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(Amps) 4 oder 16 Ohm?????

Tach auch!!

An meinem Marshall hab ich am Speaker Ausgang ja die Wahl zwischen 4 oder 16 Ohm mono (oder 8 Ohm Stereo, aber dat interessiert mich bisher nich).
Meine Box (Marshall 1960 Vintage) hat dieselben Möglichkeiten zur Verkabelung.
Nun ja, das soll ja klanglich nen Unterschied geben, aber bringt das wirklich was, oder kann man dabei was kaputt machen????

Tordde

Re: (Amps) 4 oder 16 Ohm?????

: Nun ja, DAS soll ja klanglich nen Unterschied geben, aber bringt DAS wirklich was, oder kann man DABEI was kaputt machen????

Was ist den "das"? Du schreibst doch selber, dass beide Geräte mit beiden Impendanzen zu verwenden sind, also probiers doch aus!
Soviel ich weiß, kann man auch eine der beiden 'falschen' Kombinationen verwenden, dadurch sinkt die Lautstärke. Bin mir aber nicht sicher, ob dann Amp oder Box mit der größeren Impendanz betrieben werden muß.

Re: (Amps) 4 oder 16 Ohm?????

Moin!

Bei einem Transistor-Verstärker (VALVESTATE-öhmnnnnn...Verstärkern z.B., Endstufe mit Transistoren oder Chip) darf die "Ohmzahl" (Impedanz Z) der Lautsprecherbox NICHT KLEINER als diejenige am Verstärker angegebene sein, sonst fließt u.U. ein zu hoher Strom, der die Transistoren zerstören kann. Hat die Box eine höhere Impedanz als die am Verstärker angegebene, muß man mit Leistungsverlust rechnen, wobei 8Ohm-Box an 4Ohm-Ausgang des Verstärkers nicht automatisch halbe Lautstärke bedeutet (komplizierte Zusammenhänge).

Bei einem echten Röhrenverstärker (Röhren-Endstufe, EL34, 6L6, KT88 ...) ist das mit der Impedanz nicht so eng zu sehen, durch die anderen physikalischen Zusammenhänge kann selbst bei Kurzschluß (0 Ohm) nichts kaputtgehen (trotzdem nicht lange im Kurzschlußbetrieb fahren, Übertrager überhitzt sich und die Endröhren werden überlastet!). Hier kann man ruhig auch mit Z(Box)
Ich behaupte mal, daß man aber nicht hört, ob im Fall der Anpassung Z(Box)=Z(Verstärker) mit 4 oder 16 Ohm gearbeitet wird, obgleich sich bei 16 Ohm natürlich der Widerstand des Boxenkabels nicht so auswirkt, wie bei 4 Ohm (bei langen Leitungen würde ich mit 16 Ohm Betrieb machen.)

Oder hast Du andere Erfahrungen gemacht??

Grüße, Ingo

Re: (Amps) 4 oder 16 Ohm?????

Hmm?

Kann es sein das du hier genau Transen und Röhrenamps verwechselst. Meinen Kenntnissen nach ist es nicht so schlimm wenn man Transistoramps mit Boxen betreibt die etwas abseits der angegebenen Spezifikationen liegen. Bei Röhrenverstärkern es aber wichtig ist, sich genau an die vorgegebenen Impedanzen zu halten, da sonst der Verstärker abraucht. Gerade der Betrieb ohne Box (Impedanz unendlich) killt imho den Verstärker.

Oder hab ich hier etwas nicht verstanden ?

Zum Sound:

Ich hab mal einen Blindtest (Kumpel hat willkürlich immer zwischen 4 und 16 Ohm gewechselt, was ich nicht sehen konnte) mit meinem Marshall gemacht und habe keinen Unterschied gehört. Oder die Unterschiede die ich gehört habe, hatten nichts mit den aktuellen Einstellung zu tuen. Ich lag genauso oft daneben wie ich richtig.

Ganz subjektiv (wenn ich wußte was eingestellt war) fand ich den Sound mit 16 Ohm besser. Aber obiger Versuch zeigt das ich mir dies wohl nur Eingebildet habe.

Guido



Rekursive Mistverstaendnisse

High ho!

Mismatching geht mit jedem amp und kann zu interessanten Ergebnissen fuehren. Punkt eins!

Punkt zwei: Grenzen sind zu beachten und da kommen die Roehren/Transen in's Spiel:

Einen Transenamp kurzschliessen (also auch besser keine 2Ohm Box an 8oHM AUSGANG)

Erklaerung: Die Ausgangstransistoren blasen durch, logo, wie wenn man einen Eisendraht in die beiden Pole der steckdose steckt. Impedanz zu hoch tut nicht weh, nur hoert man natuerlich irgendwann kaum was...


Einen Roehrenamp NIE "offen lassen" also, besser auch keine abgefahrenen 64Ohm an 4Ohm Ausgang.

Erklaerung: Kurzzeitig kann man einen Roehrenamp sogar kurzschliessen, sofern der Ausgangstrafo nicht ein Billig-Teil aus Korea ist. Ohne Abschluss im offenen Kreis flippen die Ausgangsstufen einer Roehrenkiste aber in kuerzester Zeit durch. Das war keine Erklaerung? Richtig! Genauer wuesste ich das WARUM auch gerne. DAS es so ist, verspreche ich!

gut Ton!
ullli

Re: (Amps) 4 oder 16 Ohm?????

Moin!

: Kann es sein das du hier genau Transen und Röhrenamps verwechselst. Meinen Kenntnissen nach ist es nicht so schlimm wenn man Transistoramps mit Boxen betreibt die etwas abseits der angegebenen Spezifikationen liegen.

Nö, da die Boxen direkt im Kollektor-Emitter-Stromweg liegen, bestimmen sie eben diesen Strom und der ist unbedingt einzuhalten, sonst sterben die Transistoren.

:Bei Röhrenverstärkern ist aber wichtiger ist, sich genau an die vorgegebenen Impedanzen zu halten, da sonst der Verstärker abraucht. Gerade der Betrieb ohne Box (Impedanz unendlich) killt imho den Verstärker.

Das stimmt, die Gefahr (nur bei Betrieb OHNE Box) ist gegeben, hatte ich nicht erwähnt. Leerlauf ist nur bei Rö-Verstärkern kritisch, in diesem Fall können höhe Spannungen im Übertrager entstehen, die seine Isolation gefährden. Die Röhren sind aber nur in zweiter Linie betroffen, sie verkraften diese Tortur eher als der Übertrager.

Begründung: Im Leerlauf liegt nur die sogenannte Hauptinduktivität des Übertragers im Anodenstromweg, es erscheint kein dämpfender Wirkwiderstand auf der Primärseite. Das hat zur Folge, daß hohe Induktionsspannungen entstehen, den der unbelastete Übertrager führt mit seiner Streukapazität böse Schwingungen aus, da die in den Trafo geschickte Energie "nicht weiß wohin". Und somit tobt sich diese gespeicherte Energie im Trafo aus, und bei Spulen entstehen da halt sehr hohe Spannungen, die zu Funkenüberschlägen im Trafo führen können.

Das hab ich schon in einem Versuch erprobt.
Sobald die Sekundärseite nennenswert belastet wird (unter 100 Ohm) ist die Gefahr nicht mehr da (In meinem Eigenbau-Amp hab ich 470 Ohm als Grundbelastung direkt an den Übertrager gelötet). Ich will aber nicht bestreiten, daß (wie Ullli in diesem Thread sagt) bei höheren Last-Impedanzen durchaus Probleme auftreten können.

Ich war mehr auf den Bereich geringer Unter- und Überschreitung der Ohmzahl am Verstärker fixiert, und da ist bei (auch geringfügiger) Unterschreitung der Lautsprecher-Ohmzahl der Transistorverstärker eindeutig gefährdet, natürlich kann es auch eine Weile gut gehen, wenn man den Amp nur wenig aussteuert.

Grüße, Ingo


Re: Rekursive Mistverstaendnisse

Hi!

""Rekursive Mißverständnisse"" ? Hääääh ??? *kopfkratz+grübel*

: Mismatching geht mit jedem amp und kann zu interessanten Ergebnissen fuehren. Punkt eins!

Jep!

: Punkt zwei: Grenzen sind zu beachten und da kommen die Roehren/Transen in's Spiel:

Jep!

: Einen Transenamp kurzschliessen (also auch besser keine 2Ohm Box an 8oHM AUSGANG)

: Erklaerung: Die Ausgangstransistoren blasen durch, logo, wie wenn man einen Eisendraht in die beiden Pole der steckdose steckt. Impedanz zu hoch tut nicht weh, nur hoert man natuerlich irgendwann kaum was...

Jau!

: Einen Roehrenamp NIE "offen lassen" also, besser auch keine abgefahrenen 64Ohm an 4Ohm Ausgang.
:
: Erklaerung: Kurzzeitig kann man einen Roehrenamp sogar kurzschliessen, sofern der Ausgangstrafo nicht ein Billig-Teil aus Korea ist. Ohne Abschluss im offenen Kreis flippen die Ausgangsstufen einer Roehrenkiste aber in kuerzester Zeit durch. Das war keine Erklaerung? Richtig! Genauer wuesste ich das WARUM auch gerne. DAS es so ist, verspreche ich!

Auch Zustimmung, siehe auch voriges Statement.

Bei Ausgangskurzschluß liegt nur noch die sogenannte Streuimpedanz des Übertragers im Stromweg der Röhren (ausreichend hoch), die an und für sich recht robust für zu hohe Anodenströme sind. Nach meiner Erfahrung kann man Röhren kurzzeitig sehr hoch überlasten, der Lebensdauer-Verbrauch ist natürlich dann sehr hoch, was bei schweineteuren 6550 im AMPEG natürlich kurzfristig zu höheren finanziellen Aufwendungen ohne GAS-Befriedigungseffekt führen kann :-).

Gut Röhr!

Ingo

Re: (Amps) 4 oder 16 Ohm?????

hi Ingo,

danke für diese ausführliche Erklärung.

Das erklärt mir jetzt auch wieso bei meinem Amp an dem ich zwischen 4 Ohm oder 16 Ohm wählen kann, bei der 16 Ohm Stellung nochmal in Klammern 8 Ohm steht z.B. bei zwei 16 Ohm Boxen hab ich ja dann mit Rges=(R1*R2)/(R1+R2) 8 Ohm. Ich hab mich immer gefragt wie der Amp denn jetzt nun erkennt das es 8 Ohm anstatt 16 sind. Aber er erkennt es garnicht, es ist ihm schlichtweg egal.

Guido