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(Gitarre) "Akkord-Regel"

Hallo an alle!
Da bin ich mal wieder mit ner Frage ;-)

Ich wollte mal fragen, ob es eine Art Regel gibt, wie Akkorde aufgebaut sind. Also ich mein die "normalen" Akkorde, nicht z.B. die Powerchords, die i.d.R. aus Grundton und Qunite bestehen, sondern z.B. ein "normaler" G-Dur-Akkord.

Könnte man zum Beispiel nur anhand des Grundtons G sich die übrigen Töne des Akkords erdenken, also durch Anwenden einer Regelmäßigkeit bei den Akkorden?

(Ich hoffe, das ist nicht wieder ein Thema, über das man eine Doktorarbeit schreiben kann :) )

Grüße

Re: (Gitarre) "Akkord-Regel"

Hi,

na klar gibtz da Regeln: Ein "normaler" Dur-Akkord besteht aus einer großen und einer kleinen Terz, bzw. wenn man vom Grundton aus rechnet aus einer großen Terz und einer Quint. Der Moll-Akkord besteht dagegen aus einer kleinen Terz und einer Quint. Wenn Du also aus einem Dur- einen Moll-Akkord machen willst, musst Du nur die Terz um einen Halbton verschieben :-)

Grüße vom highseppl!

Re: (Gitarre) "Akkord-Regel"

Mojbn Fogel,

Ich hoffe, das ist nicht wieder ein Thema, über das man eine Doktorarbeit schreiben kann :) )

Nein. Sondern eins, über das schon viele Bücher geschrieben worden sind. Angefangen von einem Griechen namens Pythagoras. Zeitgemäßer sind z.B. Fred Harz/KarlBruckner, Gitarre spielen und verstehen. Oder Jackie Drexler/Mike Eulner, 1000 Tipps für Gitarre (gehört in jeden Sechssaiterhaushalt). Oder ...; oder ..., oder ....

Und emilio hat sicher auch noch einen link für Dich.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Gitarre) "Akkord-Regel"

Hi,
da hast Du zielsicher ein weiteres umfangreiches Thema aufgestossen.
Ich bin selbst alles andere als sattelfest was die Theorie angeht, da können Dir andere hier kompetenter weiterhelfen. Ich verscuhe deshalb nur ganz grob Dir nen Überblick zu geben, wie sich zwei einfache Akkorde (= hier: Dreiklang) aufbauen, bzw wie Du Dir die "Formel" herleiten kannst.

Wenn Du Dir die C-Dur Tonleiter ansiehst (Achtung, ich verwende das internationale "B" anstelle des deutschen "H"):

C-D-E-F-G-A-B-C

Dann hast Du folgende Intervalle ("Abstand" in Halbtönen), die diese Tonleiter definieren:
C-D = 2HT = 1 GT (ganzton)
D-E = 2 HT
E-F = 1 HT
F-G = 2HT
G-A = 2HT
A-B = 2HT
B-C = 1HT

Die Tonleiter also in Abständen anstelle der Noten aufgeschrieben:

2-2-1-2-2-2-1

So. Damit hast Du das "Grundgerüst" für Durtonleitern.

Der C-Dur Akkord besteht aus C-E-G. Wenn Du Dir die "Position" der Töne in der Tonleiter ansiehst, dann siehst Du, dass sie an 1., 3. und 5. Stelle kommen.

So, damit kannst Du Dir alle Dur-Akkorde selbst zusammenbasteln.

Dein Beispiel "G":

Erstmal die Töne nacheinander aufgeschrieben:

G-A-B-C-D-E-F-G

Dann die "Abstände" der oberen C-Dur Tonleiter darauf angewendet:

G-A = 2HT, passt
A-B = 2HT, passt
B-C = 1HT, passt
C-D = 2HT, passt
D-E = 2HT, passt
E-F = 1HT - ups?, dass muss laut Formel 2HT sein, also ist das F einen HT höher:
E-F# = 2HT, passt
F#-G = 1HT, passt

Also hat die G-Dur Tonleiter die gelichen Töne wie die C-Dur Tonleiter, bloss das F ist einen Halbton höher (wird durch das "#" angegeben, und heisst "Fis"):

G-A-B-C-D-E-F#-G

So, zum Schluss noch den 1.,3.,5. Ton genommen:
G-B-D = Dein G-Dur Akkord.

Nochmal? Ok, diesmal mit hm... D-Dur, ok?

Also:

D-E-F-G-A-B-C-D

D-E = 2HT
E-F = 1 HT, passt nicht, also E-F#
E-F# = 2HT
F#-G = 1 HT, passt
G-A = 2HT, passt
A-B = 2HT, passt
B-C = 1HT, passt nicht, also B-C#
B-C# = 2HT
C#-D = 1HT, passt

D-Dur ist also:
D-E-F#-G-A-B-C#-D

Und der Akkord:
D-F#-A

Wie gesagt, jetzt nur mal die 3Klänge beachtet, und ganz auf die schnelle.

Genauso klappt es übrigens mit den Moll-Tonleitern, nur dient hier als "Blaupause" für die Abstände die "A" Moll Tonleiter:

A-B-C-D-E-F-G-A

A-B = 2HT
B-C = 1HT
C-D = 2HT
D-E = 2HT
E-F = 1HT
F-G = 2HT
G-A = 2 HT

also
2-1-2-2-2-1-2-2

Aus C-Dur
C-D-E-F-G-A-B-C
wird also in C-Moll
C-D-E-F-G-A-B-C

C-D = 2HT, passt
D-E = 2HT, soll aber nur 1HT sein. Das "D" kann nicht einen HT höher gesetzt werden, wei dann der vorige Abstand zum C nicht mehr stimmt. Also muss das E einen HT tiefer:
D-Eb = 1HT, passt
Eb-F = 2HT, passt
F-G = 2HT, passt
G-A = 2HT, passt
A-B = 2HT, soll aber 1 HT sein, also wie oben:
A-Bb = 1HT, passt
Bb-C = 2HT, passt
C-Moll ist also:
C-D-Eb-F-G-A-Bb-C
Und der Akkord:
C-Eb-G

Gruss
Tom

Re: (Gitarre) "Akkord-Regel"

Hi !

Ohne jetzt ne Doktorarbeit schreiben zu wollen:

Alle Akkorde mit ner großen Terz sind Dur, mit ner kleinen Moll.

Dreiklänge:

Grundton - gr. Terz - Quinte = Dur
Grundton - kl Terz - Quinte = Moll

Vierklänge:

Grundton - gr. Terz - Quinte - gr. Septime : major 7

Grundton - gr. Terz - Quinte - kl. Septime : 7 (Septimakkord)



Grundton - kl. Terz - Quinte - kl. Septime : moll 7

Damit haben wir die wichtigsten Akkorde erstmal.

Hier noch einige Beispiele, wie man aus den Akkordsysmbolen die Töne ermittelt:

Dm7/9: 1 -3 5 7 9 = D F A C E

Cmaj7#11: 1 3 5 7 #11 = C E G H F#

usw.

Alles weitere in einschlägiger Literatur.....

Gruß Uli M


Re: (Gitarre)

Hallo an alle!

Ich denke, das habe ich jetzt alles weitesgehend verstanden.

Danke :-)

Aber eine Frage noch: Woher weiß man dann, auf welchen Saiten der Gitarre man welchen Ton "ansiedeln" muss und welche Saiten man nicht mit anschlagen soll?

Re: (Gitarre)

Hallo,

zur letzten Frage:

ich denke, das ergibt sich aus der Anatomie der Greifhand. Man muss sich halt aus den Tönen der Akkorde die Positionen auf dem Hals heraussuchen, die "greifbar" sind. Dann kann man dazu z.B. noch die Klangunterschiede von den nicht umwickelten und umwickelten Saiten und den Positionen auf dem Griffbrett mit einbeziehen. Ein A Dur Dreiklang im zweiten Bund auf der D,G und H Saite klingt z.B. etwas anders als der gleiche Dreiklang auf der A,D und G Saite im sechsten bzw. siebten Bund, weil dann nur umwickelte Saiten angeschlagen werden.
Außerdem kann man sich noch Umkehrungen zu Nutze machen, d.h. eine andere Reihenfolge der Akkordtöne von unten nach oben.

Nicht anschlagen sollte man denke ich einfach die Töne, die nicht passen. Wie man das "passen" auslegt, bleibt dabei jedem selbst überlassen ;-)

Gruß Diet

Re: (Gitarre)

Hallo Gast,

: Aber eine Frage noch: Woher weiß man dann, auf welchen Saiten der Gitarre man welchen Ton "ansiedeln" muss und welche Saiten man nicht mit anschlagen soll?

Es gibt 5 Grundshapes von Akkorden auf der Gitarre:

E-Dur: 022100
A-Dur: x02220 (Grundton eine Saite höher als bei E-Dur)
D-Dur: xx0232 (Grundton eine Saite höher als bei A-Dur)

G-Dur: 320003
C-Dur: x32010 (Grundton eine Saite höher als bei G-Dur)

Die ersten drei Akkorde haben die Schichtung: Grundton - Quinte - Grundton - Terz - Quinte (letztere nicht bei D-Dur)
Die zweiten zwei Akkorde haben die Schichtung: Grundton - Terz - Quinte - Grundton - Terz.

Im wesentlichen werden alle Griffbilder von diesen 5 Shapes abgeleitet, auch die Moll-Akkorde, Septakkorde etc. Barré-Griffe sind nur Verschiebungen dieser Akkorde in höhere Lagen.
Ausnahmen gibts natürlich auch, z.B. verminderte Akkorde. Aber für den Anfang tuns erst mal die 5 Basisshapes.

Gruß
Kurt