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free of heat bulbs - Matrix GT1000FX

Moin Jungs!

Kurze Beichte und Erfahrungsbericht.

Erst die Beichte: Ich habe schon wieder eine weitere Endstufe. Eine ENGL 920 und eine ENGL 840 ist ja eh schon in meinem Fuhrpark. Klingen auch wirklich toll, machen Druck, machen Spaß. Und sie haben Röhren. Röhren sind nicht nur wie kleine Kinder, ständig haben sie etwas zu jammern, sondern sind ja auch irgendwie ziemlich phallisch (was man sehr gut beobachten kann, wenn man mal die ollen Kampfthreads rund ums Axe in Erinnerung ruft). Meine persönliche Meinung: Wer mit Macht und ohne Verstand Röhren verteidigt, kompensiert in Wahrheit Kastrationsängste :-)))

Nun gut. Nachdem ich meine ENGL 840 nun schon zum zweiten Mal innerhalb von einem halben Jahr in Reparatur schicken musste, beim ersten Mal roch es verschmort, nachdem der Lüfter starb, beim zweiten Mal klang es dann so, wenn der Amp ein paar Minuten in Betrieb war, habe ich mir kurzerhand eine Matrix GT1000FX bestellt.

Vorgestern kam sie, und ich bin begeistert.

Ich habe sie zwar bisher nur zu Hause gespielt und kann noch nicht genau sagen, wie sie sich in der Probe neben unserem Drummer mit seinem tierisch lautem DW-Set macht, und ich denke, sie hat weniger Wumms und komprimiert etwas stärker als die ENGL, aber, verdammt nochmal, sie klingt gut und fühlt sich wirklich toll an. Toller Anschlagsresponse.

Ich denke, ich werde das Risiko eingehen und sie am Samstag groß ausführen. Open Air Gig, bei gutem Wetter 10000+ Leute. Nach dem Soundcheck werde ich wissen, ob ich sie nehme, oder doch über die Engl gehe (Ist eh nur für mein eigenes Monitoring, das FOH-Signal wird wie immer direkt aus dem Axe kommen)

Grüße Thomas


Re: free of heat bulbs - Matrix GT1000FX

Hallo Thomas!

Du magst aber auch die Extreme, gelle? Erst ewig keine Band haben und im stillen Kämmerlein deine Youtube-Hits einspielen, dann plötzlich Festivals mit 10.000 und mehr Publikum! Respekt, ich freue mich für dich!! Wo und mit wem spielst du denn?

Zur Matrox:

Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren und freue mich schon darauf, mir in der Eifel ein eigenes Urteil bilden zu können, aber irgendwie finde ich es ziemlichen Quatsch, mit einer 1.000 Watt Endstufe aufzulaufen, wenn ein AC 30 mit 30 Watt schon zu laut für fast jede Bühne ist. (bei dir mag das allerdings funktionieren, da du lautstärkenmäßig ja eher defensiv unterwegs bist, aber bei einigen anderen hätte ich dann Angst um meine Ohren...)

Und ja, ich weiß, das braucht man, um den fertig gemoddelten Sound realitätsnah auf die Bühne zu bringen, aber für den Gesamtsound on stage halte ich das für nicht so hilfreich.

Mein oldschool-Motto: Wenn Moddeler bei Live-Konzerten, dann mit in-Ear-Monitoring. Aber inzwischen interessieren mich irgendwelche Originalsounds sowieso nicht mehr, ich nehme einen kleinen dreckigen Röhrenamp, und versuche, mit dem Sound, den er hat irgendetwas vernünftiges auf die Reihe zu bekommen.

Vorfreudige Grüße,

Martin


Re: free of heat bulbs - Matrix GT1000FX

Hi Thomas,

diesen Satz:

Wer mit Macht und ohne Verstand Röhren verteidigt, kompensiert in Wahrheit Kastrationsängste :-)))


müssen wir archivieren! :-)

Aber wenn man hier im Forum mal so überschlägt, wer alles mit Axe und Eleven Rack und Line 6 und so unterwegs ist, dann ist das hier zum Glück doch ein ziemlich undogmatisches Solches.

Findet Diet, der Röhrenamps mag und hat, aber schon ewig mit Zentera und ZenAmp digital probt und auftritt.

Gruß Diet


Re: free of heat bulbs - Matrix GT1000FX

Moin Martin!

Das war das Grugaparkfest in Essen. Waren wohl an die 10000 Leute dort. Die Band ist die Covertruppe aus Gelsenkirchen, in der ich schon vor meiner Pause war. Normalerweise sind die Gigs schon kleiner, von Kneipengigs bis hin zu Hallen mit max. 2000 Leuten :-)

Die Matrix hat die 2x500W nur an 4 Ohm pro Kanal, an 2x16 Ohm entwickelt sie 2x150W. Bei einem Fullstack würden einem also schon die Ohren bluten, aber an meiner 2x12er ist sie nur noch heftig laut. Ich brauchte etwas weniger als den halben Regelweg, 12Uhr-Stellung und musste zurücknehmen. Insofern hat sie die Feuertaufe bestanden. FOH war, wie gesagt, direct out und klang phantastisch.

Nun, natürlich ist die Endstufe ziemlich großzügig ausgelegt. Sie hat aber einige entscheidende Vorteile: 4.1 kg (Engl 920 15 kg, Engl 840 12 kg), ultraleiser Lüfter, weit leiser als das Axe, kaum Wärmeentwicklung.. ich lebe im Dachgeschoss, es ist Sommer und weiß das echt zu schätzen. Dazu kommt die -hoffentlich- Wartungsfreiheit. Sie klingt etwas anders als die Röhrenendstufen, aber sie klingt keinesfalls schlechter. Meine Engl 840 ist immer noch in Reparatur, und das seit Anfang Mai.. auf Grund von Wehwehchen, die bauartbedingt sind. Ich werde sie trotzdem behalten, als Backup.

InEar habe ich ausprobiert, für meinen Geschmack ist es nichts. Man macht sich stärker vom Soundmann abhängig, für mich zu stark, ich bin lieber autark überlebensfähig. Kann man vielleicht machen, wenn man einen guten Mann am Mischpult hat (ich denke, wir werden den Mischer vom Samstag öfter mal selbst engagieren, hat echt einen guten Job gemacht, vielleicht werde ich dann auf InEar gehen)

Zum dreckigen kleinen Röhrenamp: Unser Sänger spielt einen 50W Marshall-Klon von Fame. Das Ding zog eine astreine Schneise durchs Publikum, während ich überall gleich gut (oder schlecht) zu hören war. Ich bin nach dem Gig von mehreren Gitarristen auf meinen Sound angesprochen worden (@Jochen: Wenn sich bei Dir per G66 einige Leute aus dem Pott melden sollten, die das Axe mal testen wollen.. dann wundere Dich nicht :-) ) Ich habe gestern Video-Aufnahmen gehört, die direkt im Beam gemacht wurden: Der Röhrenamp ist katastrophal für den Gesamtsound. Je nachdem, wo man sich im Publikum befindet, hat man einen spitzen, viel zu lauten Anteil seiner Gitarre.

Das kann es einfach nicht sein, wir haben 2012. Klar, das Beaming sorgt für den 3D-Effekt. Dafür brauchst Du aber einen Raum, und der sollte möglichst gut klingen, damit die Höhenanteile schön reflektiert werden und die Ohren später als die Bassanteile erreichen und somit im Kopf 3D entstehen kann. Aber bei Open Air hat man meist keinen Raum. In größeren Hallen ist derselbe zu groß, und in Kneipen verhindert Dämmfleisch die Reflexion :-)

Grüße Thomas