Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Demnächst: CORDUROY bei Musik am Fluss, Blauer Steg, Frankfurt Rödelheim am Samstag, den 25. Mai 2024, gegen 18:00 Uhr.

(-) Header verbergen



Übersicht

(Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hallo liebe Aussensaiter,

wie ein paar von euch wissen, nenne ich mehrere LesPaul Ketarren mein eigen, als da wären eine Orville Custom und zwei Epiphone Elitists.
Aber Paula ist nicht gleich Paula, und ich frage mich jetzt vor allem, warum meine Orville so anders klingt wie ihre Schwestern. (Die "Long Tenon" Halsverleimung wirds wohl nicht sein ;-) Die Elitists haben trocken (also ohne Amp) gespielt einen sehr kehligen, fast schon süsslichen Sound, und sind beide auch für E-Gitarren recht laut (also rein akustisch mein ich!). Die Orville klingt trocken ausgewogen, das Kehlige der Elitists hat sie aber nicht so.

Verstärkt sieht die Sache ganz anders aus: Die Elitisten liefern recht viel Sahne, auch bei High Gain kratzt oder sägt da nichts, die Pickups scheinen relativ früh zu komprimieren (Die Pickups der Elitists sind von Gibson, ich schätze mal die 498 bzw. 499 Typen mit anderem Aufkleberchen) , dennoch sind sie für Paulas recht transparent, mulmen tut ta also nix. Jetzt aber die Orville - das Ding wird verstärkt zum Biest. Ich muss da mal etwas lautmalerisch werden: Wenn die Elitists bei verzerrtem Sound und abgedämpfter Saite beim Anschlag "tschackkk" machen, macht die Orville "rrratsch" (nicht lachen jetzt ;-) Mein Kumpel Rigo hatte mir die Orville Pickups mal ausgemessen, und beide lagen so um 7,8 Ohm (oder warn das jetze Kilo-Ohm? Mathias weiss das sicher besser...). Jedenfalls nicht gerade Outputgranaten, wenn man so liest, was die ganzen gängigen "Rock"-Pickups so an Werten haben.

Jetzt geht es mir ja überhaupt nicht um irgendwelche Vintage-Geschichten (die, die mich in Berlin bei der Session gehört haben, wissen, wie die Orville sich anhört), sondern um diese Tranzparenz bzw. die ("holzige / drahtige") Dynamik bei den High Gain Sachen - da komme ich auch schon zum meinem eigentlichen Anliegen: Sollte ich meinen Elitists vielleicht auch mal schwächere Pickups spendieren? Ich hab da an die 58 und 58+ von Staufer gedacht, bin mir aber nicht sicher, denn wie gesagt: es geht nicht um Peter Green Sounds o.ä. ...

Kann die Rechnung überhaupt aufgehen: Weniger Output = mehr Holz = mehr Rumms??? Oder hab ich da irgendwo nen Denkfehler?

Fragen über Fragen!

Grüße,

Andreas
(Ich weiss, Pickups Tauschen kann zum Fass ohne boden werden, aber vielleicht habt ihr trotzdem ein Paar Tipps)

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hi!
Weniger Output ist auf jeden Fall schonmal wesentlich mehr Dynamik und Transparenz! Es macht einfach viel mehr Spaß dann auch mal die Saite nur zu streicheln, um dann wieder kräftig reinzulangen! Und vor allem diese Unterschiede auch zu hören und zu spüren! Mit 7,8k (es sind Kilo-Ohm) ist es wie ein schwacher PAF, und glaube mir, in diesem Bereich hörst du jede 0,1K mehr oder weniger! Mein Hauptpickup hat 7,7k, und mit dem fühle ich mich am wohlsten!
Ein Strat Pickup hat so um die 6K, und die Dinger knallen ganz gut los! Und ähnlich verhält es sich auch mit den Humbuckern! Bei zu schwach gewickelten Humbuckern besteht dann aber irgendwann die Gefahr, daß sie zu hart und zu dünn klingen! Bei PAF-Typen sind ca. 8,2k - 8,5K gängige Werte!
Weißt du, welche Pickups genau in der Orville drin sind?
Grüsse, "ACY"

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hi Acy,

ich weiss nur dass es japanische PAFs von Orville sind (also keine Gibsons wie in den "Orville by Gibson" Varianten. Die Dinger haben bei Zimmerlautstärke gepfiffen, dass es nicht auszuhalten war, aber nachdem ich sie dann gewachst hatte, Wonne pur!

Ich hab bloss Schiss, bei schwächeren PAFs an Teile zu geraten, die bei HighGain in die Knie gehen und dann zu dünn klingen. Ich will eben das drahtig/holzige auch bei den Elitists haben, ohne mich durch tausende Pickups durchzutesten.

Es geht übrigens wirklich nur um Nuancen, die Elitists klingen an sich schon sehr gut!

Grüße,

Andreas

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hi Andreas,

Kann die Rechnung überhaupt aufgehen: Weniger Output = mehr Holz = mehr Rumms???

ich sehe das genau so wie du es hier darstellst. Diejenige meiner Gitarren, die schwerstens verzerrt das beste Durchsetzungsvermögen hat, ist ganz klar meine Rockinger Strat mit Lipsticks, und deren Output liegt unterhalb der üblichen Messskala... von "zu dünn" kann ich da nix hören. In meiner Warmoth habe ich ja jüngst am Halse und in der Mitte von Staufer Blues auf die etwas schwächeren und klareren True Vintage gewechselt, und das Durchsetzungsvermögen ist dabei nicht gesunken.

Ich will es mal so sagen: wer braucht schon Output?

cu, ferdi

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Nein, da brauchst du dir keine Gedanken zu machen, daß sie in die Knie gehen! Dein Ton wird im Hi-Gain Bereich "deutlicher" sein, die Anschläge werden präziser sein, (gerade bei schnellen Läufen) und auch die Dynamik bleibt besser erhalten! Es geht bei der Auswahl des Pickups nur um deinen pers. Geschmack, und um die Guitar, in die er rein soll! Also eher weicher bluesiger (Alnico2 oder 3), oder eher knackiger (A5), oder sogar aggresiv (Keramik). Soll er eher "sehr offen" (ist bei Paulas manchmal nicht schlecht) klingen, oder etwas komprimiert, eher pfundig oder eher leicht!
Das mußt du dir alles überlegen, und dann entscheiden!
Grüsse, "ACY"

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hallo Ferdi,

Ich will es mal so sagen: wer braucht schon Output?

Na ja, ich hatte jahrelang immer Gitarren, an denen (zumindest am Steg) Granaten verbaut waren, aber da spielte ich auch immer mit Mesa/Boogie Amps ohne Zerrpedale...80er Shredsound eben ;-)

Aber die Orville war irgendwie ein "Ohrenöffner" (wie vor ein paar Jahren der Diezel und später dann der Okko ;-) !

Grüße,

Andreas

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hallo Acy,

dann will ich mal ne Definition versuchen:

Präziser und knackiger Anschlag bei HighGain und schnellen Läufen, ordentlich "Draht", damit sich der Sound durchsetzt, aber auch genug Wärme + harmonische Obertöne - für die Slash/Gary M. Sounds auf 'm Hals-PU!

(Ich glaube die vordergründige Agressivität von Keramik Magneten brauche ich nicht, ich will keine Pantera Songs spielen, und selbst für NURock Sachen mit Dropped D wie Creed oder Nickelback ist die Orville schon Klasse...)

Da du ja auf deiner HP Häusels vertreibst, welche PUs müsstens denn da sein? (Der Optik wegen mit Kappe!!!)

Grüße,

Andreas

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Nach deiner Beschreibung mit dem "ordentlich Draht" würde ich auf jeden Fall mal zu A5 tendieren, da A5 auch in den Höhen etwas mehr Biss hat. Hmmmmm...................! Der "ACY-Special" mit A5 paßt sehr gut in deine Beschreibung, und als Alternative würde ich den Vin B ebenfalls in A5 sehen. Unterschied ca. 0,5k, wodurch der Vin B etwas komprimierter als der AS ist, und nicht ganz so offen wie dieser.
Das wären die beiden Pickups, die meiner Meinung nach zu deiner Beschreibung passen würden!
Grüsse, ACY!

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hallo Andreas,

ich kann mich noch gut an Deinen Ton in Berlin erinnern, der war mit der Orville hammermäßig gut. :-)

In meinen Paulas habe ich auch PUs mit wenig Kiloöhmern und würde mir da nie was anderes einbauen. Aber die Ohmwerte sind nicht allein ausschlaggebend für den Ton. Ganz vereinfacht kann man aber wohl sagen, daß weniger Ohm sowohl der Dynamik als auch dem Höhenspektrum entgegenkommt.

Wenn Dir die Pickups aus der Orville so gut gefallen, es sind wahrscheinlich alte Gotohs, dann würde ich - nur um sicher zu gehen - sie mal in eine der Elitists einbauen und sehen, ob das Ergebnis so ist, wie Du es Dir wünscht und dann bei ebay nach denselben Pickups suchen.

Wenn ich mich nicht irre, dann wurden dieselben Pickups früher auch bei den Tokais, Grecos und Burnys verbaut, und da Gitarristen immer mal wieder Pickups austauschen, findet man sie auch immer mal wieder.

Mit ein bischen Glück bekommst Du dann ein Pärchen für einen geringeren Preis als Du sonst für einen einzelnen PU bezahlen müßtest.

Viele Grüße

Jochen

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hallo Jochen,

ich kann mich noch gut an Deinen Ton in Berlin erinnern, der war mit der Orville hammermäßig gut. :-)
Vielen Dank!!!

Wenn Dir die Pickups aus der Orville so gut gefallen, es sind wahrscheinlich alte Gotohs, dann würde ich - nur um sicher zu gehen - sie mal in eine der Elitists einbauen und sehen, ob das Ergebnis so ist, wie Du es Dir wünscht und dann bei ebay nach denselben Pickups suchen.

Das ist wirklich ne gute Idee! Allerdings klingen die Elitists ja trocken schon ganz anders als die Orville, und müssen letztendlich ja auch nicht exakt den gleichen Sound haben, nur eben diesen Schuss mehr Dynamik + Offenheit, den die Orville hat, mal sehen... ;-)

Grüße,

Andreas

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hallo Andi,
ich bin bekennender Liebhaber der 57er PAF´s vom André.
Wenig Output, aber extrem frisch und rotzig wenn´s denn sein muss.
Wenig Gain= extremes Reagieren auf Anschlagsstärke, viel Gain=kein Mulm sondern transparente Musikalität mit Sing und Sang am Hals und Rotz und Biss am Steg.
Für MICH einer der besten PAF´s auf dem Markt.
der 58er geht mehr in Richtung Gary Moore, also wieder mehr Output und mehr Kompression als der 57er.

Beste grüße
MIKE

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hi Andreas!
Zwei Tipps für dich:
1. Bei Ebay wird gerade ein "Orville" Pickup angeboten!
hier der Link
http://cgi.ebay.de/Orville-Bridge-Humbucker-Vintage_W0QQitemZ7341990765QQcategoryZ46648QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem
2. Wenn du möchtest kann ich dir einen Special (allerdings in A2) Vorführer mal zum Testen schicken! Den haust du mal rein in deine Guitar, und checkst mal ab, ob die Richtung passen könnte!
Wenn dir der Orville so gut gefällt, dann paßt das doch gut mit Ebay!
Grüsse, "ACY"

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hi Andreas,

Ich habe in einer meiner Klampen genau diese Häussel Hot drin, in einer anderen den Vin+, was ja sowas wie eine heisse PAF-Variante sein soll.

Der Hot ist wirklich das, was du suchst, denke ich mal. Zwar hat das Ding einen enormen Output (meine Messung hat um die 13 Ohm ergeben), aber die Dinger tönen wirklich sehr differenziert, egal wie der Amp eingestellt ist, und auch das drahtige bleibt erhalten. Was mich speziell überrascht hat, war der Splitsound, den finde ich wirklich sehr überzeugend, es stratelt ziemlich massiv....

Den Vin+ gefällt mir da im Vergleich eher weniger. Betrachtete ich ihn vor dem Kauf der Hot als DEN bringer, ist er unterdessen eher 2. Wahl...

Gruss

Roli

Re: (Gitarre) Pickups: weniger Output, mehr "Rotz"?

Hi Andi,
die Staufer PU´s werden nach den Vorgaben von André vom Harry gewickelt.
Nicht einfach nur umgelabelt.
Von daher schon ein Unterschied.
Was die 57er angeht.
Selbst wenn man mal mein Topteil anwirft und den Zerrchannel voll offen hat pfeift nix, brummt nix und der Ton behält immer seinen Biss und seine Transparenz.
In der ES335 hab ich einen VIN N am Hals und einen PAF HOT B am Steg.
Ebenfalls wunderbare PU´s, aber die 57er sind da noch mehr mein Ding.
Ich hatte in grauer Vorzeit eine feine Chapparal Customgraphics mit Freudlos und 80´s "alles was geht" Outputmonstern.... damals war das die beste Gitarre der Welt.... heute bekomm ich den schönsten Sound auch im HiGainbereich mit low Peak PU´s zusammen.
Von daher.... nur meine bescheidene Ansicht.

Grüße
MIKE