Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

(-) Header verbergen



Übersicht

(Gitarre) Warmoth Projekt

Nach langer Zeit bau ich mir wieder eine Gitte selbst. Diese mal mit lackierten Teilen von Warmoth.

Folgende Fragen stellen sich mir jetzt:

Weshalb werden bei den Schrauben die so immer verwendet werden keine reinen Holzsch. benutzt sondern Blechschrauben. Wenn ich mir die gängigen Teile so ansehe wie z.B. Halsschrauben und Pickguardsch. & mit denen in ebay vergleiche. Weshalb ist das so?

Jetzt mal zu Warmoth selbst.

Die gibts ja schon sehr lange und sollten das mit dem Lackieren doch beherschen. Hab den Body und Neck hier jetzt seit knapp einem Monat. Bereits jetzt fällt der Lack beim Erle Body und auch beim Neck (Kopfplatten Rückseite) ein. Da ich ja gerne meine Fräsungen sauber habe also ohne Lack ist mir aufgefallen das sich die Trans Blue Farbe sehr leicht von der Grundierung gelõst hat. Hab das ja schon öfters gemacht z.b bei einem Fender CS Body da hatte die Farbe wesentlich besser gehalten auf der Grundierung. Hat hier Warmoth Probleme lt US Foren gibts da wohl einige?

Wer hat auch solche Probleme mit deren Lackierungen?

Der abgeblätterte Lack war mehr als dünn!

Gruss

Herbi


Re: (Gitarre) Warmoth Projekt

... : Folgende Fragen stellen sich mir jetzt:
: Weshalb werden bei den Schrauben die so immer verwendet werden keine reinen Holzsch. benutzt sondern Blechschrauben. Wenn ich mir die gängigen Teile so ansehe wie z.B. Halsschrauben und Pickguardsch. & mit denen in ebay vergleiche. Weshalb ist das so?

... sollten das mit dem Lackieren doch beherschen. Hab den Body und Neck hier jetzt seit knapp einem Monat. Bereits jetzt fällt der Lack beim Erle Body und auch beim Neck (Kopfplatten Rückseite) ein. Da ich ja gerne meine Fräsungen sauber habe also ohne Lack ist mir aufgefallen das sich die Trans Blue Farbe sehr leicht von der Grundierung gelõst hat. Hab das ja schon öfters gemacht z.b bei einem Fender CS Body da hatte die Farbe wesentlich besser gehalten auf der Grundierung ... :

Hallo Herbi,

die Blechschrauben haben einen schärferen Gewindegang und ein Gewinde mit längerem, gleichmäßigem Durchmesser. Sie lassen sich somit leichter einschrauben und halten besser. Auch war die Verwendung von Kreuzschlitzschrauben bei holzverarbeitenden Unternehmen noch lange Zeit ein No-Go, Blechschrauben in Kreuzschlitz dürfte in den 1950er Jahren wohl leichter zu bekommen gewesen sein. Mein alter Herr weigert sich noch heute, solche als Kreuzschlitzschrauben zu verschrauben.

Lackprobleme, und hier hauptsächlich "Verbundstörungen" zwischen einzelnen Lackschichten bei Zweikomponentenlacke sind bei allen Herstellern, einschließlich Fender, nun wirklich keine Seltenheit! Deutlich weniger Probleme dieser Art gibt es bei einkomponentigen (Nitro-) Lackierungen und über genau einer solchen verfügen viele (aber nicht alle) Custom Shop Modelle bei Fender.

Wenn Du den Lack aus den Fräsungen des Bodies herausscheifst, solltest Du die entstandenen offenen Kanten unbedingt mit superdünnflüssigem Sekundenkleber versiegeln und  damit gerade dem Problem möglicher Verbundstörungen zu begegnen. Aber warum der Aufwand im unsichtbaren Bereich? Wegen einer möglichen Klangverbeserung? Ja da würde ich aber lieber komplett auf Lack verzichten wollen weil dann wirklich hörbar ... ;-)

Lack fällt eigentlich immer in die Holzporen ein - außer der ist knallhart und verfügt über eine gewisse Mindestdicke. Man kann sich darüber streiten, ob man mehr auf klangliche oder optische Kriterien Wert legt. Letztendlich wirkt sich aber auch der für die Lackierung geforderte Preis recht deutlich auf die Qualität (nach-Trocknung des fertigen Bodies bevor lackiert wird, längere Trockenzeiten nach dem Auftragen des Decklacks mit späterer abschließendem Feinschliff und Politur) aus. Jedenfalls kann man nicht gerade behaupten, daß die Produkte von Warmoth teuer wären ... ;-)


Viele Grüße

André


Re: (Gitarre) Warmoth Projekt

Hallo Andre,

 

Danke für die ausführliche Antwort!

 

Wenn ich mir die Holzschrauben so ansehe ist da doch mehr Holz zwischen den Gewinden drinnen, gerade bei den Hals und Endpin Schrauben wäre das doch von Vorteil ?

 

Würde es Probleme geben wenn man den Hals ohne Platte verschraubt, also nur die Senkschrauben mit einer entsprechenden Senkung im Holz versehen?

 

Das mit dem Sekundenkleber an den offenen Kanten ist ein guter Tip. Na ja wegen einer möglichen Klangverbesserung mach ich das nicht, ist glaube ich viel zu wenig. Werde evtl. den Lack am Hals im Bereich wo er am Body aufliegt entfernen, bringt glaube ich etwas mehr. Eric Johnson macht das wohl bei seinen Gitarren bzw. die Necks von Fender sind in diesem Bereich dünner lackiert, zumindest sieht man das bei den Hälsen die der Ebay Händler stratosphere verkauft.

 

Im Normalfall dauert ja bei Showcase Teilen die Lackierung ca. 4-5 Wochen, in meinem Fall waren es 6 Wochen. Lt. Aussage von dem bearbeitenden Mitarbeiter sind sie sehr beschäftigt und es dauert deshalb solange weil sie ihre Qualität einhalten wollen. Wie Du auch schreibst bezügl. Trocknung etc., denke ich die haben das nur schnell gemacht, sieht man auch an vereinzelten Stellen am Hals wo der Lack nicht ganz plan ist.

 

Sollte sich nun herausstellen das die Farbschicht am Body sich zu leicht von der Grundierung löst (Verbundstörung) wäre nachlackieren mit Klarlack möglich/ sinnvoll, evtl. auch erst in ein paar Monaten wenn das ganze noch mehr eingefallen ist um danach eine längere glatte Lackierung zu haben die auch etwas widerstandsfähiger ist?

 

Vielen Dank & Gruss

Herbi


Re: (Gitarre) Warmoth Projekt

::: ...  Holzschrauben ...

... Hals ohne Platte verschraubt ...

... Lack am Hals im Bereich wo er am Body aufliegt entfernen ... Necks von Fender sind in diesem Bereich dünner lackiert ...

... dauert ... die Lackierung ... 6 Wochen ...

...  Farbschicht am Body sich zu leicht von der Grundierung löst (Verbundstörung) wäre nachlackieren ... um danach eine längere glatte Lackierung ... :::


Hallo Herbi,

Nachlackieren ist leider nicht möglich. Der neue Lack verbindet sich chemisch nicht mit dem alten Lack. Das ist bei Zweikomponentenlacken nur in einem ganz kurzem Zeitraum und auch da nur bedingt möglich. Danach härtet der Lack säurefest aus. D.h. würden größere Stellen Lack "abfallen", käme eigentlich nur eine komplette Neulackierung in Betracht - oder man nimmt in Kauf, daß ausgebesserte Stellen sichtbar blieben (und wöhlmöglich an anderer Stelle der Lack in einiger Zukunft bröckelt). Um auf einer haltbare und ohne Verbundstörung behafteten Lack eine verbesserte Oberfläche zu erzielen kann man den Lack anschleifen und überlackieren, danach fein schleifen und polieren. Da das aber ein Großteil der bei einer Lackierung anfallenden Mühe, Arbeit, Zeitaufwand und somit Geld ist, kann man dafür eher keine Empfehlung aussprechen! Verschlimmbessert ist schnell, die Kosten sind für wenig sichtbares Ergebnis unverhältnismäßig hoch.


Natürlich ist die Frage, von was wir hier eigentlich reden: Von einem wirklich großen und ernsthaften Problem mit entsprechend großflächig luftunterlaufenen Bereichen oder sind das nur winzigste Stellen, die auch nur deshalb zu Tage treten, weil die Kanten aufgeschliffen werden? Bei großen Problemen bleibt ja noch die Sachmängelhaftung, vor welchen sich auch Warmoth nicht verschließen kann.


Lierferzeit ist nicht gleichbedeutend mit Arbeitszeit. Wenn jemand 6 Wochen angibt, aber erst in 5 1/2 Wochen damit anfängt, weil er eben 5 1/2 Wochen anderweitig ausgelastet war, haut er den Lack nebst Schleifen und Polieren wohlmöglich trotzdem in nur 2 Tagen drauf.


Ohne Halsbefestigungsplatte wirst Du den Hals wohl kaum fest anschrauben können. Die Schraubenköpfe versinken dann im weichen Holz. Außerdem ist die Platte auch ein Klangübertrager und klingt nach meiner Erkenntnis besser, als wenn vier Muffen (Unterlagscheiben) gegen das Einsinken der Schraubenköpfe verwendet werden würden.


Ob der Klang einer Gitarre sich verbessert, wenn der Halsfuß vom Lack befreit wird, ist eher eine philosophische Frage. Man könnte viel und lange darüber diskutieren. Ich würde z.B. folgende (leicht ketzerische)  Frage in den Raum werfen: Warum klingen Staufer Gitarren besser, als andere? Vielleicht gerade weil der Halsfuß (und die Kopfplatte) lackiert sind (aber die Halsrückseite nicht)?? Die Fenderhälse sind übrigens am Halsfuß genau so lackiert, wie am Rest des Halses. Wenn es dort dünner ist, dann durch Zufall bzw. weil dort die Halterung zum Lackieren befestigt war ... und dann noch ein Dutzend Papierzettel draufkleben.


Blechschrauben sind doch ähnlich wie Spax: Scharfes Gewinde - halten bombenfest ...



Viele Grüße


André


Re: (Gitarre) Warmoth Projekt

Mojn,

Würde es Probleme geben wenn man den Hals ohne Platte verschraubt, also nur die Senkschrauben mit einer entsprechenden Senkung im Holz versehen?

Beim http://www.rockinger.com/index.php?list=WG241 jibbet "Halspitten" für die Halshalteschrauben. Find ich persönlich schöner als die Platten. Außerdem bringen sie mehr Obertöne ;-).

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Gitarre) Warmoth Projekt

Hallo Andre, 

Staufer noch besser als Lake Placid Guitars? 

...geht doch gar nicht :-)

Das Kanten abschleifen ist nicht das Problem. Da aber der farbige Lack in der Fräsung schon fast von alleine abgegangen ist, könnte das sich auf dem Body bei der Benutzung fortsetzen ist halt so meine Befürchtung. 

Wir werden sehen.

Gruss

Herbi


Re: (Gitarre) Warmoth Projekt

: : Staufer noch besser als Lake Placid Guitars? 
: ...geht doch gar nicht :-)
 

Hallo Herbi,

das hast jetzt aber Du in den Ring geworfen ... aber um zu antworten: Es wäre schändlich, wenn dem nicht so wäre. Denn dann würde die Frage im Raum stehen, wo denn der Fortschritt hinsichtlich jahrelanger Erfahrung liegen würde? Denn wer sich nicht täglich wenigstens um ein Prozent verbessert, bleibt stehen und entwickelt sich rückwärts. Also rückwärts entwickeln, das möchte ich nun wirklich nicht ... ;-)

Viele Grüße

André