Aussensaiter Forum

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Übersicht

(Aussensaiter) Neusaiter, Diskussionskultur, Diskutierbarkeit

Liebe Gemeinde,

nach den Ereignissen der letzen Wochen fühle ich mich doch zu einer Predigt berufen.
Es ergibt sich immer wieder die Situation, daß ein Neusaiter die Frage stellt, was er denn an Geraffel käuflich erwerben solle und auf ernsthafte Beantwortung hofft.
Es ergab sich aber auch in den letzten Wochen häufiger, daß einem Mitsaiter nach erhitzter Diskussion die virtuelle Tür aufgehalten wurde.
Das hat mich nachdenklich gemacht.

Ein Mitsaiter schrieb in einem seiner letzten Postings von zum einen Mitläufertrends und hoher sprachlicher Agressivität, zum anderen von fehlender Toleranz gegenüber Ansichten Anderer und mangelnder Diskussionskultur.
Zum ersten Punkt möchte ich nur die Frage stellen, ob uns dieser Eindruck recht sein sollte, wie auch immer er zu Stande kommt, das möge aber bitte jeder mit sich selbst ausmachen, die entstehende Diskussion hielte ich führ eher fruchtlos, was mich zum zweiten Teil führt:

Diskussionskultur, aber, wqas ich in diesem Rahmen auch sehr wichtig finde Diskutierbarkeit.
Die Fragen, die in diesem Forum gestellt werden, zerfallen, nach meiner Einschätzung im wesentlichen in zwei Typen,
Faktenfragen, die mit einer Aussage zu beantworten sind, oder
Ermessensfragen, zu denen Äusserungen gemacht werden.
Eine Aussage ist ein sprachlicher, grammatisch korekter Ausdruck, dem ein Wahrheitsgehalt (wahr oder falsch) zugeordnet werden kann.
"Die Erde eiert als verdötschte Kugel schief in den Angeln hängend um die Sonne." ist also eine wahre Aussage. Daran gibt es aber nichts zu diskutieren. Wer also behauptet, "die Erde ist flach und das Zentrum des Universums" redet einfach Unfug und macht es durch mehrfache Wiederholung nicht wahrer.
Dann sind viele Fragen, die als Faktenfragen gedacht gestellt werden, bei genauerer Betrachtung durchaus eine Ermessensfrage.
Als Neusaiter mag ich auf die Frage "Was ist besser, Strat oder Paula?" eine eindeutige Aussgage als Antwort erwarten, während einem erfahrerenem Mitsaiter sich die Zehennägel hochrollen, weil er wieder lang und breit erklären muß, das es auf Ermessensfrage bestenfalls Äußerungen geben kann, unter die ich subjektive Eindrücke, Erinnerungsbrocken u.Ä. fassen will, die jeweils Kontextabhängig sind, also vom Beobachter und speziellen Umständen abhängig sind.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Liebe Mitsaiter,
Lasset uns versuchen mehr Geduld und Nachsicht wallten zu lassen mit unerfahrenen Neusaitern,
sie wissen nicht was sie tun.

Liebe Mitsaiter,
Überlegt euch, bevor ihr auf "Beitrag abschicken" klickt, was für Anworten ihr auf eure Fragen erwarten könnt.
Fragt nicht:
"Was soll ich kaufen"
sondern
"Ich suche in die und die Richtung, hat jemand einen Anspieltip, den ich in meinem eigenen und langwierigen und schmerzhaften Auswahlprozess berücksichtigen sollte?"

Liebe Mitsaiter,
behandelt eur Nächsten wie euch selbst,
das war das Wort zur Session,
Amen.


Woody

Re: (Aussensaiter) Neusaiter, Diskussionskultur, Diskutierbarkeit

Moin.

Da ist mir auch letztens was ins Postfach geflattert, ganz interessant:



the natural life cycle of mailinglists

Every list seems to go through the same cycle:

1.Initial enthusiasm:
people introduce themselves, and gush a lot about how wonderful it is to
find kindred souls.

2.Evangelism:
people moan about how few folks are posting to the list, and brainstorm
recruitment strategies.

3.Growth:
more and more people join, more and more lengthy threads develop, occasional
off-topic threads pop up.

4.Community:
lots of threads, some more relevant than others; lots of information and
advice is exchanged; experts help other experts as well as less experienced
colleagues; friendships develop; people tease each other; newcomers are
welcomed with generosity and patience; everyone -- newbie and expert
alike -- feels comfortable asking questions, suggesting answers, and sharing
opinions.

5.Discomfort with diversity:
the number of messages increases dramatically; not every thread is
fascinating to every reader; people start complaining about the
signal-to-noise ratio; person 1 threatens to quit if *other* people don't
limit discussion to person 1's pet topic; person 2 agrees with person 1;
person 3 tells 1 & 2 to lighten up; more bandwidth is wasted complaining
about off-topic threads than is used for the threads themselves; everyone
gets annoyed.

6. Finally:
1.Smug complacency and stagnation: the purists flame everyone who asks an
'old' question or responds with humor to a serious post; newbies are
rebuffed; traffic drops to a doze-producing level of a few minor issues; all
interesting discussions happen by private email and are limited to a few
participants; the purists spend lots of time self-righteously congratulating
each other on keeping off-topic threads off the list.
OR
2.Maturity: a few people quit in a huff; the rest of the participants stay
near stage 4, with stage 5 popping up briefly every few weeks; many people
wear out their second or third 'delete' key, but the list lives contentedly
ever after.


micha

Re: (Aussensaiter) Neusaiter, Diskussionskultur, Diskutierbarkeit

: Liebe Mitsaiter,
: behandelt eur Nächsten wie euch selbst,
: das war das Wort zur Session,
: Amen.
:
:
: Woody


Hochwürden,

Völlig d'accord, Sie sprechen mir aus der Seele. Ich beantworte gerne und wegen mir auch zum drölftausendsten Mal alle Fragen, vorausgesetzt sie sind sinnvoll = will heißen sie machen den Frager und möglicher Weise sogar weitere Leser schlauer.

Das trifft auf zwei Kategorien von Fragen/Fragern nicht zu:
1. Fragen, die man sich mit einem Minimum an gesundem Menschenverstand selber beantworten kann.
2. Wenn der Frager ohnehin alles besser weiß - dies führt nur zu reduntanten Diskussionen, quod erat demonstratum.

Ite, missa est.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Aussensaiter) Neusaiter, Diskussionskultur, Diskutierbarkeit

Hallo Woody!
Eigentlich wollte ich mich hier ja nicht mehr melden, aber da dieser Thread wohl auch etwas mit dem vergangenen Postings zwischen mir und anderen hier zu tun hat, wollte ich dazu noch was los werden.
Ich habe ehrlich gesagt immer noch nicht verstanden, warum sich einige wenige über meine Frage so aufgeregt haben. Ich wollte nur wissen, welche modern ausgerichtete Strat empfehlenswert und auch ihr Geld wert ist. Zur Auswahl standen Jeff Beck, Deluxe und Texas Special Strat. Da ich dazu mehr oder weniger keine Meinung bekommen habe, die Geschmäcker sind verschieden, ja ich weiss es, hab ich mich selbst für die Texas Special entschieden, weil die doch etwas günstiger ist und ich ja nicht unbedingt so viel ausgeben wollte. Da ging es jetzt nur noch um die Frage, ob ich die Gitarre online bestellen sollte oder ob (und das war nicht meine Aussage) ein vorheriges Antesten gerade bei Fender unerlässlich ist. Dass jede Gitarre unabhängig vom Hersteller ein bisschen anders klingt ist klar, aber man sollte von einer 1000 Euro Gitarre von einem bekannten Hersteller wie Fender doch ein Mindestmaß an einer gesicherten Qualität erwarten können, zumal besagte Gitarren ja nun wieder aus Massivbodies gefertigt werden und dadurch Abweichungen, die z.B. durch das Verleimen aus mehreren Korpusteilen entstehen, minimiert werden.
Einige haben sich Mühe gegeben, mir das plausibel zu erklären, was ich auch dankbar zur Kenntnis genommen habe. Es gab aber auch Leute wie z.B. der Herr Boogie, der im besagten Thread zigmal schreibt: "Jede Gitarre klingt anders, antesten!" , was aber nicht die Antwort auf meine Frage war. Macht nix, dacht ich mir, aber er denkt scheinbar, dass sich meine Frage nur um ihn dreht, beschimpft mich als kleines Kind etc., kommt sich gaaaanz toll dabei vor. Ganz zu schweigen davon, dass irgent ein Witzbold mit meinem Nickname einen Thread aufmacht und sich im Unverständnis meiner ernstgemeinten Frage über mich lustig macht.
- Hey Boogie, ich hab deine Homepage gesehen, die du mir unaufgefordert mitteilen musstest, sieht ja amtlich aus, aber was sagt das schon. Mag auch sein, dass du gut Gitarre spielst und viel über Gitarren weisst. Schön für dich. Dafür sag ich dir jetzt mal, dass ich auf so arrogante, besserwissende und eingebildete Leute wie dich scheiss! Vielleicht vestehst du's ja jetzt, diese Höflichkeit ist ja sonst auch deine Art. -
Ansonsten gibt's ja auch nette Leute hier, die nicht den ganz grossen Macker raushängen lassen wollen und sich scheinbar die letzten zwei Tage auch mal Gedanken drüber gemacht und für mich und mein Anliegen Verständnis gezeigt haben.
Ich wünsch euch weiterhin viel Spass mit der Musik, vielleicht schau ich ja mal wieder vorbei, das hängt wohl auch von den weiteren Reaktionen auf diesen Post ab.
Bye!
Onkel Titus

Re: (Aussensaiter) Neusaiter, Diskussionskultur, Diskutierbarkeit

Hallo Onkel Titus !
Ich kann Dir Deine Frage nicht richtig beantworten. Ich spiele seit 12 Jahren ein 500-DM-Sperrholzbrett von Squier (allerdings mehrfach umgebaut). Diese Gitarre kann wirklich alles, was ich brauche, aber vielleicht sind meine Ansprüche auch nicht so hoch. Ich bin jedenfalls noch nicht an Grenzen gestoßen, zumindest, was die Gitarre angeht.

Ich bin aber der Meinung, daß eine 1000€-Gitarre tatsächlich das von Dir geforderte Mindestmaß an Qualität bieten sollte: Ordentliche Verarbeitung, Holzqualität für den Hals (mech. Stabilität, Hakskrümmung) usw...

Der Sound wird natürlich durch die pickups... aber das kennst Du ja, denn viele picks auf dem Markt sind bekanntermaßen alles andere als "neutral", was durch die passive Schaltung in der Gitarre noch verstärkt wird...
Über die TEXAS-sonstewas-pickup liest man nicht viel gutes, ich kenne sie nicht.

Nochmal etwas zum Forum: Musiker sind nunmal Gefühlsmenschen, das kann sich positiv und negativ auf Diskussionen auswirken. Das wechseln sich Hypersensibilität und scheinbare coolness/Besserwisserei/Oberlehrergehabe... gern ab (nicht speziell auf Dich bezogen, auch auf keinen anderen ;-).

In Wirklichkeit ist alles nicht so wild. Ich würde gern die ganzen Leute mal kennenlernen, vielleicht klappt es ja mal bei mir mit einer session, die ja mittlerweile eine gute Tradition in dieser Firma ist. Natürlich muß man letztlich entscheiden, ob man mit den kleinen Macken der anderen (mich eingeschlossen) leben kann... ;-)

Gruß Ingo

Re: (Aussensaiter) Neusaiter, Diskussionskultur, Diskutierbarkeit

Hallo Titus,
von der Session bin ich soeben heimgekehrt und ich habe lange überlegt, ob ich hierzu noch was sagen will, aber ich mach es mal, bevor es wer anders tut und das nicht so nett, wie ich jetzt.

[...]z.B. der Herr Boogie, der im besagten Thread zigmal schreibt: "Jede Gitarre klingt anders, antesten!" , was aber nicht die Antwort auf meine Frage war.[...]

Du schreibst Du habest mein obiges Posting gelesen.

Eine andere Antwort als die, die Dir Sven hier wieder und wieder und wieder mit Engelsgeduld gegeben hat, hättest Du von mir auch nicht bekommen.

Klingelt was?

Den Rest mag ich nicht weiter kommentieren.

Gruß,
Woody


Re: (Aussensaiter) Neusaiter, Diskussionskultur, Diskutierbarkeit


: Onkel Titus hat völlig Recht, endlich traut sich mal einer, das so zu sagen!


Damit jeder im staunenden Publikum sich sein eigenes Bild machen möge, sei hiermit kundgetan, daß der Beitrag 57786 (geschrieben von "Onkel Titus") sowie der Beitrag 57788 (geschrieben von "ZPasta") beide mit dem gleichen Browser und unter der identischen IP-Adresse verfaßt wurden.

Und ergo verabschiede ich mich für meinen Teil aus diesem Thema.

Keep rockin'
Friedlieb

!!!

Ach ne! Für sowas haste Zeit, wa? Wieso schaust Du nicht mal, wer mit meinem Nickname Blödsinn schreibt und wer CRasta ist? Im übrigen ändert sich meine IP Nummer ständig. Vielleicht hast du ja noch was interessantes zu meinem eigenen Beitrag zu sagen?

Re: !!!

: Ach ne! Für sowas haste Zeit, wa? Wieso schaust Du nicht mal, wer mit meinem Nickname Blödsinn schreibt und wer CRasta ist?

Der Typ, der mit deinem Nickname Blödsinn schreibt, bist du.

CRasta heißt Stefan und kommt aus Wien. Im übrigen sind hier 90% der Leute einer Meinung, was Diskussionsstil und Umgangston angeht. Es reicht dann, wenn nur einer was dazu sagt. In manchen Fällen ist sogar das zu viel.

Zu deinem Beitrag wurde schon alles gesagt, aber hier gerne nochmal: Ja, es gibt Fertigungsunterschiede, bei allen Firmen. Was du für 'ne Gitarre kaufen sollst, kann dir hier keiner sagen.

Aber das ist dir ja schon mindestens fünfzehnmal gesagt worden.

Und jetzt sieh zu, daß du Land gewinnst.