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(Philosophie) Casting und Grand Prix

Liebe Gemeinde!

Bei all den Diskussionen um Casting und Grand Prix fehlt mir ein Aspekt, der mir selbst auch erst jetzt klar geworden ist. Das Ganze sind Wettkämpfe mit Sieger und Besiegten. "Es kann nur einen geben" sozusagen. Für meinen Geschmack geht das doch höchstens bei Spiel und Sport. Aber bei Musik? Bei einer Kunstform?


Macht aber auch nichts. Bei Licht betrachtet, ist ein Großteil der vor dem Fernseher verbrachten Zeit eh nutzlos vergeudet. Oder um 2raumwohnung zu zitieren:

"warum immer alle fernsehen?
das macht doch dick"

Noch deutlichere Worte gefällig? Gerne. Von der sehr empfehlenswerten Kapelle Wise guys:


Das Leben ist zu kurz
Text und Musik: Daniel "Dän" Dickopf

Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik,
zu kurz [...]

So ist´s ja wohl, oder?

Immer schön fröhlich bleiben

Matthias

Re: (Philosophie) Casting und Grand Prix

Lieber Matthias!

Wohl gesprochen. Ist zwar eine uralte Tradition - Singwettstreits gibt es schon eine ganze Weile -, erinnert in dieser ausschliesslichen und brutalen Form aber auch an Gladiatorenkämpfe. Da fällt mir ein: Tarkowskij schrieb in Die versiegelte Zeit sinngemäss, dass es in der Kunst keinen Fortschritt gibt (und demnach auch der Begriff der Avantgarde in der Kunst widersinnig wäre). Wer will schon ein Aquarell Cézannes über eine Zeichnung Dürers stellen, eine gothische Kathedrale über eine romanische Kirche.

Gruss
Micha

Diesen ganzen Casting-Pfeffer hab ich nur in Sekundenbruchteilen gesehen. Zapp - oops - wech. Und wenn sowas lief oder laufen sollte, hab ich entweder den Dschugaschwili gemacht oder mich verdrückt. *g* Nichts gegen Masochismus, aber Spass machen sollte es schon, *hihi*.
Ansonsten kalauere ich mich weiter mit: „Nimm dir Zeit und nicht das Leben.“

Re: (Philosophie) Casting und Grand Prix

Hallo,

:
: Das Leben ist zu kurz ...
vor allem für die Beschäftigung mit dieser furchtbaren Pennälerlyrik...

Dieser Daniel "Dän" Dickopf muss sehr von sich überzeugt sein:
Die Festellung "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik," bedeutet eigentlich nix anderes, als dass er meint, nicht nur genau zu wissen, was "gute" Musik ist, sondern auch eine solche zu machen.
Komischerweise geht mir der "künstlerische Output" dieser Typen vollkommen am A... vorbei. Habe ich jetzt keine Ahnung von "guter" Musik ????

Michael

Re: (Philosophie) Casting und Grand Prix

Hallo!

: Die Festellung "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik," bedeutet eigentlich nix anderes, als dass er meint, nicht nur genau zu wissen, was "gute" Musik ist, sondern auch eine solche zu machen.

Ich habe mit den Begriffen gute und schlechte Musik auch so meine Schwierigkeiten, wenn sie nicht "gefällt mir im Moment (bzw. nicht)" bedeuten sollen. Alle anderen Wertungen sind in der Tat mit Vorsicht zu behandeln.

Zum Beispiel auch solche:

: : : Das Leben ist zu kurz ...
: vor allem für die Beschäftigung mit dieser furchtbaren Pennälerlyrik...


Immer schön fröhlich bleiben.

Matthias

Das Leben und die schlechte Musik (war: (Philosophie) Casting und Grand Prix)

Hi Michael,

: Dieser Daniel "Dän" Dickopf muss sehr von sich überzeugt sein:
: Die Festellung "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik," bedeutet eigentlich nix anderes, als dass er meint, nicht nur genau zu wissen, was "gute" Musik ist, sondern auch eine solche zu machen.

letzteres nicht zwangsläufig. Mir selbst geben die Wise Guys jetzt nicht gerade so viel, aber zu der Aussage "das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" stehe ich absolut. Meistens denke ich das sogar, wenn ich im Auto keine Lust mehr auf Radio hab (oft geht das sehr schnell) und dann ne Cassette reinschiebe.

: Komischerweise geht mir der "künstlerische Output" dieser Typen vollkommen am A... vorbei. Habe ich jetzt keine Ahnung von "guter" Musik ????

:-) Definiere "gut". Jeder Musikant hat imho das Recht, seine eigene Musik gut zu finden. Subjektiv betrachtet natürlich. Objektive Maßstäbe anzulegen wäre vermessen. Und so verstehe ich auch das Statement "das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" - nämlich mein Leben ist mir zu kurz, um Musik zu hören, die ich schlecht finde.

Und das halte ich dann auch wieder für legitim und kein bißchen arrogant.

Keep rockin'
Friedlieb