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(Amps) Vorstufenröhren und Gain - ich bin verwirrt

Hallo,

ich bin seit kurzem zusätzlich zu meinem Singer/Songwriter Projekt wieder E-Gitarrist in einer Band.

Aus diesem Grund habe ich abgefangen mich mit meinem elektrischen Setup wieder ein wenig mehr zu beschäftigen.

Nun ist es so, dass mein Laney VC30 recht früh zu zerren anfängt. Dies lässt sich ja bekanntlich mit schwächeren Röhren in der Vorstufe etwas abmildern. Nun habe ich mich auf der Tube-Town Seite etwas umgeschaut und bin nun vollends verwirrt.

Das Problem ist folgendes. Der Laney hat drei Vorstufenröhren. Von V1 und V2 glaube ich zu wissen, dass sie jeweils unter anderem für Clean und Drive zuständig sind (der Amp hat eine zuschaltbare Drive Stufe, die sich mit dem Clean "Kanal" die Klangregelung teilt). Für was V3 zuständig ist hab ich keine Ahnung. Bisher war ich der Meinung, wenn ich dem Grundsound (also ohne zugeschaltete Drive Stufe) beibringen will später in die Zerrung zu gehen, muss ich in V1 eine schwächere Röhre einbauen. Nun hat Tube-Town so eine schöne Tubemap, und auf der sind wenn es denn der Fall ist schwächere Röhren immer für weiter hinten liegende Stufen eingezeichnet. Der Amp hat sowohl einen parallelen Effektweg, als auch einen Federhall, ob die allerdings auch röhrenbetrieben sind weiß ich nicht. 

Ich kenn mich nicht mehr aus und hoffe auf fachkundigen Beistand eurerseits.

Kann eine schwächere Röhre denn überhaupt was bringen, oder wird der Amp dann soviel leiser, dass ich, wenn ich ihn auf die gleiche Lautstärke einstelle wie bisher auch wieder genauso viel zerrt, weil ich das Volume weiter aufdrehen muss?

Vielen Dank!

viele Grüße

Clemens


Re: (Amps) Vorstufenröhren und Gain - ich bin verwirrt

Hi,

ich kenne den Amp nicht. Ich nehme an, es sind nur 12AX7 (ECC83) drin. Ich würde an deiner Stelle in zwei schwächere Röhren investieren - zB 5751 oder sogar 12AT7 - und die verschiedenen Röhrensockel schlicht und einfach durchprobieren.

Um ein wenig Vorstufenzerre wegzunehmen, tu ich in die Fenders eine 5751 in die erste, erste, erste Gainstufe. Die wird normal so stark aus- oder übersteuert, dass eine Verringerung der verstärkung von 100 auf 70% (=5751) nicht viel Pegel ausmacht, das ist etwa so, wie die Gitarre von 10 auf 8 zurückzudrehen oder so. Den Endstufentreiber schwächer zu bestücken, beschert gleich eine mitunter drastisch reduzierte Lautstärke.

Gruß, ferdi


Re: (Amps) Vorstufenröhren und Gain - ich bin verwirrt

Hallo Clemens,

nun, auch ich weiß leider nicht genauer über Deinen Amp Bescheid. Ziemlich sicher aber bin ich, dass die V3 die Phasendrehstufe sein sollte, während ich bei Effektweg und Hall von Transistor/IC-Beschaltung ausgehe. Wie sich die beiden Kanäle V1 und V2 teilen, das kann allerdings variieren.

Tatsächlich kann es durch Röhrenwechsel dazu kommen, dass es lauter clean geht, was allerdings vom Amp abhängt. Genauso gut kann es aber sein, wie Du schreibst, dass man einfach nur weiter aufdrehen muss für den gleichen Pegel, dass es aber dann wieder gleich laut ist. Das hängt halt davon ab was und wo genau zerrt.

Was bei Fender amps besonders gerne ganz leicht anzerrt, ist die erste Röhrenstufe, die noch vor dem Lautstärkeregler liegt - da ist dann sowieso einsichtig, dass das Signal dann cleaner ertönt.

Ausserdem haben die Lautstärkeregler ja auch Einfluss auf den Sound, und es kann daher durchaus erwünscht sein, dass man z.B. weiter aufdrehen muss für gleiche Lautstärke ..... z.B. klingen viele Fender amps zwar mit Bright on besser als ohne, werden aber bei zu niedrigen Stellungen des Lautstärkereglers arg spitz. Bright off klingt dann zu dumpf, Bright on zu hell - dreht man die Lautstärke auf, passt es plötzlich, man kann den seet spot einregeln, ohne dass es soooo laut ist.

Ich finde Ferdi's Vorschlag gut, dass Du Dir ein, zwei Röhren mit weniger Gain zulegst und einfach probierst. Ich muss nur dazu noch hinzufügen, dass ich selbst (bei einem Fender amp) nie richtig Freude mit 12AT7 Röhren hatte - 5751 oder 12AY7 klangen jeweils besser, wobei die 5751 gegenüber den 12AX7/ECC83 nur etwas weniger Gain hat, die 12AY7 deutlich weniger. Diese zwei Typen würde ich in V1 und V2 testen. In V3 käme nach meinem Geschmack als Alternative zur 12AX7 ebenfalls eine 5751 in Frage oder hier dann doch eine 12AT7.

Ob Dein Laney da ähnlich reagiert, wie ein Fender, weiss ich aber nicht.

LG,

Wolfgang


Re: (Amps) Vorstufenröhren und Gain - ich bin verwirrt

Hallo,

vielen Dank erstmal für die Tipps und Ratschläge.

Hier noch ein paar nähere Infos über den Amp, die ich in meinem Unrsprungsposting vergessen hab. Die Endstufe läuft mit vier EL84. In allen drei Vorstufenpositionen werkeln zur Zeit ECC83 bzw. in V2 eigentlich eine ECC803.

Leider sind 5751 allenthalben sehr teuer, deshalb werd ichs wohl erstmal mit ECC81 probieren, da ich es mir mometan nicht leisten kann an die 20 € für eine Röhre auszugeben.

Danke nochmal für die Antworten.

Grüße

Clemens


Re: (Amps) Vorstufenröhren und Gain - ich bin verwirrt

Hi,

nur grundsätzlich, ohne missionarischen Eifer (wer`s glaubt...):

der Soundeinfluss der Röhre in V1 ist so groß, dass man dort die teuerste Röhre, die man sich leisten kann, verwenden sollte. Auch 50€ und mehr können dort gut investiertes Geld sein.

Die GE5751 sind in mikrofoniefreier Qualität kaum noch aufzutreiben, ich habe aber über die Bucht sehr sehr SEHR gute Philips5751 aus England bekommen, damit ging bei meinem ProReverb die Sonne auf (und davon kosten zwei zusammen 50€).

Gruß, ferdi


Re: (Amps) Vorstufenröhren und Gain - ich bin verwirrt

Hi Ferdi,

der Soundeinfluss der Röhre in V1 ist so groß, dass man dort die teuerste Röhre, die man sich leisten kann, verwenden sollte. Auch 50€ und mehr können dort gut investiertes Geld sein.

Das glaub ich Dir gern (grade, wenn ich mir Deinen Erfahrungsschatz was Röhren angeht anschaue), aber man muss das Geld halt auch übrig haben, was in meiner momentanen Situation ganz und gar nicht der Fall ist. Drum muss ich jetzt erstmal mit günstigeren Röhren zurecht kommen. Mir gehts vor allem um die Gainreduktion in der Vorstufe, mit dem Klang des Amps bin ich sehr zufrieden.

Grüße

Clemens