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(Gitarre) Harmonien - das unbekannte Wesen?

N´amt zusammen,

gerade klimperte ich mal wieder auf der Klampfe ein paar Akkordfolgen aus der Schublade "Unvollendete Ideen aus dem Proberaum" runter.

Kennt Ihr das? Da hat man so drei-vier Akkorde gefunden, die in sich geschlossen sind und z.B. nen netten Refrain ergeben. Und da dudelt man dann drauf rum, bis es langweilig wird. Aber wie nun weiter? Was passt dazu, welche krummen Akkorde ergäben eine dazu passende Strophe oder eine Bridge? Vieleicht hätte ich vor 1000 Jahren im Musikunterricht beim Thema Harmonielehre besser aufpassen sollen, jedenfalls breche ich mir immer einen ab, wenn's ans Weiterentwickeln dieser Ideen geht.

Gibt es im Netz irgendwo eine Quelle, die - möglichst gitarrenbasiert - das Thema durchkaut ohne den ganzen theoretischen Firlefanz überzubewerten? Am liebsten wäre mir ein "Harmonie-Generator" wo man oben n paar Akkorde reinwirft und unten kommen passende Varianten raus ... das wär chic.

Wie geht ihr an sowas ran, welche Helferlein zieht ihr zu rate?

Harmonische Grüße
Steffen

Re: (Gitarre) Harmonien - Songwriting?

Hallo Steffen,

Am liebsten wäre mir ein "Harmonie-Generator" wo man oben n paar Akkorde reinwirft und unten kommen passende Varianten raus ... das wär chic.

Gibt es. Seit Urzeiten, mindestens seit JSB. Nennt sich Quintenzirkel. In manchen Gitarrenläden gibts so komische Schablonen - wahrscheinlich brauchst du das aber auch nicht wirklich.

Das Problem liegt meiner Ansicht nach nämlich an einer anderen Stelle. Wenn du die üblichen Akkorde einsetzt, wirst du die üblichen Songs schreiben. Bei von Gitarristen geschriebenen Songs ist es übrigens häufig, dass auch die Melodie sich an den (hundertfach gehörten) Akkordfolgen orientiert. Ergebnis? Ein neuer Song, der aber abgedroschen klingt. Ich kenne das leider nur zu gut.

Probier mal, deine Songs ohne Gitarre zu schreiben. Das ist anfangs ungewohnt. Ich gehe immer so vor: Erst summe ich im Kopf eine Melodie oder singe sogar schon im Kopf Textzeilen. Dann summe/singe ich sie vor mir her - am besten beim Gehen, denn dann habe ich durch die Schritte sogar einen Beat. Wenn ich was Gutes habe, dann rufe ich mit dem Handy zuhause an und singe mir das auf den Anrufbeantworter (wenn es richtig gut ist, habe ich die Melodie ohnehin länger im Kopf und brauche den AB gar nicht). Zuhause singe ich das nochmal auf ein Tape und "transkribiere" dann meinen eigenen Song.

Die Melodien sind so einprägsamer als die an der Gitarre entstandenen. Das Interessante dabei ist, dass meistens die Akkorde unter diesen Melodien sehr einfach sind.

Versuch es mal so.

Gruß

Matthias

Re: (Gitarre) Harmonien - das unbekannte Wesen?

Moin Steffen,

ich würde dir grundsätzlich vom Einsatz so eines Hilfsprogramms abraten. Herauskommen würde doch nur ein Retortenstück. Ist es nicht besser, wenn du mit guten Gewissen behaupten kannst, dass der Titel von dir ist?

Die Idee von Matthias, einen Song mal ohne Gitarre zu entwickeln, finde ich gut. Die Wege, die bei mir zu einem Lied führen, sind sehr unterschiedlich. Aber manchmal ist es auch bei mir die Melodie, die mir zuerst in den Sinn kommt. Früher hatte ich dafür immer ein kleines Diktiergerät dabei. Heute sage ich mir: Wenn eine Melodie nicht so einprägsam ist, dass ich sie schon nach einer Stunde wieder vergessen habe, war es auch keine gute Melodie.

Und wenn ich mit einem Song so überhaupt nicht weiter komme, dann frage ich einfach andere Musiker um Hilfe oder ich nehme das Fragment mit in die nächste Probe und sehe wie es sich da entwickelt. Das sind oft ziemlich spannende Vorgänge, weil jeder natürlich seine eigenen Vorstellungen von Musik hat. Manchmal kommt dabei am Ende etwas völlig anderes und ungeplantes heraus. Damit muss man umzugehen lernen. Wer da nachher singt "What have they done to my song, Ma", der sollte seine Werke lieber im stillen Kämmerlein schreiben.

Grüße aus dem hohen Norden
Kai-Peter

Re: (Gitarre) Harmonien - das unbekannte Wesen?

und ein neuer versuch...

(habe mich noch nicht richtig an das touchpad gewöhnt!)


hallo steffen!

ich mag ja altmodisch sein, aber in diesem fall scheint es mir wirklich am ratsamsten zu sein, etwas über musiktheorie zu lernen.

und so langweilig ist das auch gar nicht, es wird immer spannender je mehr man darüber lernt.

gruß martin

Re: (Gitarre) Harmonien - das unbekannte Wesen?

Mojn Martin,

ich mag ja altmodisch sein,

Macht nix, sind wir hier alle,

aber in diesem fall scheint es mir wirklich am ratsamsten zu sein, etwas über musiktheorie zu lernen.
:
: und so langweilig ist das auch gar nicht, es wird immer spannender je mehr man darüber lernt.


Hast Du denn mal einen Lektüretipp - und zwar einen, den auch ein musikalischer Halbanalphabet wie ich (Notenlesen kannn ich so mit Ach und Krach) auch versteht?

Heißen Dank schon mal im Voraus, Mathias

NP (on air): Lowell George, Willin

Re: (Gitarre) Harmonien - das unbekannte Wesen?

Hallo Striker,

ich habe die gleichen Probleme und habe mir vor einiger Zeit das Buch "Gitarre spielen & verstehen" eine praktische Harmonielehre für Gitarre von Fred Harz und Karl Bruckner zugelegt. Komme eigentlich gut damit voran. Dem Buch liegt auch eine CD bei und für die jeweiligen Testfragen ist eine gesonderte Beilage mit den Lösungsaufgaben beigefügt.

Vielleicht ein Tipp.

Beste Grüße und noch einen schönen Sonntag

Harald H. Morton