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(Technik) Les Paul Schaltung - Techniker gefragt :-)

Tachchen,

ich habe mal ne Frage an die Techniker: die Schaltung der Les Paul wurde nach den 50er Jahren verändert, das Umlöten ist kein Problem, ich würde nur gerne wissen, was da eigentlich passiert.

Hier ein Bild, was überall im www beim Stichwort "50s mod" auftaucht:



Oben ist die seit vielen Jahren standardmäßig verwendete Schaltung, darunter (Mitte) die Version, wie sie in den 50er Jahren verbaut wurde. Ganz unten ist dann noch eine Änderung, die aber klanglich nichts verändern soll.

Kann mir das bitte jemand erklären?

Vielen Dank schonmal, Grüße

Jochen

Re: (Technik) Les Paul Schaltung - Techniker gefragt :-)

Mojn Jochen


: Kann mir das bitte jemand erklären?

Hmmtja, will's zumindest versuchen. Der Unterschied zwischen "Stock" und "Required" dürfte sich nur bei a) beiden PUs angeschaltet und b) bei etwas zugedrehtem Volumepoti(s) bemerkbar machen. Dann liegt bei der "Required"-Schaltung nämlich zwischen dem Kondensater des Tonpotis für den einen PU und dem anderen PU noch ein Stück Widerstand. Bei vollaufgedrehten Volpotis wirken dagegen beide Tonpotis auf beide PUs, klar, ist ja ein Schaltkreis. Bei der "Stock"-Schaltung dagegen sind auch bei zugedrehteren Volpotis die Tonpotis voll wirksam. Am ehesten kapierst Du den Zusammenhang, wenn Du das mal als Schaltbild aufmalst. Ist aber IMHO was für Flohhustenhörer. So, ich hoffe mich verständlich ausgdrückt zu haben.
Was 'besser' klingt? Keine Ahnung. Ich knipse nämlich in jeder Gitarre zuerst das Tonpoti ab.

Liebe Grüße, Mathias

Re: (Technik) Les Paul Schaltung - Techniker gefragt :-)

Mojn Matthias,

: Wow, kaum was verstanden.

Hab ich befürchtet. Der Unterschied ist, dass bei der "stock"-Schaltung die Tonpotis zwischen PU und Volpoti wirksam werden, bei der "required" aber zwischen Volpoti und Wahlschalter. Wie gesagt, ein Schaltbild sagt hier mehr als tausend Worte.

: An welcher Ecke fasst man nomma den Lötkolben an?

Hier empfehle ich trial & error ;-))) Zweimal Probieren reicht in der Regel.

: Am besten gefällt mir das hier:
:
: Ist aber IMHO was für Flohhustenhörer.
:
: Vielleicht ist die "neue" Schaltung ja auch mal eine Verbesserung?

In dem Sinne glaube ich das nicht. Aber ich besitze ja auch keine Paulaartigen Gitarren, weil ich solchen mit mehr als zwei Drehknöpfen grundsätzlich misstraue.

: Die ursprüngliche Tele-Schaltung war ja auch eine Fehlkonstruktion.
Jau, die schaltete irgendwelche presetdumpfmacher und erlaubte weder eine richtige Mittelstellung noch einen ungedumpften HalsPU.

Schöne Grüße, Mathias


:
: Mahlzeit
:
: Matthias


Re: (Technik) Les Paul Schaltung - Techniker gefragt :-)

Hallo Mathias,

vielen Dank erstmal. :-)

Also, ich habe vor ein paar Wochen von der "modernen" *g* Variante auf die "50s mod" umgelötet und meine deutliche Soundunterschiede zu hören.

Da ich aber so gut wie keine Ahnung habe, was da eigentlich passiert (für mich hat ein Poti einen Eingang (welcher?), einen Ausgang (der andere), was Undefinierbares in der Mitte und die Masse am Gehäuse), halt meine Frage. Man ist sich ja dann unter Umständen nicht mehr sicher, ob man wirklich Unterschiede hört, oder sie sich einbildet. :-)

Ich zähle mal auf, was ich meine - mit deutlicher Sicherheit :-) - zu hören:

1.) der Klang ist insgesamt spritziger, luftiger, höhenreicher
2.) beim Runterregeln der Lautstärke mit den Volumenpotis gehen viel weniger Höhen verloren
3.) die Tonpotis sind besser zu gebrauchen - machen u.U. sogar Sinn

Ich habe eh Papier in Öl Kondensatoren drin und meine, daß die Tonpotis damit mehr Sinn machen - Stegpickup anschalten, Ton auf ca. 2,5 runterregeln = Womantone :-)

Ich habe ja bei meinen Antiquities die Peter Green Mod gemacht, also den Magneten am Halspickup umgedreht, jetzt meine ich, daß der Zwischenpositionssound mit der "50s mod" nicht mehr ganz so gut klingt wie vorher, was an dem Mehr an Höhen liegen könnte - und die große Frage ist nun, ob ich mir das einbilde. :-) Deshalb mein Posting. :-)

Meinungen?

Viele Grüße

Jochen


Re: (Technik) Les Paul Schaltung - Techniker gefragt :-)

Mojn Jochen,
:
: 1.) der Klang ist insgesamt spritziger, luftiger, höhenreicher
: 2.) beim Runterregeln der Lautstärke mit den Volumenpotis gehen viel weniger Höhen verloren
: 3.) die Tonpotis sind besser zu gebrauchen - machen u.U. sogar Sinn

Also elektro-füsikalisch ist das nicht nicht zu begründen, es hängen ja nach der Mod weder mehr noch weniger Öhmchen und Fahrräder parallel zu den PUs. Vieleicht fragst Du doch mal bei Marie in New Orleans nach ;-)) - oder bei Andre, der hatte schon mal Zusammenhänge zwischen der Polung des TelePUs und dem Phasenverhalten von Lautsprechern heraushören wollen.
:
: Ich habe eh Papier in Öl Kondensatoren drin und meine, daß die Tonpotis damit mehr Sinn machen - Stegpickup anschalten, Ton auf ca. 2,5 runterregeln = Womantone :-)
:
: Ich habe ja bei meinen Antiquities die Peter Green Mod gemacht, also den Magneten am Halspickup umgedreht, jetzt meine ich, daß der Zwischenpositionssound mit der "50s mod" nicht mehr ganz so gut klingt wie vorher, was an dem Mehr an Höhen liegen könnte - und die große Frage ist nun, ob ich mir das einbilde. :-) Deshalb mein Posting. :-)

S.o. Aber unser kopernikanisches Weltbild erklärt bekanntlich nicht alles ...:-))
:
Schöne Grüße, Mathias

Re: (Philosopie) Les Paul Schaltung - Techniker gefragt :-)

: Machen wir jetzt aus meiner Düse auch ne Peter-Green-Papier-in-Öl-falsch-gelötete-Klangregelungs-Paula?

Das, lieber Matthias,

würde ich dir nicht empfehlen, weil man nämlich an Atzes P 9zigs nicht unnötig rumfummeln sollte. Der Jung versteht dat watt von.

Don´t mess around with this Pick Up.

: scnr

Auch so,

Juergen

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Achxo:

Wann und wo ist eigentlich die nächste Session?


Re: (Technik) Les Paul Schaltung - Techniker gefragt :-)

Hallo Jochen

1) Bei voll aufgedrehtem Volumenpoti sind alle drei Versionen elektrisch identisch.

2) Ist nur ein PU in Betrieb, wird beim Zudrehen den Potis bei Variante 50s der Widerstand zwischen PU und dem Tone- Kondensator vergrössert, was einerseits das Signal direkt am PU etwas höhenreicher werden lassen dürfte, andrerseits wird ja aber der Ausgang direkt am Kondensator (also NACH dem Widerstand) abgegriffen, was wiederum eine Höhenbedämpfung bewirken sollte. In wieweit sich dieses beiden Effekte gegenseitig beeinflussen ist IMHO nicht ganz einfach abzuschätzen ( >> Versuch macht kluch)

3) Sind beide PUs aktiv, wird die Komplexität von Punkt zwei mindestens verdoppelt *ggg*

4) Variante 50s und "optional" sind elektrisch identisch

Um rauszufinden was GENAU passiert, muss man sämtliche Parameter kennen, inklusive Induktivitäten, Kapazitäten, Ohm'sche Widerstände aller Komponenten (PU, Poti, Kondensator, Kabel, Eingangsparameter Amp, etc...) plus sehr genau Bescheid wissen :-)) Für mein Digitalikerhirni entschieden zu kompliziert *ggg*

Gruss: Christoph