Servus liebe Aussensaiter!

Per Dusel (glaube ich wenigstens...) bin ich an eine alte Höfner Semiakustik gekommen. Da es meine erste Gitarre dieser Bauart ist, habe ich keine Erfahrung in Sachen Saiten. Was zieht der Rocknroller von Welt denn da so auf, um nach Chuck Berry und Konsorten zu klingen?

Merci für jeden Vorschlag.

Gruss Udo

Hi Udo,

: Was zieht der Rocknroller von Welt denn da so auf, um nach Chuck Berry und Konsorten zu klingen?

Der Rock'n'Roller von Welt fragt vor allem nicht andere Rock'n'Roller von Welt, welche Saiten sie aufziehen, sondern entscheidet selbst. ;-)

Aber im Ernst, Du wolltest ja ne Entscheidungshilfe. Hier meine Vorgehensweise bei neuen Gitarren: Zuerst ziehe ich mal meine "normalen" Saiten auf, also Saiten einer Stärke, die ich persönlich seit Jahren als angenehm empfinde. Das ist in meinem Fall der stinknormale handelsübliche 010er Regular-Satz. Hersteller ist eigentlich drissegal, gibt eh viel weniger Saitenfabriken als Saitenmarken. Nicht daß es da keine Unterschiede geben würde, aber das findest Du für Dich selbst am Besten raus.

Und dann spiele ich damit ne Zeitlang und dann stellt man schon fest, ob es lieber ne Nummer dicker sein darf etc. Ich würde Dir aber auch bei ner Halbakkustischen auf jeden Fall zu ungeschliffenen Saiten raten, es sei denn, Du hast extreme Dumpf-Jazz-Ambitionen...

Keep rockin'
Friedlieb

: Servus liebe Aussensaiter!
:
: Was zieht der Rocknroller von Welt denn da so auf, um nach Chuck Berry und Konsorten zu klingen?
:
: Merci für jeden Vorschlag.

Hi Udo,
Rock'n Roller von Welt wie Chuck Berry & Co. haben 012er Abschleppseile aufgezogen, weils damals noch nix anderes gab. Chuck Berry hat außerdem eine Gibson (ich glaub es war eine Birdland) mit 50 cm Mensur gepsielt, die ohnehin für dickere Drähte dankbar ist.

de rien,

Gruß, stooge

Servus Friedlieb,

die Saitenstärke ist weniger das Problem, sondern eher die Frage der Ausführung. Keine Flatwounds zu nehmen bringt mich schon ein Stück weiter...
Momentan habe ich 011er drauf und fahre damit recht gut. Allerdings spielt sich die G-Saite etwas in den Vordergrund. Ich werde wohl mal 010er probieren. Habe aber auch schon Leute gesehen, die mit umwickelter G-Saite unterwegs waren. Was hältst Du davon?

Gruss Udo

: Momentan habe ich 011er drauf und fahre damit recht gut. Allerdings spielt sich die G-Saite etwas in den Vordergrund. Ich werde wohl mal 010er probieren. Habe aber auch schon Leute gesehen, die mit umwickelter G-Saite unterwegs waren...

Gerade bei Halbakustik Gitarren finde ich die blanke G Saite bei 11'er Sätzen auch oft zu penetrant. Darum hab' ich auch auf meiner Epi ES-295 12'er oder 13'er Sätze mit umwickelter G und imho harmoniert das besser. Anders auf meiner Tele. Da ich inzwischen ein Palm Pedal auf der Tele hab' hab' ich da die umwickelte G wieder gegen eine plain G getauscht und siehe da: es passt besser. Ergo? testen, probieren und immer wieder feststellen das es nie nur eine Wahrheit gibt ...

slide on ...
bO²gie

Hi Udo,

: Allerdings spielt sich die G-Saite etwas in den Vordergrund. Ich werde wohl mal 010er probieren. Habe aber auch schon Leute gesehen, die mit umwickelter G-Saite unterwegs waren. Was hältst Du davon?

Also gerade ich bin kein Saitenspezialist, aber ich hab natürlich ne persönliche Meinung dazu, die in den letzten Jahren entstanden ist und halt meine Spielweise und meine Bedürfnissen wiederspiegelt.

Da ich ziemlich viel an den Saiten ziehe - parallel zum Griffbrett ;-) - heute nennt man das Bending, früher nannte man das "hey, biste Fan von Jeff Beck, wa? - jetzt bloß wieder die Kurve zurück in den normalen Satz kriegen - stören mich umsponnene G-Saiten sogar bei akustischen Gitarren. Da nehm ich das aber aus klanglichen Gründen in Kauf. Auf ne E-Gitarre kommen mir nur plain G-Saiten drauf.

Bei Leuten, die ihre stufenlosen Tonhöhenveränderungen unter Zuhilfenahme eines trickreich in Echtzeit verschobenen Glasrö²hrchens erzeugen, spielt das natürlich keine Rolle.

Was die zu laute G-Saite betrifft: Ich meine mich zu erinnern, daß die "normalen" 010er Sätze vor 20 Jahren alle ne 015er oder 016er G-Saite hatten, die natürlich etwas leiser war als die heute üblichen 017er. Damals hatte ich immer ein bißchen Intonationsprobleme mit der etwas zu dünnen G-Saite, was ich aber auf mein Anfängertum und meine schlechte Gitarre (hi Olli, bei mir war es eine Höfner, auf die aber Deine Beschreibung auch gut paßt) zurückgeführt hatte.

Dann las ich ein Interview mit Rory Galagher im Fachblatt; schon damals wurden die Heroes anläßlich ihrer Rockpalast-Auftritte dann auch mal von der Fachpresse interviewt. Und er meinte, er würde lieber 017er G-Saiten nehmen, weil er mit den 015ern Intonationsprobleme hätte, und seit kurzem gäb es seine bevorzugte Zusammenstellung 010 013 017 026 036 046 auch im kompletten Satz, von Ernie Ball, vorher hätte er die Saiten immer einzeln kaufen müssen und jetzt nähm er halt die Ernie Balls von der Stange.

Ich also los und die Ernie Ball Slinky gekauft - mein erstes Auto, ein weißer B-Kadett mit Loch im Auspuff für 600 Mark, wurde dann an der Tür mit einem Ernie-Ball-Adler-Aufkleber mit 50 Zentimetern Spannweite verziert.

Inzwischen ist diese Saitenzusammenstellung, die ich damals sogar extra aufgeschrieben hatte, zum Standard für 010er Sätze geworden. Und die etwas zu laute G-Saite kann man entweder mit verstellbaren Poe-Pieces oder durch eine entsprechende Spielweise kopensieren. Und Rory jammt mit Jimi.

Keep rockin'
Friedlieb

NP: Toto/Mindstorms (Danke, Lothy!)

Hallo Friedlieb!

: ...stören mich umsponnene G-Saiten sogar bei akustischen Gitarren. Da nehm ich das aber aus klanglichen Gründen in Kauf.

Probier mal Elixir-Saiten. Durch diese Kunststoffummantelung spielen die sich butterweich, als seien ALLE Saiten plan. Sind sauteuer, halten aber Ewigkeiten.

: Ich also los und die Ernie Ball Slinky gekauft - mein erstes Auto, ein weißer B-Kadett mit Loch im Auspuff für 600 Mark, wurde dann an der Tür mit einem Ernie-Ball-Adler-Aufkleber mit 50 Zentimetern Spannweite verziert.

Ist ein Loch im Auspuff für 600 Mark nicht etwas teuer?

: Inzwischen ist diese Saitenzusammenstellung, die ich damals sogar extra aufgeschrieben hatte, zum Standard für 010er Sätze geworden. Und die etwas zu laute G-Saite kann man entweder mit verstellbaren Poe-Pieces oder durch eine entsprechende Spielweise kopensieren. Und Rory jammt mit Jimi.

...und Dein Kadett?

: Keep rockin'

genau!

Matthias
: NP: Toto/Mindstorms (Danke, Lothy!)