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(Amps) jensen P 12 Q

Hllo ,

mal eine Frage an die Fenderexperten :

In vielen Fenderamps sind Jensen P12 Q oder P10 Q eingebaut, es gibt die auch noch als P 10 N oder P 12 N ,dann haben Sie, glaube ich, eine größere Schwingspule.Auf jeden Fall haben sie alle diesen viereckigen Magnet.

Mir gefallen diese Jensens sehr gut, jetzt werden aber bei Ebay auch Weberspeaker angeboten von der Fa Tonehenge, die heißen dann Weber Signature 10  oder 10 S. Die Speaker sind etwas teurer und sehen genauso aus wie die Jensen, und sind auch wohl als Austaschspeaker gedacht.

Hat jemand die schon mal ausprobiert, klingen die noch besser als die Jensens. Oder lohnt es sich von Jensen die etwas teurere Versin N  zu kaufen.

Erstmal vielen Dnak für Eure Antworten,

Grüße Gilli


Re: (Amps) jensen P 12 Q

hi gilli!

die speaker mit "den 4-eckigen magneten" sind AlNiCo-speaker. d.h. dass der magnet bei diesen speakern aus einer legierung aus aluminium, nickel und cobalt besteht. früher (bis in die späten 50er jahre) waren fast alle speaker so gebaut. cobalt wurde aber irgendwann sehr teuer und so kamen die hersteller dazu andere magnet-typen zu verwenden - insbesondere "keramische". die waren billiger und vertrugen höhere leistungen.

die bekanntesten dieser alten alnico-speaker waren die von jensen, da herr fender diese bevorzugt in seinen berühmten tweed-amps der 50er jahre verwendet hatte.

die firma weber begann in den 90er jahren damit solche alten speaker möglichst gut/original nachzubauen.

diese nachbauten sind auch heute noch teil von webers "vintage series".

die erwähnten "signature"-speaker gehören allerdings zu einer "budget"-serie und sind weder klanglich noch technisch eine besondere offenbarung. sie sind nicht schlecht, aber auch nicht besser als die jensen-reissues.

in jedem fall erscheinen sie mir bei dem anbieter in D. doch ziemlich überteuert. von weber direkt kosten diese speaker um die $40.

cheers - 68.

: Hllo ,

: mal eine Frage an die Fenderexperten :
: In vielen Fenderamps sind Jensen P12 Q oder P10 Q eingebaut, es gibt die auch noch als P 10 N oder P 12 N ,dann haben Sie, glaube ich, eine größere Schwingspule.Auf jeden Fall haben sie alle diesen viereckigen Magnet.
: Mir gefallen diese Jensens sehr gut, jetzt werden aber bei Ebay auch Weberspeaker angeboten von der Fa Tonehenge, die heißen dann Weber Signature 10  oder 10 S. Die Speaker sind etwas teurer und sehen genauso aus wie die Jensen, und sind auch wohl als Austaschspeaker gedacht.
: Hat jemand die schon mal ausprobiert, klingen die noch besser als die Jensens. Oder lohnt es sich von Jensen die etwas teurere Versin N  zu kaufen.
: Erstmal vielen Dnak für Eure Antworten,
: Grüße Gilli


Re: (Amps) jensen P 12 Q


Ich hatte vor einiger Zeit mal die Gelegenheit, 10A125 (also P10Q) und 10A150 (quasi P10N) aus der Vintage-Serie direkt miteinander zu vergleichen. Die 150er klangen etwas fetter bzw. die 125er höhenbetonter. Vielleicht hilft Dir das ein wenig bei der Vorauswahl.

 

Gruß Falk


Re: (Amps) jensen P 12 Q

Also ich komme nach wie vor nicht mit der Eingabemaske klar. Vielleicht bin ich zu alt dafür. Hier noch mal der vollständige Text:
Moin Gilli,
nein, Jensen habe ich noch nicht ausprobiert. Allerdings dürfte es einen deutlichen Unterschied zwischen den alten Chicago Jensen und den aktuellen Recotone Jensen (made in Italy) geben. Die extrem geringen Fertigungstoleranzen, wie sie im Lautsprecherbau der 50er und 60er üblich waren, sind mit industrieller Massenfertigung nicht zu erreichen. Der extrem geringe Luftspalt zwischen Spule und Magnet jedoch ist bei alten Lautsprechen verantwortlich für die hohe Empfindlichkeit und damit feinste Auflösung und „Lebendigkeit“. Wer alte Breitbandlautsprecher aus der Zeit von Omas Röhrenradio kennt, weiß, was ich meine.
Ich hatte vor einiger Zeit mal die Gelegenheit, 10A125 (also P10Q) und 10A150 (quasi P10N) aus der Vintage-Serie direkt miteinander zu vergleichen. Die 150er klangen etwas fetter bzw. die 125er höhenbetonter. Vielleicht hilft Dir das ein wenig bei der Vorauswahl.
Gruß Falk


Re: (Amps) jensen P 12 Q

Hi Falk,

Die extrem geringen Fertigungstoleranzen, wie sie im Lautsprecherbau der 50er und 60er üblich waren, sind mit industrieller Massenfertigung nicht zu erreichen.

Jetzt mal ohne Flachs und fühl Dich nicht gleich auf den Schlips getreten:
ich will das nicht so recht vorbehaltlos glauben, ehrlich gesagt. Warum sollte das so sein?

Gruß Diet


Re: (Amps) jensen P 12 Q

Moin Diet,

nun, vielleicht ist es bei Massenfertigung sogar möglich - allerdings habe ich dazu Gegenteiliges gelesen, auch daß das Wissen um die alten Produktionstechnologien weitgehend verloren gegangen sei. (Solch ein Know-How-Verlust ist wohl nicht gerade eine Seltenheit, wenn man z.B. den Schilderungen des Manufaktum-Kataloges glauben darf.) Wie auch immer: ein geringer Luftspalt zwischen Spule und Magnet ist jedenfalls nicht mehr Usus. Früher waren die Verstärkerleistungen extrem gering. Man war gezwungen, mit wenig Leistung, teilweise nur 1 Watt auszukommen. Um trotzdem eine gewisse Lautstärke zu erreichen, mußte man möglichst effektive, also hochgradig empfindliche Lautsprecher bauen. Dazu bedurfte es eben geringster Fertigungstoleranzen. Positiver Nebeneffekt ist, daß solche Lautsprecher (vorzugsweise an Röhrenverstärkern) in der Lage sind, auch allerkleinste Feinheiten zu übertragen - quasi wie eine akustische Lupe. Es ist kein Zufall, daß alte Kinolautsprecher bzw. Breitbänder (Siemens Klangfilm, Carl Zeiss,  Saba usw. usf.) heute noch recht gute Preise erzielen und über eBay von hier oft Richtung USA und Japan vertickt werden. Auch in meiner Stereo-Anlage werkeln zwei Kinolautsprecher aus den 60ern.

Gruß Falk


Re: (Amps) jensen P 12 Q

Hi  Jungs,

also erstmal vielen Dank für die ganzen Infos.

Mir gefallen die heute erhältlichen Jensen Alnico Speaker schon sehr gut. Ich habe z. B. einen Musicman RD 50 mit einem solchen 12 er ausgerüstet und habe den Amp nicht wiedererkannt, der original MM Speaker klang doch eher mumpfig. Sogar der vielgeschmähte Distortion Kanal klingt jetzt annehmbar (vor allem wenn man ihn aufdrehen kann)

Was die Fertigungstoleranzen in der Industrie anbelangt, habe ich gehört, das z.B. bei Autos die Motoren heute viel besser sind und auch länger halten. Auch brauchen sie nicht mehr eingefahren werden, da die einzelnen Teile viel genauer ineinander passen. Ich kann mir vorstellen , dass es sich in der Lautsprecherindustrie  ähnlich verhält.

Viele Grüße,

Gilli


Re: (Amps) jensen P 12 Q

: Was die Fertigungstoleranzen in der Industrie anbelangt, habe ich gehört, das z.B. bei Autos die Motoren heute viel besser sind und auch länger halten. Auch brauchen sie nicht mehr eingefahren werden, da die einzelnen Teile viel genauer ineinander passen. Ich kann mir vorstellen , dass es sich in der Lautsprecherindustrie  ähnlich verhält.

Moin,

ja, das sollte man meinen. Gleichwohl gab es durchgängig eine relativ gleichbleibende Nachfrage nach haltbaren Motoren. Der Markt für höchstempfindliche Lautsprecher jedoch ist vor ein paar Jahrzehnten (ausgenommen von ein paar Freaks) komplett zusammengebrochen. Es ist ist schließlich schon lange kein Problem mehr, ausreichend starke Endstufen zu bauen... aber egal.

Du kannst ja dann mal berichten, wenn Du den Speaker verbaut haben wirst.

Gruß Falk


Re: (Amps) jensen P 12 Q

Hi Dieter,

meiner Meinung nach liegt es, genau wie bei den Gitarren, daran, dass eine qualitative Endkontrolle viel zu teuer wäre. Recoton haut wie viele moderne Werke (Eminence...) so viele Speaker pro Tag - wahrscheinlich pro Stunde - aus den Fertigungsstraßen, da reicht es einfach, dass sie alle den Qualitätsstandard "okay" erreichen.

Und zugegeben, mir gefällt der Gedanke, dass man manche Dinge einfach in Handarbeit besser hinbekommt.

Gruß, ferdi