Hiho,
ich hatte am Samstag einen (sehr schönen) Auftritt mit der Akustikcombo in einem Café. Das war gut besucht und mittlerweile haben wir mit 5 Leuten, 5 Stimmen, diversen Gitarren, Ukulele, Cajons, Banjo da auch ein sehr abwechlungsreiches Arsenal. Wir sind mit "rein akustisch" schon länger an die Grenzen gekommen, und ich am Bass brauchte da schon immer einen Verstärker, um mitschwimmen zu können. Wir haben in also im Laufe des letzten Jahres nach und nach in Richtung (dezente) und möglichst mobile Verstärkung umgesehen und mittlerweile 4 von diesen Bose S1, meinen Markbass Combo und einen Akustik-Gitarrenamp, der auch noch Mikroeingang hat, am Start.
Entgegen meiner anfänglichen Skepsis funktioniert das tatsächlich ganz gut -- auch wenn jeder der Herren da sein eigenes Instrument und sein eigenes Mikro über eine der Boseboxen oder den Gitarrenamp regelt -- es gibt "nach draussen" ohrenscheinlich ein ganz gutes Bild.
So, jetzt auftritt meine Befindlichkeit: Der Bass hat mächtig mit Resonanzfrequenzen zu kämpfen. Generell ist gefühlt alles, was ich auf der A-Saite in den ersten 5 Bünden mache viel lauter, als alles, was ich auf den anderen Saiten mache, aber dieses Mal war es echt extrem -- das B (A Saite 1. Bund hat so dermaßen alles weggedröhnt, dass ich kurzerhand auf 6. Bund E Saite umsteigen musste, was bei einigen Songs/Fingersätzen ziemlich genervt hat und mir tatsächlich auch die Lockerheit und den Spaß genommen hat, weil ich sehr, sehr darauf achten musste, was ich wie greife oder anschlage.
Jetzt hat das im Publikum wohl niemand gestört und auch meine Bandkollegen scheint das nicht weiter irritiert zu haben -- aber für mich war es echt 2h Kampf im Set.
Ich hatte das bei anderen Auftritten auch schon, und gerade wegen der Lautstärkeunterschiede A-Saite/Rest dann in letzter Zeit mit Kompressoren rumgetestet -- was im Proberaum Setting auch ziemlich gut geklungen hat. Aber jetzt live wars gerade für die Füße. :-/
Jetzt stehe ich so ein bisschen da im kurzen Basshemd. Wenn sich da Frequenzen im Raum aufschaukeln -- müsste ich dann eher in Richtung (parametrischen) EQ denken? Wenn der Piezo die A-Saite lieber mag als die anderen -- die Stegeinlage modifizieren? Oder soll ich mich locker machen und es mal mit einem Schall-Lochdeckel probieren? Es war auch teilweise so, dass die Akorde von den anderen Gitarren fein in meinem Bass resoniert haben (also ich habs an der Vibration des Bodys gespürt.
Ich finds halt krass weil wir jetzt definitiv nicht super laut gespielt haben. Und von weiter hinten im Raum kam das Feedback, dass der bass tendenziell zu leise war im Gesamtsound -- aber bei mir war der schon in der Lautstärke kaum zu kontrollieren (bei den Problemfrequenzen). Auf die Phasenumkehr am Fishman achte ich immer, und finde das auch echt hilfreich - ohne hätte der noch mehr resoniert.
Gibts da was von Ratiopharm, was ich nicht kenne oder sind das leider die Tücken im Grenzbereich zwischen Akustikinstrumenten und Verstärkung?
Viele Grüße,
Tom