Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

(-) Header verbergen



Übersicht

Volume Regler Gitarre versus Volume Regler Amp

ich habe da mal eine ganz doofe (?) frage zum Verhältnis von Volume Regler am Amp zum Volume Regler an der Gitarre. Ich hab jetzt neu einen alten fender amp der kein Master Volume Regler hat. Die frage die gestern Abend aufgekommen ist die: ich bekomme in etwa den gleichen Sound (Verzerrgrad bzw. cleansound) und Lautstärke hin wenn ich entweder den 1. Vol. Poti an der Gitarre weit zurückdrehe (etwa auf 2 bis 3) und den Vol. Poti am Amp weit aufreisse (etwa auf 9) oder 2. es genau umgekehrt mache, also Vol. Poti Gitarre hoch (etwas 8 bis 10) und Amp runter (auf etwa 2 bis 3). Mal abgesehen von möglichen abrufbaren reserven im crunch oder clean bereich hat das Signal die gleiche Qualität bzw, verbietet sich eine Variante aus irgendwelchen Gründen? Sind beide Lautstärke Regler im Prinzip das gleiche und ist es egal welchen man nun aufdreht um seinen Sound zu bekommen??

Mein alter Amp hatte einen zusätzlichen Master Regler, da bin ich niemals auf diese Frage in der Form gestossen....


Re: Volume Regler Gitarre versus Volume Regler Amp

Hi,

das mögliche Problem beim "Amp aufdrehen und alles von der Gitarre aus regeln" ist, dass viele Gitarren-Volume-Potis nicht klangneutral sind, aslo außer der Lautstärke auch den Klang regeln. Das hat allerlei physikalischen Gesetzen zu tun, die im Ergebnis dafür sorgen,  dass beim Zurückdrehen des Potis die Höhen verschwinden und der Ton stumpf wird.

Mit einem geeigneten Kondensator oder gar RC-Glied (= Kondensator mit parallelem Widerstand) über Ein-und Ausgang des Potis gelötet kann man die Regelcharalteristik aber meist nach Wunsch hintrimmen. Mir gefällt es zB, wenn der zurückgedrehte Sound mehr Glanz hat als der voll aufgedrehte.

Bei Amps ohne Mastervolumen gibt es meist eine Stellung am Volumepoti, unterhalb derer der Amp nicht richtig klingen will. Ganz auf ist auch nicht immer das Wahre. Dazwischen gibt es meist einen "sweet spot", also einen gewissen Regelbereich, in dem der Amp eben am besten klingt. I.d.R. liegt dieser sweet spot oberhalb von 2 oder 3. Mein JTM45 zB will gern halb oder etwas mehr aufgedreht sein.

Manche mögen es gar nicht, mit dem Gitarrenvolume zu arbeiten.

Andere können nicht ohne. Roy Buchanan zB wird/wurde nachgesagt, seine Tele meist nie weiter als halb auf zu drehen, den Amp dafür umso weiter.

Ich denke, wenn es erstmal gut abgestimmt ist, kommt jeder schon von allein auf den Geschmack. Es ist einfach sehr praktisch, wenn man ein Laustärkepoti nicht nur hat, sondern es auch benutzt.

In einem Satz: Meiner Meinung nach klingt es satter, besser, voller, dynamischer, wenn der Amp weiter auf ist und die Gitarre dafür weiter zu als wenn die Gitarre auf Vollgas steht und der Amp zugedreht ist.

Gruß, ferdi


Volume Regler Gitarre versus Volume Regler Amp

hey ferdi, danke für deine tips und das teilen deiner erfahrungen!

der Vol poti meiner gitarre hat schon einen kondesnator für den erhalt der höhen beim zurückdrehen. mein eindruck an meinem amp (ein 66er vibro champ übrigens, klingt fantastsich...) war das der sound beim hochgeregelter gitarre und runtergestellten Amp etwas fetter ist, bei annährend gleicher höhen brillianz. aber der kleine ist auch ganz neu bei mir eingezogen und wir werden noch vile probieren und spass haben, denke ich...

gruss, nis


Re: Volume Regler Gitarre versus Volume Regler Amp

Servus Nis,

Du könntest auch noch was anderes probieren: (Fast) alle alten 7ender haben einen Tonestack der bei zugedrehtem Treble/Mid/Bass keinen Mucks mehr durchlässt. Nun das Master auf (auch an der Gitarre) und den gewünschten (Dampf)Sound mit den Tonreglern einjustieren. Das ergibt dann ne nett ackernde Endstufe bei vertretbarer Lautstärke und als Krönung lässt sich das auch noch per Volume an der Gitte sauber zurück auf clean regeln..

cu

Stefan


Re: Volume Regler Gitarre versus Volume Regler Amp

Hallo,

alles, was Ferdi schrub, möchte ich erstmal unterstreichen - das ist der wichtige Part.

Nicht ganz so wichtig, aber auch interessant - wobei, es klingt auch das bei Ferdi schon an: Auch Amp-Volume-Regler sind nicht klangneutral, genau wie die an der Gitarre.

Letztlich wird man, wenn es nur um die Lautstärke geht, den Regler verwenden, der weniger Einfluß auf den Sound hat - das kann unterschiedlich sein. Im Falle Mastervolume, und wenn dieses auch noch technisch gut umgesetzt ist, sollte es immer dieses sein, bei "nur" Volume am Amp, kann es entweder Gitarre oder Amp sein bzw. man sucht sich immer den Sweetspot bei beiden.

Typisch bei Amp-Volumes ist, dass sie beim Zurückdrehen Energie klauen (ich kann das nicht besser beschreiben) - einige Amps haben Kondensatoren am Volumepoti (Vibratokanal des Deluxe Reverb z.B.), da werden die Höhen beim Zurückdrehen immer mehr (genau umgekehrt wie an der Gitarre).

Am besten, herumprobieren, was besser gefällt - und eventuell via Kondensator und Widerstand am Volumepoti der Gitarre modden.

Ich habe z.B. an meiner No.1-Strat Kondensator und Widerstand hineingebastelt, und zwar so, dass der Effekt ähnlich dem Volumeregler des Vibratokanals am Deluxe Reverb ist. Mir gefällt das so - von volle Kanne werden beim Zurückdrehen zuerst die Bässe etwas stärke beschnitten als die Höhen, das Klangbild wird schlanker und präsenter - d.h., obwohl Verzerrung und Lautstärke abnehmen, bleibe ich gut hörbar mit einem knackigen Rhythmussound :)

LG,

Wolfgang


Re: Volume Regler Gitarre versus Volume Regler Amp

Hallo,

ferdi hat eigentlich alles gesagt, interessant wäre, wenn du uns mitgeteilt hättest, um was für einen Amp es sich handelt.

Grundsätlich gibts natürlich bei vielen Amps diesen sog. Sweetspot, ob man den aufgrund der Lautstärke (verhältnisse in der Band) nutzen kann, ist fraglich. Ich würds so machen:

- Vol. des Amps bei voll aufgedrehter Gitarre plus evtl. Booster/Zerrer etc. so weit aufdrehen, bis der von dir gewünschte oder Mitmuckern akzeptierte obere Lautstärkepegel erreicht ist. Das ist dein Maximalpegel (und vielleicht in der Nähe des Sweetspots).

- Alles andere, also weniger Zerre/Lautstärke machst du (neben evtl. Bodentretern on/off) mit dem Vol- Poti der Gitarre. Die Einstellung 1 oder 2 an der Gitte halte ich für praxisfremd. Eigentlich kann man (bis auf extrem leise Parts) so alles zwischen ca. 5/6 und Vollanschlag mit dem Vol-Poti der Gitarre regeln. Wobei, da fällt mir gerade ein, dass das nur für Strat- artige Gitarren gilt, Paula kann ich zu wenig beurteilen...

Teste mal, Grüße!

Burkhard