Re: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung!


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Beitrag von günther vom März 21. 2006 um 22:22:11:

Als Antwort zu: (Effekte) Brummendes Stressbrett - Verzweiflung! geschrieben von Cleemens am März 21. 2006 um 20:16:48:

Nääää... also, da krie isch Plack, wenn ich dat les.

Hallo Cleemens,

sorry, ist nicht die erste Frage die da was von Netzteil und brummen verlauten läßt und damit endet "bringts was, wenn ich da das teure Ding kaufe".

Also, werd mal versuchen dich zu erhellen:
Jedes (ja, jedes!!!) Netzteil brummt. Die Frage ist nur, wann und wieviel man davon hört.

Du hast es Netzseitig mit einer Wechselspannung zu tun, Frequenz 50 Hz. Somit ein schön hörbarer Basston. Der Trafo im Netzteil setzt nun die Spannung runter, z.B. auf 9 Volt, raus kommt aber Wechselspannung mit 50Hz (Brumm). Dann folgt ein Gleichrichter, der teilt die 50 Hz Welle in ihren negativen und positiven teil. Kriegst also auf Plus eine halbe Welle und auf Minus dia andere Hälfte. Das wechselt weiterhin mit 50 Hz, hört also nicht auf zu brummen. Nun folgen die Kondensatoren, die haben glättende funktion. Stells dir vor wie ein Wassereimer, da kannste einen pulsierenden Strahl reinhalten, den auch noch locker rumbewegen. Wenn der eimer dann voll ist, fließts dennoch gleichmäßig raus. Elektrisch gesehen glätten also die Kondensatoren die Halbwellen und als Bonus reduzieren die dann das Brummen.

Somit gilt also bei den Kondensatoren viel hilft viel, im Gegenzug sollte auch einleuchten, daß die auch eine Leistungsgrenze haben.
Wenn du z.B. ein 1 Ampere (1000mA) Netzteil hast, kannst du davon ausgehen, daß du mehr Brummen hast, je mehr du dich im Stromverbrauch den 1 Ampere näherst.

Soweit zur Theorie (wo ich einiges ausgelassen habe), nun zur Praxis.
Als erstes solltest du wissen, vieviel Strom deine Effektgeräte überhaupt brauchen. Kannste messen. Brauchst ein MilliAmpere-Meßgerät, dann nimmst du ein Netzteil, das hat ja Effektgeräteseitig zwei Anschlußleitungen. eine davon durchschneiden und abisolieren. Dawzischen dann das Meßgerät hängen. Faustregel: verzerrendes braucht unter 100mA, Chorus/Delay bis zu 300mA, digitales bis zu 1 A oder mehr.
Nun jedes Gerät ausmessen, alle Werte dann addieren. Das Ergebnis sicherheitshalber mal 2.

Bei meinem Streßbrett isset so, daß alle Geräte, wenn sie an sind 450mA schlucken. Hab somit mein Netzteil auf 1 Ampere (1000mA) ausgelegt, da ist garantiert alles im Lot.

Wenn du also sicher wärest, daß du mit 1A hinkommst, dann kannste ein passendes Netzteil bei Musikding bestellen, kost ein paar Euro. Hab sowas selbst in Betrieb und es funktioniert.

Allerdings ist bei mir wiederum alles anders. Das 1A Steckernetzteil nutze ich eigentlich nur als Transformator und Gleichrichter, der Rest, die Kondensatoren und die Stabilisierung (das hab ich oben verschwiegen, sorgt für stabile Ausgangsspannung und weniger Brumm) habe ich selbst gebaut. Hierzu gibts bei Conrad nen Bausatz, wer löten kann, braucht den aber nicht.

Wenn du nun auf Basis des Beschriebenen rumbastelst, wirst du zu einem guten Ergebnis bei geringen Kosten kommen. (Für Detailfragen kannste mir gerne ne Mehl schicken).

Allerdings kommts in seltenen Fällen vor, daß es trotzdem brummt.

Gruß
Günther


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