Moin moin,

im Moment lese ich gerade in meinem diesjährigen Lieblingsgeburtstagsgeschenk, Der "Beatles Anthology".
Das ist so etwas wie die Autobiografie dieser Band, zusammengestellt aus Interviews mit den Fab Four, garniert mit vielen Fotos.
Im Moment bin ich gerade in der Anfangsphase ihrer Karriere, wo die ersten Anzeichen der "Beatlemania" auftreten. Besonders bemerkenswert finde ich dabei, mit welcher Energie und Konsequenz die Beatles und Brian Epstein, ihr Manager, sowohl an ihrer Musik als auch an ihrer Karriere gearbeitet haben. Die vier waren ja allesamt hervorragende Musiker, aber ich glaube nicht, daß ihnen ihre Genialität irgendwas genützt hätte, wenn sie nicht genauso hart wie an der Musik an ihrem Image gearbeitet hätten. Das geht so weit, daß John Lennon einmal zitiert wird (sinngemäß): "Das war der Punkt, an dem wir anfingen, uns zu verkaufen", als es darum geht, daß sie irgendwann bei Auftritten ihre Lederjacken gegen Anzüge austauschten und die wilde Rockertolle gegen den eher gemäßigten Pilzkopf. Paul wendet hier allerdings ein, daß John sich damals gar nicht so gesträubt habe, wie er nachher behauptete...
Auf jeden Fall sind die vier mal wieder ein Bweispiel dafür, daß musikalische Innovation nicht ausreicht, um Erfolg zu haben. Es gehört viel Enganement dazu (und wenn ich über ihre Zeiten in Hamburg lese, dann bin ich wieder sehr froh über meinen geregelten Job hier :-))

Johannes

NP: Joe Mascis and the Fog: More Light

Moin Johannes,
ein Buch zu dem Thema hab ich auch gerade hinter mir. Diese Paul McCartney-Biographie. In der kommt der von Dir erwähnte Aspekt der Erfindung und Pflege eines Images auch vor. Das Buch ist nicht schlecht. McCartney gibt sich sichtlich Mühe, objektiv zu sein. Und auch wenn sein häufiges Gepoche an den Kompositionsanteilen von wievielprozentauchimmer mitunter etwas stört - ein interessanter Schinken. Seine ehemaligen Kollegen werden jedenfalls fair behandelt, und das bei John Onos ätzenden Eskapaden... :-)

Gruss
Rodi

Hi Johannes -

:Die vier waren ja allesamt hervorragende Musiker,

Ich will ja nicht wieder eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, aber ist es wirklich so, dass ALLE hervorragende Musiker waren...

Oder auch, auf das vorgelegte "Well, Ringo might not be the best drummer in the world..." Johns antwort "He is not even the best drummer in the Beatles..."

Wohlgemerkt, ich MAG Ringo wirklich gerne...

gut Ton!
ullli

Moin Ullli,

Ich habe ja nicht behauptet, daß alle vier technisch besonders brilliant wären. Für mich kann man auch ohne das ein hervorragender Musiker sein. Und gerade im Zusammenspiel mit Paul war Ringo ja schon gut, oder? Daß z.B. sein Beitrag zu "Carry That Weight" nicht das weltbeste Schlagzeugsolo ist, gebe ich gerne zu ;-)

Johannes

Moooooooooooooooment mal!

:
: Ich will ja nicht wieder eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, aber...

Dafür hast Du aber mit Ringo ein denkbar ungünstiges Thema ausgewählt, wenn ich mich hier rumtreibe!

Vorausgesetzt, wir reden über Musiker und nicht über Instrumentaltechniker, dann halte ich Ringo für einen hervorragenden Drummer. Für mich hat er deutlich mehr Musikalität als z.B. Curt Cress.

Genauso finde ich als Sänger Mark Knopfler besser als Mariah Carey als Sängerin.

knock on wood

Matthias

P.S. und bei der Session: "while my guitar gently weeps", "with a little help", "can´t buy me love" und selbstverständlich "let it be"

Uuuuuhhhh - gefährlich, Matthias!

(weil: läuft natürlich alles auf Geschmackssache hinaus)

Grüße, Clem

Tach Matthias!

Naja - einigen wir uns darauf: Ringo ist der beste Beatles-Drummer der Welt, und die Beatles waren nun wirklich nicht die schlechtesten ...

Anbei ein Anekdötchen: Zu einem hier nicht interessierendem Anlaß wurde für drei Proben und einen Auftritt eine Stones-Coverband zusammengeschustert, ich hab Bass gespielt und am Schlagzeug saß mein Wunschkandidat für den bei uns inzwischen vakant gewordenen Knüpplerjob (der alte ist weggezogen). Hoffi ist ein guter Trommler. Er kann laut und leise spielen, schnell und langsam, manchmal sogar, ohne das Tempo zu verändern. Charlie Watts dagegen ist Trommler bei den Stones.

Wir versuchten uns an 19th Nervous Breakdown, was nach 1 Minute mit dem Breakdown des Drummers endete und dem Kommentar: "Ich sag' nie wieder was über Charlie Watts!" (Wobei ich bei meiner Meinung über Bill Wyman bleibe :-) )

Fazit? Die gute alte Frage "Was ist ein guter Musiker" wurde wieder einmal nicht beantwortet - Curt Cress könnte nie so spielen wie Ringo, und andersrum auch nicht. Was mich persönlich beruhigt - Joe Satriani kann wahrscheinlich schon lange nicht mehr (nur) so spielen wie ich :-)

Nos vemos en Duisburgo, Pepe

NP: Weiß nicht, muß gerade husten

Hallo zusammen, ich bin neu in diesem Forum, und ich habe ein paar Beiträge gelesen, aber hier bin ich hängengeblieben. Okay, Ringo ist sicher nicht der versierteste Drummer der Welt, aber, und das ist für mich entscheidend: Er war kreativ, und er hatte immerhin Pete Best ausgestochen. Ausserdem hat er viel für den inneren Zusammenhalt der Band getan, denn ohne ihn wären die Beatles schon viel eher auseinandergegangen.

So long und^bis bald...