::: ... Holzschrauben ...
... Hals ohne Platte verschraubt ...
... Lack am Hals im Bereich wo er am Body aufliegt entfernen ... Necks von Fender sind in diesem Bereich dünner lackiert ...
... dauert ... die Lackierung ... 6 Wochen ...
... Farbschicht am Body sich zu leicht von der Grundierung löst (Verbundstörung) wäre nachlackieren ... um danach eine längere glatte Lackierung ... :::
Hallo Herbi,
Nachlackieren ist leider nicht möglich. Der neue Lack verbindet sich chemisch nicht mit dem alten Lack. Das ist bei Zweikomponentenlacken nur in einem ganz kurzem Zeitraum und auch da nur bedingt möglich. Danach härtet der Lack säurefest aus. D.h. würden größere Stellen Lack "abfallen", käme eigentlich nur eine komplette Neulackierung in Betracht - oder man nimmt in Kauf, daß ausgebesserte Stellen sichtbar blieben (und wöhlmöglich an anderer Stelle der Lack in einiger Zukunft bröckelt). Um auf einer haltbare und ohne Verbundstörung behafteten Lack eine verbesserte Oberfläche zu erzielen kann man den Lack anschleifen und überlackieren, danach fein schleifen und polieren. Da das aber ein Großteil der bei einer Lackierung anfallenden Mühe, Arbeit, Zeitaufwand und somit Geld ist, kann man dafür eher keine Empfehlung aussprechen! Verschlimmbessert ist schnell, die Kosten sind für wenig sichtbares Ergebnis unverhältnismäßig hoch.
Natürlich ist die Frage, von was wir hier eigentlich reden: Von einem wirklich großen und ernsthaften Problem mit entsprechend großflächig luftunterlaufenen Bereichen oder sind das nur winzigste Stellen, die auch nur deshalb zu Tage treten, weil die Kanten aufgeschliffen werden? Bei großen Problemen bleibt ja noch die Sachmängelhaftung, vor welchen sich auch Warmoth nicht verschließen kann.
Lierferzeit ist nicht gleichbedeutend mit Arbeitszeit. Wenn jemand 6 Wochen angibt, aber erst in 5 1/2 Wochen damit anfängt, weil er eben 5 1/2 Wochen anderweitig ausgelastet war, haut er den Lack nebst Schleifen und Polieren wohlmöglich trotzdem in nur 2 Tagen drauf.
Ohne Halsbefestigungsplatte wirst Du den Hals wohl kaum fest anschrauben können. Die Schraubenköpfe versinken dann im weichen Holz. Außerdem ist die Platte auch ein Klangübertrager und klingt nach meiner Erkenntnis besser, als wenn vier Muffen (Unterlagscheiben) gegen das Einsinken der Schraubenköpfe verwendet werden würden.
Ob der Klang einer Gitarre sich verbessert, wenn der Halsfuß vom Lack befreit wird, ist eher eine philosophische Frage. Man könnte viel und lange darüber diskutieren. Ich würde z.B. folgende (leicht ketzerische) Frage in den Raum werfen: Warum klingen Staufer Gitarren besser, als andere? Vielleicht gerade weil der Halsfuß (und die Kopfplatte) lackiert sind (aber die Halsrückseite nicht)?? Die Fenderhälse sind übrigens am Halsfuß genau so lackiert, wie am Rest des Halses. Wenn es dort dünner ist, dann durch Zufall bzw. weil dort die Halterung zum Lackieren befestigt war ... und dann noch ein Dutzend Papierzettel draufkleben.
Blechschrauben sind doch ähnlich wie Spax: Scharfes Gewinde - halten bombenfest ...
Viele Grüße
André