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Tonabnehmereinbau in Archtop

Liebe Gemeinde,

nach langem Zögern möchte ich jetzt doch eine meiner Archtops mit einem Pickup beglücken. Es soll der hier werden, also Piezos unter die Decke. Schließlich hat Manuel mit sowas ohne Feedbackprobleme sein Banjo bei der letzten Duisburg-Session über einen Amp geschickt.

Nur haben Manuels Banjo und meine Archtop einen gravierenden Unterschied: Meine Archtop Holly (auf dem obersten Foto ganz rechts) hat eine Rückseite, das Banjo ist offen. Wie bringe ich nun die Teile in der Gitarre an? Die F-Löcher sind sehr klein, eine Revisionsklappe möchte ich eigentlich vermeiden.

Hat jemand Tipps für mich?

Gruß

Matthias

Re: Tonabnehmereinbau in Archtop

Hi,

das sieht für mich so aus, als würden zwei Abnehmer direkt in F-Loch [wo hast du die her? Yeti braucht noch zwei für seine Gretsch] - Nähe von innen angebracht - wahrscheinlich geklebt. Das sollte sich ohne größere Schwierigkeiten von außen erledigen lassen. Klar, sehr fummelig, aber physisch möglich. Wenn selbst die F-Löcher kleiner sind als die Pickups geht es selbstverfreilich grundsätzlich überhaupt gar nicht.

Die Kabel außen zu verlegen wäre ebenso einfach wie scheußlich. Stattdessen böte sich an, im Zargen (ist wohl am unempfindlichsten, optisch günstiger wäre unter dem Saitenhalter, der wenigstens auf der Verkabelungsskizze vorhanden ist) ein Löchlein zu bohren. In dieses fädelst du einen starken Faden, angelst ihn aus dem F-Loch wieder heraus und befestigst das Kabel daran, welches du dann mittels Faden aus dem zuvor gebohrten Kabelaustrittsloch ziehen kannst. Das machst du für beide Seiten.

So stelle ich mir das vor. Vielleicht kann man aber auch ein großes Insekt oder kleines Nagetier abrichten, um die Pickups anzubringen.

cu, ferdi

Re: Tonabnehmereinbau in Archtop

Hallo Matthias,

der Einbau und die Reparatur von PU oder PU-Systemen bei Instrumenten mit F-Löchern ist immer eine höchst fummelige Angelegenheit. Da brauchst du Nerven wie Drahtseile, sonst wirfst du den ganzen Kram irgendwann halbfertig in die Ecke.

Immerhin hast du dich für ein PU-System entschieden, bei dem die Abnehmer dicht am Rand der F-Löcher plaziert werden. Das erleichtert vieles.

Ich würde folgendermaßen vorgehen:

Zuerst den Originalendpin rausschrauben (vorsicht, wenn keine Schraube zu sehen ist, ist der Pin gesteckt und darf beim rausziehen nicht abbrechen). Dann ein Loch bohren und auffeilen, in das der Pin mit der Klinkenbuchse rein soll (das Loch nicht zu groß machen, der neue Pin soll ja auch halten).

Nun kommt es drauf an, wie die beiden PU's verdrahtet sind. Auf der Abbildung sieht es so aus, als wenn wirklich von jedem PU ein Kabel bis zum Endpin geht. Ich gehe mal davon aus, dass die Kabel noch nicht an den Pin gelötet sind (wäre ja auch blödsinning).

Du benötigst jetzt ein Stück starren Draht (es geht auch ein aufgebogener 1mal Kleiderbügel aus der Reinigung. Den Draht steckst du von hinten in die Pinöffnung und angelst dich damit zum ersten F-Loch. Wenn der Draht da raus kommt, klemmst du das Kabelende vom PU fest und ziehst es nach hinten durch die Öffnung. Jetzt klemmst du auf den PU und an das Kabelende je eine Wäscheklammer. Damit verhinderst du, dass dir PU oder Kabelende in die Gitarre fallen. Und nun die gleiche Prozedur mit dem anderen Pu am anderen F-Loch.

Jetzt kommt der wahrscheinlich schwierigste Teil: Das Aufkleben der PU's auf die Deckeninnenseite. Es bleibt zu hoffen, dass du da irgendwie mit den Fingern ran kommst. Jegliches Werkzeug würde vermutlich Kratzer an den F-Löchern hinterlassen. Sollten es mit deinen Fingern nicht gehen, bitte deine Freundin, kleine Schwester oder wen auch immer mit schlanken Fingern um Hilfe.

Die Wahl des Klebers hängt natürlich davon ab, aus welchem Material die PU's sind. Wichtig ist in jedem Fall, dass die PU's ganzflächig mit der Decke verbunden sind.

Nach dem Einkleben legst du das Instrument erstmal für ein paar Stunden (mit der Decke nach unten) zur Seite, damit der Kleber aushärtet (sonst kannst du schon bald wieder von vorn anfangen).

Stunden später, die PU's kleben zuverlässig in der Klampfe (hoffentlich) und die Kabel schauen, gesichert durch die Wäscheklammer, aus dem Boden. Bevor du nun die Kabel an den Endpin lötest, achte auf die richtige Länge der Kabel. Kabel zu lang: die Dinger klappern ständig im Instrument rum und es kann Nebengeräusche geben. Kabel zu kurz: da der Endpin unter Umständen eingeschraubt wird oder beim Stecken zumindest gedreht, kriegen die Kabel solche Spannung, dass die Lötstellen abreissen oder brechen. Beide Varianten sind äußerst ärgerlich.

Das wars auch schon. Nun kannst du nur noch hoffen, dass du die PU's auch an die optimale Stelle geklebt hast (viel Auswahl hast du ja nicht) und dass die Kabel noch dran sind.

Zeit sich einen Drink zu genehmigen, die Klampfe anzuschließen und zu testen.

Good Luck!

Kai-Peter!


Re: Tonabnehmereinbau in Archtop

Moin Matthias,

nach der K&K Skizze sollte das doch eigentlich kein großes Problem sein. Die PUs passen mindestens hochkant durch das F-Loch und die Kabel verbindest Du, wie ferdi schrob mittels Bindfaden und dröselst es durch ein zu bohrendes Endpin-Loch.
Wenn die PUs so nah am F-Loch sitzen, sollte einzig das Gefädel das Problem sein, aber ein lösbares.

Also. Endpin gebohrt - Bindfaden mit einem Gewicht versehen (Büroklammer) durch das Endpin-Loch aus dem F-Loch ziehen. Kabel des PU an das Bindfädle spaxen (Gaffa), vorsichtig zurück ziehen. Des wor's.

Wenn die PUs nicht durch's Floch passen - über ein Revisions - Floch nachdenken.

Yep. Sollte Holly nicht Hohli heißen?

groetjes

andreas


Re: Tonabnehmereinbau in Archtop

Tach Matthias

Das ganze kommt fertig verdrahtet. Zum Lieferumfang gehört ein doppelseitiges Klebeband das der Herr Kaudel dringend für die Befestigung seiner Piezoplättchen empfiehlt und das auch ausreichend hält. Von Leim rät er aus schwigungstechnischen Gründen ab.

Das Problem sind nicht die Piezos sondern der Enpinstecker.

Variante 1; Der Enpin passt grössentechnisch durch ein F-Loch.

Alten Endpin vorsichtig rausbauen. Bestehendes Bohr- oder Steckoch zuerst mit Holzstopfen zumachen und anschliesend mit dem PASSENDEN UND SEHR SCHARFEN Holzbohrer neu bohren. Es sind glaub ich 12 oder 13 mm. Dafür musst du sowieso erst in den Fachhandel.

Soweit mich erinnere hat der der mitgelieferte Entpin zwei kleine Löcher im Gewinde. Also Draht durchs Loch schieben, aus dem F-Loch wieder raus, Endpin mittels dieser Löcher am Draht befestigen und nun vorsichtig in den Korpus ziehen und durch das Endloch hangeln.

Das ganze wird innen gegengekontert. D.h. da ist nochmal ein Mutter die soweit verschoben wird dass bei der fertig montierten Einheit nur noch die passende länge Gewinde aus der Gitarre rausschaut. Unbedingt vorher die Dicke des Endblocks messen und das ganze passend einstellen sonst kanns du den ganzen Mist nochmals ausbauen.

Wenn das Gewinde hinten rausschaut die grosse Mutter über den Draht schieben, mittels der kleinen löcher den Endpin fixieren, Mutter anziehen, Kappe über das kleinere Gewinde und hält.


Variante 2. Der Endpinstecker passt NICHT durch ein F-Loch.

Anderen Endpinstecker kaufen der über die gesamte Länge ein Gewinde hat und erstmal mal die Piezos umlöten.

Hier lassen wir die Kontermutter für innen weg und drehen den ganzen Aparrat dirrekt von aussen ins Holz. Das setzt allerdings ein hochpräzises Bohren vorraus. Im Fachhandel gibts Bohrer in 0.2 mm Schritten. Das Gewinde wird noch mittels Seife Gleitfähig gemacht. Ich hab bei meiner Jazzgitarre das Loch sogar in drei Stufen gebohrt, also enger werdend. Achtung Holz dehnt sich nach dem Bohren wieder aus. Also Bohren und reinbauen in einem Arbeitsgang. Vielleicht vorher an einem Stück Holz üben.

Die Piezoplättchen sind kleiner als das Gewinde, passen also ebenfalls durchs Loch und müssen dann nur noch via F-Loch und Drahtbügel rausgefischt werden und mit ein bisschen Spucke (auf'm Finger, dann halten sie besser beim rumbalancieren) und dem beiliegenden Klebematerial an die richte Stelle geklebt werden. Welche das ist findest du raus indem du sie zuvor zu Testzwecken aussen auf die Decke geklebt hast. Das Klebeband lässt sich rückstandsfrei wieder entfernen.

Wenn du kein noch fragen hast kanns du ja mailen oder Jochen fragen, dem hab ich den gleichen Vortrag vor nicht allzu langer Zeit auch schon gehalten.

Gruss, Manuel



Re: Tonabnehmereinbau in Archtop

Manno

Gerade mein Elaborat nochmal durchgelesen. Also ihr müsst mir glauben, im Gitarrereparieren bin ich klasse, aber Rechtschreibe........ auauauauauau. Dabei war ich doch mal Redaktor. Peinlich peinlich

Die fehlenden Buchstaben einfach selber einfügen.... oder dort welche wegnehmen wo sie zuviel resp. falsch sind.

Und überhaupt, da war sicher so ein sch..... Virus am Werk :-)))