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(Konzertbericht) Staind in OF

Hallo Zusammen!

Gestern war ich mal wieder auf einem sog. "grossen" Konzert: Staind in Offenbach
Eine Freundin hatte die Karte zum Geburtstag bekommen und fragte mich, ob ich nicht mitkommen wolle.
Na gut, die beiden Hits ("It´s been a while" und "Outside") gefallen mir eigentlich ganz gut und beim Rest der Songs sind zumindest verzerrte Gitarren dabei. Grund genug EUR 30,00 für eine Karte zu investieren!

Das Publikum war wie erwartet: Viele Teenies und besoffene Amis.
Als Vorgruppe spielten "Puddle of Mudd", deren CD mich vorher nicht so überzeugt hatte. Live gingen die Jungs aber richtig gut ab: Man sah ihnen den Spass auf der Bühne richtig an und der Sound stimmte. Es versprach ein richtig guter Abend zu werden!
Die lange Umbaupause überbrückte ich mit ein paar Bierchen und freute mich über die Pausenmusik (u.a. Suicidal Tendencies und Prong).
Dann kamen Staind auf die Bühne: Die Jungs haben wirklich gut gespielt und der Sänger hat einfach überragend gesungen. Kein einziger falscher Ton.
Allerdings wollte bei mir keine rechte Konzertstimmung aufkommen. Es gab keine einzige Ansage, das Programm wurde einfach Song für Song runtergespult.
Der Kontakt zum Publikum beschränkte sich auf ein schüchternes "Amazing" vom Sänger. Nach ca. 60 Min. war dann Schluss. Staind wurden vom Publikum gefeiert und kamen nochmal für 2 Songs auf die Bühne. Danach gingen endgültig die Lichter an.

Selten kam ich mir nach einem Konzert so abgespeisst vor. Ich bin zwar kein Freund von 3h-Konzerten, aber 65 Min. Spielzeit und eine derart lustlose Performance sind mir dann doch ein bißchen zu wenig. Da hätte ich mir die CD auch Zuhause anhören und irgendwo anders eine Mark pro Minute einwerfen können! Den meisten Leuten hats aber anscheinend gefallen. Zufrieden verliessen sie den Saal und an der Garderobe hörte man nur Kommentare wie "Geiles Konzert!" oder "War doch toll, oder?".
Wirklich bemerkenswert mit wie wenig sich manche Leute zufrieden geben.

Ciao, Frängie

Re: (Konzertbericht) Staind in Köln

Hi.

Da hast Du wahrscheinlich sogar Glück gehabt. Ein Kollege hat mir erzählt, Staind hätten im Kölner E-Werk (oder war es das Palladium? Egal.) Sogar nur 50 Minuten gespielt und sich nur zu einer Zugabe befleissigen lassen.
Vielleicht haben sie jedes Lied einfach schneller gespielt um eher fertig sein zu können.

In Köln soll es allerdings sehr viele - gelinde gesagt - kritische Meinungen unter den anwesenden Besuchern gegeben haben. Mich wundert es, dass die Zuschauer zu DEM Preis den Konzertsaal nicht abgefackelt haben.

Vielleicht wissen Staind aber auch, dass Deutschland einfach kein Dienstleistungensland ist und haben sich entsprechend angepasst.

Gruß,
groby

Re: (Konzertbericht) Staind in Köln

Naabend,

die Tendenz, daß Gigs bekannterer Künstler nur noch ca. 1 Stunde dauern und man mit etwas Glück 1-3 Zugaben bekommt und dennoch reichlich Geld dafür abdrückt scheint sich seit ein paar Jahren immer mehr zu verfestigen.

Mir ist das vor ca 5 Jahren zum erstenmal aufgefallen, als ich dachte: "hmmmmm...ne Pause bei der Band?" nachher stellte sich jedoch heraus, daß es keine Pause war. :-((

Kurz darauf war es bei ein paar anderen Bands genauso und teilweise sogar bei Bands von denen ich dachte, sie müßten sich doch noch ein paar mehr Fans erspielen. Viele scheinen das aber nicht nötig zu haben, einige vermuten das vielleicht auch. ;-))

Mittlerweile überlege ich länger ob und zu wem ich in ein Konzert gehe.

Wenn man zu zweit 200,- DM für die Karten, vielleicht noch Geld für Benzin für eine Strecke von 100-200km ausgeben muß, dann evtl. noch fürchterliches Generve auf der Autobahn, vor dem Einlaß, bei der Abreise ertragen muß, oder nen Zug, der einfach nicht kommt (und man die KArten verfallen lassen muß - ist mir schon passiert) usw. usf. ja dann, dann wäge ich doch gründlicher ab als früher.

O.k. ich hab schon viele gesehen, habe also nicht mehr diesen Nachholbedarf und kann jeden verstehen, der diesen oder jenen jetzt aber mal endlich sehen will. Und bei ein paar Acts wäre auch mir wohl so manches egal, aber ansonsten setze ich mir wohl doch schon Limits. Ich zahle einfach nicht mehr 150,- DM für eine Karte in der hintersten Stadionecke.

Da warte ich lieber wieder auf die nächste elektrische Tour von Paul Weller (da weiß ich dann auch wieder, wieso wir uns Ohrenstöpsel gekauft haben) oder auf ... (beliebigen Künstler bitte selber eintragen).

Gruß Jochen