mein Netzteil auf 1 Ampere (1000mA) ausgelegt, da ist garantiert alles im Lot.

Wenn du also sicher wärest, daß du mit 1A hinkommst, dann kannste ein passendes Netzteil bei Musikding bestellen, kost ein paar Euro. Hab sowas selbst in Betrieb und es funktioniert.

Allerdings ist bei mir wiederum alles anders. Das 1A Steckernetzteil nutze ich eigentlich nur als Transformator und Gleichrichter, der Rest, die Kondensatoren und die Stabilisierung (das hab ich oben verschwiegen, sorgt für stabile Ausgangsspannung und weniger Brumm) habe ich selbst gebaut. Hierzu gibts bei Conrad nen Bausatz, wer löten kann, braucht den aber nicht.

Wenn du nun auf Basis des Beschriebenen rumbastelst, wirst du zu einem guten Ergebnis bei geringen Kosten kommen. (Für Detailfragen kannste mir gerne ne Mehl schicken).

Allerdings kommts in seltenen Fällen vor, daß es trotzdem brummt.

Gruß
Günther

Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Hallo Clemens,

zur Stabilisierung.

Wenn du ein Netzteil belastest, dann bricht die Ausgangsspannung ein.
z.B. Leerlaufspannung 15 Volt, unter Last dann 9Volt.

Die Stabilisierung (Halbleiterschaltung) sorgt für permanent stabile Ausgangsspannung. Gleichzeitig findet hierbei auch eine Brummreduzierung statt, im Gegenzug durch Schaltvorgänge in den Halbleitern kommen hochfrequente Störspitzen hinzu.

Das Wort "Stabilisierung" sagt nicht über die Qualität der rauskommenden Gleichspannung aus, sondern lediglich daß die innerhalb eines Toleranzbereichs stabil ist. Da gibts also auch viel Schlechtes und wenig Gutes zu kaufen, Grund genug für mich zum selbermachen.

Gruß
Günther
:
: Clemens


Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Hi Cleemens,

das Netzteil von deinem Multi wird aber mit Sicherheit an die Bedürfnisse deines Multis angepasst sein und evtl. sind die anders als die deiner Treter. Da hilft dann auch die ausreichende Dimensionierung nichts...

Frag mich doch nicht, was stabilisiert bedeutet, bin ich Techniker :-) ?!So ganz untechnisch formuliert verstehe ich das so, dass ein stabilisiertes Netzteil eben konstant die gleiche Spannung produziert, wenn man so will "besseren" Strom liefert als ein nicht-stabilisiertes. Das steht aber auf den Netzteilen drauf.

Und die Kabelwege würde ich bei deinem Problem erstmal vernachlässigen.

Wenn´s dein 1000mA - Netzteil aufgrund des Wacklers nicht tut, gehe zum örtlichen Elektronik-Händler, kauf dir ein ausreichend dimensioniertes Netzteil und sprich mit ihm ab, dass du es zurückgeben kannst, wenn es für deine Anwendung nichts taugt. Dann musst du halt ein anderes Modell probieren...

Gruß,
Andreas

Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Hallo Clemens

1) Bist Du sicher, dass aus dem Netzteil auch tatsächlich Gleichspannung rauskommt? Es gibt nämlich auch Geräte, die die Spannung intern gleichrichten, glätten und regeln. Wenn da auf deren Netzteil z.B. 9V~ steht, kommt Wechselstrom raus und das wäre ungut. Gleichstrom wird bei solchen Geräten normalerweise mit zwei waagrechten Linien bezeichnet, die untere gestrichelt. Ähnlich 9V=, die untere Linie gestrichelt.

2) Falls Du 1) mit "jawoll" beantworten kannst: brummt es schon, wenn Du nur ein einzelnes Effektgerät damit betreibst? Falls ja, wirst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht darum herumkommen, ein geeigneteres Netzteil zu kaufen. Meistens tut's ein Billiges (aber geregeltes, logo) vom Elektronik- Distributor. Ich verwende ein Friwo irgendwas, Spannung in 1.5V- Stufen einstellbar, 500mA und hatte damit noch keine Brummprobleme. Damit betreibe ich ein Digitales Delay, einen digitalen Chorus, ein Stimmgerät, ein Wah, einen Overdrive, null Problemo. Kostete um die 20CHF

3) Wenn es nur brummt, wenn Du mehrere Effekte betreibst, solltest Du erstmal checken, ob der Strom ausreicht. "Normale" (also nicht Schalt-) Netzteile haben nämlich die Eigenart, dass sie bei Überlastung brummen. Falls auch da alles im grünen Bereich ist, hast Du eventuell eine Masseschleife. Das wird dann etwas komplizierter....

Viel Glück!

Gruss! Christoph

Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Hi Cleemens,

ja fein, endlich erste Ansätze von Frühling - auch in Stuttgart.

Was ich mal gelesen habe und auch nachvollziehen konnte: nicht alle Effektgeräte sind gleich - manche Effektgeräte stellen besondere Ansprüche an die Versorgungsspannung, andere sind eher unkritisch.

Beispiele: Bei Boss gibt es zwei unterschiedliche Netzteile - ein stabilisiertes und ein nicht stabilisiertes - und je nach Treter ist das eine oder das andere geeigneter - steht aber auch drauf.
Die Line 6 Pedale versorgt man besser mit nem eigenen Netzteil.
usw....

Ich würde erstmal so vorgehen: teste mal alle Treter einzeln durch. Ich bin mir fast sicher, daß da mindestens einer davon auch alleine brummt. Für das oder die brummenden Pedale müßte man dann noch rausfinden, warum es brummt.

Die diversen teuren Pedalboard-Stromversorgungen machen aus diesem Grund sehr wohl sinn. Klar, mit etwas elektronischem KnowHow und handwerklichem Geschick läßt sich sowas preiswerter selbst basteln - aber das trifft ja nicht auf jeden zu (auf mich zB nicht ;-)

LG,
Wolfgang

Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Moin.
Ein weiterer Trick um Netzteilbrummen zu vermeiden wäre es keins auf dem Streßbrett zu haben. Im Archiv dürfte sich da ein Link von Burke finden, der das mal aufgemalt hat. Ich hab das ganze so gelöst:
Das Netzteil liegt beim Amp und ist mit einer Buchse versehen. Eine weitere Buchse hab ich auf dem Streßbrett und von da verteile ich Strom an die FX. Dazwischen habe ich ein KLinkenkabel(also auch mit Klinkenbuchsen) besser wäre imho Powerkon oder XLR, da diese sich nicht so einfach aus der Buchse ziehen lassen. Für meine Zwecke genügt aber Klinke und ich bin zu faul zum umlöten. Mein Netzteil ist aussreichend dimensioniert(1000mA) und stabilisiert. Ich hatte noch nie Brummstreß wegen meinem Streßbrett. Das ganze geht natürlich nur wenn man ausschließlich 9V braucht.
Gruß
Ugorr

Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!

Hallo,

ich habe vor kurzem Ugorrs und Burkes Rat (vor ca. 3 Monaten) in die Tat umgesetzt. Alle Netzteile (3) sitzen jetzt in einem Kasten im Streßbrettdeckel mit einer 8-Pol-Buchse. Dann habe ich mir ein 8-Pol-Kabel mit zwei 8-Pol-Steckern (mit Schraubverschluß) gelötet (schöne Frickelei) und ein Kästchen mit evbenfalls 8-Polbuchse gebaut. Letzteres sitzt auf dem Streßbrett und kann so bis zu 4 verschiedene Spannungen auf verschiedene Cinch-Buchsen verteilen. 4 Stück sind alleine für 9 V Gleichstrom vorgesehen. Von da geht es weiter mit verschiedenen kurzen Cinch-Kabelchen und entsprechendem DC-Hohlstecker zu den Tretern! - Saubere Sache!

Und ihr glaubt es kaum! - WahWah-Brummen ade!

Gruss

nysy